Gartengestaltung Kräutergarten

Bärlauch Anbau – Aussaat, Pflege und Ernte im Garten

Bärlauch

Bärlauch, der auch „Wilder Knoblauch“ genannt wird, ist eine Wildgemüse- und Würzpflanze und verwandt mit Knoblauch, Zwiebel und Schnittlauch. Allerdings zählen auch Narzissen und Lilien zu seinen Verwandten. Der Geschmack und Geruch von Bärlauch erinnern also stark an Knoblauch. Man sagt ihm eine antibakterielle und Blutdruck senkende Wirkung zu. Außerdem ist der Vitamin C Gehalt sehr hoch. Auch hat Bärlauch positive Auswirkungen auf die Darmflora und die Blutgefäße und wirkt gefäßerweiternd. Diese Blattpflanze kann den Blutdruck und Cholesterinspiegel senken und krankhafte Ablagerungen abbauen. Somit wird das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko gesenkt. Auch lassen sich Erkrankungen wie Thrombose und Arteriosklerose vermindern. Die gesamte Pflanze kann verwendet werden. In der Regel werden aber nur die Blätter genutzt. Da Bärlauch in freier Natur nur selten zu finden ist, ist es günstig, ihn im Garten anzupflanzen.

Der Anbau von Bärlauch

Bärlauch kann durch Aussaat angebaut werden oder aber man pflanzt die Zwiebeln. Die Zwiebeln sind leichter zu kultivieren. Sie treiben fast ganzjährig aus. Der Samen braucht eine Kälteperiode zum Austreiben. Er ist ein Kaltkeimer. Hat man Bärlauch einmal erfolgreich im Garten angepflanzt, ist er bei guten Bedingungen quasi ein Selbstläufer. Solange man die Zwiebel in der Erde belässt und nur das Kraut erntet, vermehrt sich die Pflanze. Dann kann es sogar passieren, dass es zu viele Pflanzen werden und man sie eindämmen muss.

Standort

In der Natur wächst Bärlauch nur in nährstoffreichen und schattigen Regionen, oft in bewaldeten Gebieten. Dann tritt er auch gleich in Massen auf. Er bildet dichte Horste.

  • Halbschattiger Platz, am besten unter Laubbäumen oder laubabwerfenden Sträuchern
  • Da sich Bärlauch im Sommer in den Boden zurückzieht, sollte man darauf achten, als Nachbarn Pflanzen auszuwählen, welche die Lücken überdecken, z.B. Farne, Astilben, Waldmeister oder andere schattenliebende Pflanzen.

Pflanzsubstrat

Bärlauch mag es weder zu nass, noch zu trocken. Feucht ist aber auf jeden Fall besser als trocken. Stehende Nässe ist aber ungünstig. Am besten ist halt Waldboden, darauf gedeiht die Pflanze und bleibt vor allem auch gesund, über viele Jahre hinweg.

  • Boden leicht sauer bis leicht alkalisch
  • Ideal ist ein etwas feuchtes, kalkhaltiges, schweres und humoses Substrat.
  • Auf keinen Fall saurer Boden.
  • Auch Sandboden ist nicht ideal.
  • Günstig sind jede Menge vermodernde Blätter auf den Pflanzen und drum herum.

Anpflanzen

Bärlauch Im Frühjahr werden häufig Bärlauchpflanzen beim Gärtner angeboten. Wer diese in den Garten setzt, kann schon im darauffolgenden Frühjahr ernten. Man sollte aber anfangs wirklich nur wenige Blätter entnehmen. Die Pflanzen brauchen einige Jahre, bis sie richtig angewachsen sind und voll loslegen. Wenn sie beginnen, sich selbst zu vermehren, dann kann mit der vollen Ernte begonnen werden.

  • Das vorgesehene Beet sollte gut abgesteckt werden, damit sich der Bärlauch nicht unkontrolliert ausbreiten kann.
  • Am besten sichert man es mit senkrecht eingegrabenen Brettern oder Steinplatten (Rhizomsperre)
  • Man pflanzt den Bärlauch am besten in Gruppen von bis zu 5 Zwiebeln
  • Pflanzabstand der einzelnen Gruppen – etwa 30 cm
  • Pflanztiefe etwa 5 cm
  • Die Zwiebeloberkante sollte 5 cm unter der Erdoberfläche liegen.

Aussaat

Wichtig für die Aussaat ist, nur frisches Saatgut zu verwenden. Aber auch dann ist es nicht einfach, Bärlauch anzuziehen. Oft ist die Aussaat nicht von Erfolg gekrönt. Bei selbstgeerntetem Saatgut dauert es manchmal bis zu zwei Jahren, bis die Samen aufgehen.

  • Aussaat direkt im Freiland
  • Bester Zeitpunkt – Sommer oder Herbst
  • 2 cm mit Erde bedecken
  • Fläche muss absolut gras- und unkrautfrei sein.
  • Kaltkeimer – braucht zum Keimen Frost
  • Im Frühjahr zeigen sich die ersten Pflanzen
  • Kenner empfehlen, die Samen mit feuchtem Laub abzudecken und immer für etwas Feuchte zu sorgen. 

Wer die Samen vorziehen möchte, kann die Kältephase simulieren. Man mischt dazu die Samen mit Sand (Verhältnis 1:3). Der Sand wird leicht angefeuchtet und in einem Beutel aufbewahrt (4 Wochen bei 20 bis 25° C). Danach kommt der Beutel 4 Wochen in den Kühlschrank oder Gefrierschrank (Temperaturen zwischen –4°C und +4°C. Danach kann ausgesät werden. Die Aussaat in Gefäßen ist eher ungünstig, denn es schwierig, das Substrat eine so lange Zeit gleichmäßig feucht zu halten. Es kann ja bis zu einem Jahr oder länger dauern, bis die Samen aufgehen. Außerdem bildet sich mit der Zeit Moos und das verhindert das Keimen. Besser ist, an Ort und Stelle auszusäen.

Zwiebeln stecken

Alternativ kann man lose Zwiebeln kaufen und diese ebenfalls in Gruppen einpflanzen oder aber in Reihen. Zwiebeln stecken ist einfach. Zu kaufen bekommt man sie in Garten-Centern oder in Online-Shops. Wenn man sie früh genug in die Erde bringt, kann man im kommenden Frühjahr schon die ersten Blättchen ernten.

  • Sie werden, wie andere Zwiebeln auch, einfach in die Erde gesteckt.
  • Die Spitze muss nach oben zeigen und mit einem oder zwei Zentimeter Erde bedeckt sein.
  • Das Stecken der Zwiebeln ist ganzjährig möglich, außer natürlich bei Frost und gefrorener Erde. 

Pflege von Bärlauch

Bärlauch Bei der Pflege ist wichtig, immer mal wieder alle Unkräuter zu entfernen. Wenn sich der Bärlauch ausgebreitet hat, haben die eh keine Chance mehr. Ansonsten muss immer mal wieder gewässert werden, aber meist nur in Frühjahr. Schneiden entfällt, überwintern ist kein Problem und über die Vermehrung ist schon alles geschrieben. Krankheiten und Schädlinge sind auch nahezu unbekannt. Einzig die Wühlmaus sollte man nicht im Garten beherbergen.

Gießen und Düngen
Der Bärlauch sollte nicht gänzlich trocken stehen. Man muss in aber auch nicht wirklich viel wässern. Nur im Frühjahr ist es wichtig, dass ausreichend Feuchtigkeit zur Verfügung steht. Den Rest des Jahres kommen die Pflanzen meist gut alleine klar, zumindest, wenn sie nicht zu viel Sonne abbekommen.

  • Wässern bei langanhaltender Trockenheit, aber nur in der Wachstumszeit.
  • Im Frühjahr ist ausreichend Feuchtigkeit wichtig. Wenn es nicht genug regnet, immer mal wieder gießen. Besonders wichtig von Februar bis Mai.
  • Muss, wenn er erst einmal richtig angewachsen ist, nicht gedüngt werden.

Schneiden
Bärlauch muss nicht zurückgeschnitten werden. Außer Ernten gibt es nichts zu schneiden. Was man tun sollte, ist bei zu engem Bestand auszulichten. Das tut man aber erst im Herbst, wenn die Blätter eingezogen sind. Man nimmt aus zu engen Beständen einige Zwiebeln heraus. Die können umgesetzt werden oder man nutzt sie in der Küche.

Überwintern
Bärlauch ist winterhart. Die Pflanzen freuen sich aber über eine Schicht Blätter als Abdeckung im Herbst. Das kommt ihren ursprünglichen Standorten im Wald sehr nah.

Vermehrung
Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat und Zwiebeln pflanzen. Samen werden häufig von Ameisen verschleppt und breiten sich oft im ganzen Garten aus.

Krankheiten und Schädlinge

Eigentlich ist Bärlauch eine robuste und nicht anfällige Pflanze. Natürlich können immer mal wieder Insekten auftreten, aber die machen kaum Schaden. Anders sieht es bei Wühlmäusen aus. Die können besonders frisch gepflanzte Bestände schon gefährden. Hin und wieder gibt es Blattschäden.

Ernte

Erst nach drei bis vier Jahren ist der Bärlauch so gewachsen, dass er eine reiche Ernte verspricht. Zwar kann man in den Jahren zuvor auch schon ernten, aber die Blätter sind dann noch recht klein und spärlich. Es dauert halt alles seine Zeit. Die Blätter werden in den ersten Monaten des Austreibens geerntet, da sie sonst vergilben. Das liegt an der Erwärmung des Bodens und der Temperaturen.

  • Bärlauch Geerntet wird, indem man mit einem scharfen Messer die Blätter von der Pflanze abtrennt.
  • Man darf nicht zu viele Blätter abschneiden. Die Pflanze braucht diese zur Photosynthese, um die Nährstoffe in der Zwiebel zu speichern und im nächsten Jahr wieder auszutreiben.
  • Blätter nicht drücken
  • Blütenstängel nicht abschneiden. Es sollen sich Samen bilden, die dann für eine weitere Vermehrung sorgen (Selbstaussaat)
  • Können die Blätter nicht gleich verarbeitet werden, legt man sie in einen Gefrierbeutel, bläst ihn auf und bindet ihn fest zu.
  • Die Blätter verlieren ihre Frische recht schnell und sollten zügig aufgebraucht werden.
  • Aufbewahren im Gemüsefach des Kühlschranks
  • Stiele mit in Wasser getränkten Küchentüchern umwickeln

Am besten verwendet man Bärlauch im rohen Zustand. Wird er erwärmt, verliert er wichtige Nährstoffe und auch Geschmack. Wenn man ihn als Gewürz zu heißen Speisen gibt, dann also immer erst gegen Ende des Kochvorganges. Besonders lecker ist Bärlauch-Pesto.

Fazit
Bärlauch ist lecker und gesund. Außerdem ist er leicht anzubauen, wenn man nicht gerade Sandboden hat, so wie ich. Die Pflanze mag es gern schattig und etwas feucht, wie im Wald, wo Bärlauch super gedeiht. Bei meinen Eltern im Schwarzwald gibt es ganze Wälder, deren Boden im Frühjahr mit Bärlauch bedeckt ist. Soweit das Auge reicht, nur Bärlauch. Bei guten Bedingungen breitet sich dieses Wildgemüse auch im Garten weit aus. Dagegen sollte man einschreiten. Sinn macht eine Rhizomsperre und das Abschneiden der verblühten Blütenstängel. Es dürfen sich keine Samen bilden, die dann verschleppt werden, sonst hat man bald überall im Garten kleine Bärlauchpflanzen. Ganz so einfach mit dem Anbau ist es aber nicht. Ich kennen einige Leute, die haben schon einige Male versucht, Bärlauch anzupflanzen. Sie hatten kein Glück. Die äußeren Bedingungen müssen halt stimmen.