Schädlinge & Nützlinge Nützlinge und Tiere im Garten

Igelkot erkennen – wie sieht der Kot aus?

Igel

Tier- und Naturfreunde unternehmen große Anstrengungen, um ihren Garten dem Igel schmackhaft zu machen. Vom Aufstellen kleiner Leckerbissen bis zum Bau von Igelhäusern erstrecken sich die Bemühungen. Da sich nachtaktive Stacheligel bei Tag nur selten zeigen, sind für den Nachweis ihrer Anwesenheit unverkennbare Indizien heranzuziehen, wie der Kot. An dieser Stelle steht die Frage im Raum: Wie sieht Igelkot aus? Erfahren Sie hier, wie Sie die Hinterlassenschaften von Igeln erkennen mit Unterscheidungsmerkmalen zu Ratten, Mardern und anderen tierischen Gästen.

Charakteristische Form

Die Familie der Igel umfasst insgesamt 24 Arten, deren Vorkommen beschränkt ist auf Europa, Afrika und einigen Regionen in Asien. In unseren Breiten sind vornehmlich der Braunbrust-Igel und der Weißbrust-Igel heimisch, mit ihrem typischen Stachelkleid und einer dunklen oder hellen Brust. Ausgewachsene Igel sind 22 bis 30 cm lang, mit einem 2 cm kurzen Schwanz. Ihr Verdauungsapparat ist einfach strukturiert und im Vergleich zur Körperlänge auffallend kurz.

Als Insektenfresser ist die Verarbeitung der Nahrung für einen Igel mit deutlich weniger Aufwand verbunden, als bei Pflanzenfressern. Daher kommt das kleine Säugetier mit einem kurzen, gerade verlaufenden Magen-Darm-Trakt aus. Der runde, sackförmige Magen mündet in einen kurzen Dünndarm, der nahezu übergangslos in einen röhrenförmigen Dickdarm übergeht. Während der Dünndarm noch über Ausbuchtungen verfügt, fehlen diese Zotten im Dickdarm. Daraus folgt die charakteristische Form von Igelkot:

  • Altersabhängige Länge von 2 bis 5 cm
  • Fest und Bleistift-dick
  • Zumeist am Ende spitz zulaufend

Im Vergleich zu anderen Säugetieren ist der gesamte Verdauungsprozeß beim Igel innerhalb von 8 bis maximal 20 Stunden abgeschlossen. Aufgrund dieser kurzen Verarbeitungszeit passieren unverdauliche Bestandteile rasch den Verdauungstrakt und verursachen bei adulten Igeln häufig im Kot unverkennbare Einbuchtungen. Bei Jung-Igeln, die noch von der Mutter gesäugt werden, fehlen diese Einbuchtungen zumeist.

Tipp: Frischer Igelkot nach Wintereinbruch deutet auf ein hilfebedürftiges Tier hin. Häufig handelt es sich um alte, schwache oder zu spät geborene Igel, die Nahrungsbedarf haben. In diesem Ausnahmefall ist die Zufütterung wünschenswert. Können sich die Tiere noch eine Fettreserve anfuttern, ziehen sie sich mit ein wenig Glück doch noch in ihren lebenswichtigen Winterschlaf zurück.

Nahrung bestimmt die Farbgebung

Igel beim futtern Obschon Igel aus botanischer Sicht zur Ordnung der Insektenfresser zählen, ist ihr Nahrungs-Spektrum sehr breit gefächert. Aus diesem Grunde variiert die Farbe von Igelkot, abhängig von der Jahreszeit oder dem lokalen Angebot. Igel vertilgen Insekten aller Art, wie Käfer, Tausendfüßler, Raupen; seltener Nackt- und Gehäuseschnecken. Auf dem Speiseplan stehen fernerhin nestjunge Mäuse oder Maulwürfe, weil die adulten Tiere zu schnell für einen Igel sind. Wo sich die Gelegenheit bietet, vertilgt ein Igel Vogeleier und verschmäht auch die geschlüpften Küken nicht. Im Herbst wird Fallobst aller Art verspeist. Experten streiten darüber, ob Igel es in diesem Fall vornehmlich abgesehen haben auf die darin befindlichen Unmengen von Insekten und weniger auf die gesunden Vitamine.

Wenngleich die gerollte, spitz zulaufende Form von Igelkot lediglich in der Größe variiert, erstreckt sich somit die Farbgebung von schwarz und dunkelbraun bis hellbraun und cremegelb. Tendiert die Farbe ins Grünliche oder weisen Igel-Exkremente eine weiche bis flüssige Konsistenz an, ist das Tier krank und sollte zum Tierarzt oder in eine Igel-Station verbracht werden.

Tipp: Hartnäckig hält sich die Meinung, Milch sei die ideale Nahrung für Igel. Tatsächlich sind die Tiere Laktose-intolerant. Die Milch wird zwar getrunken, kann aber im Körper nicht abgebaut werden. Schlimmstenfalls endet der Verzehr für den Igel tödlich. Besser geeignet für die Zufütterung ist unverderbliches Hundetrockenfutter neben einer Schale mit frischem Wasser.

Igelkot ist geruchsintensiv

Der Schnuppertest leistet ebenfalls einen Beitrag, um Igelkot zu erkennen. Die Exkremente eines gesunden Igels geben einen intensiven, jedoch nicht unangenehmen Geruch ab. Dieser hängt ab von der zuvor vertilgten Nahrung. Standen vornehmlich Insekten auf dem Speiseplan verströmen die Exkremente einen milderen Geruch. Betätigte sich ein Igel als Nesträuber oder bediente sich an Hunde- oder Katzenfutter, nimmt die menschliche Nase einen stärkeren Duft wahr.

Flächige Verteilung statt Haufenbildung

Neben Form, Konsistenz, Farbe und Geruch gibt die Verteilung von Exkrementen einen Hinweis, um Igelkot zu identifizieren. Ein Igel kotet, während er sich weiterhin fortbewegt. Daher sind seine Losungen stets flächig verteilt und bilden keine Haufen. Dieses Indiz ist zwar kein Alleinstellungsmerkmal. In Kombination mit den hier genannten Charakteristika kann die Anordnung den letzten, entscheidenden Beweis liefern.

Unterschiede zu anderen Tieren des Gartens

Igel beim Nestbau Igelkot In einem naturnahen Garten herrscht ein reges Kommen und Gehen der verschiedensten Kleintiere. Wo der Gärtner auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln verzichtet, den Pflanzplan abwechslungsreich gestaltet und mithilfe von Hecken, Laub- und Reisighaufen Platz für Rückzugsorte schafft, tummeln sich gebetene und ungebetene Gäste bei Tag und Nacht. Um deren Exkremente von Igelkot zu unterscheiden, nennt die folgende Übersicht typische Unterscheidungsmerkmale:

  • Marder: 8 bis 10 cm lang, 1 bis 2 cm dick, gedrehte Spitze, häufig mit Haaren durchsetzt
  • Ratten: spindelförmig, in Haufen (Wanderratte) bananenförmig, schmal, 1 bis 2 cm lang (Hausratte)
  • Fuchs: 3 bis 8 cm lang, daumendick, spitz zulaufend, zumeist durchsetzt von Nahrungsresten

Katzen lassen ihre Exkremente nicht frei herumliegen, sondern vergraben diese stets sorgfältig. Waschbären und Dachse vergraben ihren Kot nicht, sondern legen ihn in einer selbst gegrabenen Latrine ab.

Fazit
Die Anwesenheit eines scheuen, dämmerungs- und nachtaktiven Igels im Garten ist zumeist einzig an seinem Kot zu erkennen. Da es kein Alleinstellungsmerkmal für Igelkot gibt, kommt es auf die Kombination verschiedener, charakteristischer Merkmale an. Exkremente von Igeln sind 2 bis 5 cm lang, spitz zulaufend und bleistiftdick. Die Farbe variiert von schwarz-braun bis hell-braun oder creme, abhängig von der aufgenommenen Nahrung, begleitet von einem mehr oder weniger intensiven Geruch. Da Igel im Laufen koten, ist ihre Losung flächig verteilt und bildet keine Haufen. Ab November/Dezember halten Igel Winterschlaf, sodass bis Februar/März kein Kot im Garten oder auf der Terrasse auftritt. Sollte dies dennoch der Fall sein, handelt es sich um ein hilfebedürftiges, Jung- oder Alttier mit Nahrungsbedarf.