Schädlinge & Nützlinge Insekten - Mücken, Fruchtfliegen & Co

Kriebelmücke bekämpfen & häufige Symptome nach dem Stich

Kriebelmücke

Kriebelmücken sind auf der ganzen Welt vertreten und es gibt auch in den hiesigen Breitengraden etwa 50 Arten, die Mensch und Tier anfallen, um an das Blut zu kommen. Bemerkt werden die lästigen Sauger meist nicht, doch gerade in der Nähe von fließenden Gewässern wie Flüssen und Bächen ist Vorsicht geboten. Hier werden sie meist erkannt, da sie in der Regel in Schwärmen auftreten. Die Stiche machen sich meist durch Jucken bemerkbar, hierfür öffnet die weibliche Kriebelmücke mit ihrem säbelzahnartigen Mundwerkzeug die Haut und saugt dann das Blut auf, das sie für ihre Eier benötigt.

Steckbrief

  • kleine, schwarze, gedrungene Insekten
  • werden bis zu 6 mm lang
  • weltweit etwa 1770 Arten
  • in hiesigen Breitengrade etwa 50 Arten
  • nur die Weibchen befallen Tiere und Menschen, beißen in die Haut und saugen Blut
  • sie benötigen dieses für die Produktion der Eier
  • die männlichen Mücken saugen Pflanzensaft
  • treten meist an fließenden Gewässern auf
  • leben in einem Schwarm
  • jede weibliche Mücke kann im Frühjahr bis zu 250 Eier legen

Vorkommen

Kriebelmücken halten sich überwiegend im Flachland auf, in denen sich fließende Gewässer befinden. Denn anders als Stechmücken, die stehende Gewässer bevorzugen, legen die Kriebelmücken ihre Eier an Pflanzen ab, die sich in der Nähe von fließenden Gewässern befinden, in denen sich die Larven dann entwickeln. Die Mücken bevorzugen vor allem Weidetiere als Wirte, doch gerade im Frühjahr, wenn die Larven in Massen geschlüpft sind, fliegen sie auch Menschen und Haustiere zur Blutversorgung an, wenn sie sich in der Nähe eines Schwarms befinden.

Vorbeugen

Gerade im Frühjahr, in der Nähe eines Flusses oder Baches auf einer Wiese oder im Wald kann man große Schwärme von Kriebelmücken beobachten. In diesen drei bis vier Wochen der Vermehrungszeit ist es ratsam diese Stellen ganz zu meiden, denn Freizeitaktivitäten sind aufgrund des Befalls kaum mehr möglich. Verirren sich hingegen doch nur vereinzelte Kriebelmücken in den heimischen Garten oder auf die Terrasse, dann kann wie folgt vorgebeugt werden:

  • in Gegenden mit starkem Befall bei warmer Witterung im Frühling wenig im Freien aufhalten
  • die Hauptflugzeit beträgt im Frühjahr etwa drei bis vier Wochen
  • sind in der Morgen- und Abenddämmerung, sowie auch über den Tag aktiv
  • an Tagen mit niedrigen Temperaturen oder starkem Wind nicht aktiv
  • auch an Regentagen sind Kriebelmücken meist nicht zu sehen
  • Kriebelmücken halten sich nicht in geschlossenen Räumen auf
  • daher ist hier die größte Sicherheit gegeben
  • Warnungen des Deutschen Wetterdienstes vor Kriebelmückenplage ernst nehmen
  • bei Aufenthalt an der frischen Luft lange Kleidung tragen
  • auf verschließbare Bündchen, geschlossene Schuhe und Kopfbedeckung achten
  • anders als Stechmücken können Kriebelmücken nicht durch die Kleidung beißen
  • unbedeckte Stellen, wie Kopfhaut, Ohren oder Gesicht nicht ungeschützt lassen
  • an allen unbedeckten Stellen der Haut mit Mückenschutzmitteln vorbeugen
  • Kinder im Kinderwagen mit Moskitonetz schützen
  • Weidetiere in der Zeit eines starken Befalls im Stall lassen
  • auf der Terrasse Mückenschutzkerzen anzünden
  • ein Balkon kann ebenfalls mit Mückennetz geschützt werden
Hinweis: Kriebelmücken werden wie Stechmücken ebenfalls nicht erkannt, wenn sie einzeln in die Nähe der Menschen kommen, da sie völlig geräuschlos sind und auch der Stich im ersten Moment nicht bemerkt wird. Daher sind vorbeugende Maßnahmen in Gegenden, in denen die Mücken vorkommen, immer sehr wichtig.

Bekämpfen

Kriebelmücken sind nicht leicht zu bekämpfen. Für eine kurzzeitige Abwehr, zum Beispiel auf Balkon oder Terrasse können Insektensprays eingesetzt werden. Diese helfen jedoch nicht, wenn ein ganzer Schwarm der Kriebelmücken im Anflug ist. Einen sehr wirksamen Schutz für Menschen bieten Mückenschutzmittel, die DEET enthalten. Hierauf sollte man beim Kauf besonders achten. Mittel die etwa 30 % DEET enthalten bieten einen Schutz von vier bis fünf Stunden. Danach sollte man sie erneuern. Auch Kokosöl mit einem hohen Anteil an Laurinsäure hilft ebenso vorbeugend. Wichtig ist, dass jede freie Hautpartie mit dem Mückenschutzmittel eingerieben wird. Wer die ein oder andere freie Stelle vergisst, etwa einen Handrücken oder ein Ohr, kann hier trotz des Mittels von der Kriebelmücke erwischt und gebissen werden.

Tipp: Wer in einer Gegend wohnt, in der der Kriebelmückenbefall sehr hoch ist, sollte über die großflächige Einsetzung von Insektiziden nachdenken. Dies wird in der Regel allerdings eher von den Gemeinden übernommen.

Symptome nach einem Stich

Stich Wenn eine Stelle am Arm oder Bein juckt oder sogar schmerzt und ein kleiner, blutunterlaufener Punkt zu sehen ist, dann ist davon auszugehen, dass eine Kriebelmücke zugebissen hat, um an das Blut des Menschen zu gelangen. An der Bissstelle kann nach einiger Zeit ein etwa linsengroßer, kleiner Knoten entstehen, um den sich dann eine eitrige kleine Blase entwickelt. Weiterhin zeigt sich rund um die Bissstelle eine ein bis zwei Zentimeter große und runde Rötung der Haut. Da die Kriebelmücken nicht wie die Stechmücken zustechen, sondern mit sägeartigen Mundwerkzeugen die Haut aufritzen, kann der hierbei in die Wunde gelangte Speichel zu einer allergischen Reaktion bis hin zu einem allergischen Schock führen, der sogar lebensbedrohlich sein kann. Doch in den meisten Fällen verläuft der Biss der Kriebelmücke harmlos. Folgende Symptome können in seltenen Fällen ebenfalls auftreten:

  • Kriebelmückenbiss kann sich entzünden
  • Bakterien auf Beißwerkzeugen der Mücke können Fieber oder Schmerzen auslösen
  • vom Biss hervorgerufene Blutergüsse jucken noch wochenlang
  • bei einer Allergie kann die Gegend um die Bissstelle sehr dick anschwellen
  • bei einem allergischen Schock ist der Betroffene nicht mehr ansprechbar
  • er erleidet einen Kreislaufzusammenbruch
Hinweis: Eine allergische Reaktion auf den Speichel einer Kriebelmücke kann an einer starken Schwellung mit Jucken und Schmerzen rund um die Bissstelle erkannt werden. Wurde zum Beispiel ein Bereich der Hand gebissen, kann die gesamte Hand anschwellen.

Behandlung

Handelt es sich um einen Biss ohne nennenswerte Symptome, ist hier nur eine leichte Schwellung zu sehen, dann reicht in der Regel schon die Kühlung. Hierzu kann man ein Eispad auf die betroffene Stelle legen. Bewährt haben sich auch die verschiedenen Gels gegen Mückenstiche aus der Apotheke, die schnell den Juckreiz lindern. Denn gefährlich kann es vor allem auch dann werden, wenn zum Beispiel kleine Kinder an der Stelle kratzen. Auf diese Weise werden die vom Insekt mit dem Speichel abgesonderte Bakterien in der Wunde verteilt und können so in den Blutkreislauf gelangen. Und auch Bakterien, die zum Beispiel unter dem Fingernagel sitzen, können zusätzlich noch in die Bisswunde gelangen. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind ebenfalls sinnvoll:

  • bei leichter Schwellung mit Cortisoncreme behandeln
  • Desinfektionsmittel einsetzen
  • als Hausmittel hilft ein mit Essig getränkter Umschlag gegen den Juckreiz
  • Kokosöl mit Laurinsäure auch bei einer Bisswunde anwenden
  • sind Bakterien in die Bisswunde gelangt, Antibiotika einsetzen
  • hier hilft nur der Gang zum Arzt
  • bei sehr großen Schwellungen kann eine Allergie vorliegen
  • dies sollte ebenfalls von einem Arzt abgeklärt werden
  • Symptome hierfür sind Gelenk- und Kopfschmerzen sowie Durchfall
  • in seltenen Fällen kann es zu einem Allergieschock kommen
  • in einem solchen Fall sofort den Notarzt rufen
  • den Betroffenen in die stabile Seitenlage legen