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Machen Marder Winterschlaf? | Marder im Winter

Marder

Mit Verbissschäden, nächtlicher Randale oder stinkenden Hinterlassenschaften fällt der Marder vorwiegend unangenehm auf. Viele Menschen hoffen deshalb auf Ruhe mit dem nahenden Winter. Doch machen die Tiere tatsächlich Winterschlaf?

Winterschlaf ja oder nein?

Wer sich mit Mardern beschäftigt, stellt rasch fest, dass die verschiedenen Vertreter von Mustelidae leider weder mit dem erhofften Winterschlaf aufwarten, noch eine abgeschwächte Form der Winterruhe einhalten. Stattdessen sind die lebhaften Tiere ganzjährig aktiv und wechseln weder das Revier, noch ziehen Sie mit den Temperaturen in wärmere Regionen.

Marder

Das Verhalten im Winter

Grundsätzlich zeigen Marder, abgesehen von der Paarungszeit im Frühjahr, ganzjährig ein gleichbleibendes Verhalten. Allerdings verändern sich einzelne Aspekte ihres Verhaltens im Winter geradezu zwangsläufig durch die sich verändernde Umgebung:

  • Erhöhte Aktivität bei der Nahrungssuche durch schlechteres Futterangebot
  • Intensiveres Vordringen in menschliche Nähe wegen großem Angebot an geschützten Unterkünften
  • Intensivere Bemühungen im Nestbau, in Folge meist mehr wahrnehmbare Schäden, z.B. im Dach
Hinweis: Viele Tiere beginnen erst im Herbst mit dem Nestbau und dringen in Dachräume oder Keller vor. Dann wird ihr ganzjährig intensiver Spieltrieb durch die größere Nähe meist deutlich intensiver und störendender wahrgenommen.

Das typische Winterquartier

Da Marder keinen Winterschlaf halten, bauen Sie auch keine besondere Behausung für den Winter. Allerdings intensivieren sie ihre Bemühungen mit sinkenden Temperaturen, um auch vor Frost und Kälte gut geschützt zu sein. Obwohl sie auch natürliche Angebote, wie etwa Dickichte und Holzhaufen nutzen, bevorzugen sie die bereits bestens vorbereiteten Angebote im menschlichen Umfeld. Typische Schlafplätze sehen daher wie folgt aus:

Mardernest
Quelle: ANRH, Martes foina litter 2, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0
  • bevorzugt im Dachbereich wegen ruhiger Lage
    • seltener auch in Kellern
  • starker Verbiss der Umgebung
  • Nutzung vorhandener Dämmmaterialien, Kartons, Kleidung etc. als Nestpolster
  • häufig Kotstellen in unmittelbarer Umgebung, somit Verkotung des Dachraums
  • stark riechende Markierung dieses Nestreviers durch Analsekrete und Urin
Hinweis: Ähnlich einem kleinen Hund erkundet ein Marder seine Umgebung durch Nagen und Beißen. Daher fallen die Zerstörungen meist weit größer aus, als es für das eigentliche Nest erforderlich wäre.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Dachmarder?

Dabei handelt es sich um die bei uns am weitesten verbreitete Marderart, den Steinmarder. Wegen seiner Vorliebe für Dachräume menschlicher Behausungen wird er aber häufig auch als Dachmarder bezeichnet.

Warum höre ich die Tiere nicht an allen Tagen im Dach rumoren?

Marder sind sehr aktiv und viel unterwegs. Sie bauen sich Schlafplätze, die sie dann immer wieder aufsuchen und nutzen. Ein einzelnes, dauerhaft genutztes Nest gibt es dagegen nicht.

Warum wohnt der Marder ausgerechnet in meinem Dach?

Die Zahl nicht als Wohnraum ausgebauter Dachräume sinkt. Daher schrumpft die Zahl potentieller Schlafbereiche für die Tiere. Vermutlich ist die Zugänglichkeit zu Ihrem Dach besonders einfach, beispielsweise über nahestehende Bäume. Marder sind in der Lage, Distanzen bis rund zwei Meter im Sprung zu überwinden.