Schädlinge & Nützlinge Insekten - Mücken, Fruchtfliegen & Co

Kaffeesatz gegen Mücken, Katzen, Schnecken & Co einsetzen

Kaffeesatz

Eine aromatische Tasse Kaffee eröffnet erst den bunten Reigen, der sich um die vielen Talente der tropischen Bohnen ranken. In den schwarzen Körnchen, die nach dem Aufbrühen im Filter verbleiben, verbergen sich interessante Inhaltsstoffe, die sich als universelles Hausmittel eignen. Längst ist Kaffeesatz als wirkungsvoller Dünger unter Hobbygärtnern bekannt. Neu dürfte die Information sein, dass sich Kaffeesatz gegen Mücken, Katzen, Schnecken & Co einsetzen lässt mit durchschlagendem Erfolg. Bevor Sie den nächsten Kaffeefilter auf dem Müll entsorgen, sollten Sie sich die folgenden Empfehlungen zu Gemüte führen.

Mücken nehmen Reißaus

Der laue Sommerabend auf dem Balkon oder der Terrasse könnte so schön sein, wären da nicht die Heerscharen von Mücken. Ohne Unterlass umschwirren sie die Köpfe und stechen, was das Zeug hält. Unter freiem Himmel entfalten Insektensprays keine Wirkung. Haben Sie jetzt Kaffeesatz zur Hand, entspannt sich die Situation im Nu.

  • Den Kaffee-Filter auf einem Backblech oder einem Teller entleeren und trocknen lassen
  • Umfüllen in eine feuerfeste Schale und anzünden
  • Neben dem Sitzplatz aufstellen, jedoch in sicherer Entfernung von Kindern und Haustieren

Mücken In den folgenden Stunden kokelt er gemächlich vor sich und vertreibt die Mücken. Für menschliche Nasen ist der Duft nach frischem Kaffee dabei durchaus angenehm. Sofern Sie sich von dem Rauch gestört fühlen, spricht nichts dagegen, die Schale ein Stück entfernt vom Sitzplatz aufzustellen. Noch in einigen Metern Abstand erfüllt der glimmende Kaffeesatz seine Aufgabe zuverlässig.

Hinweis: Aufgrund der Rauchentwicklung sollte brennender Kaffeesatz gegen Mücken ausschließlich im Freien eingesetzt werden.
Kaffeesatz vergrämt nicht nur Stechmücken. Er lässt sich zudem ausgezeichnet einsetzen in der Abwehr von Trauermücken an Zimmerpflanzen. Die winzigen Schädlinge legen unzählige Eier in das feuchte Substrat, aus denen sich innerhalb kurzer Zeit gefräßige Larven entwickeln, die Wurzeln, Triebe und Blätter minieren. Schlimmstenfalls bilden sich riesige Horden, was insbesondere in Wohnräumen sehr unangenehm sein kann. Ausgebracht als dünne Mulchschicht, hindert Kaffeemehl die weiblichen Trauermücken an der Eiablage. Da die Schädlinge kaum mobil sind, stoppt die Vermehrung und Sie haben die Plage bereits im Keim erstickt. Wichtig zu beachten ist, dass nur vollkommen getrockneter Kaffeesatz zum Einsatz kommt, damit sich kein Schimmel bildet. Darüber hinaus ist die senkende Wirkung auf den pH-Wert zu berücksichtigen. An empfindlichen Topfpflanzen sollte die Mulchschicht so dünn wie möglich angelegt werden.

Katzen suchen das Weite

Nicht überall sind Katzen willkommen. Sie setzen an jeder Ecke ihre Duftmarken, wühlen die Beete auf und veranstalten während der Paarungszeit des Nachts jede Menge Radau. Das ist hingegen noch lange kein Grund, den intelligenten Samtpfoten nach dem Leben zu trachten. Mit Kaffeesatz gebieten Sie den Tieren wirkungsvoll Einhalt. Die darin enthaltenen Bitterstoffe bekommen den feinen Katzennasen überhaupt nicht. Stellen Sie daher an allen infrage kommenden Stellen kleine Schalen mit Kaffeesatz auf.

Im Gartenbeet streuen Sie die Reste aus den Filtertüte oder den Pads dünn zwischen den Pflanzen aus. Hier wird ganz sicher keine Katze mehr graben oder ihr Geschäft erledigen. Zu bedenken ist, dass nach jedem Regenguss die Mulchschicht zu erneuern ist, damit die Wirkung erhalten bleibt.

Übrigens können Sie sich in diesem Fall den Aufwand des Trocknens sparen. Wenn Sie Kaffeesatz gegen Katzen einsetzen, spielt es keine Rolle, ob er feucht oder getrocknet ist.

Eine mächtige Waffe gegen Schnecken

Schnecken Während Kaffeesatz Mücken und Katzen vertreibt, entfaltet er im Einsatz gegen Schnecken einen drastischen Effekt. Das enthaltene Koffein wirkt auf Nacktschnecken wie ein Nervengift. Auf alle anderen Tiere des Gartens hat Kaffeesatz hingegen keine negativen Auswirkungen, sodass der Einsatz unbedenklich ist.

  • Beete mit einem Ring aus Kaffeesatz vor Schnecken schützen
  • Idealerweise kombinieren mit Sägespänen oder grobkörnigem Sand zur Wanderschranke
  • Dünn ausstreuen und leicht ins Erdreich einarbeiten

Ungeschützt der Witterung ausgesetzt, hält Kaffeesatz stets nur bis zum nächsten Regenguss. Starke Kaffeetrinker sind somit klar im Vorteil. Sie verfügen über einen ausreichenden Vorrat, um die abgeregnete Schicht zu erneuern. Zu bedenken ist die leicht senkende Auswirkung auf den pH-Wert des Bodens. Während Moorbeetpflanzen, Rhododendren oder Hortensien nichts gegen Kaffeesatz in ihrem Wurzelbereich einzuwenden haben, dürften kalkliebende Gewächse, wie Ginster, Alpenveilchen, Perückensträucher und andere auf Dauer Wachstumsprobleme bekommen. Während eines verregneten Sommers mit häufiger Erneuerung von Kaffeesatz im Beet, sollten Sie ab und zu ein wenig Algenkalk beigeben und somit einen Ausgleich schaffen.

Kaffeesatz als Ameisen-Schreck einsetzen

Zweifellos leisten Ameisen einen unersetzlichen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht in der Natur. Dringen sie hingegen ins Haus ein, in der kriegerischen Absicht, die Vorräte zu plündern, besteht unmittelbarer Handlungsbedarf. Gleiches gilt, wenn sich die Insekten dreist im Rasen oder Beet breitmachen, um den Gärtner und seine Familie bei jeder Gelegenheit zu piesacken.

Anstatt nun zum chemischen Insektenspray zu greifen, ist Kaffeesatz zur Stelle. Als biologisches Mittel übt es eine strategisch entscheidende Wirkung aus gegen die Plage. Das Pulver vernichtet die Duftspuren, die Ameisen zur Orientierung ihrer Artgenossen legen. Das sorgt für ein solches Chaos im Volk, dass es vorzieht, den Bau zu verlassen.

  • Über den Laufstraßen von Ameisen Kaffeesatz ausstreuen
  • In den Fugen von Terrassenplatten oder Pflastersteinen die Körner verteilen
  • Idealerweise einen Ring aus Kaffeemehl um das ganze Haus ziehen
  • Im Beet den Kaffeesatz oberflächlich in die Erde einarbeiten

Da Kaffee in jeglicher Form geruchsbindend agiert, empfiehlt sich der gebrauchte Rest aus den Filtern für die Prävention gegen Ameisen im Haus. Es sind in erster Linie die Mülleimer, von denen sich die Plagegeister magisch angezogen fühlen. Füllen Sie hier wiederholt Kaffeesatz ein, reduziert sich die Duftspur für Ameisen auf ein Minimum.

Vergrämungsmittel gegen Wühlmäuse

Die Bitterstoffe in Kaffeesatz sind in der Lage, Wühlmäuse auf Dauer aus dem Garten zu vertreiben. Zu diesem Zweck streuen Sie das Pulver unmittelbar in ein Wühlloch. Diese Methode macht insbesondere dann Sinn, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich um eine Wühlmaus oder den geschützten Maulwurf handelt. Allerdings wird das Mittel nicht auf Anhieb seine Wirkung ausüben. Setzen Sie hingegen unbeirrt Kaffeesatz auf diese Weise gegen Wühlmäuse ein, ziehen sie früher später von dannen.

Natürliches Insektizid gegen Blatt- und Schildläuse

Schildläuse Kaum hat das heiß ersehnte Gartenjahr begonnen, finden sich auch schon die Blatt- und Schildläuse ein. Kaum eine Pflanze verschonen sie mit ihren stechenden und saugenden Mundwerkzeugen. Dem nicht genug, nutzen Pilzsporen und Bakterien die winzigen Verletzungen des Pflanzengewebes als Zugang. Darüber hinaus rücken ganze Horden von Ameisen an, weil sie nach dem Honigtau lechzen, den die Läuse ausscheiden. Daraus wiederum entwickelt sich der gefürchtete Rußtau, eine weit verbreitete Pflanzenkrankheit. Es gibt somit Gründe genug, um gegen Blatt- und Schildläuse vehement vorzugehen. Da selbst die zugelassenen Insektizide mit gesundheitlichen Risiken verbunden sind, scheuen verantwortungsbewusste Hobbygärtner deren Einsatz. An dieser Stelle kommt Kaffeesatz ins Spiel. Das Hausmittel profiliert sich zusehends als natürliches Bekämpfungsmittel gegen Blatt- und Schildläuse:

  • Den gesammelten Kaffeesatz erneut mit kochendem Wasser übergießen und ziehen lassen bis zum Abkühlen
  • Nach dem Abseihen auf 1 Liter der Flüssigkeit je 1 Esslöffel Spiritus und Schmierseife geben
  • Mit der Sprühpistole alle 3-5 Tage auf die befallenen Pflanzen verteilen, bis alle Blattläuse verschwunden sind

Hunde halten sich vom Grundstück fern

Aus der Schweiz verbreitet sich die Kunde, dass Kaffeesatz durchaus auch gegen Hunde eingesetzt werden kann. Selbst Hausbesitzern, die Hunden zugetan sind, wird es manchmal zu viel. Unachtsame Hundebesitzer lassen ihre Vierbeiner einfach laufen, wohin sie mögen, um ihr Geschäft zu erledigen oder zu buddeln. Die Folge sind verunstaltete Vorgärten und geplagte Gärtner, die unappetitliche Hinterlassenschaften entfernen müssen. Es stellt sich die Frage, wie sich gegen diese wiederkehrende Heimsuchung zur Wehr zu setzen ist, ohne dem unschuldigen Hund Schaden zuzufügen. In der Schweiz entdeckte eine Gartenbesitzerin, dass die täglichen Hundebesuche aufhörten, wenn sie Kaffeesatz auf ihrer Anlage verteilte. Sie berichtete von ihren Erfahrungen und andere Hobbygärtner taten es ihr nach. Mittlerweile hat sich die abschreckende Wirkung von Kaffeesatz auf Hunde bestätigt, und kann somit von den Katzen auch auf diese Vierbeiner ausgeweitet werden.
Abhängig von der Grundstücksgröße, kann die gesammelte Menge an Kaffeesatz nicht ausreichen für einen durchgehenden Schutz vor streunenden Hunden. In diesem Fall sollten zumindest durch Hundeurin verseuchte Flecken sogleich mit Kaffeemehl bestreut werden. Die Duftstoffe, von denen sich weitere Hunde angezogen fühlen, werden somit unterdrückt.

Kaffeesatz als Hausmittel gegen Kartoffelkäfer

Nach wie vor stellt der Kartoffelkäfer eine erhebliche Bedrohung in der Kultivierung von Kartoffeln und anderen Nachtschattengewächsen dar, wie Tomaten oder Auberginen. Die Bekämpfung stellt sich sogar im gewerblichen Kartoffelanbau als höchst problematisch dar, weil die Schädlinge bislang gegen jedes neue Insektizid eine Resistenz entwickelten. In dieser Hinsicht hat die umweltfreundliche und gesundheitsbewusste Herangehensweise von Hobbygärtnern immer noch die Nase vorn. Unter anderem hat sich Kaffeesatz als tauglich erwiesen, um die Schädlinge loszuwerden und die Ernte trotzdem mit reinem Gewissen zu verzehren.

  • Kartoffelkäfer Den trockenen Kaffeesatz auf die Jungpflanzen streuen, ab einer Wuchshöhe von 10 cm
  • Diese Anwendung alle 4 bis 6 Wochen wiederholen
  • Die Zugabe von Gesteinsmehl unter das Kaffeemehl erhöht die Effizienz und stärkt die Pflanze

Idealerweise streuen Sie den Kaffee in den frühen Morgenstunden über die Kartoffelpflanzen. Da die Blätter zu dieser Tageszeit noch feucht sind vom Tau, haften die Körnchen besser.

Lockwirkung erwünscht

Das Phänomen Kaffeesatz ist mit den zahlreichen Funktionen in der Nährstoffversorgung, der Vergrämung und Bekämpfung von unerwünschtem Getier noch nicht ausgeschöpft. In zumindest einer Hinsicht erfüllt gebrauchtes Kaffeemehl eine sehr willkommene Lockwirkung. Dabei handelt es sich um die unverzichtbaren Regenwürmer, ohne deren segensreiches Wirken der Anbau von Pflanzen zum Scheitern verurteilt wäre. Sie sind maßgeblich beteiligt an der Produktion von Humus und sie durchlüften das Erdreich. Ihre volle Leistungsfähigkeit erbringen die kleinen Würmer im Komposthaufen, der im Grunde nur angelegt wird, um sie zur vermehrten Humusbildung zu animieren. Im Fokus steht somit nicht einzig die fachgerechte Schichtung verschiedener Materialien für eine erfolgreiche und zügige Rotte. Je effektiver es gelingt, eine möglichst große Anzahl von Regenwürmern anzulocken, desto reichhaltiger ist die Ausbeute für den Hobbygärtner. Kaffeesatz übernimmt in diesem Zusammenspiel eine wichtige Funktion. Fügen Sie den einzelnen Kompostschichten wiederholt Kaffeesatz bei, locken Sie auf diese Weise Regenwürmer gezielt an. Verstärken Sie die Lockwirkung noch durch die Zugabe von Zwiebelschalen, denn sie zählen zu den Leibspeisen der emsigen Gartenhelfer. Übertreiben dürfen Sie die Dosierung von Kaffeesatz hingegen nicht, damit der Humus nicht auf Dauer versauert.

Fazit
Aufgebrüht im Filter oder Pad, hat Kaffee gerade erst begonnen, sein Potential zu demonstrieren. Im Kaffeesatz sind zahlreiche Inhaltsstoffe eingebettet, die Hobbygärtnern wertvolle Hilfestellung leisten können. So lässt sich Kaffeesatz gegen Mücken, Katzen, Schnecken & Co ungemein wirkungsvoll einsetzen. Entzündet in der Schale, herrscht Ruhe vor lästigen Mücken. Den feinen Nasen von Katzen und Hunden tun die Bitterstoffe nicht gut. Auf Schnecken wirkt Kaffeemehl sogar toxisch. Ameisen, Blatt- und Schildläuse, Wühlmäuse und andere ungebetene Gäste weisen Sie mit gebrauchtem Kaffeemehl den Weg vom Grund und Boden, ohne gleich die chemische Keule zu schwingen.