Die einjährige, krautige Pflanze wächst im Sommer bis zu einer Höhe von 75 cm. Die glatte Pflanze duftet ausgesprochen aromatisch und wirkt mit ihrer hellgrünen Farbe appetitanregend. Die Stängel des Dills wachsen aufrecht und gabeln sich erst im oberen Abschnitt. Dort verzweigt sich die Pflanze in 15 bis 30-strahlige Doppeldolden und ist aufgrund dieser Optik schon von weitem zu erkennen. Bereits im Alten Ägypten wurde Dill als Heil- und Gewürzpflanze genutzt und war auch im antiken Griechenland sowie in Rom bekannt und beliebt. Auch heute darf Dill in keiner gut geführten Küche fehlen, denn als Gewürz verleiht es zahlreichen Speisen ein unnachahmliches herb-würziges Aroma. Da verwundert es nicht, dass engagierte Hobbygärtner diese Pflanze gerne selbst anbauen.
Die beliebtesten Dill-Sorten
Dill wird weltweit seit Jahrtausenden angebaut. Daher gibt es Hunderte von verschiedenen Dill-Sorten, wobei sich in Deutschland vier Sorten als besonders beliebt herausgestellt haben:
Tetra-Dill liefert einen höheren Ertrag, weil bei dieser Sorte größeres Laub entsteht. Somit ergibt die Pflanze ein stärkeres Aroma. Darüber hinaus ist Tetra-Dill äußerst robust und widersteht so manchem Schädling. Die Sorte Tetra-Dill Mammut gedeiht im Freiland genauso gut, wie im Gewächshaus und überzeugt ebenfalls mit einem ausgeprägten Aroma, weil sie erst spät blüht. In Deutschland ist eine Neuzüchtung gelungen mit dem Namen Herkules, die sich großer Beliebtheit erfreut, weil sie viele Blätter liefert mit einem angenehmen Aroma. Die Sorte Dill-Vierling ist vor allem bei Gärtnern beliebt, denn dank ihrer langen Stängel und der guten Standfestigkeit eignet sie sich ausgezeichnet als Grün für einen schönen Blumenstrauß.
Anbau auf dem Balkon oder der Terrasse möglich
Steht kein Gewächshaus zur Verfügung, hat der Hobbygärtner die Wahl, Dill entweder im Boden oder in Töpfen mit Kultursubstraten zu pflanzen. Natürlich ist es auch kein Problem, Dill in einem Topf auf dem heimischen Balkon zu ziehen. Dann ist die Ausbeute zwar überschaubar, doch für das eine oder andere leckere Fischgericht, eine würzige Kräuterbutter oder einen frischen Gurkensalat reicht sie immer. Eine direkte Nachbarschaft zu Fenchel, der ebenfalls gerne auf Terrassen oder Balkonen aufgezogen wird, sollte vermieden werden, denn diese beiden Sorten vertragen sich überhaupt nicht. Für welchen Ort der Anpflanzung auch immer die Entscheidung fällt, er sollte auf jeden Fall sonnig sein. Mit lichtem Halbschatten kommt Dill eventuell auch noch zurecht, gedeiht dann allerdings nicht so prächtig, wie im vollen Sonnenschein. Gurkenkraut ist ein Tiefwurzler und erfordert daher ein entsprechend hohes Pflanzgefäß. Blumenkästen kommen daher weniger infrage als ein Kübel. Wichtig ist, dass der Topf über ein Auslaufloch verfügt, damit sich keine Staunässe bilden kann. Idealerweise wird darüber eine Tonscherbe platziert, damit das Substrat das Auslaufloch nicht verstopfen kann. Wer sich für den Anbau von Dill im Topf entscheidet, sollte folgende Pflegehinweise beachten:
- Anzucht erfolgt ab März im Haus am Fenster;
- selbst hergestellte Anzuchterde verspricht mehr Erfolg;
- Pflanzerde bei 200° im Backofen tötet Sporen, Keime und Pilze ab;
- am besten eignet sich gesiebte Balkonerde;
- der Topf sollte an einem hellen Ort stehen;
- stets gut wässern;
- Staunässe unbedingt vermeiden;
- ins Freie geht es erst nach den Eisheiligen;
- Ernte ist je nach Aussaat ab Ende Mai möglich;
- Düngen ist nicht erforderlich;
- die jungen Triebe und Spitzen eignen sich zum Würzen;
Färben sich die Samen braun, können auch die Dolden geerntet werden. Die Samen eignen sich nun ihrerseits ebenfalls zum Würzen von Speisen. Wer sie dagegen trocken und an einem dunklen Ort aufbewahrt, hat für das nächste Frühjahr bereits wieder alle Zutaten für eine neue Saat zur Hand.
Kultivierung von Dill im Freiland
Soll das Gurkenkraut im Gartenbeet angebaut werden, wählt der Hobbygärtner einen lockeren und kalkhaltigen Boden. Ein sonniger bis halbschattiger Standort wird bei der Pflege des Dills für wenig Aufwand sorgen. Idealerweise sollte das Beet zusätzlich windgeschützt platziert sein, was eine spätere reiche Ernte ebenfalls fördert. Die besten Aussaaterfolge werden erzielt, wenn Dill in Reihen gesetzt wird mit einem Abstand von 20 cm bis 30 cm. Da die Pflanze sich – bis auf Fenchel, Basilikum und Gartenkresse – mit anderen Gartenpflanzen gut verträgt, bietet es sich an, Dill zwischen Gemüse, Salat oder Zwiebeln zu pflanzen. Das Saatgut kommt 1 bis 2 cm unter die Erde und keimt in der Regel innerhalb von 10 bis 17 Tagen. Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 10° und 30° Celsius. Die Keimfähigkeit wird verbessert, wenn das Saatgut kurz mit kaltem Wasser abgeduscht wird. Wer die folgenden Pflegehinweise beherzigt, wird von Beginn an seine Freude haben an der mild würzigen Pflanze:
- erste Aussaat zwischen März und Juni;
- zwischen den jungen Pflanzen regelmäßig Unkraut jäten;
- der Boden darf nicht austrocknen;
- Dill nicht in Vorkultur anziehen;
- junger Dill verträgt Umtopfen und Pikieren nur selten;
- bis August sind alle 3 bis 4 Wochen Folgesaaten möglich;
- im Herbst sät Dill sich auch selbst aus;
- alternativ im September Samen sammeln und aussäen;
- im folgenden Frühjahr Pflanzen erst ab einer Höhe von 20 cm schneiden.
Übrigens eignet sich Dill nicht nur für die Verwendung in der Küche. Dank seiner üppigen Optik, pflanzen immer mehr Hobbygärtner das Gurkenkraut in ihren Blumenbeeten. Als Teil eines Blumenstraußes in der Vase gibt Dill ebenfalls eine gute Figur ab.
Anbau im Gewächshaus liefert das ganze Jahr hindurch frischen Dill
Gewächshäuser gibt es mittlerweile auf dem Markt in vielen verschiedenen Größen, die auch für den Hobbygärtner interessant sind. Stimmen hier Bewässerung und Bodenpflege, kann im Gewächshaus das ganze Jahr hindurch Dill gepflanzt und geerntet werden. Hier herrscht nie schlechtes Wetter und mithilfe einer passenden Heizvorrichtung wird die Temperatur individuell eingestellt. Die Fenster sollten gekippt oder geöffnet werden können, damit für eine ausreichende Belüftung gesorgt ist. Während der lichtärmeren Monate ist es wichtig, die Glasscheiben regelmäßig zu säubern. Der Hobbygärtner hat nun bei Dill die Wahl zwischen einer Bodenpflanzung und einer Topfbepflanzung. Hinsichtlich der später erläuterten Bedeutung der Fruchtfolge, sprechen wichtige Argumente für eine Zucht des Dills in Töpfen, denn diese können in einer ausreichenden Entfernung voneinander platziert werden, was der gefürchteten Auflaufkrankheit vorbeugt.
Natürlich spricht auch nichts dagegen, im Gewächshaus Mischkulturen anzulegen, beispielsweise aus Dill, Zucchini, Tomaten, Lauch, Feldsalat und Spinat. Eine regelmäßige Bewässerung spielt im Gewächshaus verständlicherweise eine noch größere Rolle, als im freien Gelände. Überdies sollte auf die Zugabe von Kompost zur Bodenbereicherung nicht verzichtet werden. Auf jeden Fall aber liefert ein Gewächshaus, mag es auch noch so klein sein, der Familie das ganze Jahr hindurch selbst gezüchtetes Gemüse und würzigen Dill für eine gesunde Ernährung.
Krankheiten und Schädlinge
Dill wird zumeist von den für Doldenblütler typischen Krankheiten und Schädlingen heimgesucht. So können das Gurkenmosaikvirus oder das Petersilien-Y-Virus den Dillpflanzen schwer zu schaffen machen. Das Krankheitsbild ist zumeist mit Welkerscheinungen verbunden. Da diese Viren zumeist von Blattläusen übertragen werden, sollte deren Bekämpfung Priorität haben. Mit einer Lösung aus 100 g Wermut, verdünnt in 1 Liter Wasser, bestehen gute Chancen, die Blattläuse zu vertreiben, sodass die Viren sich gar nicht erst einnisten können. Befallene Pflanzen sollten auf jeden Fall sofort entfernt werden. Der gefürchtete Doldenbrand tritt bevorzugt an Dillpflanzen auf. Zunächst entwickeln sich nesterweise dunkle Stellen, die nur einzelne Blüten oder Dolden befallen. Wird der Befall rechtzeitig erkannt, hilft nur, die kranken Pflanzen großzügig zu entfernen, eine Überkopfbewässerung ab sofort zu vermeiden und alle Werkzeuge gründlich zu desinfizieren. Während der Keimung stellt die Auflaufkrankheit die größte Gefahr für die jungen Pflanzen dar. Sie tritt auf, wenn die Pflanzen zu eng nebeneinander gepflanzt werden, denn Dill ist mit sich selbst unverträglich. Die so entstehenden Pilze können bekämpft werden mit einer Lösung aus Zwiebelschalen, die mehrere Tage in Wasser ziehen und dann regelmäßig über die Dillpflanzen versprüht wird. Grundsätzlich ist bei Auftreten der Auflaufkrankheit für die nächste Aussaat ein Fruchtwechsel erforderlich, was bedeutet, dass ein Gartenbeet gewählt wird, auf dem bisher noch kein Dill angepflanzt wurde. Sollten sich die gefürchteten Blattläuse über die Gurkenkrautpflanzen hermachen, kann auch hier – wie in zahlreichen anderen Fällen auch – das Einsprühen mit Brennnesselsud zur Rettung beitragen. Lavendel in unmittelbarer Nähe des Dills hält die lästigen Plagegeister ebenfalls fern.
Dill dient der Schädlingsbekämpfung
Dill ist nicht nur beliebt als Gewürzpflanze und attraktive Bereicherung eines Blumenstraußes; die Pflanze selbst ist zudem eine wertvolle biologische Waffe im Kampf gegen Schädlinge. Darüber hinaus fördert Dill die Keimfähigkeit anderer Pflanzensamen, wie Gurken, Salat, Rote Beete, Zwiebeln oder Möhren. Der für die menschliche Nase angenehme Geruch hält in der Natur Wurzelschädlinge, wie die Möhren- und Zwiebelfliege ab und vertreibt auch den schädlichen Kohlweißling. Der erfahrene Hobbygärtner baut Dill daher bevorzugt in Mischkulturen an, denn auf diese Weise profitiert er doppelt von dieser vielseitigen Pflanze. Als Nachbargewächse geeignet sind überdies Bohnenkraut, Erbsen, Erdbeeren, Kohlrabi, Bohnen und viele mehr. Unbedingt vermieden werden sollte allerdings eine unmittelbare Nachbarschaft zu Basilikum, Fenchel, Kümmel und Gartenkresse.
Düngung und Ernte
Im Prinzip bedarf die Dillpflanze keiner zusätzlichen Düngung. Trotzdem dürfte eine sparsame Verteilung von Kompost einem reichhaltigeren Wachstum zuträglich sein. Da insbesondere in der frühen Wachstumsphase der Dill von Unkraut belagert wird, könnte eine etwa 2 bis 3 cm dicke Mulchschicht das lästige Unkrautjäten deutlich reduzieren, denn das Unkraut erhält so kaum Sauerstoff. Ansonsten ist es wichtig, die Feuchtigkeit des Bodens regelmäßig zu kontrollieren. Eine zu trockene Erde ist genauso schädlich, wie eine zu feuchte Umgebung, in der Staunässe entsteht. Geerntet wird der Dill, je nach Zeitpunkt der Aussaat, ab Ende Mai bis in den Oktober hinein. Dabei werden die Spitzen etwa 15 cm bis 20 cm lang abgeschnitten und möglichst frisch verarbeitet. Getrockneter Dill verliert schnell sein Aroma. In Folie verpackt behält die Pflanze ihre Frische für etwa 2 bis 3 Wochen.
Fruchtfolge spielt bei Dillanpflanzungen eine wichtige Rolle
Da Dill mit sich selbst unverträglich ist und daher besonders anfällig für die Auflaufkrankheit sowie die Fusarium-Welke ist, spielt eine gezielte Fruchtfolge auch für den Hobbygärtner eine wichtige Rolle. Eine durchdachte und effektive Fruchtfolge ist auch auf kleineren Gartenflächen möglich. Das Grundprinzip funktioniert so, dass auf jedem Beet jährlich wechselnde Pflanzenarten angebaut werden. Schon die Römer kannten die Zweifelderwirtschaft und bepflanzten die Beete abwechselnd in jedem Jahr mit einer anderen Pflanze. Die Vorteile des wechselnden Anbaus liegen im differenzierten Auf- und Abbau der Nährstoffe, was letztendlich zu einer Ertragssteigerung und zu mehr Widerstandskraft gegen Schädlinge führt. Unkraut, Krankheiten und tierische Schädlinge haben so gar nicht die Zeit, sich wirklich nachhaltig auszubreiten. Dies trifft nicht nur für den Anbau von Dill und den damit verbundenen Mischkulturen zu, sondern gilt im Grunde für die gesamte landwirtschaftliche Bewirtschaftung, auch wenn sie lediglich als Hobby betrieben wird. Experten raten daher dazu, beim Anbau von Dill eine Fruchtfolge von vier Jahren einzuhalten.