Gartenpflanzen Stauden

Kugeldistel, Echinops – Aussaat, Pflege und Vermehren

Kugeldistel Echinops

Kugeldisteln (Echinops) gehören zur Familie der Korbblütler und sind auf dem Balkan und in Südeuropa heimisch. Europaweit sind sie in 12 Arten vertreten. Es sind aufrecht wachsende, kräftige Pflanzen mit Ausdauer, die durch markante Optik beeindrucken. Die runden, intensiv blauen oder silberweißen Blütenköpfe sind eine richtige Augenweide. Diese Pflanze sorgt in ihrer Blütezeit – von Juli bis September – für unübersehbare Akzente im Garten. Kugeldisteln sind beliebte Schnittblumen und sehr gut zum Trocknen geeignet.

Allgemeine Informationen

Kugeldisteln haben im Idealfall einen Standort, wo sie mindestens vier Stunden täglich an der Sonne stehen. Da sie leicht einknickt, kann diese Pflanze nur dann eine gute Höhe erreichen, wenn sie windgeschützt wächst. Die durchschnittliche Höhe liegt bei 60 bis 100 Zentimetern, wobei ältere Disteln deutlich über diese Höhe liegen können. Generell gilt die ganze Gattung als recht anspruchslos und hartnäckig. Sie kann selbst auf steinigen, mageren Böden gut gedeihen. Dank ihrer langen Wurzeln, die tief in der Erde reichen, macht dieser Pflanze eine anhaltende Trockenheit nicht sehr viel aus. Sie blüht von Juli bis September, dabei blühen die Körbchen des Blütenkopfes von oben nach unten. Die Vermehrung kann unter anderem durch Selbstaussaat erfolgen. Der Gattungsname „Echinops“ bedeutet „Igelgesicht“ und wird von der Ähnlichkeit der Kugelköpfe mit einem eingerollten Igel abgeleitet. Kugeldisteln werden von Insekten gern beflogen und gelten als bekannten Bienenweiden. Für ein gutes Gedeihen dieser Pflanze sollte die Gartenerde gut drainiert sein. Im Garten zeichnen sich die blauen, kugeligen Blüten im Zusammenspiel mit Margeriten, Rosen und einjährigen Sommerblumen deutlich ab.

Besonderheiten

  • Gute Bienen- und Schmetterlingsfutterpflanze
  • Passt sehr gut in naturnahe Gärten
  • Gute Schnitt- bzw. Trockenblume
  • Die verblühte Kugeln können bis zu Frühjahr als Vogelnahrung dienen
  • Ist in Südeuropa auf felsigen Flächen heimisch

Standort

Kugeldistel Echinops Kugeldisteln mögen die Sonne und sind am besten auf der Südseite des Gartens aufgehoben. Was die Bodenbeschaffenheit angeht, ist diese Pflanze recht anspruchslos. Normaler bis trockener Boden und selbst magere Böden aus Geröll genügen ihr. Dabei muss beachtet werden, dass die Kugeldistel tiefwurzelnd und deshalb für flache Böden ungeeignet ist. Zu viel Feuchtigkeit oder Schatten mögen diese Pflanzen nicht. Angesichts ihrer Genügsamkeit kann der Standort für die Kugeldisteln im Garten recht flexibel gewählt werden. Sie entwickeln sich auch im Halbschatten recht gut. Dennoch bilden sie deutlich mehr Blüten, je intensiver sie der Sonne ausgesetzt sind. Hochwachsende Sorten passen gut als Hintergrund eines Staudenbeetes, während niedrige Sorten in Gruppen eingepflanzt werden und sich im Vordergrund optisch am besten machen.

Boden

Diese Pflanzen bevorzugen einen nährstoffarmen, sandigen, feuchten bis trockenen Boden. Wichtig ist, dass der Boden durchlässig ist, ein schwerer Boden sollte unbedingt verbessert werden. Der Versuch, Kugeldisteln auf zu feuchtem und nährstoffreichem Boden zu kultivieren, kann die Pflanze für Krankheiten bzw. Parasiten anfällig machen.

Gießen und Düngen

Nach dem Einsetzen sollte man die Pflanze etwa einen Monat lang täglich gießen. In der Regel reicht später der Regen als Wasserlieferant aus. Die Pflanze muss nur noch bei längerer Trockenheit gelegentlich gegossen werden.

Mit dem Austrieb im Frühjahr kann eine Grunddüngung vorgenommen werden. Dafür kann ein Volldünger verwendet werden, der alles beinhaltet, was diese Pflanze zum Wachsen, Blühen und Gedeihen benötigt. Eine Düngung mit Guano wird ebenfalls empfohlen.

Anpflanzung/Vermehrung

Kugeldistel Echinops Kugeldisteln können durch Saat, Stockteilung oder Wurzelschnittlinge vermehrt werden. Die Teilstöcke und die Wurzelschnittlinge werden im Herbst oder Winter in einem Abstand von etwa 30 bis 40 Zentimetern eingepflanzt. Sie müssen ausreichend bewässert werden.

Die Jungpflanzen bzw. Kugeldistel Samen sind im Handel erhältlich. Es gibt sie recht günstig im Gartencenter, Baumarkt oder auch im Onlinehandel. Eine gute Alternative, an Kugeldisteln zu kommen, besteht darin, Nachbarn oder Freunde, die Kugeldisteln bereits im Garten haben, zu bitten, diese zu teilen.
Grundsätzlich ist bei der Vermehrung von Kugeldisteln zu bedenken, dass sich diese Pflanze unterirdisch mittels Selbstaussaat rasch ausbreiten kann. Durch eine Wurzelsperre kann das Wachstum gehemmt und kontrolliert werden. Wenn sich die Distel bereits ungewollt vermehrt hat, müssen die neuen Pflanzen mitsamt Wurzeln ausgerottet werden, um eine weitere unkontrollierbare Vermehrung zu verhindern.

Aussaat

Die Kugeldistel Aussaat erfolgt im Frühjahr von März bis April, bei milden Temperaturen. Sie werden an einem geschützten Ort in Saatboxen gesetzt, wobei die Samen leicht eingeharkt werden müssen. Die Keimung dauert etwa 20 Tage. Kugeldisteln sind Kalt- und Warmkeimer.

Pflege

Kugeldisteln benötigen kaum Pflege. Wegen der stacheligen Blätter ist es zu empfehlen, bei der Entfernung des welken Laubes Gartenhandschuhe zu tragen. Sollte auf die Samenreife verzichtet werden, so sind die Stiele der verwelkten Blütenstände regelmäßig abzuschneiden. Das fördert die weitere Blütenbildung erheblich. Obwohl Kugeldisteln Trockenheit gut vertragen, gedeihen sie deutlich besser, wenn sie bei lang anhaltenden Trockenperioden gelegentlich gründlich gegossen werden. Kugeldisteln gelten bis etwa -10 Grad Celsius als winterhart. In kälteren Regionen sollten sie im Winter sicherheitshalber mit etwas Reisig geschützt werden. In der Regel ist bei Kugeldisteln kein Schnitt notwendig. Sollte sich die Pflanze im Garten unerwünscht unkontrolliert verbreitet haben, so sind die neuen Pflanzen gründlich, mitsamt Wurzeln zu entfernen. Wenn Wurzelteile zurückbleiben, so kann die Kugeldistel sich schnell erholen und erneut wachsen.

Banater Kugeldistel (Echinops bannaticus)
Kugeldistel Echinops Diese ausdauernde beliebte Staude liebt Trockenheit und kann eine Höhe von bis zu 120 Zentimetern erreichen. Die Banater Kugeldistel kommt auf dem Balkan, in Rumänien, Bulgarien sowie auf der Krim vor. Diese Art lässt sich sehr gut in Naturgärten integrieren. Die kugelförmigen Blütenköpfe sind graublau und sehr begehrte, gut zum Trocknen geeignete Schnittblumen. Die Banater Kugeldistel wurde in Mitteleuropa eingebürgert. Sie wird selten als Zierpflanze verwendet.

Drüsenlose Kugeldistel (Echinops exaltatus)
Wie alle Arten dieser Gattung ist die Drüsenlose Kugeldistel eine sehr ausdauernde Pflanze. Sie erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 150, in Ausnahmefällen auch 200 Zentimetern. Der Stängel ist meistens einköpfig, die Blätter drüsenlos und steifhaarig. Der Sammelkopf besitzt einen Durchmesser von vier bis etwa sechs Zentimetern. Die Krone hat eine blaugrüne Farbe. Die Drüsenlose Kugeldistel ist im Südosten Europas heimisch und wurde in Mitteleuropa eingebürgert. Als Zierpflanze wird sie eher selten benutzt.

Ruthenische Kugeldistel (Echinops ritro)
Im August gibt es hierzulande nicht mehr viele Pflanzen, die den Bienen Nahrung bieten können. Eine dieser Pflanzen ist die Ruthenische Kugeldistel. Die äußerst ausdauernde Echinops ritro findet man am häufigsten in unseren Gärten und zwar überwiegend als Zierpflanze in Staudenbeeten. Sie erreicht im Durchschnitt eine Höhe von 80 Zentimetern und ist resistent sowohl gegen Frost als auch gegen Sommertrockenheit. Sie gedeiht am besten, wenn sie vollsonnig steht, aber auch Halbschatten hindert diese Pflanze nicht daran, ihre üppige, hell violett-blaue Blütenpracht zu zeigen. Die Ruthenische Kugeldistel hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet in Westasien, Osteuropa, auf der Balkanhalbinsel, Italien, Spanien sowie Südfrankreich. Wie alle Kugeldistelarten ist auch die Ruthenische Kugeldistel eine beliebte Bienenweide. Ihre Früchte besitzen einen hohen Rohfettgehalt, zudem sind sie sehr reich an Eiweiß. Das Öl besitzt viele Fettsäuren, wie Linolsäure oder Ölsäure, die Früchte sind reich an Chinolin (Echinorin). In manchen Ländern wird die Ruthenische Kugeldistel als Heilpflanze angewendet. So werden ihre Samen nach einer entsprechenden Verarbeitung als Mittel gegen Multiple Sklerose eingesetzt. Die Ruthenische Kugeldistel ist nicht nur im verblühten Zustand sehr hübsch anzuschauen. Sie wird auch noch im Herbst, beispielsweise für Gestecke, gerne verwendet. Obwohl sie sich unter anderem über Selbstaussaat vermehrt, wird diese Distelart im eigenen Garten nicht so lästig wie andere Arten.

Niedrige Kugeldistel (Echinops humilis)
Kugeldistel Echinops Die Niedrige Kugeldistel erreicht Wuchshöhen von fünf bis zwanzig Zentimetern. Ihre unteren Blätter sind entweder unzerteilt oder fiederspaltig, die Stängelblätter weisen eine dornige Spitze auf. Der Stängel kann bis zu drei Köpfe aufweisen und ist weißwollig. Der Sammelkopf ist stahlblau und mit einem Durchmesser von bis zu vier Zentimetern, die Krone ist hellblau. Blütezeit ist von August bis September. Die Niedrige Kugeldistel wächst auf felsigen Bergsteppen und ist im Altai und in der Mongolei heimisch. Sie findet eher selten als Zierpflanze für Staudenbeete Anwendung.

Drüsenblättrige Kugeldistel (Echinops sphaerocephalus)
Bei dieser Distelart, auch Bienen Kugeldistel genannt, handelt es sich um eine zwei- oder mehrjährige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 60 bis 180 Zentimetern erreichen kann. Diese aus Osteuropa stammende Distel wurde in Mitteleuropa als Bienenfutterpflanze kultiviert. Gelegentlich findet man sie verwildert in Trockengebieten, an Ufern oder Schuttplätzen. Die Drüsenblättrige Kugeldistel blüht in Mitteleuropa nur einmal. Bestäuber sind Bienen und Wespen, aber auch Tagfalter. Die Drüsenblättrige Kugeldistel hat hellgraue bis silbrig weiße Blühten. Zusammen mit der Ruthenischen Kugeldistel ist sie am häufigsten in unseren Gärten vertreten.

Einheimische Disteln
Im Gegensatz zu der blauen Kugeldistel, die ein echter Hingucker ist, werden Disteln, zumindest die wild wachsenden, ungern im eigenen Garten gesehen. Denn haben sie einmal einen Garten oder ein Feld erobert, sind sie sehr schwer wieder los zu werden. Disteln sind nämlich Wurzelkeimer. Sie vermehren sich auf Feldern, Äckern oder am Wegesrand, dabei können ihre tiefen Wurzeln die beachtliche Länge von bis zu sechs Metern erreichen. Dadurch überstehen sie leicht längere Trockenperioden. Um sie dauerhaft zu beseitigen, sollte man rechtzeitig die gesamte Wurzel ausreißen.

Parasiten und Krankheiten

Kugeldistel Echinops In der Regel leiden Kugeldisteln nicht an Parasiten und werden eher selten von Krankheiten heimgesucht. Manchmal werden sie von Blattläusen befallen, die die Blüten schädigen können. Eine übermäßige bzw. falsche Pflege oder ein zu feuchter und nährstoffreicher Boden kann zu Krankheiten wie Pilzbefall führen. Ein schwerer, lehmiger Boden kann zur Wurzelfäule führen.

Fazit
Kugeldisteln haben, je nach Art, wunderschöne violett-blaue, hellgraue oder silbrig-weiße Blüten und sind ein richtiger Blickfang in jedem Garten. Es sind genügsame Pflanzen mit viel Ausdauer, die wenig Pflege bedürfen. Sie können je nach Art bis zu 120 Zentimeter hoch werden und sind vor allem für Beete geeignet, die bereits eine Bepflanzung im unteren Bereich haben. Kugeldisteln können sich auch über Selbstaussaat vermehren und daher rasch unkontrolliert ausbreiten. Maßnahmen -wie eine Wurzelsperre zu errichten- können dem gut entgegen wirken.