Raps (Brassica napus) ist eine der Nutzpflanzen, die zahlreiche landschaftliche Gebiete in riesige Blütenmeere verwandeln. Die Dauer der Blütezeit kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden.
Blütezeit
Raps wird für die Ernte im Vorjahr gesät. Nach dem Winter blüht der Brassica napus in der Regel ab April. Herrscht eine kühle Witterung bis in das zeitige Frühjahr hinein, kann sich der Blütenbeginn bis Mai verzögern. Deshalb ist dieser in den meisten Fällen auch von der Standortregion abhängig. In Regionen mit milderen Temperaturen startet die Blütensaison meist früher, als in kühleren Gegenden mit „härteren“ Wintern und langsameren Temperaturanstiegen im Frühjahr.
Dauer der Blütezeit
In der Regel blüht Raps während eines Zeitraums von vier bis sechs Wochen. Als Hauptblütezeit gelten offiziell die Monate Mai bis Juli.
Zu unterscheiden ist zwischen:
- Sommerraps
Die Sommer-Variante wird im vorherigen Spätsommer gesät und blüht meist als Erstes im April, spätestens Anfang Mai. Die „Umwandlung“ zur Schote setzt häufig schon Ende Mai ein.
- Winterraps
Der Winterraps beginnt je nach Witterungsverhältnisse oftmals später mit der Blüte, als der Sommerraps. Mitte/Ende Mai ist als Zeitpunkt keine Seltenheit, vor allem nicht in kühleren Höhenlagen. Dafür blüht Raps vielfach bis in den Juli hinein, wenn ideale Bedingungen gegeben sind. Dazu zählen vor allem Bodenqualität und Feuchtigkeit.
Anzeichen des Blütenendes
Die Blütezeit gilt offiziell als beendet, wenn die Pflanze ihre Blätter abschmeißt. Dann bilden sich aus den Blüten die Schoten. Darin entwickeln sich die Rapskörner, die aufgrund ihres hohen Ölgehalts geerntet werden.
Einfluss auf Blütenzeiten
- Feuchtigkeit
Regnet es während der Blüte häufig und wohl dosiert, kann dies die Blütedauer verlängern. So kommt es vor, dass die Blüte bis zu zwei Wochen länger bestehen bleibt und sich die Nachblüte bis in den August hineinzieht.
- Trockenheit
Anhaltende Trockenheit kann die Blütedauer stark verkürzen. Eine Welke tritt ein, Blüten vertrocknen und im schlimmsten Fall gehen auch die Pflanzen ein. Beginnt die Blütezeit bereits mit hoher Trockenheit, ist mit einer deutlich geringeren Blütenanzahl sowie Blühdauer zu rechnen.
- Schädlingsbefall
Wie nahezu in jedem Bereich des Anbaus können Schädlinge großen Einfluss auf das Wachstum und damit zusammenhängender Blüte nehmen.
Verwechslungsgefahr mit Senfpflanzen
Vielfach irritieren gelb blühende Felder, die im Spätsommer bis in den Herbst die Landschaft mit Farbe füllen. Es fragen sich viele, ob das Rapsblüten sind. Die Antwort lautet nein! Hierbei handelt es sich um Senfpflanzen, deren Blüten der Rapsblüte sehr ähneln. Neben einem anderen Blütezeitpunkt lassen sich die Rapspflanze und ihre Blüte leicht von Senfpflanzen durch zusätzliche Merkmale unterscheiden:
- Rapsblätter besitzen weniger Zacken
- Rapsstängel meist kahl mit maximal leichtem Flaum
- Rapsblüten duften sehr intensiv
- Bildung der Rapsblüten von unten nach oben
Häufig gestellte Fragen
Zu Beginn der Blütezeit im April zeigt sich ein Pollenflug seltener. Während der Hauptblütezeit zwischen Mai und Juli sieht das anders aus. Allergiker sollten ländliche Regionen mit Rapsanbau während dieses Zeitraumes besser meiden.
Beim Raps beginnt die Blüte zuerst an den Haupttrieben. Erst später bilden sich Blüten an den Seitentrieben. Das kann zu einer unregelmäßigen Bildung der Schoten führen, weil die Blühdauer sich an den Seitentrieben dementsprechend länger herauszieht, als an den Haupttrieben.