Buchsbaum ist ein beliebtes Gehölz für Einfassungen, Hecken oder als Formgehölz. Allerdings ist er sehr anfällig für Schädlinge und Pilze. Doch nicht alles, was nach Schädling aussieht, ist auch einer.
Jährliches Phänomen im Frühjahr
Weiße Flocken am Buchsbaum deuten nicht zwangsläufig auf einen Schädlingsbefall hin. Bei diesem Phänomen kann es sich auch um einen ganz natürlichen Schutzmechanismus der Pflanzen handeln, der jedes Jahr im Frühjahr nach dem Blattaustrieb auftritt. Das geschieht unabhängig von der vorherrschenden Witterung.
Die Pflanze schützt auf diese Weise ihre jungen, zarten, noch weichen Triebspitzen. Nehmen die Blätter an Größe zu, platzen die wachsartigen, weißlichen Wachshüllen der jungen Blätter auf und rieseln auf die darunterliegenden Blätter. Teilweise bleiben sie auch noch kurze Zeit am zu schützenden Blatt haften. Sobald es regnet, sind die kleinen Flöckchen ganz schnell verschwunden.
Buchsbaumblattfloh
Oft sind weiße Flocken auf Blättern und Trieben auch ein Hinweis auf einen Befall mit Schadinsekten wie dem Buchsbaumblattfloh. Die eigentliche Gefahr geht aber von seinen gefräßigen Larven aus.
Schadbild
Im Frühjahr befällt der Schädling die jungen Triebe am Buchsbaum. Die Blätter zeigen Ausbuchtungen nach oben und unten, die an die Form eines Löffels erinnern (Löffelblättrigkeit). Die nutzen die Schädlinge im Sommer zur Eiablage. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man auf den Blattoberseiten vom Buchsbaum weiße Flocken von watteartiger Konsistenz. Zudem findet man klebrigen Honigtau, der wiederum die Ansiedlung von Rußtaupilzen begünstigen kann.
Bekämpfung mit Seifenlauge
Je früher man mit Maßnahmen zur Bekämpfung beginnt, desto erfolgversprechender sind diese, insbesondere wenn man Hausmittel einsetzen möchte. Unter den Hausmitteln hat sich Seifenlauge als wirksam erwiesen. Die lässt sich ganz leicht herstellen.
- Benötigt werden Seife, Wasser sowie ein Tuch oder Schwamm
- Kleinere Seifenresten oder Schmierseife
- Seife zunächst in warmem Wasser komplett auflösen
- Lösung anschließend erkalten lassen
- Tuch oder Schwamm mit der Lauge tränken
- Blätter vom Buchsbaum einzeln damit abreiben
- Wasser nach der Behandlung entsorgen
- Schwamm ebenfalls entsorgen oder gründlich reinigen
Durch zusätzlichen Schnitt
- Einfachste und umweltverträglichste aller Maßnahmen
- Ratsam, wenn man Schädlinge oder ihre Gelege an den Blättern erkennt
- Bester Zeitpunkt nach der Eiablage, etwa im Juli oder August
- Frühzeitiges Herausschneiden befallener Triebspitzen kann Befall ausreichend dezimieren
- Reicht das nicht aus, stärker zurückschneiden
- Schnittreste nicht auf dem Kompost entsorgen
- Am besten verbrennen oder in verschließbaren Foliensack in den Hausmüll
Spritzmittel auf Neem- oder Rapsölbasis
Neben Seifenlauge sollen auch auf Neem- oder Rapsöl basierende Spritzmittel sehr effizient sein. Am besten bringt man sie in den Abendstunden aus, um zu verhindern, dass es durch die Flüssigkeitstropfen auf den Blättern zu Sonnenbrand kommt. Man sprüht befallene Blätter von allen Seiten damit ein. Diese Mittel verkleben die Atemöffnungen des Buchsbaumblattflohs, wodurch dieser verendet.
Mit Schädlingsbekämpfungsmitteln
Chemische Mittel sollten immer das letzte Mittel sein. Meist richten sie mehr Schaden an, als sie Nutzen bringen. Man schadet damit auch heimischen Nützlingen. Deshalb sollte man diese Mittel immer mit Bedacht auswählen und einsetzen, beispielsweise, wenn alle anderen Mittel nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben. Da es im Fachhandel keine entsprechenden Mittel speziell für den Buchsbaumblattfloh gibt, muss man sich auf Insektizide gegen saugende Insekten beschränken. Die werden im Mai gegen die Larven und ab Juli gegen den erwachsenen Schädling ausgebracht.
Wollläuse
Wollläuse verdanken ihren Namen der weißen, wolligen und schmierigen Behaarung. Bei einem Befall sind fast alle Teile der Pflanze betroffen. Er beginnt an den Blattunterseiten und breitet sich schließlich über die Pflanze aus. Dieser Schädling gehört zu den saugenden Insekten, die den Buchsbaum schlimmstenfalls zum Absterben bringen können.
Schadbild
Anfangs zeigt sich ein Befall an vergilbten, vertrocknenden und eingerollten Blättern. Triebe und Blätter verkümmern, das Wachstum ist deutlich eingeschränkt. An den Blattunterseiten, in den Blattachseln und Verzweigungen der Triebe vom Buchsbaum sitzen weiße, wattebauschähnliche Flocken, die Kokons, mit denen sich die Schädlinge vor Fressfeinden schützen.
Bekämpfung
Bei leichtem Befall bietet sich das Einsprühen mit einem auf Neem- oder Rapsöl basierendem Mittel an. Die Pflanze sollte damit eingesprüht werden, bis sie tropfnass ist. Zum Schutz vor Sonnenbrand sollte der Buchs anschließend beschattet werden. Bei starkem Befall empfiehlt sich ein stärkerer Rückschnitt. Bei Exemplaren in Pflanzkübeln ist Umtopfen in frisches Substrat empfehlenswert.
Häufig gestellte Fragen
Totalausfälle sind eher nicht zu befürchten. Allerdings werden sie bei einem Schädlingsbefall geschwächt und somit anfälliger für andere Schaderreger.
Wer generell auf Pflanzenschutzmittel verzichtet, bietet natürlichen Fressfeinden Lebensraum, sodass es gar nicht zu einem massiven Befall kommen muss. Vorbeugen kann auch ein leichter Rückschnitt im Herbst, bei dem die an den Trieben überwinternden Eier mit entfernt werden.
Als weniger anfällig gelten die Buchsbaumsorten ‚Herrenhausen‘, ‚Blauer Heinz‘ und ‚Elegantissima‘.