Es können viele Jahre vergehen, bevor eine Bromelie blüht und im Anschluss daran eingeht. Bis dahin stellt sie wenige Ansprüche an die Pflege – mit Ausnahme des Gießens. Am weit verbreitetsten ist die terrestrische Bromeliaceae. Diese sind anders zu gießen, als aufgebundene Bromelien. Mit den folgenden Tipps zum Gießen klappt es ideal.
Kalkfreies Wasser
Zum Bewässern ist ausschließlich kalkfreies Wasser zu verwenden. Bromelien vertragen Kalk weder im Boden, noch auf den Blättern. Hier hinterlässt kalkhaltiges Wasser unschöne helle Flecken vorrangig an den Rändern der Blattrosetten. Je nach Sorte nimmt es den Blättern auch den Glanz. Ideal ist die Verwendung von Regenwasser. Alternativ kann normales Leitungswasser verwendet werden, wenn es sich um abgestandenes (mindestens 24 Stunden) handelt.
Wassertemperatur
Die Bromelie stammt aus den (Sub-) Tropen. Von dort ist sie warmen Regen gewohnt, mit dem ihr Wasserbedarf gedeckt wird. Auf Kälte reagiert sie dementsprechend empfindlich. Kaltes Wasser kann sie ebenso wie heißes Wasser im Wachstum hemmen. Zu warmes Wasser provoziert zudem Verbrennungen. Vielfach ist falsch temperiertes Wasser schuld daran, wenn sich keine Blüte zeigt. Deshalb: ausschließlich Gießwasser verwenden, das mindestens 15 Grad Celsius aufweist und im Idealfall Zimmertemperatur besitzt sowie maximal lauwarm ist.
Keine Sonne
Wenn eine Bromeliaceae gegossen werden muss, sollte dies niemals in der direkten (Mittags-) Sonne geschehen. Ist sie zu heiß, kann dies in Verbindung mit dem Wasser schnell zu Verbrennungen führen, welche sich in der Austrocknung von Blättern und gegebenenfalls schnellen Blütenwelke äußert. Der beste Zeitpunkt ist vor allem im Sommer früh morgens oder am Abend, wenn die Sonne am schwächsten scheint.
Überschüssiges Wasser
Was eine Bromeliaceae überhaupt nicht verträgt, ist Staunässe, weshalb diese unbedingt zu vermeiden ist. Erhält sie zu viel Wasser, das nicht ungehindert abfließen kann, ist eine Fäulnis meist die Folge, welche die Pflanze selten überlebt. Zu vermeiden ist Staunässe folgendermaßen:
- Wassermenge stets dem Wasserbedarf anpassen
- Beim Besprühen darauf achten, dass das Wasser vom Haltelement weg fließt
- Ausschließlich Töpfe mit Abflussloch verwenden
- Unterteller spätestens 30 Minuten nach dem Gießen abtrocknen/abschütten
- Bei Topfpflanzen immer auf lockere, wasserdurchlässige Erde achten
- Bei Bodenverdichtungen Erde auflockern und gegebenenfalls gegen frisches Substrat austauschen
- Zusätzlich Kokosfasern in den Boden einarbeiten – sie nehmen Feuchtigkeit aus der Erde auf
- Perlite ist ein ideales Hilfsmittel zur langfristigeren Wasserdurchlässigkeit
Unterschiedliche Arten
Bei den Arten wird in Bezug auf das Gießen zwischen terrestrischer und aufgebundener Bromelie unterschieden. Eine terrestrische Bromeliaceae ist direkt in Erde gepflanzt und schmückt die Umgebung als Topfpflanze. Die aufgebundene Bromelie ist die Art, wie sie in der Natur ursprünglich zu finden ist. Dort wächst sie überwiegend an Bäumen, von denen sie ihre Feuchtigkeit und Nährstoffe beziehen und die Wurzeln deshalb nicht auf Erde angewiesen sind. In hiesigen Gefilden werden sie vielfach wie Orchideen an holzigen Untergründen befestigt.
Tipps für erdgebundene Bromelien
„Wassertank“
Eine Bromeliaceae, die in Erde gepflanzt ist, wird über ihren „Wassertank“ gegossen. Diesen bildet die Pflanze durch die oberen, innen liegenden Hochblätter, welche sich zu einer Art Trichter formen. Dieser wird mit Gießwasser gefüllt und die Pflanze zieht daraus so viel Wasser, wie sie benötigt. Die Erde ist nicht zwingend zu gießen, sollte aber dennoch leicht feucht gehalten werden. Hier ist ein oberflächliches Besprühen ideal.
Wasserentleerung
Der „Wassertank“ ist einmal im Monat vollständig zu leeren, um einer Fäulnis vorzubeugen. Es schadet nicht, wenn die Innenseiten der Blätter mit einem Tuch abgewischt werden. Auf diese Weise können eventuelle Beläge entfernt werden, die sich oftmals aus stehendem Wasser bilden und absetzen.
Gießhäufigkeit
Wie oft eine Topf-Bromelie zu gießen ist, hängt von den Lichtverhältnissen, der Luftfeuchtigkeit sowie der Umgebungstemperatur ab. An Standorten mit viel Sonne und an wärmen Plätzen verdunstet das Wasser im „Tank“ schnell und der Wasserbedarf der Pflanze ist deutlich höher. Hier kann es vorkommen, dass die Bromelie einmal täglich zu gießen ist. Als Orientierung gilt der Wasserstand im Trichter. Liegt er im unteren Drittel, sollte Wasser nachgefüllt werden. Steht sie kühler bei höherer Luftfeuchtigkeit, sinken Wasserbedarf und Verdunstungsmenge. Im Winter braucht sie deshalb meist nur alle paar Wochen eine Nachfüllung.
Die Erde sollte erst befeuchtet werden, wenn sie gut angetrocknet ist. Die Bromeliaceae kommt prima mit Dürre zurecht, aber dennoch sollte man auf eine gleichmäßige Bodenfeuchte achten.
Tipps für aufgebundene Bromelien
Besprühen
Gleich, ob aufgebundene Bromelien über einen „Wassertank“ verfügen oder nicht, sie sollten prinzipiell nur mit Wasser besprüht werden. Sie ziehen die notwendige Feuchtigkeit über die Blätter auf.
Gießhäufigkeit
Während der Sommermonate fördert ein tägliches Besprühen das störungsfreie Wachstum. Ist es besonders heiß, darf sie auch morgens und abends besprüht werden. Im Winter ist eine Wassergabe circa dreimal pro Woche ideal.
Tipps für Blütezeit
Wenn sich langsam die Blüte entwickelt, steigt der Wasserbedarf, weil zusätzlich die Blütenblätter mit Feuchtigkeit zu versorgen sind. Hier ist es sinnvoll, die Feuchtigkeit regelmäßig zu kontrollieren und auf eine gleichbleibende Höhe zu achten. Die Erde sollte bei Topfpflanzen nun nicht mehr gut abtrocknen, sondern kontinuierlich leicht feucht gehalten werden.
Gießen für Blütenbildung
Möchten Sie die Blütenbildung bei einem eingepflanzten Exemplar forcieren, kann Wasser einen wesentlichen Förderungsfaktor ausmachen. So geht es:
- Untersetzer mit Gießwasser füllen
- Blähton hinzufügen
- Pflanze mit einer lichtdurchlässigen Folie überspannen
- Es bildet sich erhöhte Luftfeuchtigkeit und Ethylen wird freigesetzt, das die Blütenbildung fördert
- Zusätzlich Topfpflanze alle zwei Tage leicht besprühen
- Folie und Untersetzer erst entfernen, sobald erste Anzeichen einer Blüte zu erkennen sind
Gießen nach der Blüte
Ist die Blüte verwelkt, geht die Bromeliaceae langsam in den Absterbeprozess über, der sich allerdings über Monate hinziehen kann. Wenn sich nun braune, abgetrocknete Blätter zeigen, liegt das nicht an einem Wassermangel, sondern ist ein natürlicher Vorgang. Der Wasserbedarf sinkt nach der Blüte drastisch. Um sie so lange wie möglich am Leben zu erhalten, ist es nun wichtig, dass man die Gießwassermenge dem sinkenden Stoffwechsel anpasst und entsprechend reduziert. Gerade jetzt ist die Bromelia sehr anfällig für Fäulnis, weil sie zunehmend an Widerstandsfähigkeit und Energie verliert.