Gartengestaltung Gemüsegarten & Gemüse

Feldsalat – Anbau und Pflege im Garten

Feldsalat

Im Herbst ist im Garten das meiste bereits abgeerntet. In den Geschäften beschränkt sich die frisch und in der Region geerntete Gemüsevielfalt immer mehr auf Wintergemüse wie Rüben und Kohl. Besonders bei den frischen Salaten wird es eng. Die noch zu erntenden Salatpflanzen wie Radicchio und Endivien enthalten meist eine deutliche Bitternote, die besonders Kindern den Salatgenuss schnell verleidet. Dagegen können Sie jedoch etwas tun. Bauen Sie köstlichen, nussigen Feldsalat im eigenen Garten an. Hier erfahren Sie, wie einfach das ist.

Steckbrief des Feldsalats

Es gibt nicht nur einen Feldsalat, sondern bei den Feldsalaten handelt es sich um eine ganze Pflanzengattung, die den schönen Namen Valerianella trägt. Es gibt über die ganze Welt verteilt damit rund 80 Arten von Feldsalaten, die in Nordafrika, Nordamerika und Eurasien wachsen. Auch bei uns in Europa findet man mehr als eine Art essbaren Feldsalat.

Salat Der prominenteste Vertreter der Gattung ist bei uns der Gewöhnliche Feldsalat oder Valerianella locusta. Er wird schon seit Urzeiten im gesamten deutschen Gebiet als Wildkraut gesammelt. Gut erkennen kann man die lange Heimatgeschichte des Feldsalats an den vielen Namen, die ihm im deutschsprachigen Raum zugedacht wurden. Vom Rapunzel in Sachsen und Thüringen über Hasenöhrchen in Unterfranken bis zum Nüsslisalat in der Schweiz und dem Vogelsalat in Südtirol.

Standort-, Boden- und Lichtansprüche

Die erst von Mitteldeutschland in Richtung Süden zunehmende Namensvielfalt zeigt uns allerdings auch, dass der Feldsalat im rauen Norden nicht unbedingt heimisch war. Das gibt uns auch heute noch Hinweise darauf, was der Feldsalat in Ihrem Garten erwartet – einen Standort mit möglichst aller Sonne, die denkbar ist.

Ansonsten hat der Feldsalat zwar eine Vorliebe für kalkhaltigen Lehmboden, wenn Sie ihm den aber nicht bieten können, wird er sich wahrscheinlich auch nicht zieren. Feldsalat gedeiht wirklich fast überall, sogar in einem Balkonkasten.

Anbau von Feldsalat im Garten

Im Garten Feldsalat anzubauen, ist zunächst einmal aus Gründen der Gartenpflege eine gute Idee. Feldsalat entwickelt eine beeindruckende Wurzelmasse, die ihn zu einem guten Bodenverbesserer macht. Er wird deshalb sogar als Gründüngung eingesetzt. Außerdem gehört der Feldsalat zu den Baldriangewächsen. Das ist eine üblicherweise in Gärten wenig vertretene Pflanzenfamilie, die gut eingesetzt werden kann, um Abwechslung in die Fruchtfolge zu bringen, damit sich der Boden wieder erholen kann. In Mischkultur verträgt sich das Baldriangewächs sehr gut mit Tomaten (Untersaat), Radieschen und Porree.

Aussaat

Feldsalat kann gleich zweimal im Jahr ausgesät werden. Die optimalen Zeitpunkte dafür sind der April und der Spätherbst. Im Frühjahr kann es losgehen, wenn der Boden mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit dauerhaft eine Temperatur von über 5 Grad halten wird. Das kann in vom Klima besonders begünstigten Regionen Deutschlands also schon früher als April sein.

Feldsalat Feldsalat kann aber auch als Zwischenfrucht genutzt werden, dann können Sie ihn auch gerne schon im August aussäen, wenn gerade viele Gemüsesorten leere Beete hinterlassen haben. Sie können aber gerne auch noch Feldsalat aussäen, wenn bereits die ersten Fröste drohen, an einem schön sonnigen Standort und eventuell mit Unterstützung durch ein wenig Vlies werden Sie wahrscheinlich noch in dieser Saison ernten können (hierzu siehe auch unten Überwinterung).

Die Aussaat erfolgt direkt ins Gartenbeet. Gelagerte Feldsalat-Samen bleiben zwei bis drei Jahre keimfähig. Sie ziehen einfach mit der Harke eine etwa 2 cm tiefe Rille ins Beet und streuen die Samen möglichst gleichmäßig aus. Dann werden die Samen mit ein wenig Erde bedeckt und etwas festgetreten. Wenn Sie sich beim Ausstreuen der Samen etwas Mühe geben, sodass die einzelnen Körnchen in regelmäßigen Abständen nicht zu dicht nebeneinander in der Erde landen, sparen Sie sich das spätere Vereinzeln der einzelnen Salatpflanzen. Wenn Sie zu dicht gesät haben, kommen Sie nicht drum herum, die Pflänzchen auszudünnen, damit sich die einzelnen Pflanzen gut entwickeln können.

Sie möchten genauere Angaben zur Aussaatdichte? Bitte schön: Der Reihenabstand sollte 10 cm betragen. Der Abstand der einzelnen Samenkörner zueinander sollte 1 cm betragen, wenn Sie die Pflanzen einfach so ernten wollen, wie Sie sie ausgesät haben. Sie können jedoch auch kleine Büschel aussäen (Reihenabstand 10 cm, Büschel-Abstand auch 10 cm). Das bietet sich an, wenn Sie viel mit Fremdbewuchs zu kämpfen haben, der so besser gejätet werden kann. Außerdem lassen sich Büschel etwas leichter ernten. Das kann bei sehr beschäftigten Gartenbesitzern vielleicht schon einmal den Ausschlag geben, ob es zum Abendbrot einen frischen Salat gibt oder nicht.

Wenn Sie eher gegenteilig veranlagt sind, also solche Tipps zu genauen Abständen einer Aussaat im Garten eher übertrieben finden, können Sie es auch ganz anders machen. Sie säen den Feldsalat einfach flächig aus und lassen ihn wachsen. Dann sollten Sie allerdings sicher sein, dass nicht Unmengen von konkurrenzstarken Gewächsen ihre Samen im Beet ablegen konnten, um dem Feldsalat nun Konkurrenz zu machen.

Feldsalat gießen und düngen

Feldsalat Beim im Frühjahr ausgesäten Feldsalat sollten Sie auf gleichbleibende Befeuchtung und ggf. Bewässerung achten, besonders in einem trockenen Frühjahr. Der Feldsalat im Herbst ist in Bezug auf das Gießen meist unproblematischer, weil die Böden zu dieser Jahreszeit bereits durch Taubildung ausreichend befeuchtet sind.

Düngen brauchen Sie Ihren Feldsalat überhaupt nicht, Sie sollten es sogar unterlassen. Denn Feldsalat speichert ohnehin viel Nitrat, vor allem Kunstdünger könnte den Nitratgehalt schnell in Höhen steigen lassen, die gesundheitlich zweifelhaft sind. Außerdem ist Feldsalat salzempfindlich, und eine unkritische Mineraldüngung erhöht schnell den Salzgehalt in ihm nicht mehr gemäße Höhen. Zum guten Gedeihen ist es auch vollkommen ausreichend, wenn Sie Fremdbewuchs (Unkraut) beseitigen, der dem Feldsalat die Nährstoffe „klaut“.

Ernten

Wegen des Nitratgehalts sollte Feldsalat auch immer nach Sonnenuntergang geerntet werden. Er hat abends einen geringeren Nitratgehalt als morgens, weil sich das Nitrat nachts in der Pflanze anreichert bzw. tagsüber im Sonnenlicht abgebaut wird.

Geerntet wird einfach mit der großen Küchenschere, die Wurzeln bleiben also im Boden. Das hat zunächst den Vorteil, dass Sie eine Menge Sand nicht miternten. Apropos Sand: Wenn Sie größere Mengen Feldsalat ernten möchten, kann es sich durchaus lohnen, ihn mittags von oben einer sanften Dusche mit einem sehr feinen Sprühstrahl zu unterziehen. Wenn vorher z. B. unruhiges Wetter war, ist der Feldsalat manchmal über und über mit feinem Sand bedeckt. Davon waschen Sie dann schon einiges weg, so dass das Salatwaschen in der Küche wesentlich schneller geht.

Wenn Sie eine Sorte gesät haben, die ansehnlich große Blätter ausbildet, könnten Sie bei diesem Salat immer nur die Blätter rund um die Herzen ernten. Wenn Sie diese ein bis zwei Zentimeter über dem Boden abschneiden, also die Wurzeln nicht verletzen, wird der Salat mehrfach nachwachsen. Eine Sorte, die nur kleine und dekorative Rosetten ausbildet, könnten Sie natürlich auch auf diese Weise ernten, aber das Gefummel machen Sie bestimmt nicht lange mit.

Überwintern

Im eigentlichen Sinne des Wortes „überwintert“ wird der einjährige Feldsalat natürlich nicht, aber ein sehr spät im Jahr ausgesäter Feldsalat kann schon Winterzeiten durchmachen, in denen er Schutz braucht. Wenn er diesen bekommt, z. B. durch eine Abdeckung mit Gartenvlies, können Sie bis in den Winter hinein weiter ernten.

Valerianella locusta Die meisten Feldsalatsorten wurden inzwischen so gezüchtet, dass sie bei uns auch in nördlichen Regionen ziemlich winterhart sind. Von diesem in den Winter hinein ausgesäten Feldsalat können Sie nun ernten, bis dauerhaft tiefe Temperaturen eine Ernte (tiefgefrorener) Blätter unmöglich machen. Wenn der Boden im Vorfrühling wieder offen ist und der Feldsalat zu wachsen beginnt, geht die Ernte weiter, bis etwa April, und dann können Sie sich entscheiden. Sie können die letzten Pflänzchen mit der Wurzel ernten oder – wenn im Beet sowieso wiederum Feldsalat geplant ist – einige Feldsalate in Blüte schießen und sich selbst aussäen lassen. Die Samen brauchen aber wie die Pflanze selbst erst eine (erneute) Kälteeinwirkung, bis sie ihre optimale Keimfähigkeit erreichen. Der selbst ausgesäte Feldsalat könnte also erst im Jahr darauf erscheinen.

Dann könnte man auf diesem Beet durchaus auch immer noch Feldsalat anbauen. Denn dieser stellt keine großen Ansprüche an eine Fruchtfolge und ist selbstverträglich. Sie können deshalb in der Regel mehrere Mal hintereinander Feldsalat auf einem Beet anbauen, ohne eine Ertragseinbuße befürchten zu müssen. Mit Rücksicht auf die Pflanzengesundheit wird dies jedoch nicht unbedingt empfohlen, vor allem nicht mit Feldsalat als Hauptkultur. Mehrjährige Mischkulturen in wechselnden Kombinationen sind auf jeden Fall vorteilhafter.

Schädlinge und Krankheiten beim Feldsalat

Blattläuse und Vögel lieben den zarten Feldsalat. Gegen erstere hilft Brennnesseljauche, und den zweiten gönnen Sie vielleicht einfach ein paar Salatblätter. Wenn nicht, können Sie eine Schnur quer durchs Beet ziehen oder ein Netz darüber spannen.

Wenn sich an Ihrem Feldsalat Pilzerkrankungen wie Falscher oder Echter Mehltau zeigen, sollten Sie sich nicht lange mit diesen Krankheiten herumärgern, sondern sich lieber Samen einer resistenten Sorte besorgen.

Sorten

Der Gewöhnliche Feldsalat „Valerianella locusta“ ist die meistverbreitete Kulturform, die in mehreren Sorten gezüchtet wird. Beim Kauf der Samen sollten Sie auf die Eignung für bestimmte Jahreszeiten achten, diese Sorten werden z. B. angeboten:

  • „Stuttgarter Feldsalat“
    • sehr aromatisch
    • besonders kleinblättrige Sorte
    • zarte Salatblätter
  • Valerianella locusta „Vit“
    • entwickelt dunkelgrüne ovale Blätter
    • ist bekannt für hohen Ertrag
    • August bis September aussäen oder überwintern
  • „Baron“
    • wächst sehr aufrecht
  • „Sensation“
    • Neuzüchtung
    • dunkle, ovale Blätter in aufrechtem Wuchs
    • aufgrund ihrer stabilen Struktur nach der Ernte sehr gut haltbar
  • „Granon“
    • sehr robust und für hohen Ertrag bekannt
    • Blätter sind rund und relativ dick
  • „Favor“ ist für den ganzjährigen Anbau geeignet
  • „Holländische Breitblättrige Feldsalat“
    • liefert besonders große Blätter
    • ermöglichen eine Rundum-Ernte mit Nachwachsen

Es lohnt sich durchaus, mehrere Sorten von Feldsalat auszuprobieren. Es gibt köstliche Feldsalat-Sorten, die ganz deutlich nach Haselnuss schmecken.

Ebenfalls zur Pflanzengattung der Feldsalate gehört der „Rheinische Feldsalat“, die zweite kultivierte Variante des wilden Feldsalats mit botanischen Namen „Valerianella eriocarpa“. Die auch als „Wollfrüchtiger Feldsalat“ bekannte Nutzpflanze wurde früher ziemlich viel in der Region um Köln angebaut. Er hat etwas längere und hellere Blätter als der „Valerianella locusta“ und soll besonders gut für den Überwinterungsanbau geeignet sein, bei sonst gleichen Kulturansprüchen.

Fazit
Feldsalat erweist sich im Garten meist als sehr dankbares Pflänzchen. Er ist wohl der mildeste Salat, den man in unserem Klima auch im Winter frisch aus dem Garten ernten kann. Er enthält herausragend viel Folsäure, ein von Schwangeren in erhöhter Dosis verarbeitetes B-Vitamin. Für den Rest der Menschheit ist der Verzehr von Feldsalat auch empfehlenswert. Er ist sehr kalorienarm bei einem hohen Gehalt an gesunden Inhaltstoffen und entspannt als Baldrianverwandter auch noch den Magen und das Nervenkostüm.