
In Kinderbüchern oder Illustrationen sind häufig Äpfel zu sehen, aus denen ein Wurm kriecht. Leider ist diese Vorstellung auch in der Realität keine Seltenheit. Dann verdirbt der tierische Bewohner aber lediglich den Appetit. Manch ein Gärtner stellt sich die Frage, ob ein befallener Apfel noch essbar. Oder ist der Genuss sogar gefährlich für Menschen, die den Wurm zu spät entdecken und ihn mitsamt dem Apfel essen?
Schädlingsbild
Der oft angetroffene Wurm im Apfel, auch Obstmade genannt, ist die Raupe des Apfelwicklers. Cydia pomonella gehört zu den häufigsten Schädlingen des Obstbaums. Im ausgewachsenen Stadium erkennt der Gärtner den grauen Falter mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,5 cm an seinen hellgrauen Streifen und dem kupferfarbenen Fleck am Flügelende. Besonders im Frühsommer von Mai bis Juni sind die Weibchen aktiv und legen teilweise 30 bis 60 Eier auf die Blätter des Malus. Folgende Witterungsbedingungen fördern die Population:
- feuchte Luft
- Windstille
- laue Sommerabende mit Temperaturen von 20°C
Anschließend verpuppen sich die Larven, verlassen den Apfelbaum als Falter kurzzeitig und kehren schließlich zurück, um erneut Eier auf Malus abzulegen. Dieser Zyklus bringt eine zweite Generation im August beziehungsweise September hervor. Jene richtet noch größere Ernteverluste an, da die Äpfel zu dieser Zeit schon nahezu vollständig ausgereift sind. Der Apfelbaum ist in dieser Phase nicht mehr in der Lage, dem Schädling aus eigener Kraft entgegenzuwirken.
Den Wurmbefall erkennen
Malus reagiert auf Cydia pomonella mit dem Abwurf befallener Früchte. Leider erkennt der Gärtner dieses Anzeichen nur sehr selten, da auch Wind oder andere Umstände zu dieser Zeit fielen Äpfel vom Baum trennen.
Hinweise auf den mehligen Kot sind von außen ebenso schwierig ausfindig zu machen. Kleine Einstichstellen können viele Ursachen haben. Zudem sind jene, die der Apfelwickler verursacht oft winzig klein, da auch die Larven nur eine geringe Körpergröße aufweisen. Auch Äpfel, die äußerlich rundum gesund aussehen, können den Wurm enthalten.
Befallene Früchte – essbar oder gefährlich?
Bekämpfungsmaßnahmen
Wenn wortwörtlich der Wurm drin ist, neigen viele Gärtner dazu ihren Apfelbaum aufzugeben und ihn zu fällen. Das muss aber nicht sein, da es sich bei dem Apfelwickler nicht um eine Krankheit, sondern um einen Schädling handelt, der sich vertreiben lässt. Folgende Bekämpfungsmaßnahmen mindern die Population:
- Fallobst aufsammeln
- faule Äpfel abpflücken
- im Winter die Borke abkratzen
- Baumstamm dabei nicht verletzen
- natürliche Fressfeinde in den Garten locken (zum Beispiel Schlupfwespen oder Ohrwürmer)
Schlupfwespen erhalten Sie beutelweise im Fachhandel. Jedoch ist der Einsatz nur befristet möglich. Stellen Sie den Insekten einen Unterschlupf in Form eines Insektenhotels zur Verfügung.