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Insektenhotel, Insektenhaus selber bauen – Anleitung

Insektenhotel

Insektenhotels kann man fertig kaufen. Es gibt die tollsten Modelle. Viele sind aber recht teuer und das Geld kann man sich getrost sparen. So eine Unterkunft für Insekten kann man meist ganz einfach bauen. Die meisten Materialien findet man in der Natur. Ein Insektenhotel bietet Platz für Wildbienen, Florfliegen, Schmetterlinge, Marienkäfer und andere Insekten.

Alternative: Bausatz

Wer kein fertiges Hotel kaufen möchte, kann es mit einem Bausatz probieren. Darin sind schon alle Teile enthalten. Sie müssen nur noch in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt werden. Meist werden die Teile verleimt.

  • Ganz einfach kann man ein Hotel aus Tontöpfen bauen. Man füllt z.B. Stroh hinein, einzeln, Halm für Halm. Dann den Topf einfach an einer geschützten Wand befestigen.
  • Gleiches kann man auch mit kleinen Zinkeimern tun. Zur Abwechslung füllt man dort Rinde oder Äste ein.
  • So lassen sich die verschiedensten kleineren Gefäße mit unterschiedlichem Material füllen, jeweils ein Gefäß mit nur einen Füllung.

Insektenhotel Ich habe hier mal einige Vorschläge zum Bau eines Insektenhotels und fange mit dem einfachsten an. Das können sogar Kinder basteln. Es ist ganz einfach und auch klein, ein Einsteigermodel eben.

Einsteigermodell eines Insektenhauses

Man benötigt:

  • 1 Grundplatte aus Sperrholz, etwa 30 cm lang und 15 cm breit.
  • 2 gleichgroße Platten, aus denen zusammen mit der Grundplatte ein Dreieck gebildet werden kann, 40 cm lang, 12 cm breit
  • 1 dreieckige Platte, die als Rückwand dient, am besten schneidet man die am Ende passend zurecht. In diese Platte kommt das Loch für die Aufhängung.
  • Jede Menge hohle Stängel und trockene Zweige, Baumrindenstücke und Zapfen
  • Leim und Paketklebeband
  • Farbe zum bemalen (Grundierung weiß, der Rest ist Geschmacksache).
  • Klarlack zum Sprühen

Und so geht es:

  • Die Teile werden, wenn sie noch nicht passend zurechtgeschnitten sind, zugeschnitten.
  • Dann ist der weiße Grundanstrich fällig. Die Teile müssen anschließend trocknen.
  • Dann kann man ihnen eine Wunschfarbe verpassen. Die Seitenteile beispielsweise in Rot, die Grund- und Rückenplatte in Grün oder Blau.
  • Man kann ganz einfache Wandfarbe verwenden oder sogar Schulmalfarbe.
  • Wenn die Farbe getrocknet ist, wird das Hotel zusammengesetzt und verleimt.
  • Zuerst die Seitenteile auf der Grundpatte befestigen, dann die Rückwand.
  • Insektenhotel Der Leim muss trocknen.
  • Danach die Außenflächen mit Klarlack besprühen, damit hält die Farbe auch bei Regen.
  • Wenn alles getrocknet ist, die Halme und Äste auf die passende Länge zuschneiden und unten in das Hotel einschichten.
  • Die Rinde ist gut für die Seiten oder die untersten Schichten.
  • Oben in die Spitze kommen die Zapfen.
  • Das war es schon.

Das Hotel sollte einen geschützten Platz bekommen, dann nehmen es die Insekten besser an. Man muss nur einen Nagel in die Schuppenwand schlagen (Beispiel) und kann darauf das Hotel hängen. Kinderspiel!

Mit Schilf gefüllte Hütte aus Massivholz

Man benötigt:

Alle Holzteile bis auf die Rückwand sind aus Massivholz, 18 mm stark.

  • 1 Boden 114 x 120 mm
  • 2 Seitenwände 170 x 120 mm
  • 1 Dachplatte 158 x 150 mm und 1 Dachplatte 140 x 150 mm
  • 1 Rückwand aus Sperrholz (5mm) 250 x 150 mm
  • Wetterfeste Farbe
  • Holzleim
  • Rostfreie Schrauben (40mm), rostfreie Nägel 30 mm
  • Stich- oder Kreissäge
  • Bohrmaschine, Akkuschrauber
  • Als Füllung eignen sich Bambusröhrchen, Schilfstängel und ein dicker Ast für die Mitte

Uns so geht man vor:

  • Die Seitenwände müssen an der Oberkante abgeschrägt werden, im 45 ° Winkel. Das macht man mit einer der beiden Sägen.
  • Die Dachplatten im rechten Winkel zusammenleimen. Die kleinere von unten gegen die größere Latte drücken und anleimen. Zusätzlich sollten die beiden Teile noch mit rostfreien Schrauben fixiert werden. Am besten bohrt man etwas vor.
  • Die Seitenwände außen an den Boden anleimen und dann das Dach auf die Seitenwände. Alles zu einem Rahmen zusammenfügen. Auch hier sollten alle Verbindungsflächen mit jeweils drei Schrauben fixiert werden, immer nach Vorbohren.
  • Der obere Teil der Rückwand wird nun passend zugeschnitten. Er muss genau zum Umriss passen.
  • Insektenhaus Häuschen und Rückwand mit wetterfester Farbe streichen.
  • Wenn die Farbe trocken ist, wird die Rückwand an das Hausgerüst (Rahmen) genagelt.
  • Schilf und Bambusröhrchen auf 120 mm Länge schneiden.
  • Den dicken Astabschnitt auch auf 120 mm schneiden und mehrere Löcher hineinbohren. Die Bohrungen müssen waagerecht sein und dürfen nicht durchgehen. Hinten müssen sie verschlossen sein.
  • Am Ende wird der dicke Ast in der Mitte des Hotels platziert und die Schilf- und Bambusteilchen ringsherum, bis alle Freiflächen ausgefüllt sind und nichts mehr hineingeschoben werden kann. Dann halten die Teile sich selbst und fallen nicht heraus.
  • Je nachdem, wie das Insektenhotel befestigt werden soll, muss man einen Haken anbringen oder ein Loch in die Rückwand bohren. Mehr ist nicht zu tun.

Insektenhotel mit mehreren unterteilten Abschnitten

Für dieses Insektenhotel kann man der Einfachheit wegen eine Holzkiste verwenden, wie sie oft als Aufbewahrungsbox für Spielsachen oder anderen Kram angeboten wird. So hat man den Grundkörper schon einmal fertig. Das erleichtert die Arbeit ungemein.

Das wird benötigt:

  • 1 Holzkiste 40 x 30 x 15 cm
  • Leimholz für die einzelnen Fächer
  • 1 kurze Leiste
  • 1 Lochziegel
  • Kaninchendraht
  • Raspel
  • Eimer
  • Lehmbrei
  • Akkuschrauber, Handtacker, Hammer, Stichsäge
  • Schrauben, Nägel
  • Zapfen von Nadelbäumen, Hartholzstücke, Schilfrohr, Ruten aus weichem Holz (Hasel oder Holunder)

Und so geht’s:

  • Insektenhaus scharfkantigen Löcher des Ziegels mit der Raspel glätten und die Öffnungen mit lehmigem Brei füllen
    • nach einigen Stunden mit einem dünnen Stab kleine Löcher in den angetrockneten Lehm stechen
  • Ziegel in die Kiste legen, direkt an eine Außenwand, aber mittig
  • Anschließend ersten Zwischenboden einsetzen und befestigen
  • Hohlräume beidseits des Ziegels mit kurzen Schilfstängeln füllen
  • zweiten Zwischenboden exakt im gleichen Abstand zur Außenwand befestigen
    • wie der erste, nur auf der gegenüberliegenden Seite
  • Für das mittlere und größte Feld sind drei Abschnitte günstig
    • zwei kleine Böden einsetzen, damit drei Fächer entstehen
  • Das Grundgerüst ist fertig.
  • Für das mittlere Feld benötigt man ein Holzeinsatz, eine Holzplatte, die in der Mitte eine längere Öffnung (ein cm breiter Längsspalt) aufweist
    • Öffnung muss waagerecht sein
    • Platte an den kleinen Böden befestigen
  • Dieses Fach ist für Schmetterlinge.
  • einzelnen Fächer nun füllen, mit zugeschnittenen Hölzern
    • Hartholzstücke mit kleinen Löchern versehen
    • nicht durchbohren
  • Das größere Feld mit Zapfen füllen
    • Maschendraht davor, damit diese nicht herausfallen
    • am Rahmen festtackern
  • Dach sollte ein leichtes Gefälle haben und deutlich überstehen, damit es Schutz vor Regen und zu viel Sonne bietet
    • dazu auf die hintere Längsseite eine Leiste nageln
  • für die Aufhängung ein Loch in die Rückenplatte bohren oder einen-zwei Haken an der Rückseite anbringen

Wichtige Details

Die Eingangsöffnungen in den Ästen müssen verschiedene Größen haben.

  • Bienenfreund Mauerbienen 3 bis 7 mm
  • Löcherbienen 2 bis 5 mm
  • Scherenbienen 3 bis 6 mm
  • Blattschneidebienen 5 bis 6 mm
  • Blattlaus-Grabwespe 2 bis 5 mm
  • Mörtelwespen 3 bis 6 mm
  • Mauer-Lehmwespen 3 bis 6mm
  • Maskenbienen 2 bis 4 mm

Der passende Platz für ein Insektenhotel

Es ist wichtig, dass ein Insektenhotel gut platziert ist, sonst siedeln sich keine oder kaum Insekten an.

  • Sonnig, windgeschützt und regengeschützt
  • Ausrichtung nach Süden
  • Mindestabstand zum Boden 50 cm
  • Marienkäfer und Florfliegen mögen Blattläuse
  • Wildbienen und Hummeln lieben blühende einheimische Pflanzen
  • Fast alle Solitärbienen brauen Zugang zu Wasser

Bei der Standortwahl sind die Vorlieben der Insekten zu berücksichtigen.

Fazit
Insektenhotels zu bauen ist also nicht sonderlich schwer. Natürlich gibt es ganz ausgefallene und viel kompliziertere, als meine drei hier, aber diese reichen völlig aus. Man kann Licht im Hotel einbauen, dann werden im Dunkeln mehr Insekten angezogen. Auch so gibt es viele raffinierte Details, die man anbringen kann. Außerdem müssen nicht immer Zapfen verwendet werden, Holzstücke und Schildhalme. Ich habe z.B. ein Insektenhotel, das ist unter anderem mit leeren Schneckenhäusern gefüllt. Die Schneckenbehausungen bieten vielen Insekten Unterschlupf. Baumscheiben mit vielen Löchern drin sind optisch auch sehr schön.