Gartenpflanzen Stauden

Fackellilie – Standort, Pflege und Überwintern

Fackellilie

Die zu den Affodillgewächsen zählende Fackellilie ist eine sehr dekorative Pflanze, die vor allem durch ihre leuchtenden, farbenprächtigen Blüten auffällt. Wegen ihrer prachtvollen Blüten, die ihrem Aussehen nach einer Fackel ähneln, wird sie auch häufig Raketenblume genannt. Diese mehrjährige, krautige Pflanze ist weltweit mit etwa 70 Arten vertreten, die alle eng miteinander verwandt sind.

Sorten

Die meisten Sorten sind immergrün und erreichen Wuchshöhen zwischen 80 und 160 cm. Die kleineren Verwandten, die Zwerg-Fackellilien, werden maximal 70 cm hoch. Die Blütenstände sind einem Kolben ähnlich. Die schlanken Blütenstände sind überwiegend zweifarbig, wobei der obere Teil der Blüten in den meisten Fällen scharlachrot ist und nach unten hin in Orangegelb bis Goldgelb übergeht. Mittlerweile gibt es aber auch viele zweifarbige Blütenschönheiten, einige einfarbig blühende in Gelb oder Orange sowie besonders auffällige Blütenfackeln mit weißgrünlichen Färbungen.

Das meist wintergrüne Laub hat eine schilfartige, lange, schmale Form und bildet einen bis zu 60 cm hohen Horst aus denen dann die kräftigen Stängel mit den faszinierenden Blütenkolben wachsen. Diese schlanken Blütenstände erscheinen dann, je nach Sorte, von Juni bis Oktober in ihrer ganzen Pracht. Die Blattränder können sowohl glatt als auch gezahnt sein.

Pflanzung

  • Die beste Pflanzzeit für Fackellilien ist das Frühjahr.
  • Dazu wird zunächst ein ausreichend großes Pflanzloch ausgehoben.
  • Dieses sollte so groß sein, dass die Wurzeln nicht gequetscht oder gebogen werden.
  • Ist der Boden nicht durchlässig genug, ist eine Drainageschicht empfehlenswert.
  • Das Gleiche gilt, wenn das Substrat nicht ausreichend Wasser speichern kann.
  • Eine entsprechende Drainageschicht wird dann als unterste Schicht ins Pflanzloch gegeben.
  • Eine Bodenverbesserung kann man zusätzlich durch die Zugabe von Kompost erreichen.
  • Nun wird die Pflanze mit einer Pflanztiefe von etwa 8 cm eingesetzt.
  • Letztendlich sollte die Rosette der Fackellilie bodennah bzw. eben zur Oberfläche eingepflanzt werden.

Standort

Die Fackellilie bevorzugt vor allem windgeschützte und sonnige Standorte in einem durchlässigen, nährstoffreichen, mäßig Trockenem und frischen sowie humosem Boden. Ebenso gut geeignet sind Böden mit einem hohen Anteil an Kalk oder Sand. Gleich, welche Beschaffenheit, der Boden aufweist, er sollte im Sommer auf keinen Fall austrocknen und im Winter wiederum nicht zu nass werden.

Gießen und Düngen

Fackellilie Während der Wachstumsphase, vom Frühjahr bis zum Sommer sollte regelmäßig gegossen werden, vor allem bei andauernder Trockenheit. Dabei ist Staunässe unbedingt zu vermeiden. Das Gießen sollte man vor allem im Sommer möglichst immer auf die frühen Morgen- oder die Abendstunden verlegen.

Bei voller Sonneneinstrahlung sollte nicht gegossen werden. Mögliche Wassertropfen auf den Blättern könnten Verbrennungen hervorrufen und außerdem wird in der Mittagssonne besonders viel Wasser verdunstet. Im Winter ist darauf zu achten, dass die Fackellilie nicht zu nass steht.
Mit Dünger sollte man besonders vorsichtig sein. Dieser sollte nur sehr sparsam verabreicht werden. Eine Überdüngung ist unbedingt zu vermeiden, denn das könnte die Pflanzen schädigen und dadurch anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen machen. Im Frühjahr kann mit reifem Kompost gedüngt werden, der dann leicht in den Boden eingearbeitet werden sollte und im Herbst gegebenenfalls Hornspäne verabreichen. Eine weitere Düngung ist in der Regel nicht erforderlich.

Vermehrung durch Aussaat

Ausgesät werden kann diese faszinierende Pflanze vom Frühjahr bis zum Frühherbst. Dabei werden die Samen flach in ein Aussaatgefäß, in ein entsprechendes Substrat gelegt. Das Substrat sollte durchlässig und humos sein sowie sandig oder kieshaltig.

Bei Temperaturen von etwa 20 Grad ist die Keimung relativ problemlos. Sie erfolgt nach etwa 7-14 Tagen. Bei niedrigeren Temperaturen dauert dann die Keimung entsprechend länger. Das Substrat sollte immer feucht gehalten werden. Besser als normales Gießen ist das Befeuchten des Substrats mit einem passenden Sprühgerät bzw. einer Sprühflasche, wie sie in jedem Baumarkt erhältlich ist. So besteht nicht die Gefahr, dass das Substrat zu nass wird.

Ist die Keimung dann erfolgt, benötigen die Sämlinge viel Licht. Auf direkte Sonneneinstrahlung sollte man allerdings verzichten. Am besten stellt man sie an einer geschützten Stelle im Freien auf. Auch jetzt sollte man das Substrat nicht austrocknen lassen aber auch zu viel Nässe unbedingt vermeiden.

Nachdem sich etwa 2-4 Blätter gebildet haben, können die Sämlinge in kleine Töpfe pikiert bzw. vereinzelt werden. Es ist ratsam, die Pflanzen dann bis zum Herbst in diesen Töpfen zu belassen, was zudem auch die Pflege erleichtert. In den Garten gepflanzt werden können die jungen Pflänzchen dann im folgenden Frühjahr zwischen März und Mai. Eine Herbstpflanzung ist nicht empfehlenswert, da die Fackellilie dann bis zum Winter nicht so gut anwachsen würde.

Will man zur Aussaat selbst geerntete Samen verwenden, muss man diese unmittelbar nach der Ernte stratifizieren, d.h. einer Kältebehandlung unterziehen. Dazu gibt man sie beispielsweise in eine Folientüte und legt das Ganze den kompletten Winter über in den Kühlschrank. Im kommenden Frühjahr können sie dann beispielsweise auf der Fensterbank vorgezogen und die Sämlinge später entsprechend verpflanzt werden.

Vermehrung durch Teilung

Fackellilie Die Teilung ist die einfachste Form die Fackellilie zu vermehren. Zudem ist sie die einzige Vermehrungsform, aus der sortenreine Pflanzen hervorgehen, d.h. Pflanzen, deren Eigenschaften zu hundert Prozent identisch mit der Mutterpflanze sind. Geteilt wird der fleischige Wurzelstock. Das kann sowohl im zeitigen Frühjahr als auch unmittelbar nach der Blüte im Herbst passieren.
Für die Teilung wird der Wurzelstock zunächst vorsichtig ausgegraben. Dann wird die Erde größtenteils abgeschüttelt und die Wurzel mit einem scharfen Messer zerteilt. Die so gewonnenen Teilstücke können dann separat voneinander eingepflanzt werden, vorausgesetzt, jedes einzelne Teilstück verfügt über eine ausreichende Wurzelmasse.

Die Fackellilie kann auch über sogenannte Tochterrosetten geteilt werden. Diese bilden sich teilweise am Rand von Pflanzen, die schon etwa 3 Jahre stehen. Um diese Tochterrosetten von der Mutterpflanze zu trennen, wird diese im Herbst ausgegraben und die Tochterrosetten mit einem Teil der Wurzel von der Pflanze abgetrennt. Dann sollten diese Teilstücke unverzüglich eingepflanzt werden. Der Wurzelbereich darf während dieser Zeit auf keinen Fall austrocknen.

Überwintern

Die meisten Arten der Fackellilie sind relativ frostempfindlich bzw. nur eingeschränkt winterhart. Deshalb ist ein Winterschutz unbedingt zu empfehlen. Zum Schutz des Herzens der Fackellilie vor starken Frösten sollte das wintergrüne Laub der Pflanzen nicht abgeschnitten, sondern vor dem Winter am Schopf leicht zusammengedreht und locker zusammengebunden werden. Eine lockere Schicht aus aufgeschüttetem Laub oder Tannenreisig um die Pflanze herum bietet zusätzlichen Schutz. Das dazu verwendete Laub sollte so trocken wie möglich sein, um ein Verfaulen der empfindlichen Wurzeln während der kalten Jahreszeit zu vermeiden.

Ebenso gefährlich wie Frost, ist für die Fackellilie Staunässe im Winter im Bereich der Wurzel. Das schädigt die Pflanze und kann schlimmstenfalls zum kompletten Verlust führen. Auch hier kann eine entsprechende Abdeckung während des Überwinterns schützen. Zudem bietet sie Schutz vor der prallen Wintersonne, denn auch darauf reagiert die Fackellilie relativ empfindlich.

Fackellilie Für kalte Lagen eigenen sich am besten die orangerot und gelb blühenden Grandiflorasorten sowie die lachs- und cremefarbene Sorte Safranvogel und die Hybride Royal Standard mit rotgelben Blüten.

Besonders winterhart bzw. nur geringfügig empfindlich gegenüber Frost sind außerdem die Sorten ‚porphyrantha‘, ‚hirsuta‘, ‚ritualis‘, ‚triangularis‘ sowie die Hybride ‚Galpinii‘. Trotz allem sollten auch sie durch eine Abdeckung vor zu strengen Frösten geschützt werden.

Schneiden

Im Frühjahr können die Blätter dann etwa eine Handbreite über dem Boden abgeschnitten und die Pflanze mit Dünger beispielsweise in Form von Kompost versorgt werden. So kann sie kräftig wieder austreiben. Die Blütenstände werden bereits im Herbst, sobald diese verblüht sind, abgeschnitten. 

Schädlinge

Wie bei den meisten Pflanzen kann es auch bei der Fackellilie unter Umständen zu einem Schädlingsbefall kommen. Bei unzureichender Pflege oder ungünstigen Standortbedingungen kann sie beispielsweise von der Thripse befallen werden. Dieser Schädling ist auch unter den Namen Gewittertierchen oder Blasenfüße bekannt.

Auch von Schnecken werden Fackellilien gern angefressen und in den Blüten dieser Pflanze nisten sich sehr gern Ohrwürmer ein, die allerdings zu den Nützlingen gehören. Diese kann man aus der Pflanze locken, indem man beispielsweise einen nassen Lappen neben die betreffende Pflanze legt. Die Ohrwürmer nutzen diesen Lappen dann als Versteck und können so von der Pflanze entfernt werden.

Thripse
Auf einen Befall mit Thripse deuten beispielsweise silbrige Flecken auf der Blattoberseite sowie braune Kotpünktchen auf der Unterseite der Blätter hin. Auch die Blüten können betroffen sein.
Zur Bekämpfung können nützliche Insekten, d.h. natürliche Fressfeinde wie z.B. Raubmilben, Florfliegen oder Blumenwanzen eingesetzt werden. Wirkungsvoll sind auch Niemölprodukte sowie Absude aus Brennnessel, Knoblauch oder Zwiebel.

Zur Herstellung eines entsprechenden Suds zerkleinert man zunächst Brennnesseln, Knoblauch- oder Zwiebelstücke und übergießt diese dann mit heißem Wasser. Das Ganze lässt man über Nacht stehen und am nächsten Tag wird der Sud durch ein Sieb gegossen und damit dann die befallenen Pflanzen besprüht. Das Ganze sollte dann nach 10-14 Tagen wiederholt werden, gegebenenfalls auch mehrmals.

Schnecken
Schnecken Ein Problem mit Schnecken ist in der Regel offensichtlich, meist sieht man die Tiere an den Pflanzen sitzen. Zudem deuten Fraßspuren an den Blättern auf ein mögliches Schneckenproblem hin. Neben Schneckenkorn können nützliche Insekten wie beispielsweise Fadenwürmer eingesetzt werden. Man kann die Plagegeister aber auch regelmäßig absammeln, am besten in den Abendstunden. Diese Methode ist zwar auf Dauer sehr wirkungsvoll aber extrem unangenehm.

Besonders schöne Sorten

  • ‚praecox‘ – Diese Fackellilie besticht mit ihren orangegelben Blütenstängeln. Die Pflanze liegt mit einer Wuchshöhe von 90 cm eher im mittleren Bereich. Ihre Blütezeit dauert von Juni bis September.
  • ‚orange vanila popsicle‘ – Eine außergewöhnliche mehrfarbige Sorte, mit den Farben rot, orange und cremeweiß, ist die Sorte ‚orange vanila popsicle‘. Sie erreicht mit 50 cm eine geringere Wuchshöhe als die meisten anderen und blüht von Juni bis Oktober.
  • ‚Green Jade‘ – Die Fackellilie ‚Green Jade‘ verfügt über eine auffallende grün-weiße Blütenfarbe. Sie blüht von Juli bis September und wird etwa 80 bis 100 cm hoch.
  • ‚citrina‘ – Die Blüten dieser beeindruckenden Blütenstaude erstrahlen in einer leuchtenden hellgelben, grünlichen Färbung. Sie blüht von Juni bis September und wird zwischen 40 und 80 cm hoch.
  • ‚Little Maid‘ – Die attraktive Sorte ‚Little Maid‘ bringt beigegelbe Blüten hervor. Sie gehört mit einer Wuchshöhe von etwa 40 cm auch eher zu den kleinen Exemplaren. Ihre prächtigen Blüten erscheinen von Juli bis September.

Fazit
Die Fackellilie ist eine außergewöhnlich dekorative Pflanze. Sie ist relativ robust und auch an die Pflege stellt sie keine besonderen Ansprüche. Sie ist eingeschränkt winterhart und sollte mit einem entsprechenden Winterschutz versehen werden. Zu viel Nässe sollte sowohl im Sommer als auch im Winter vermeiden werden, vor allem jedoch im Winter. Wenn man das alles beherzigt, steht einem gesunden Wachstum und vor allem einer prächtigen und andauernden Blüte nichts mehr im Wege.