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Wunderstrauch, Croton, Codiaeum variegatum – Pflege

Wunderstrauch

Der Kroton, botanisch Codiaeum variegatum, ist auch als Wunderstrauch bekannt und zählt zur Familie der Wolfsmilchgewächse. Die Farbigkeit der Blätter ist darauf zurückzuführen, dass die Blätter einen lokalen Mangel an Chlorophyll aufweisen, das für die Grünfärbung verantwortlich ist. Zudem sind in die Epidermis der Blätter verschiedene Pigmente eingelagert (beispielsweise Carotine), die für zusätzliche Farben und Farbzonen sorgen. Je nach Lichtintensität verändern sich die Färbungen auf den Blättern, am intensivsten leuchten sie an einem sonnigen Standort. An einem schattigen Platz färben sich die Blätter grün.

Steckbrief

  • botantischer Name: Codiaeum variegatum
  • andere Namen: Kroton, Wunderstrauch, Croton, Krebsblume, Prachtblattstrauch
  • gehört in die Familie der Wolfsmilchgewächse
  • Wuchshöhe: im Topf selten über 90 cm (sonst maximal 3 m)
  • Laub: glänzend ledrig, zum Teil kräftig rötlich/gelblich gefärbt
  • Blüten: traubige Blütenstände mit kleinen weißen Blüten
  • buschig wachsender Strauch
  • immergrün, verholzend
  • Verwendung: als Zimmerpflanze oder Wintergartenpflanze

Vorkommen

Der Kroton (Codiaeum variegatum) kommt in der Natur in Südasien, Indonesien und auf anderen Pazifischen Inseln vor, wo er in offenen Wäldern als bis zu drei Meter hoher Strauch mit ledrigen, glänzenden Blättern heranwächst. In Kultur wird die Blattschmuckpflanze selten über 90 cm hoch. Es gibt nur wenige Arten von Codiaeum, dafür aber viele Sorten mit unterschiedlicher Blattform, -größe und -färbung. So kann das Laub lang und schmal, lanzett- oder schwertförmig, breit oder oval erscheinen und auch junge Blätter eine andere Farbe aufweisen als alterndes Laub.

Standort

Blatt von Croton

Je heller und sonniger Codiaeum variegatum steht, umso intensiver wird die Blattzeichnung. Für eine gute Färbung der Blätter sind mindestens zwei bis drei Stunden direktes Sonnenlicht notwendig. Deshalb steht der Strauch am besten so sonnig wie möglich. Lediglich an einem Südfenster muss im Sommer während der Mittagszeit für ein wenig Schatten gesorgt werden, beispielsweise durch das Vorziehen einer Gardine. Steht der Wunderstrauch zu schattig, geht viel von der Schönheit der Pflanze verloren, denn die Blätter verlieren die Farbe und werden wieder Grün. Ältere Pflanzen neigen zu Blattverlust, wenn sie zu dunkel stehen. Ein gut gewachsener Croton behält alle seine Blätter bis zur Erde hinunter. Der Trick: dauerhaft verlässliche Wärme! Schrecken Sie also nicht davor zurück, Ihren Prachtblattstrauch das eine oder andere Mal an einen anderen Platz zu stellen, um ihm optimale Gegebenheiten zu bieten.

  • Lichtbedarf: sonnig bis sehr heller Halbschatten
  • im Sommer kein direktes Licht zur Mittagszeit
  • im Winter auch ganztägig direkte Sonne
  • je heller, umso schöner sind die Blätter gefärbt
  • am liebsten indirektes Licht
  • Boden: humos, gut wasserdurchlässig
  • verträgt keine starken Temperaturschwankungen
  • reagiert etwas empfindlich auf Zugluft
  • Temperaturen: normale Raumtemperatur (20 bis 25 Grad)
  • hohe Luftfeuchtigkeit (um 70%)
Tipp: Der Wunderstrauch kann an einer geschützten Stelle über den Sommer ins Freiland gepflanzt werden (an eine Hauswand). Im Spätsommer sollte er aber dann wieder zeitig in seinen Topf zurückgeholt werden.

Boden

Ein Croton benötigt einen Boden, der entwässert und reich an organischen Komponenten ist. Substrate mit leicht sauren pH-Werten etwa zwischen 5,5 und 6 sind ideal. Wer seinen Wunderstrauch im Sommer nach draußen auf den Balkon oder die Terrasse stellt, sollte die Erde mit etwas Mulch vor starker Verdunstung schützen.

  • humos
  • wasserdurchlässig
  • Blumenerde auf Kompostbasis
  • gemischt mit Sand, Blähton oder Bimskies

Gießen und Düngen

Während der aktiven Wachstumsphase (etwa von April bis Oktober) sollte man Codiaeum variegatum reichlich gießen, damit das Substrat ständig leicht feucht bleibt. Lassen Sie es jedoch niemals zu, dass der hübsche Strauch im Wasser steht. Es wird immer direkt auf den Wurzelballen gewässert, denn Wasser auf den Blättern wie auch längere Trockenperioden verträgt die Pflanze nicht.

Tipp: Steht der Croton im Sommer draußen, sollte er immer in den frühen Morgenstunden gegossen werden, damit das Wasser über Tag abtrocknen kann. Feuchte Blätter über Nacht fördern Pilzbefall.

Während der Hauptwachstumsphase zwischen April und August ist der Wunderstrauch dankbar über gelegentliche Nährstoffzufuhr. Geeignet sind Flüssigdünger für Grünpflanzen, Universalflüssigdünger oder auch Langzeitdüngestäbchen, die in die Erde gesteckt werden können. Wird der Kroton jährlich in hochwertige Blumenerde umgetopft oder regelmäßig das Substrat ausgetauscht, sind keine zusätzlichen Düngergaben notwendig.

Umtopfen

Topfen Sie ihren Prachtblattstrauch am besten jedes Jahr in einen Topf, der eine Nummer größer ist als der Vorherige. Ist die letzte noch vertretbare Topfgröße erreicht (beispielsweise für die Fensterbank etwa 20 cm Durchmesser), wird einfach nur noch jedes Jahr ein Großteil des Substrates getauscht.

  • Zeitpunkt: Frühjahr
  • Wurzelballen aus dem Topf ziehen
  • altes Substrat vorsichtig abschütteln
  • obere Substratschicht entfernen (etwa 5 cm)
  • darauf achten, dass keine Wurzeln beschädigt werden
  • faule oder abgestorbene Wurzeln abschneiden
  • in frisches Substrat einsetzen
  • leicht angießen

Blattpflege

Säubern Sie regelmäßig die Blätter, wenn sich eine Schicht Staub darauf befindet. Am besten funktioniert das mit einem feuchten Tuch. Der Wunderstrauch kann aber auch unter der Dusche abgebraust werden. Dazu sollte der Topf allerdings in eine Plastiktüte gestellt und zum Stamm hin gut verschlossen werden, damit die Erde nicht ausgeschwemmt wird. Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit kann der Strauch täglich mit destilliertem Wasser oder Regenwasser eingesprüht werden.

Toxizität

Wunderstrauch Blätter Der milchige Saft des Wunderstrauches kann zu Hautreizungen führen. Wenn die Haut mit dem Saft in Kontakt gekommen ist, sollte sie direkt mit viel Wasser abgewaschen werden. Empfindlichen Menschen sei das Tragen von Handschuhen beim Umgang empfohlen. Kontakt mit den Augen vermeiden. Der Verzehr von Pflanzenteilen sollte bei Kindern und Haustieren unbedingt verhindert werden.

Schneiden

Normalerweise verzweigt sich Croton von selbst recht gut und wird ganz ohne ein Dazutun des Hobbygärtners buschig. Gefällt der Pflanze der Standort und die Pflege, kann sie etwas ausladend werden. Insgesamt wächst der Prachtblattstrauch jedoch eher langsam. Falls es nicht möglich ist, den Wunderstrauch an einen anderen Platz zu stellen, wenn er zu groß für die Fensterbank geworden ist, kann er so weit zurückgeschnitten werden, wie es erforderlich ist. Pflanzen, die von unten her etwas verkahlen, treiben nach einem Radikalschnitt gut wieder aus. Dazu sind jedoch hohe Temperaturen und feuchte Luft notwendig.

  • Zeitpunkt: zeitiges Frühjahr
  • bevor neues Wachstum bemerkbar ist
  • Schnittstellen immer über einem nach außen gerichteten Auge
  • mit sterilem Messer schneiden
  • nach Möglichkeit Handschuhe tragen (Saft ist giftig)
  • blutet die Schnittwunde stark aus, kann Kohlepulver den Milchfluss stoppen

Nach einem radikalen Schnitt sollte man die Pflanze sehr warm aufstellen, jedoch in der ersten Zeit keinem direkten Sonnenlicht aussetzen. Mehrfaches Besprühen mit Regenwasser oder destilliertem Wasser fördert den Neuaustrieb.

Hinweis: Blüht der Wunderstrauch, sollte man die vertrockneten Blütenrispen herausbrechen oder abschneiden, sonst entwickelt die Pflanze Samen und das kostet sie viel Kraft.

Vermehren

Croton wächst nicht gut aus Samen, die daraus kultivierten Pflanzen zeigen sich mitunter instabil. Den Wunderstrauch kann man aber problemlos über Stecklinge vermehren. Dazu sollte man vorzugsweise Seitentriebe verwenden, die von Natur aus kleiner und weniger belaubt sind als andere. Allerdings ist bei der Stecklingsvermehrung ein wenig Geduld gefragt, denn manchmal vergehen Monate, bis sich Wurzeln entwickeln.

  • Zeitpunkt: Frühjahr (Januar bis März)
  • Länge des Triebes: mindestens 10 cm, besser 15 cm
  • der Steckling sollte mindestens zwei Blattpaare und eine wachsende Spitze aufweisen
  • Schnittstellen in Kohlepulver tauchen
  • alternativ auf ein Stück Küchenrolle pressen oder unter fließendem Wasser abwaschen
  • über Nacht trocknen lassen (bei Zimmertemperatur)
  • Substrat: feuchte Anzuchterde oder Torfmoos mit grobem Sand
  • Steckling etwa zwei bis drei Zentimeter tief einstecken
  • Mit Plastiktüte vor Verdunstung schützen
  • hell aufstellen (ohne direkte Sonne)
  • Temperatur: mindestens 25 Grad
  • es dauert mindestens vier bis sechs Wochen bis zur ersten Wurzelbildung

Sobald der Steckling erste Wachstumserscheinungen zeigt, was nach etwa vier Monaten der Fall ist, kann die Pflanze wie ein ausgewachsener Wunderstrauch behandelt werden.

Überwintern

Pflanzen, die über den Sommer in Freiland stehen, muss man unbedingt im Spätsommer wieder ins Gewächshaus oder das Zimmer holen. Selbst nur eine einzige Nacht mit Temperaturen unter 8 Grad wird dazu führen, dass der Croton einen Großteil seiner Blätter abwirft.

Wunderstrauch Der Wunderstrauch legt im Winter, wenn die Lichtverhältnisse nicht mehr ganz so optimal sind, keine wirkliche Winterruhe ein. Die Pflanze behält ganzjährig ihre Blätter, ihr Stoffwechsel ist aber wegen des geringeren Lichteinfalls nicht mehr ganz so hoch. Deshalb schätzt sie es, wenn ihr ein wenig Ruhe gegönnt wird. Ab Oktober reduziert man die Gießwassermengen langsam ein wenig. Optimal sind Temperaturen um die 15 bis 20 Grad. Das Düngen wird gänzlich eingestellt.

Als Schutz vor Trockenschäden oder Läusebefall bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit (trockene Heizungsluft), kann man den Übertopf auf eine mit Steinen und Wasser gefüllte Schale stellen. Die so lokal erzeugte hohe Luftfeuchtigkeit bietet der Pflanze optimale Bedingungen für die Überwinterung. Alternativ kann man den Croton auch in ein kühleres Schlafzimmer oder Gästezimmer stellen, insofern die Temperaturen 13 Grad nicht unterschreiten und der Raum sehr hell ist.

Empfohlene Sorten

In der Regel gehören die in Gartencentern erhältlichen Zuchtformen der Cadiaeum variegatum zur Varietät pictum, die ein sehr breites Spektrum an Formen und Farben aufweist.

  • ‚Bravo‘: große, eichenlaubförmige Blätter mit goldgelben und rosigen Adern, dunkelgrüner Hintergrund
  • ‚Bruxellense‘: kräftig wachsende Pflanze mit breiten, lanzettförmigen Blättern in Bronze oder Rot, Adern sind gelb
  • ‚Gloriosum superbum‘: breite, leicht wellige Blätter, in der Nähe der Spitze verengen sie die Blätter zu einem spitzen Lappen, grün mit gelben Adern
  • ‚Spirale‘: schmale, bunte Blätter in Grün, Gelb und Rot in undefinierbaren Kombinationen, sind wie Korkenzieher verdreht
  • var. appendiculatum: Kuriosität, die bunten oder grünen Blätter sind in der Mitte unterbrochen und werden nur durch die Mittelrippe zusammengehalten (wirken wie zwei getrennte, hintereinander stehende Blätter)
  • var. angustifolium: elliptische, glänzende Blätter in leuchtendem Grün mit gelben Flecken

Krankheiten und Schädlinge

In der Regel haben Wundersträucher keine ernsthaften Probleme mit Insekten oder Krankheiten. Bei trockener Heizungsluft sind sie jedoch anfällig für saugende Insekten.

  • Blattverlust: zu kühl, zu nass oder zu trocken
  • Spinnmilben oder Wollläuse: Blattunterseite abwaschen, mit in Spiritus getauchtem Wattestäbchen betupfen
  • Blätter werden grün: zu wenig Licht
  • braune Blattspitzen: zu niedrige Luftfeuchtigkeit
  • Wurzelfäule: zu viel Gießwasser, zu kleiner Topf oder schlecht durchlässiges Substrat

Fazit
Im Zimmer oder Gewächshaus setzt die ungewöhnliche Pflanze wunderschöne Akzente mit ihren bunten Blättern. Vorausgesetzt, der Wunderstrauch hat genügend Wärme, eine hohe Luftfeuchtigkeit und bekommt ein wenig Pflege, wird er seinem Besitzer viele Jahre sehr viel Freude bereiten. Wichtigste Aspekte bei der Pflege sind ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit in den Wintermonaten und sehr viel indirektes Sonnenlicht.