Nützlinge und Tiere im Garten Vögel- und Vogelschutz

Nistkasten selber bauen – Bauanleitung mit Bauplan

Nistkasten selber bauen

Nistkästen erleichtern vielen heimischen Vogelarten wie Meisen, Sperlingen oder Gartenrotschwänzen das Brüten und Heranziehen der Jungen. Denn diese Vögel nisten normalerweise in Höhlen, die in unseren aufgeräumten Gärten jedoch nur selten zu finden sind. Naturliebhaber achten daher darauf den Vögeln eine naturnahe Umgebung zu bieten – und dazu gehören auch Brutstätten. Mit wenigen Handgriffen, etwas Zeit und Geschick, lassen sich günstige Nistkästen selber bauen. Die nachfolgende Bauanleitung mit Bauplan, Materialliste und ausführlicher Anleitung soll zum Nachbauen anregen. Bei diesem Nistkasten handelt es sich um eine Variante, die besonders leicht zu reinigen ist.

Für wen eignet sich diese Anleitung?

Einen Nistkasten selbst zu bauen, ist eine schöne Beschäftigung für Großväter und eine interessante Erfahrung für die Enkel. Für diese Bauanleitung benötigen Sie vom Anzeichnen, bis hin zum Schneiden und dem Zusammenbau etwa zwei Stunden. Die Kinder können auch selbst Hand anlegen – beim Schleifen und Eindrehen der Schrauben (mit dem Kreuzschlitz oder unter Aufsicht mit dem Akkuschrauber). Es ist kein Bausatz, sondern fordert etwas Geschick. Andererseits ist der Bauplan so simpel, dass die Kinder nicht die Lust verlieren dürften, denn der Fortschritt beim Bau ist gut zu beobachten.

Der Nachbau des Nistkastens eignet sich allerdings auch für alle anderen Heimwerker und Vogelfreunde – dank des geringen Material- und Werkzeugbedarfs.

Nistkasten selber bauen

  • Schrauben Materialliste und Lochgrößen
  • bebilderte Bauanleitung
  • Hinweise und Tipps

MateriallisteFür den Nistkasten aus Holz benötigen Sie lediglich ein Brett Fichtenholz mit den Maßen 20 x 120 cm und einer Stärke von 16 mm. Laut unseren Recherchen kostet das Holz ca. 3 Euro. Zudem werden dreiundzwanzig 40 mm lange Schrauben benötigt, um den Nistkasten zusammen zu bauen, sowie zwei Schrauben mit 80 mm Länge, um das Nisthaus zu befestigen. Weiterhin benötigen Sie einen kurzen Nagel mit max. 20 mm Länge.

Als Werkzeug empfiehlt sich ein Kreuzschlitz oder alternativ ein Akkuschrauber, sowie eine Schraubzwinge, ein Hammer und ein Zollstock; sowie ggf. ein Winkel.
Lochgrößen

Dieser Nistkasten mit einer Grundfläche von 13 x 13 cm eignet sich für den Gartenrotschwanz, Meisen und Sperlinge. Sie können die Maße der Anleitung natürlich auch an die Bedürfnisse der Vogelarten anpassen. Hier die wichtigsten Vögel und Lochgrößen:

  • 2,8 cm Ø: Blaumeise, Haubenmeise, Sumpfmeise, Tannenmeise und Weidenmeise
  • 3,2 cm Ø: Kohlmeise, Sperling und Trauerschnäpper
  • 3,5 cm Ø: Gartenrotschwanz, Haussperling und Kleiber
  • 5,5 cm Ø: Star

Maße der Bauteile

  • Nistkasten Holz Dach: 20 x 18,5 cm
  • Seitenteile (2x): 16,8 x 24,5 cm / 16,8 x 26,0 cm (schräg angeschnitten)
  • Hinten: 26,0 x 13,0 cm
  • Vorn: 22,5 x 13,0 cm
  • Boden (2x): 13,0 x 6,5 cm
  • Halterung innen:
    • 1,8 x 16,5 cm
    • 2,7 x 16,5 cm
  • Halterung Eingang (2x): 7,0 x 1,5cm
  • Haltung für Baum: 51,0 x 4,0 cm

Viele Baumärkte bieten den Service an die Teile zuzuschneiden. Natürlich können Sie auch zuhause sägen. Vergessen Sie nicht die Kanten mit Sandpapier abzuschleifen.

Hinweis: Das Vorderteil in welches auch das Loch gebohrt wird, sollte ohne Ast sein. Andernfalls kann es zum Abplatzen beim Bohren kommen.

Bauanleitung für den Nistkasten

1) Seitenteile

Nistkasten Schritt 1 Zunächst bohren Sie in den Seitenteilen Löcher vor (siehe Abbildung). Die Abstände zur Außenkante des Holzes betragen 7 mm. Im Boden benötigen Sie vier Löcher. Um die Vorder- und Rückwand zu befestigen, benötigen Sie jeweils ein Loch an der längeren Seite mit 25 mm Abstand von oben und 7 mm Abstand zur Seite.

Als nächstes bohren Sie die Löcher für die Innenhalterung vor und befestigen die Halterungen mit 7,0 x 1,5 cm mit einer Schraube. Der Abstand zur Seite beträgt ca. 1,7 cm, nach oben 7,0 cm und nach unten 10,5 cm.

2) Rückwand vorbereiten

Auf gleicher Höhe wie bei den Seitenwänden an der langen Seite, bohren Sie an der Rückwand Löcher vor. Das Vorbohren ist wichtig, um ein Spalten des Holzes zu vermeiden.

3) Boden einlegen

Niststätte Schritt 3 Nun legen Sie den Boden ein und setzen die Rückwand. Der Boden schließt vorn nicht ganz ab. Das ist gewollt. Nähere dazu in Schritt vier. Natürlich würden Sie zum Befestigen der Schrauben nun drei oder vier Hände benötigen. Daher empfiehlt es sich die Konstruktion mit einer Schraubzwinge zu fixieren. Das erleichtert den Zusammenbau deutlich. Anschließend können Sie die Schrauben ansetzen und die Boden, Rück- und Seitenteile miteinander verbinden. Der Nistkasten gewinnt nun an Form.

4) Halterungen außen anbringen

Als nächstes bringen Sie vorn an den Seitenwänden die zwei Halterungen oben und unten abschließend an. Das Holz oben hat die Maße 2,7 cm x 16,5 cm und das Holz unten 1,8 cm x 16,5 cm. Diese Hölzer bringen Sie ebenso mit Schrauben an und bohren natürlich auch hierfür mittig Löcher vor.

5) Dach anbringen

Nistkasten Ist der Nistkasten soweit stabil, können Sie das Dach anbringen. Löcher bohren Sie hinten in den Ecken jeweils 20 x 20 mm von den Seiten entfernt und vorn 20 mm von der Seite und 55 mm von der Vorderkante entfernt. Vorn müssen es 55 mm sein, da das Dach übersteht.

6) Vorderseite vorbereiten

Die Vorderseite weist eine Besonderheit auf. Sie hat unten eine Aussparung. Diese ist 18 mm hoch und 10 mm breit, sodass noch 6 mm Holz stehen bleiben. Diese Aussparung passt anschließend genau in die Lücke zwischen Bodenteil und der Außenhalterung unten und sorgt dafür, dass sich der Nistkasten leicht reinigen lässt.

Das Einflugloch bohren Sie mit einem Abstand oben von etwa 40 mm. Je nach Durchmesser können Sie das Loch auch etwas tiefer bohren. Natürlich wäre es hilfreich einen entsprechenden Bohrer zur Hand zu haben. Wenn dies nicht der Fall ist, können Sie das Loch auch vorzeichnen und dann mit einem kleinen Bohrer viele Löcher bohren, um so nach und nach ein großes Loch zu schaffen.

Neben einem Einflugloch ist noch ein Steg nötig, der es den Vögeln ermöglicht zu landen. Dazu können Sie aus den Holzresten einen Steg schnitzen. In der Vorderwand des Nistkastens aus dieser Bauanleitung wurde mittig etwa 11,5 cm von oben ein Loch gebohrt, in das der Steg exakt hinein passt. Damit der Steg auch hält, wird er mit einem kurzen Nagel, der schräg eingeschlagen wird, befestigt. Achten Sie darauf, dass der Nagel nicht innen aus dem Holz ragt.

7) Vorderseite anbringen

Niststätte Schritt 7

Anschließend können Sie die Vorderseite in den Nistkasten einfügen. Dazu setzen Sie die Vorderseite schräg an, schieben sie zunächst oben in den Nistkasten, drücken sie anschließend in den Nistkasten und bewegen sie nach unten, sodass die Aussparung in die Lücke zwischen Bodenteil und der Außenhalterung unten einrastet. Fertig!

Hinweise und Tipps

Natürlich können Sie den selbst gebauten Nistkasten anschließend verschönern und haltbar machen, indem Sie die Außenseiten mit Grundierung (Holzgrund) streichen, ggf. anschließend mit Lasur. Wer es natürlich mag, kann das Nisthaus auch verwittern lassen. Fichtenholz hält lange – mindestens zehn Jahre werden Sie Freude an diesem Nistkasten haben.

Der Nistkasten ist nicht hermetisch dicht. Dennoch kann es sinnvoll sein im Boden und unterhalb des Daches ein kleines Loch zu bohren, sodass Wasser ablaufen und die Luft in heißen Sommermonaten besser zirkulieren kann.

Wenn Sie Brutstätte und Holz vor Feuchtigkeit schützen möchten, können Sie eine Schieferplatte, Dachpappe oder Folie am Dach anbringen. Besonders schön wirkt auch Birkenrinde, die angeschraubt wird und viele Jahre hält. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt: selbst ein zusätzliches Reetdach ist möglich.

Nistkasten anbringen

Befestigen Sie den Nistkasten an einer geschützten Stelle am Baum, die von Katzen und Mardern schwer zu erreichen ist. Grundsätzlich sollte sich dieser Ort mindestens drei Meter über dem Boden befinden und nicht ständig von der Sonne bestrahlt werden.