
Wenn sich im Frühjahr nach dem Blattaustrieb und vor der Blütenbildung die Blätter der dekorativen Rosen einrollen, dann handelt es sich hier in der Regel um einen Befall von Blattrollwespen. Den Schaden verursachen die Larven, die sich von den obersten Schichten der Blätter ernähren und diese zum Einrollen bringen. Die Schädlinge können jedoch effektiv bekämpft werden. Für die folgenden Jahre sollten dann vorbeugende Maßnahmen eingeleitet werden.
Warum rollen sich Rosenblätter ein?
Inhalt
Wenn sich die Rosenblätter rollen, dann ist höchste Vorsicht geboten. Zwar schadet ein Befall von Blennocampa pusilla nicht der gesamten Pflanze, dafür aber umso mehr der Optik. Damit die Rosen nicht in jedem Jahr erneut von den Blattrollwespen befallen werden ist es zudem wichtig, nicht nur bei Erkennen des Schadens eine Bekämpfung einzuleiten, sondern auch für die folgenden Jahre vorzubeugen. Daher sind die folgenden Schritte im Einzelnen besonders wichtig:
- Schadbild erkennen
- Blattrollwespen erkennen
- Bekämpfen
- Vorbeugen
- naturnahen Garten anlegen
Schadbild erkennen
- Rosenblätter rollen sich röhrenförmig ein
- an beiden Seiten der Mittelrippen
- später verbleiben nur dünne Häutchen
- sogenannter Skelettier- oder Fensterfraß
- werden gelb
- fallen ab
[infobox type=“info“ content=“Hinweis: Bis zum Juli leben die Larven in den Rosenblättern, bis sie sich auf dem Blatt verpuppen, abfallen und im Boden überwintern. Hieraus schlüpfen dann im nächsten Frühjahr die neuen Blattrollwespen und können ihre Eier wieder an der Rose ablegen.„]
Blattrollwespen erkennen
[infobox type=“info“ content=“Hinweis: Da in einem Vegetationsjahr immer nur eine Generation gebildet wird, bleibt der Schaden in der Regel im ersten Jahr sehr gering. Leiten Sie dann sofort bekämpfende und vorbeugende Maßnahmen ein, wird sich im nächsten Jahr kein Schadensbild mehr zeigen.„]
Bekämpfen
Rosenblattrollwespen mit chemischen oder Hausmitteln zu bekämpfen, ist nicht so einfach. Denn ein wirklich gutes Mittel für die Bekämpfung gibt es hier nicht. Es gibt jedoch mechanische Bekämpfungsmethoden, die sehr wirksam sind, aber leider auch sehr arbeitsintensiv. Diese sollten sofort bei Erkennen des Schadens eingeleitet werden und sehen wie folgt aus:
- alle gerollten Blätter vom Strauch entfernen
- mit der Hand abknipsen
- alternativ ganze Triebe schneiden
- spätestens bis zum Juli
- dann verpuppen sich die Larven
- fallen ab
- Blätter nicht auf den Kompost geben
- hier könnten die Wespen weiterhin schlüpfen
- Blätter gut verpackt in den Hausmüll geben
- oder im Grill verbrennen
[infobox type=“alert“ content=“Achtung: Da die Larven der Blattrollwespen in den gerollten Blättern sitzen, lassen sie sich hier nur schwer mit chemischen oder Hausmitteln bekämpfen. Denn die Larven sind durch die Blätter gut geschützt gegen Sonne, Regen und vor allem auch Insektizide. Dies bestätigt auch die Landwirtschaftskammer NRW.„]
Vorbeugen
Auch das Vorbeugen ist wichtig. Hierzu gehört vor allem die Stärkung der Rosen durch die richtigen Düngergaben und das passende Bodenverhältnis. Nur gesunde Pflanzen können sich gegen einen Befall auch selbst wehren. Unterversorgte Rosen hingegen sind ein leichtes Ziel von Schädlingen und Krankheiten jeder Art. Wichtig ist, Kalkmangel
- nach dem Juli Erde abtragen
- es können immer verpuppte Larven herunter gefallen sein
- Erde nicht mehr weiter verwenden
- im Hausmüll entsorgen
- Wermut- oder Rainfarnbrühe spritzen
- Ackerschachtelhalmtee ebenfalls wirksam
- direkt auf die verbliebenen Blätter
- im Frühjahr direkt auf den Neuaustrieb
[infobox type=“info“ content=“Hinweis: Wollen Sie es doch mit einem Insektizid versuchen, die Larven zu bekämpfen, dann sollten Sie Insektizide gegen beißende oder saugende Schädlinge einsetzen. Zum Beispiel Mittel gegen Blattläuse können hier helfen. Diese sollten Sie jedoch nicht auf die Blätter sprühen sondern versuchen, in die gerollten Zwischenräume zu gelangen.„]
Naturnahen Garten anlegen
Auch wenn es sich suspekt anhört, die Blattrollwespen aus einem naturnahen Garten zu verbannen und mit diesem vorzubeugen, so ist dies dennoch eine gute Methode. Denn in naturnahen Gärten können sich viele natürliche Feinde von Blennocampa pusilla aufhalten, da dieser in einem natürlichen Gleichgewicht liegt. So verhelfen Natursteinmauern, kleine Holzscheite, Vogelnistkästen und andere Unterschlupfmöglichkeiten dazu, dass sich folgende natürliche Fressfeinde der kleinen Schädlinge ansiedeln können:
- Blaumeisen
- Vögel allgemein
- Käfer
- Spitzmäuse
- Spinnen
- Igel
- Raupenfliegen
- Schlupfwespen
[infobox type=“idea“ content=“Idee: Schaffen Sie rund um Ihr Rosenbeet oder die Rosenhecke genügend Unterschlupfmöglichkeiten für die natürlichen Fressfeinde. Ein kleiner Stein- oder Holzhaufen in einer Ecke des Beets, eine kleine Natursteinmauer rund um das Beet oder Nistkästen in Bäumen in direkter Nähe erleichtern das Ansiedeln und Bekämpfen.„]