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Kirschlorbeer umpflanzen: wann und wie? 5 einfache Schritte

Kirschlorbeer Prunus laurocerasus

Wenn ein Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) seinen Standort wechseln soll, ist das relativ leicht selbst vorzunehmen. Ein wenig Aufwand ist erforderlich, aber von Jedermann mit der passenden Schritt-für-Schritt Anleitung durchführbar. Einige professionelle Experten-Ratschläge helfen, die Arbeit so einfach wie möglich zu gestalten, aber dennoch eine optimale Basis für den Kirschlorbeer zu schaffen, damit der Umzug keine negativen Folgen nach sich zieht.

Bester Zeitpunkt

Die richtige Zeitpunkt-Wahl zum Umpflanzen ist ein wichtiger Faktor, damit sich die Wurzeln so schnell wie möglich in der neuen Erde festsetzen können. Nur dann funktioniert die optimale Versorgung lebenswichtiger Stoffe über die Wurzeln ins Pflanzeninnere. Zudem können die Wurzeln durch unvorteilhafte Wetterbedingungen geschädigt werden.

Der beste Zeitpunkt ist das Frühjahr, wenn kein Bodenfrost mehr zu erwarten ist. Das ist spätestens nach den Eisheiligen Mitte Mai der Fall.

Hinweis: Würde der Kirschlorbeer früher umgepflanzt, könnte Bodenfrost die Wurzeln erfrieren lassen, wenn sie sich noch nicht festgesetzt haben.
Alternativ kann eine Umpflanzung auch im Spätsommer oder Frühherbst zwischen den Monaten August und September erfolgen. Hier erhält der Prunus laurocerasus ausreichend Zeit bis zum ersten Frosteinbruch. Vorteilhaft ist eine Umpflanzung zu diesem Zeitpunkt, weil die Kirschlorbeere viel Energie in das Wurzelwachstum steckt. Das bedeutet, das Wurzelsystem kann sich schneller festsetzen und der Strauch erholt sich zügiger von den Strapazen des Umzugs.

Schritt 1: Schneiden als Vorbereitung der Pflanze

Um das Ausgraben und Umpflanzen zu erleichtern, empfiehlt es sich, dem Kirschlorbeer durch einen Rückschnitt ein handlicheres, kompakteres Format zu verleihen. Zudem hat ein Rückschnitt vor dem Umpflanzen den Vorteil, dass weniger Blätter eine geringere Verdunstung von Feuchtigkeit verursachen. Genau diese braucht das Gewächs aber nach dem Umpflanzen reichlich.

Beim Rückschnitt im Herbst sollte die Pflanze um maximal ein Drittel gekürzt werden. Wird im Frühjahr umgepflanzt, darf der Rückschnitt großzügiger vorgenommen werden.

Schritt 2: Vorbereitung des neuen Standorts

Baum pflanzen Der neue Standort sollte dem Anspruch des Rosengewächses an Bodenqualität, Licht und ausreichend Platz gerecht werden.

Noch bevor der Kirschlorbeer ausgegraben wird, sollte das Pflanzloch vorbereitet werden, sodass die Pflanze unmittelbar nach dem Ausgraben wieder in die Erde gesetzt werden kann. Je länger die Wurzeln ohne Feuchtigkeit und die in der Erde befindlichen Nährstoffe auskommen müssen, umso höher die Belastung für die Pflanze.

Pflanzloch ausheben

Um das neue Pflanzloch für das Umpflanzen vorzubereiten, ist folgendermaßen vorzugehen und diverse Punkte zu beachten:

  • Pflanzlochtiefe: circa zehn Zentimeter tiefer, als die „Pfahlwurzeln“ (die senkrecht nach unten verlaufen)
  • Pflanzlochbreite: so breit, dass die seitlich verlaufenden Wurzeln ohne abzuknicken, hineinpassen (ungefähr Strauchumfang)
  • auf den Boden des Pflanzlochs eine Schicht Kompost auslegen
  • alternativ zu Kompost: Blaukorn oder Hornspäne für die Langzeitdüngung verwenden

Schritt 3: Ausgraben

Herzwurzler
Beim Ausgraben ist zu berücksichtigen, dass Kirschlorbeersträucher zu den Herzwurzlern zählen. Die Hauptwurzeln verlaufen zuerst senkrecht nach unten. An diesen Hauptwurzeln bilden sich später weitere Wurzeln, die sich seitlich in alle Richtungen verteilen und nach oben drehen. Auf diese Weise entsteht ein herzähnliches Gebilde, worauf der Name Herzwurzler beruht.

Wurzeln freilegen

Als Herzwurzler ist bei dem Kirschlorbeer die Erde großflächig und gleichzeitig tief auszuheben, damit ein Prunus laurocerasus aus der Erde zu bekommen ist, ohne das wichtige Wurzeln geschädigt werden. Wenn man die Erde vor dem Ausgraben kräftig wässert, ist sie mit deutlich weniger Kraftaufwand und schneller aufzugraben.

In der Regel reicht eine Tiefe von 60 oder 70 Zentimeter. Ranken die Wurzeln tiefer in die Erde, können sie auf dieser Höhe durchtrennt werden.

Kirschlorbeer Prunus laurocerasus Überlebenswichtig sind auch die seitlichen Faserwurzeln. Diese reichen bei diesem Rosengewächs ungefähr bis auf der Höhe des äußeren Strauchumfangs. Je nach Größe des Strauchs, kann dies ein Ausgraben von zwei bis drei Meter Durchmesser heißen.

Nach dem Ausgraben sollte der das empfindliche Wurzelwerk vor Beschädigungen beim Aufstellen und Transport geschützt werden.

Tipp: Am besten eignet sich dafür ein Jutesack, der um den Wurzelbereich gewickelt werden kann.

Schritt 4: Umpflanzen

Sind alle Vorbereitungen getroffen und der Kirschlorbeer ist am alten Standort ausgegraben, geht es an das Einpflanzen am neuen Standort. Dies geschieht wie folgend beschrieben:

  • Jutesack vom Wurzelballen abwickeln
  • Pflanze mittig in das Pflanzloch setzen
  • Sollte das Pflanzloch nicht ausreichend groß ausgehoben worden sein, nochmals korrigieren
  • Pflanzloch mit der zuvor ausgehobenen Erde wieder befüllen
  • Die oberflächigen Wurzeln müssen gut mit Erde bedeckt sein
  • Erdoberfläche kräftig antreten, damit der Kirschlorbeer Stabilität erhält
  • Mäßig angießen
  • In den folgenden zwei bis drei Tagen beobachten, ob sich die Erde setzt und gegebenenfalls weitere Erde auffüllen

Schritt 5: Gießen

Kirschlorbeer Prunus laurocerasus Nach dem Umpflanzen ist es wichtig, dass der Kirschlorbeer regelmäßig gegossen wird, weil er für das „Angehen“ am neuen Standort einen hohen Wasserbedarf entwickelt und nur dann gut wachsen kann.

Der Winter befreit nicht grundsätzlich vom Gießen. An trockenen Tagen ist unbedingt der Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu überprüfen und bei Bedarf, Gießwasser zu verabreichen.

Wenn sich nach dem Umpflanzen an einen neuen Standort gelbe Blätter am Kirschlorbeer bilden, ist das ein normaler Vorgang. Wird ausreichend gegossen, ohne dabei Staunässe zu verursachen, verschwindet das „Problem“ schnell von selbst und der Kirschlorbeer wird bald wieder in gewohnter Pracht erscheinen.

Fazit
Für das Umpflanzen eines Kirschlorbeers haben Hobbygärtner über keine besonderen Fachkenntnisse zu verfügen, sondern brauchen sich nur an die oben genannte Anleitung zu halten. Der Prunus laurocerasus kommt in der Regel gut mit einem Standortwechsel zurecht, sofern der neue Platz seinen Ansprüchen gerecht wird und ein regelmäßiges Gießen erfolgt.