Gartenpflanzen Pflanzen im Garten - Pflege-Tipps

Gelbe Blätter an Pflanzen: was tun? | Häufige Ursachen

Gelbe Blätter

Dass eine Pflanze gelbe Blätter bekommt, ist ein normaler Alterungsprozess. Nachdem die maximale Lebenserwartung eines Blattes erreicht wurde, stellt die Pflanze die Nährstoff- und Wasserversorgung ein. Das Laub vertrocknet und fällt ab. Unregelmäßig auftretenden Verfärbungen auf den Blättern deuten jedoch auf suboptimale Bedingungen, Krankheiten oder Schädlinge hin. Welche Maßnahmen Sie ergreifen sollten, hängt von der jeweiligen Ursache ab.

Muster erkennen

Die Ursachen für eine Gelbfärbung des Laubes können sehr vielseitig sein, sodass Sie alle möglichen Ursachen überprüfen und nacheinander ausschließen sollten. Es ist außerdem wichtig, dass Sie die Art der Verfärbung genauer untersuchen. Diese Identifikation ist der erste Schritt, um die richtigen Maßnahmen einzuleiten. Schauen Sie sich junge und ältere Blätter genau an und schätzen Sie ab, ob sich die Verfärbungen über die gesamte Blattfläche, Ränder oder Laubspitzen erstreckt:

  • gelbe Blätter Nährstoffe Pflanze gelbe Blätter mit grünen Blattnerven: allgemeiner Nährstoffmangel oder Mangel an Eisen
  • vollständig gelb verfärbte Blattflächen: Staunässe
  • Gelbfärbung bei jungen Blättern: Eisenmangel
  • vereinzelte gelbe Flecken auf jungen Blättern: Schädlinge
  • gelbe Blattränder bei älteren Blättern oder wolkenähnliche Verfärbungen: Magnesiummangel
  • Verfärbung von der Spitze beginnend, zuerst bei älterem Laub, später bei jungen Blättern: Stickstoffmangel
  • weichlaubige Pflanzen mit gelben Flecken: zu kaltes Gießwasser

Zu trockene Raumluft

In der kalten Jahreszeit kommt es vermehrt zu Gelbfärbungen, die an den Blattspitzen beginnen und sich über das gesamte Blatt ausbreiten. Einige Pflanzen reagieren auf die Trockenheit mit gelblich bis bräunlich verfärbten Blatträndern. Diese Phänomene deuten auf zu trockene Raumluft im Winterquartier hin. Die meisten Pflanzen benötigen eine Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent. Stehen sie auf der Fensterbank, sodass ihre Blätter der warmen Heizungsluft ausgesetzt sind, trocknen diese schnell aus. Abhilfe verschafft ein Schälchen mit Wasser, das Sie auf der Heizung platzieren. Einige beliebte Zimmerpflanzen legen besonders viel Wert auf eine hohe Luftfeuchtigkeit und sollten deshalb täglich besprüht werden:

  • Schmalblättriger Nestfarn (Asplenium antiquum)
  • Wunderstrauch (Codiaeum variegatum)
  • Schamblume (Aeschynanthus radicans)
Hinweis: Grünlilien neigen im Winter häufig zu gelben und braunen Blattspitzen. Diese entstehen häufig an einem Standort auf der Fensterbank direkt über der Heizung.

Staunässe

Staunässe

Übermäßige Wassergaben führen dazu, dass das Pflanzsubstrat vernässt. Stehen die Wurzeln dauerhaft in nasser Erde oder direkt im Wasser, kann es zu Fäulnisprozessen kommen. In der Folge kann die Pflanze ihre Blätter und Triebe nicht mehr ausreichend mit Wasser versorgen, weswegen sich die Blätter langsam gelb verfärben. Um festzustellen, ob die Pflanze übergossen wurde, sollten Sie das Substrat mit der Fingerprobe kontrollieren. Fühlt sich die Blumenerde frisch bis feucht an, stimmt der Wasserhaushalt. Bemerken Sie ein stark vernässtes Substrat, sollten Sie dieses sofort austauschen. Modrig riechende Erde, ein Schimmelbelag auf dem Substrat oder stehendes Wasser im Übertopf deuten ebenfalls auf übermäßige Wassergaben hin.

Suboptimaler Standort

Häufige Ursachen für gelbe Blätter an Zierpflanzen sind falsche Standortbedingungen. Nicht alle Gewächse tolerieren einen Platz auf der Fensterbank mit Südfenster, denn eine direkte Sonnenstrahlung führt schnell zu übermäßiger Verdunstung. Eine weitere Folge können Verbrennungen des Blattgewebes sein, welches sich in der Sonne stark überhitzt. Das betroffene Blatt regeneriert sich nicht wieder, da das Blattgewebe bereits stark geschädigt wurde. Die Verfärbung schreitet meist bis zur Blattbasis fort und endet im Abfallen der vertrockneten Pflanzenteile. Als erste Hilfsmaßnahme empfiehlt sich ein sofortiger Standortwechsel, damit sich die Pflanze erholen kann. Stellen Sie die Pflanze an einen schattigeren Platz und gießen Sie das Gewächs durchdringend.

Schädlinge

Schildläuse Viele Schadinsekten saugen den Pflanzensaft aus den Blättern, sodass diese bei einem starken Befall fleckig erscheinen. Oft siedeln sich die unerwünschten Untermieter auf jungem Laub und weichen Pflanzenteilen an, wenn die Pflanzen durch Überdünung geschwächt wurden. Schadinsekten sind bei genauerem Hinschauen deutlich erkennbar. Um die Pflanze zu retten, sollten Sie die Pflege anpassen und die Schädlinge sofort durch geeignete Maßnahmen beseitigen:

  • Blattlauskolonien mit Natronwasser besprühen
  • Thripse mit einer wässrigen Lösung aus Neemöl behandeln
  • Schildläuse mit einer alkoholhaltigen Schmierseifenlösung benetzen
  • Blutläuse mit einem Auszug aus Oregano bekämpfen
  • Brennnesselsud, Knoblauchzehen oder Rhabarberblätter helfen gegen saugende Pflanzenschädlinge

Mangelerscheinungen

Verschiedene Gelbfärbungen deuten darauf hin, dass die Pflanze unterversorgt ist. Jedes Gewächs benötigt für ein gesundes Wachstum die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium und zusätzlich eine Reihe von Spurenelementen und Mineralstoffen. Fehlen diese Elemente, werden wichtige Stoffwechselprozesse gestört. Die unterschiedlichen Krankheitsbilder kommen dadurch zustande, da jeder Nährstoff für bestimmte Funktionen essentiell ist:

  • gelbe Blätter Eisen ist notwendig für die Produktion von Chlorophyll
  • Stickstoff als zentraler Bestandteil von Chlorophyll und Proteinen
  • Magnesium ist notwendig für die Photosynthese und ein wichtiger Baustein von Chlorophyll
Hinweis: Durch Nährstoffmangel verursachte Gelbfärbungen der Blätter werden als Chlorose bezeichnet. Diese Bleichsucht ist eine Krankheit, die sich im Mangel an Chlorophyll äußert und kann unterschiedlich aussehen.

Stickstoff

Verschiedene Ursachen führen zu einem Stickstoffmangel. Werden Pflanzen mit organischem Material versorgt, zehren sie in den ersten Wochen vom pflanzenverfügbaren Stickstoff. Sie nehmen das Nährelement in Form von Nitrat- oder Ammoniumsalzen auf. Schreiten die Zersetzungsprozesse weiter voran, binden die Mikroorganismen den Stickstoff im Boden. Die Auswirkungen sind erst viel später sichtbar, wenn die Pflanzen nicht regelmäßig mit frischem Material versorgt werden. Wenn das Gewächs unter Stickstoffmangel leidet, ist das Wachstum sichtbar gestört. Es entwickelt dünnere Triebe und kleinere Blätter, bis die Blattentwicklung schließlich stagniert. Um den Mangel zu beheben, sollten Sie einen Monodünger verabreichen oder die Pflanze mit einer verdünnten Brühe aus aufgebrühtem Kaffeesatz versorgen. Ein Mangel an Stickstoff kündigt sich allmählich an:

  • Pflanze bildet im mittleren und oberen Bereich größere Blätter, die heller erscheinen als der Rest
  • Laub im unteren Bereich verfärbt sich langsam hellgrün
  • manchmal erscheinen Stiele junger Blätter violett oder Triebe entwickeln violette Streifen
  • untere Blätter werden zunehmen gelb, bis sie abfallen

Eisen

Rhododendron Bei einem Eisenmangel vergilbt das junge Laub gleichmäßig. Ist der Mangel bereits stark fortgeschritten, entwickeln auch ältere Blätter zwischen den Adern gelbe Verfärbungen. Pflanzen können Eisen generell schlecht aus der Erde aufnehmen. Der pH-Wert spielt dabei eine ausschlaggebende Rolle, weswegen Sie Gewächse mit Eisenmangel in ein saures Substrat setzen sollten. In dieser Erde ist genügend pflanzenverfügbares Eisen vorhanden.

Magnesium

Tritt ein Magnesiummangel auf, werden die chlorophyllhaltigen Zellstrukturen aufgebrochen. Die Pflanze transportiert das eingelagerte Magnesium in die jungen Triebe und Blätter. In der Folge kommt es zu gelben Flecken zwischen den Blattadern, die sich wolkenartig über das Blatt ziehen. Diese Mangelerscheinung kommt sehr häufig vor und ist auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen:

  • Substrat ist zu nass, kalt oder sauer
  • kalkreiches Gießwasser oder kalkhaltiger Lehmboden
  • gestörter Wasserhaushalt oder intensive Beanspruchung der Pflanzen

Um die Mangelerscheinung zu beseitigen, sollten Sie Freilandpflanzen mit abgestandenem Kompost oder gut ausgereiften Stallmist versorgen. Bei Zimmerpflanzen empfiehlt sich eine anorganische Düngung mit einem Magnesium-Schwefeldünger. Hydrokulturen können mit Bittersalz versorgt werden.

Überdüngung

Obstbäume düngen Zimmerpflanzen werden bevorzugt mit mineralischen Düngemitteln versorgt, da diese schnell verfügbare Nährstoffe bieten und für das begrenzte Platzangebot im Kübel besser geeignet sind. Der Nachteil besteht darin, dass sich mit der Zeit Salze in der Blumenerde und am Topfrand anreichern. Wird das Pflanzsubstrat selten ausgetauscht, kommt es zu einem Überschuss an Salzen. Bei Tontöpfen können sich die Salzablagerungen auch an der Außenfläche zeigen, denn das im Wasser gelöste Salz diffundiert durch das poröse Material. Die Kristalle lagern sich an den Wurzeln an, verbrennen das Pflanzengewebe und verhindern dadurch eine Nährstoffaufnahme. Die Blätter verfärben sich gelb. Wenn Sie den Verdacht einer Nährstoffüberversorgung haben, gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Pflanze sofort aus dem verbrauchten Substrat nehmen
  • Wurzelballen unter fließendem Wasser auswaschen
  • kranke und abgestorbene Wurzeln entfernen
  • Blumentopf gründlich mit einer Bürste von Ablagerungen befreien
  • Gewächs in frisches Substrat einpflanzen
  • gut angießen und überschüssiges Gießwasser entfernen