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Kann man Äpfel mit Wurm essen und verwenden? | Essbar oder gefährlich?

Apfel mit Wurm essen

In Kinderbüchern oder Illustrationen sind häufig Äpfel zu sehen, aus denen ein Wurm kriecht. Leider ist diese Vorstellung auch in der Realität keine Seltenheit. Dann verdirbt der tierische Bewohner aber lediglich den Appetit. Manch ein Gärtner stellt sich die Frage, ob ein befallener Apfel noch essbar. Oder ist der Genuss sogar gefährlich für Menschen, die den Wurm zu spät entdecken und ihn mitsamt dem Apfel essen?

Schädlingsbild

Der oft angetroffene Wurm im Apfel, auch Obstmade genannt, ist die Raupe des Apfelwicklers. Cydia pomonella gehört zu den häufigsten Schädlingen des Obstbaums. Im ausgewachsenen Stadium erkennt der Gärtner den grauen Falter mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,5 cm an seinen hellgrauen Streifen und dem kupferfarbenen Fleck am Flügelende. Besonders im Frühsommer von Mai bis Juni sind die Weibchen aktiv und legen teilweise 30 bis 60 Eier auf die Blätter des Malus. Folgende Witterungsbedingungen fördern die Population:

  • feuchte Luft
  • Windstille
  • laue Sommerabende mit Temperaturen von 20°C
Tipp: Um den Falter des Apfelwicklers zu sichten, sollten Sie sich vordergründig in der Abenddämmerung auf die Lauer legen.

Apfel Wurm essen Ab Juli, wenn die ersten Äpfel reifen, verlagert sich die Eiablage von den Blättern auf die Früchte. Hier schlüpfen die Maden nach kurzer Zeit und finden sofort eine Nahrungsquelle vor. Während sie sich etwa drei bis vier Wochen auf den Äpfeln aufhalten, bohren sie sich durch die Schale und fressen sich bis zum Kerngehäuse durch das Fruchtfleisch. Dabei scheiden sie einen braunen, mehligen Kot aus, an dem der Befall beim Aufschneiden des Apfels später deutlich erkennbar ist.

Anschließend verpuppen sich die Larven, verlassen den Apfelbaum als Falter kurzzeitig und kehren schließlich zurück, um erneut Eier auf Malus abzulegen. Dieser Zyklus bringt eine zweite Generation im August beziehungsweise September hervor. Jene richtet noch größere Ernteverluste an, da die Äpfel zu dieser Zeit schon nahezu vollständig ausgereift sind. Der Apfelbaum ist in dieser Phase nicht mehr in der Lage, dem Schädling aus eigener Kraft entgegenzuwirken.

Hinweis: Die eierlegenden Weibchen des Apfelwicklers lieben Wärme. Fallen die Temperaturen im Sommer unter15°C, ist das Risiko für einen Befall deutlich niedriger.

Den Wurmbefall erkennen

Malus reagiert auf Cydia pomonella mit dem Abwurf befallener Früchte. Leider erkennt der Gärtner dieses Anzeichen nur sehr selten, da auch Wind oder andere Umstände zu dieser Zeit fielen Äpfel vom Baum trennen.

Hinweise auf den mehligen Kot sind von außen ebenso schwierig ausfindig zu machen. Kleine Einstichstellen können viele Ursachen haben. Zudem sind jene, die der Apfelwickler verursacht oft winzig klein, da auch die Larven nur eine geringe Körpergröße aufweisen. Auch Äpfel, die äußerlich rundum gesund aussehen, können den Wurm enthalten.

Befallene Früchte – essbar oder gefährlich?

Malus Gerade die kleine Körpergröße macht die Made des Apfelwicklers für die Verwendung unbedenklich. Der Wurm ist nicht gefährlich, überträgt weder Krankheiten, noch ist er selbst giftig und damit kann man den Apfel essen. Hin und wieder bemerkt der Gärtner gar nicht, dass er eine kleine Obstmade im Apfel mitisst. Jedoch besitzt der braune Kot einen sehr bitteren Geschmack und macht das Obst ungenießbar. Bei der Verwendung als Saft oder Apfelmus sollte der Gärtner faule Stellen zuvor großzügig mit einem Messer entfernen. Weisen mehrere Früchte eines bestimmten Baums Symptome des Apfelwicklers auf, eignet sich die übrige Ernte nur bedingt zum Rohverzehr. Auf Nummer sicher geht, wer die Früchte vor der Verwendung aufschneidet.

Hinweis: Einen befallenen Apfel kann man mit dem Aussparen der faulen Stellen und beseitigen des Wurms also essen. Zur Lagerung eignen sich diese Früchte jedoch nicht, da sich die Fäulnis schnell über den ganzen Apfel ausbreitet. Eine tolle Möglichkeit, das Obst haltbar zu machen, ist das Einkochen.

Bekämpfungsmaßnahmen

Wenn wortwörtlich der Wurm drin ist, neigen viele Gärtner dazu ihren Apfelbaum aufzugeben und ihn zu fällen. Das muss aber nicht sein, da es sich bei dem Apfelwickler nicht um eine Krankheit, sondern um einen Schädling handelt, der sich vertreiben lässt. Folgende Bekämpfungsmaßnahmen mindern die Population:

  • Fallobst aufsammeln
  • faule Äpfel abpflücken
  • im Winter die Borke abkratzen
  • Baumstamm dabei nicht verletzen
  • natürliche Fressfeinde in den Garten locken (zum Beispiel Schlupfwespen oder Ohrwürmer)

Schlupfwespen erhalten Sie beutelweise im Fachhandel. Jedoch ist der Einsatz nur befristet möglich. Stellen Sie den Insekten einen Unterschlupf in Form eines Insektenhotels zur Verfügung.