Obstgarten & Obst Erdbeeren - Sorten, Anbau und Pflege

Erdbeerpflanzen setzen – welche Erde/Dünger und Pflanzzeit

Erdbeerpflanzen

Erdbeeren sind gesund und ausgesprochen lecker. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Arten und Sorten. Die Auswahl ist wichtig, vor allem, wenn man über einen längeren Zeitraum frische Beeren ernten möchte. Dann empfiehlt es sich, unterschiedlich reifende Sorten zu wählen, so dass sich die Erntezeit verlängert. Außer einmaltragenden Erdbeeren gibt es auch zweimal- bzw. mehrmals tragende Sorten. Erdbeerpflanzen sollten nicht älter als drei Jahre sein, um maximale Erträge zu liefern. Bei sehr leichten Böden sollte man sie sogar nur zwei Jahre kultivieren. Wüchsigkeit, Erträge und die Größe der Beeren nehmen ab, je älter die Pflanzen sind. Fachleute schwören auf eine einjährige Kultur.

Steckbrief

  • Botanisch eine Staude aus der Familie der Rosengewächse
  • Heutige Sorten sind Kreuzungen der Chilenischen Erdbeere mit der nordamerikanischen Scharlacherdbeere
  • Meist handelt es sich um Hybriden
  • Etwa 20 Arten
  • Mehrjährige krautige Pflanzen
  • Ausläufer treibender Wurzelstock
  • Einfache Blüten mit fünf Blütenblättern, meist weiß
  • Sammelnussfrucht: Samen sind kleine Nüsschen, die auf der dünnen Schale eines Fruchtkörpers sitzen

Erdbeeren auswählen

Unterschieden wird zwischen drei Formen von Erdbeeren, den sogenannten Grünpflanzen, den Frigopflanzen und den Topfpflanzen.

  • Grünpflanzen – in wasserundurchlässigen Kunststoffbeuteln verpackt, bleiben lange frisch, am besten im August pflanzen, für einen guten Ertrag im kommenden Jahr, anfällig bei Trockenheit
  • Frigopflanzen – in den Wintermonaten geerntet und bei -2°C gelagert, bis Juli im Verkauf, am besten im Frühjahr pflanzen, meist bei Erwerbsbauern genutzt, je nachdem, wann sie gesetzt werden, kann die Ernte verzögert werden, inzwischen sehr beliebt bei Hobbygärtnern
  • Topfpflanzen – häufigste, aber teuerste Art, in Erd- bzw. Torfsubstrat gezogen, besitzen einen Wurzelballen, meist in Kunststoffbehältern angeboten, kann man schon sehr früh pflanzen, so ab Juli, das bringt im kommenden Jahr gute Erträge

junge Erdbeerpflanze Wichtig bei der Auswahl ist, gesunde und kräftige Pflanzen zu nehmen. Sie müssen über eine kräftige Herzknospe verfügen und mindestens drei gesunde, voll entwickelte Blätter besitzen. Wichtig ist auch das Wurzelwerk. Ein gut, aber nicht vollständig durchwurzelter Ballen ist ideal.

Pflanzzeit für Erdbeeren

Die beste Pflanzzeit für Erdbeeren ist Anfang August. Dann sind die Tage schön warm und die Pflanzen können gut anwachsen. So überstehen sie in der Regel den Winter unbeschadet. Außerdem werden in der Zeit zwischen dem Pflanzen und dem ersten Frost die Blütenanlagen für das nächste Jahr angelegt. Ist die Zeit also nur kurz, wird die Ernte deutlich geringer ausfallen, als wenn genügend Zeit ist. In Ausnahmefällen kann auch noch im Frühjahr gepflanzt werden, aber der Ertrag im ersten Jahr ist dann deutlich geringer. Für die Frühjahrspflanzung sind Frigopflanzen am besten geeignet. Die Pflanzen werden künstlich überwintert, wodurch sie im Frühjahr schon kurz nach der Pflanzung mit dem Wachsen beginnen.

Es kann davon ausgegangen werden, dass der Ertrag im Pflanzjahr umso höher ist, je früher gepflanzt wird. Das ist logisch, denn je länger die junge Pflanze Zeit hat, sich zu entwickeln, umso mehr Früchte kann sie produzieren. Vorgezogene Topfpflanzen kann man fast ganzjährig in den Boden bringen.

Standort

Erdbeerpflanzen mögen die Sonne. Sie werden am besten vollsonnig gepflanzt, denn je sonniger sie stehen, umso aromatischer und süßer werden die Früchte. Ideal ist ein etwas windgeschützter Platz. Ganz windstill ist eher ungünstig, weil dann das Laub nach Regen oder nach dem Gießen nur schlecht abtrocknet, was Blattkrankheiten fördert.

  • Viel Sonne und Wärme
  • Etwas windgeschützt, aber nicht ganz ohne Wind

Hinweis: Wichtig ist, dass auf dem geplanten Erdbeerbeet mindestens vier Jahre lang keine Erdbeeren gestanden haben. Zum einen laugen die Pflanzen den Boden ziemlich aus, zum anderen wird so Bodenschädlingen wie Nematoden vorgebeugt.
 

Pflanzsubstrat

Erdbeeren einpflanzen Erdbeerpflanzen stellen keine besonderen Ansprüche an den Boden. Sie kommen mit fast allen Gartenböden klar. Wichtig ist allerdings ein recht hoher Humusgehalt. Deshalb sollte der Boden gut vorbereitet und mit Kompost, Stallmist oder Torfmull verbessert werden. Auch Humusdünger wirken sich günstig aus.

Unabdingbar ist, spätestens 14 Tage vor der Pflanzung das geplante Beet tief umzugraben und bei der Gelegenheit Humusdünger einzubringen. Pro Quadratmeter vier bis fünf Liter reifen Kompost einarbeiten. Der Zeitpunkt ist entscheidend, damit sich der Boden bis zur Pflanzung wieder setzt.

  • Wenig anspruchsvoll
  • Hoher Humusgehalt und hoher Nährstoffgehalt
  • Ideal ist leicht saurer Boden
  • Lockeres Substrat
  • Keine schweren, staunassen Böden
  • Boden gut vorbereiten
  • Mit Kompost, Stallmist oder Torfmull verbessern
  • pH-Wert 5,5 bis 6,5

Erdbeerpflanzen setzen

Gekaufte Erdbeerpflanzen sollte man so bald wie möglich setzen. Wenn sie etwas gelagert werden müssen, sollten sie leicht feucht sein und nicht sonnig stehen. Verschlossene Beutel müssen geöffnet werden. Erdbeerpflanzen sollte man keinesfalls zu dicht pflanzen. Außerdem müssen die Pflanzlöcher tief genug sein, dass es nicht zu einer Stauchung der Wurzel kommt. Das Herz muss sich in Höhe der Erdoberfläche befinden. Wichtig beim Pflanzen ist, gleich zu düngen.

  • Pflanzen bald nach dem Kauf setzen
  • Wurzelballen in Wasser stellen, damit er sich richtig vollsaugen kann
  • Erdbeer-Volldünger in den Boden einarbeiten (Vorratsdünger)
  • Nicht zu dicht pflanzen
  • Reihenabstand 60 cm
  • Pflanzabstand in Reihe 30 cm
  • Das Herz der Pflanze muss auf Höhe der Erdoberfläche liegen
  • Wurzeln nicht stauchen
  • Kräftig angießen
  • Auch die nächsten Wochen bei fehlenden Niederschlägen gut wässern. Nicht ertränken, am besten morgens und abends etwas Wasser geben
  • Fläche unkrautfrei halten und regelmäßig auflockern

Erdbeeren düngen

Erdbeeren setzen Erdbeeren benötigen reichlich Nährstoffe. Mit der Düngung wird der Grundstein für eine gute Ernte gelegt. Beim Umgraben, etwa zwei Wochen vor der Pflanzung muss man den Boden mit Kompost und einem organischen Dünger, z.B. mit Hornspänen, vorbereiten. Dafür sind 60 bis 80 g je Quadratmeter nötig. Alternativ kann man Erdbeer-Volldünger verwenden, als Vorratsdünger. Der Dünger muss gründlich eingearbeitet werden. Werden die Erdbeeren mehrjährig angebaut, wird jedes Jahr die gleiche Menge Dünger erneut ausgebracht. Gedüngt wird dann nach der Ernte. Die Pflanzen werden so ideal auf die Überwinterung und das Austreiben im Frühjahr vorbereitet.

  • Erdbeeren brauchen viel Nährstoffe
  • Organischen Dünger verwenden
  • Hornspäne oder Erdbeer-Volldünger
  • Gut in den Boden einarbeiten

Häufige Fragen

Macht Mulchen bei Erdbeeren Sinn?
Am besten ist das Einbetten der Erdbeerpflanzen in Stroh. Man nennt das helles Mulchen. Die Feuchtigkeit bleibt so länger im Boden und die Beeren liegen nicht direkt auf der Erde, versanden so nicht und kommen auch nicht ständig mit feuchtem Boden in Berührung. Außerdem wird starkes Unkrautwachstum unterdrückt und Schnecken haben es auch deutlich schwerer.

Welche Erdbeer-Sorten sind besonders empfehlenswert?
Das ist Geschmackssache. Der eine liebt die süße Senga Sengana, der andere die aromatische Symphony. Es gibt über 1.000 Sorten, da hat man die Qual der Wahl.

  • Mieze Schindler – Klassiker, alte Sorte mit besonders süßem, aromatischen Geschmack, weiche Früchte, benötigt eine Befruchtersorte
  • Senga Sengana – beliebteste Sorte, besonders ertragreich, dunkelrote, sehr süße und aromatische Früchte, robust und widerstandsfähig, neigt zu Grauschimmel, lässt sich gut einfrieren
  • Polka – mittelfrühe Sorte, mittelgroße bis große Früchte, dunkelrote, süße Früchte, sehr anpassungsfähig, stellt kaum Ansprüche, kommt auch mit wechselnden Klima- und Umweltbedingungen klar
  • Thuringa – große, üppige Beeren, besonders fest, schöne Form, intensiver Geschmack, auch im zweiten Jahr noch zu empfehlen, robust,  kaum anfällig für Wurzel- und Blattkrankheiten