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Kann man Fenchel roh essen? Ist der Strunk giftig?

Fenchel roh essen

Fenchel ist fester Bestandteil vieler Gerichte der deutschen Küche und wird gerne in Suppen oder Eintöpfen verwendet oder als Tee getrunken. Die wenigsten Menschen verzehren Foeniculum vulgare roh, gerade weil die anderen Zubereitungsarten deutlich bekannter sind. Dennoch fragen sich vor allem Gärtner, ob die Knollen mit Teilen wie dem Strunk in rohem Zustand gegessen werden können. Das erfahren Sie hier.

Fenchel roh essbar?

Die Frage, ob Foeniculum vulgare roh gegessen werden kann, wurde schon von der weltweit bekannten Benediktinerin Hildegard von Bingen mit einem deutlichen Ja beantwortet. Der Grund hierfür sind die Inhaltsstoffe der Pflanze, denn Fenchel enthält zahlreiche, die gesund für den Menschen sind und sich effektiv in die Ernährung einbauen lassen können. Eine Übersicht über diese:

  • ätherische Öle, darunter Bestandteile wie Myrcen, Anethol und Fenchon
  • Fenchon speziell ist für den klassischen Fenchelgeschmack wichtig
  • Vitamin A
  • Vitamin B
  • Vitamin C
  • Kieselsäure
  • Mineralsalze
  • pflanzliche Stärke
  • Folsäure
  • Spurenelemente
  • Mineralstoffe, vor allem Kalzium, Kalium und Magnesium

Fenchel roh essen Ein weiterer Vorteil an rohem Fenchel ist der Erhalt der Nährstoffe und Vitamine, da diese durch Erhitzen nicht zerstört werden. Zudem sind die Pflanzenteile sehr kalorienarm und bieten sich als gesunder Snack oder Zutat für einen Salat an, ohne selbst nach großen Mengen verzehrten Fenchels Ihre Figur in Gefahr zu bringen. Im Vergleich zu vielen anderen Gemüsearten und speziell Knollen- oder Zwiebelgemüse ist der Geschmack des rohen Doldenblütlers nicht zu stark und schmeckt aus diesem Grund sogar Kindern. Wichtig vor dem Verzehr des rohen Fenchels sind aber die folgenden Schritte, um ihn deutlich genießbarer zu machen:

  • äußerst gründlich waschen
  • Sand und Erde lagert sich gerne zwischen den Schichten ab
  • Druckstellen herausschneiden
  • diese faulen häufig, da Fenchel ein empfindliches Gemüse ist
  • alternativ Schichten mit Druckstellen einfach ganz abknicken
  • alternativ den Wurzelansatz abschneiden

Wenn Sie sich über hohe Ernteerträge freuen können, sollten Sie diese vorsichtig lagern. Je weniger Druckstellen die Knollen haben, desto mehr Fenchel haben Sie zur Verfügung.

Tipp: Roher Fenchel ist in allen Teilen gesund und lässt sich problemlos für die eigene Gesundheit nutzen. Kleine Stücke der Knolle lassen sich effektiv zum Entschlacken nutzen oder bei Magenbeschwerden zur Beruhigung einsetzen.

Giftiger Strunk?

Fenchel roh essen Der Verzehr rohen Fenchels ist möglich, doch wie steht es mit dem Strunk, der in jedem Rezept und sogar von vielen ausgebildeten Köchen vor der Zubereitung entfernt wird? Ist dieser giftig? Die Antwort lautet Nein. Alle Teile des Fenchels können problemlos verzehrt werden, darunter:

  • Strunk
  • Stiele
  • Blätter
  • Samen
  • Wurzeln
  • Knolle

Die Wurzeln werden zwar immer entfernt, da Sand und Erde an diesen stark haften können und niemand möchte etwas Knirschendes zwischen den Zähnen beim Essen. Warum wird der Strunk aber denn nun entfernt, wenn er nicht giftig ist? Der Grund dafür ist die Härte. Die folgenden Teile des Knollengemüses sind nämlich sehr holzig und lassen sich nur schwer kauen:

  • Strunk
  • Stiele

Der Verzehr ist überhaupt kein Problem, da sich in diesen Teilen ebenfalls viele gesunde Inhaltsstoffe befinden, wie bereits oben beschrieben. Ebenso verändert sich der Geschmack nur schwach und gerade im Strunk ist das Aroma äußerst intensiv, nur etwas bitterer. Aus diesem Grund bietet es sich für diese Teile der Knolle an, sie zu kochen, da sie dadurch weicher und genießbarer werden. Sie verlieren durch das Kochen ihr Aroma nicht, können einfacher gekaut werden und verlieren einen Teil ihrer Bitterstoffe. Dennoch spricht nichts dagegen, den Strunk auf die folgende Weise roh zu verzehren:

  • Strunk aus Knolle lösen
  • halbieren
  • in feine Streifen oder Scheiben schneiden
  • alternativ fein würfeln

Fenchel roh essen Je dünner die einzelnen Stücke werden, desto einfacher können diese gekaut werden. Der holzige und leicht bittere Geschmack wird dadurch ebenfalls milder und lässt sich hervorragend in Salate oder anderen Rohkostgerichten verwenden. Trotzdem kann es sein, dass Sie das Aroma nicht so angenehm finden wie den Rest der Knolle. Gerade für Rohköstler bietet sich diese Variante hervorragend an, da Sie wirklich alle Teile des Fenchels verwenden können. Falls Sie eine große Fenchel-Ernte haben, können Sie den Strunk sogar einlegen und müssen nicht die gesamte Menge sofort verzehren.

Tipp: An sich ist kein Teil des Fenchels giftig, jedoch enthält der Doldenblütler geringe Mengen an Estragol und Methyleugenol, zwei Bestandteilen der ätherischen Öle der Pflanze. Forscher haben festgestellt, dass diese Stoffe eine mögliche Krebsgefahr darstellen und aus diesem Grund sollten vor allem Kinder, Senioren, Kranke und Schwangere vorsichtshalber den Verzehr einschränken.
Fazit
Fenchel ist ohne Bedenken roh verzehrbar und aufgrund zahlreicher Inhaltsstoffe ein wertvolles Knollengemüse, welches Sie unbedingt in Ihre Ernährung integrieren sollten. Gerade Köppernickel aus dem eigenen Anbau empfiehlt sich dafür, da Sie natürliche Pflanzenschutzmittel einsetzen können und somit genau wissen, was bei Ihnen auf den Tisch kommt.