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Ameisenplage im Hochbeet: 9 Ideen, um Ameisen loszuwerden

Ameisenplage im Hochbeet

Wenn es zu einer Ameisenplage im Hochbeet gekommen ist, dann kann es unter Umständen schwierig werden, die Plagegeister wieder loszuwerden. Gerade beim Gärtnern können die Tiere sehr unangenehm werden, wenn sie ihren Platz verteidigen und ihre Gifte auf Händen und Armen hinterlassen. Nicht immer ist Töten hier die beste Lösung, denn Ameisen können auch sehr nützlich sein. Welche Möglichkeiten es gibt, um die Ameisen im Hochbeet wieder loszuwerden, erklärt der folgende Artikel.

Ameisennest aufspüren

Befinden sich auf einmal sehr viele Ameisen im Hochbeet, dann kann es sich hierbei schon um eine Ameisenplage handeln. Um die Tiere zu bekämpfen, muss als erstes das Ameisennest aufgespürt werden. Hierzu wird einfach der Straße nachgegangen, auf der die Ameisen in beiden Richtungen unterwegs sind. Diese Straße kann man gar nicht übersehen. Das Ameisennest ist auf diese Weise schnell gefunden und die Ameisen können vertrieben oder umgesiedelt werden.

Heißes Wasser

Schon die Großeltern haben im Garten heißes Wasser genutzt, um Ameisen loszuwerden. Wurde das Ameisennest entdeckt, dann wird dieses über Tage mit heißen, alternativ auch kaltem Wasser geflutet. Die Ameisen werden ihren Bau nach einigen Tagen freiwillig verlassen, leider sterben bei dieser Aktion aber auch einige der Tiere.

Kräuter anpflanzen

Schnittknoblauch

Verschiedene Gerüche meiden die Ameisen. So können natürliche Barrieren um das Hochbeet mit verschiedenen geruchsintensiven Kräutern und Pflanzen geschaffen werden. Der positive Nebeneffekt neben dem Ausbleiben einer Ameisenplage im Beet ist auch der tägliche Zugriff auf frische Kräuter. Zu den Pflanzen, die die Ameisen meiden gehören:

  • Knoblauch
  • Zwiebeln
  • Lavendel
  • Kerbel
  • Minze
  • Thymian
Tipp: Die Kräuter können entweder rund um das Hochbeet unterhalb, aber auch direkt im Beet selbst eingepflanzt werden. Auch können gepflückte Blätter direkt auf den Ausgang des Ameisennestes gelegt werden, die Ameisen können so zum Umsiedeln bewegt werden.

Blattläuse bekämpfen

Ameisen bevorzugen Honigtau als Nahrungsmittel. Hierbei handelt es sich allerdings um die Ausscheidungen von Blattläusen. Das heißt, die Ameisen werden sich überwiegend in einem Hochbeet mit Blattlausbefall aufhalten. Um dies zu vermeiden, sollten hier als erstes die Blattläuse bekämpft werden, die zudem auch großen Schaden an den Pflanzen verursachen. Finden die Ameisen im Hochbeet dann keine Nahrung mehr, werden sie dieses nicht mehr belagern. Gegen die Blattläuse und so auch gegen eine Ameisenplage im Hochbeet kann daher wie folgt vorgegangen werden:

  • Blattläuse von Pflanzen abwaschen
  • hierzu ein weiches Tuch nutzen
  • mit Seifenlauge und Spiritus oder Essig besprühen
  • alle befallenen Pflanzen von oben abduschen
  • im letzten Versuch Insektizide einsetzen
  • nicht bei einem Gemüse- oder Kräuterbeet
Tipp: Ameisen züchten Blattläuse, um an das Sekret zu gelangen. Daher sollte die Bekämpfung der Blattläuse an erster Stelle stehen, um die Symbiose zu unterbinden. Stehen den Ameisen keine Blattläuse zur Verfügung, dann ernähren sie sich von totem Pflanzmaterial und können sogar dabei helfen, Samen zu verteilen.

Backpulver gegen die Ameisenplage

Oft wird auch empfohlen, die Ameisen mit Backpulver zu ködern. Denn dieses wird als Nahrungsmittel von den Tieren erkannt und für alle mit in das Ameisennest genommen. Wird das Pulver jedoch von den Ameisen aufgenommen, dann breitet sich dieses im Magen der Tiere auf und diese platzen sozusagen von Innen. So ist Backpulver nicht zu empfehlen, da es aus Naturschutzgründen nicht ausgelegt werden sollte, denn die Tiere sterben einen qualvollen Tod, auch wenn sie hiermit erfolgreich bekämpft werden können.

Brennnesseljauche

Ameisen können Sie durch verschiedenen Gerüche abwehren. So mögen die Tiere auch den Geruch von Brennnesseljauche gar nicht. Die Jauche wird für die Vertreibung einfach rund um die Pflanzen im Hochbeet gegossen. Hierbei handelt es sich um eine sehr schonende Art, die Ameisen aus dem Beet zu vertreiben. Aufgrund des starken Geruchs sollte man die Jauche jedoch nur in einem Beet anwenden, das nicht zu nah am Wohnhaus steht. Die Brennnesseljauche können Sie wie folgt herstellen:

  • Brennnesseljauche Ameisenplage Brennnesseln zerkleinern
  • in Eimer geben
  • mit Wasser auffüllen
  • nicht ganz zum Rand, sonst läuft Sud über
  • an warmen Ort stellen
  • hier gärt der Sud
  • wenn kleine Blasen mehr aufsteigen, Sud fertig
  • beim Gießen einen Teil Sud mit 10 Teilen Wasser
Hinweis: Der positive Nebenaspekt bei Brennnesseljauche ist zudem noch, dass diese die Pflanzen im Hochbeet stärkt und diese einen natürlichen Dünger erhalten und so gegen Krankheiten und Schädlingsbefall besser gewappnet sind.

Zimt

Den Geruch von Zimt mögen die Ameisen ebenfalls nicht, allerdings verfliegt dieser an der frischen Luft auch schnell wieder. Um die Ameisen mit Zimt loszuwerden, muss das Pulver direkt auf die Ameisenstraße, die Richtung Hochbeet verläuft, aufstreuen. Der Prozess muss hierbei mehrfach wiederholt werden, bis keine Ameisen mehr auf dieser Straße unterwegs sind. Das Mittel bietet hingegen keinen Erfolg, wenn sich das Ameisennest direkt im Hochbeet befindet.

Chemische Mittel

Klebefalle Im Handel werden viele Mittel gegen eine Ameisenplage angeboten. Diese sollten jedoch nur wirklich im äußersten Notfall eingesetzt werden. Denn diese Mittel, wie zum Beispiel Fraßköder, töten die Ameisen immer und können auch dem Nutzgarten im Hochbeet schaden. Denn chemische Mittel können auch von den Nutzpflanzen über die Wurzeln aufgenommen werden. So landen diese Mittel später auch ungewollt auf dem Teller. Im Handel werden die folgenden Mittel gegen Ameisen angeboten:

  • Fraßköder
  • giftige Klebestreifen, um Ameisenstraße zu unterbinden
  • verschiedene Sprühgifte
Hinweis: Wenn sich die Ameisen nur im Garten aufhalten und nicht in die Nähe des Hauses und somit auch in Innere gelangen, sollte auf ein Töten der Tiere verzichtet werden. Hier ist das Umsiedeln oder Vertreiben eine bessere Lösung, um die Ameisenplage loszuwerden.

Weitere Hausmittel

Es gibt natürlich noch viele weitere Hausmittel, die gegen die Ameisenplage angewendet werden können. Nicht immer sind diese Mittel aber naturschützend und für die Tiere oft tödlich. Daher sollte vor der Anwendung darüber nachgedacht werden, ob es nicht eine mildere Lösung gibt, die Tiere zu vertreiben oder umzusiedeln. So stehen die folgenden Hausmittel ebenfalls zur Verfügung, um eine Ameisenplage im Hochbeet zu unterbinden:

  • doppeltes Klebeband quer über Ameisenstraße
  • Ameisen verlieren so ihre Duftspur
  • Kreide, um die Ameisenstraße zu unterbrechen
  • Essig, Zitrone oder ätherische Öle verwirren die Ameisen
  • Mischung aus reinem Alkohol, Geschirrspülmittel und Wasser
  • dort sprühen, wo keine Ameisen erwünscht sind
  • Ameisen meiden den Alkohol

Ameisennest umsiedeln

Umsiedeln kann sehr schwer werden, dennoch ist es die beste Lösung für die eigentlich nützlichen Tiere. Für das Umsiedeln eines ganzen Nestes muss als erstes ein geeigneter Platz gefunden werden, der nicht zu nah am eigenen Garten liegen sollte. Hierbei kann es sich um eine ungenutzte Wiese oder den Waldrand handeln. Beim Umsiedeln wird dann wie folgt vorgegangen:

  • Ameisen loswerden großen Tontopf als Übergangsnest wählen
  • mit Holzwolle oder Stroh auskleiden
  • den Topf über den Ameisenhaufen stülpen
  • die Annahme des neuen Nestes kann einige Tage dauern
  • Ameisen in der Zeit nicht stören
  • sind Ameisen umgezogen, Spaten unter den Topf schieben
  • so an ausgewählten Ort in Ecke des Gartens tragen

Wollen Sie das Nest an einen Waldrand oder auf eine Wiese bringen, die nicht in nächster Nähe zum Grundstück liegt, müssen Sie den Topf mit den Ameisen mit dem Auto transportieren. Hierzu sollte der Topf zusätzlich in einen geschlossenen Behälter gegeben werden. Der Kofferraum sollte zusätzlich mit Plastikfolie ausgelegt werden. Am neuen Platz wird der Topf dann an der gewünschten Stelle entleert.

Tipp: Wird ein Platz nicht ganz so weit vom eigenen Garten ausgewählt, ist es sinnvoller, eine Schubkarre an Stelle des eigenen Autos zu nutzen. Denn es können sich immer Ameisen im Kofferraum verirren. Alternativ sollte das Fahrzeug nach dem Transport gründlich gesaugt werden.

Fazit
Für die eigentlich im Hochbeet unschädlichen Ameisen gibt es verschiedene Tricks und Tipps, um diese bei einer Ameisenplage wieder loszuwerden. Doch nicht jede Maßnahme ist auch geeignet, denn einige Hausmittel gehen mit dem Naturschutz in keinster Weise konform. Dennoch gibt es durchaus auch gute Lösungen, die beiden Seiten, Tieren und Hobbygärtnern zu Gute kommen können und die den Tieren nicht schaden, sie dennoch aus dem Hochbeet vertrieben werden können.