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Welcher Lavendel ist winterhart? | 5 winterharte Lavendelarten

Lavendel winterhart

Lavendelarten unterscheiden sich nicht nur in Hinblick auf Größe, Blüte und Duft, sondern auch darin, ob sie winterhart sind. Wer die Gewächse nicht im Haus überwintern oder jedes Jahr neue Pflanzen setzen möchte, sollte daher bei der Auswahl genau aufpassen. Denn nur winterharter Lavendel kann ganzjährig im Freien stehen. Auch dann kann jedoch ein entsprechender Winterschutz sinnvoll sein.

Unterschiede bei den Lavendelsorten

Blau, lila, weiß – bereits die Blütenfarbe ist durchaus nicht bei jedem Lavendel gleich. Selbiges gilt für Duft, Wuchshöhe und -breite und dafür, ob die Pflanze in den hiesigen Breitengraden winterhart ist. Wirklich winterhart ist lediglich der Echte Lavendel, der in der botanischen Fachsprache Lavandula angustifolia genannt wird. Selbst er verträgt aber lediglich Minus 15°C, ohne Schaden zu nehmen. In milderen Regionen kann er also problemlos ganzjährig im Freien stehen. In Regionen mit härteren Wintern sollte er aber zumindest geschützt werden.

Welche Lavendelsorten sind winterhart?

Je nach Region und den dort herrschenden Temperaturen sollte die passenden Lavendelarten ausgesucht werden. Doch welche Arten eignen sich für welche Temperaturen?

  • Lavendel bis zu -15°C: Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)
  • bis zu -10°C: französischer Lavendel, Schopflavendel, Silberblattlavendel und wolliger Lavendel halten diesen Temperaturen stand
  • nicht winterhart: Speiklavendel und farnblättriger Lavendel

Wer die Gewächse ganzjährig im Freien stehen lassen und auch keinen gesonderten Winterschutz aufbringen möchte, sollte daher am besten zu Lavandula angustifolia greifen. Alle anderen Sorten eignen sich nur dann, wenn wenigstens durch Auflagen auf dem Boden oder eine weitere Abdeckung für Schutz gesorgt werden kann.

Lavendelsorten abhärten

Sollen die Gewächse das ganze Jahr im Freien stehen und nicht im Haus überwintern, sollten drei Schritte beachtet werden. Bei diesen handelt es sich um:

  1. Möglichst zeitig im Frühjahr ins Freiland pflanzen. Dadurch haben die Gewächse noch ausreichend Zeit, um sich an die steigenden und fallenden Temperaturen zu gewöhnen.
    2. An einen sonnigen aber dennoch geschützten Standort pflanzen, denn die Gewächse vertragen Wintersonne nur schlecht.
    3. Bei Bedarf vor Wintersonne und Trockenheit im Winter schützen, indem eine Abdeckung auf dem Boden und auf dem Lavendel verwendet wird. Reisig, Stroh und Mulch verhindern, dass der Boden austrocknet und schützen zumindest in geringem Maße vor Bodenfrost. Ein Vlies über der Pflanze verhindert, dass die Blätter durch die Wintersonne verbrennen oder das Gewächs austrocknet.

Überwintern in der Kübelkultur

Ganz gleich, um welche Lavendelsorten es sich handelt – bei der Kübelkultur müssen zur Überwinterung einige Punkte beachtet werden. Bei diesen handelt es sich um:

  • Lavandula frostfrei: Im Kübel steht den Pflanzen nicht ausreichend Substratvolumen zur Verfügung, um ausreichend vor den Minusgraden geschützt zu sein. Daher muss die Überwinterung in jedem Fall frostfrei erfolgen. Das kann entweder im Haus passieren oder das Gewächs wird mit mehreren Lagen Gartenvlies und mit einer Unterlage aus Styropor vor den Minusgraden geschützt.
  • hell: Vollsonnige Standorte sind für die Pflanzen ungünstig – zumindest im Winter. Denn dann kann nicht ausreichend Feuchtigkeit aus dem Boden aufgenommen werden, es wird jedoch viel Flüssigkeit über die Blätter abgegeben. Besser sind daher helle Räume oder Standorte, die jedoch vor der prallen Mittagssonne geschützt sind.
  • Austrockenen vorbeugen: Ob im Garten oder in einem hellen, frostfreien Flur – die Pflanzen sollten während des Winters nicht vertrocknen. Je heller und wärmer der Lavendel steht, umso mehr Wasser benötigt es auch. Das Wachstum ist dann zwar eingeschränkt, dennoch verbraucht die Pflanze aber Wasser durch die Verdunstung. Daher sollte sie in keinem Fall austrocknen. Sinnvoll ist es, um Freiland an frostfreien Tagen zu wässern und bei der Überwinterung im Haus etwa einmal wöchentlich sparsam zu gießen. Wichtig ist, dass das Substrat niemals vollkommen austrocknet, da das Folgeschäden nach sich ziehen kann.
Hinweis: Das Düngen sollte man während des Winters natürlich aussetzen, da die Pflanze kaum Nährstoffe aufnehmen kann und stattdessen chemische Verbrennungen an den Wurzeln stattfinden können. Eine zusätzliche Nährstoffzufuhr sollte daher nur während der Wachstumsphase etwa zwischen April und September erfolgen.

Winterschutz im Freiland

Wenn die Lavendelpflanze während des Winters im Freiland verbleiben soll, ist auch bei den eher robusten Sorten ein entsprechender Schutz erforderlich. Die folgenden Maßnahmen können dabei helfen, diesen sicherzustellen:

  • geschützter Standort: Sonnig und geschützt aber keine ungehinderte Wintersonne und kein kalter Wind
  • frühzeitig ins Freiland setzen: Je schneller, umso besser. Dann werden sie nämlich abgehärtet und zeigen sich robuster gegenüber kalten Temperaturen.
  • Kübelkultur: In der Kübelkultur ist die Überwinterung einfach, sicher und erfordert nur wenig Aufwand. In Regionen mit kalten Wintern oder wenn unklar ist, ob sich die jeweilige Lavendelsorte für die Region eignet, sollte man die Kübelkultur daher bevorzugen.
  • angepasste Pflege: Je besser die Pflege, desto kräftiger und widerstandsfähiger ist die Pflanze.