Gartenpflanzen Stauden

Sterndolde, Astrantia – Pflege, Vermehren und Überwintern

Sterndolde Astrantia

Sterndolden zählen zur Familie der Doldenblütler und bestechen mit ihren gefiederten, sternförmigen Blättern, vor allem aber mit ihren unübersehbaren, eleganten Blüten. Werden diese, nachdem sie verblüht sind, abgeschnitten, blüht die Sterndolde in den meisten Fällen ein zweites Mal. Bis diese Pflanze ihre ganze Pracht entfaltet, dauert es in der Regel 2-3 Jahre. Zwischen anderen Pflanzen wirkt die Sterndolde auf den ersten Blick eher unscheinbar aber bei genauerem Hinsehen offenbart sich die ganze Schönheit dieser Staude, bei der sogar die Samenstände sehr attraktiv sind. Dank der unterschiedlichen Blütezeiten der einzelnen Arten besticht sie vom Frühjahr bis zum Spätherbst mit ihren attraktiven Blüten.

Standort

Sterndolden bevorzugen Standorte im Halbschatten oder lichtem Schatten. In zu schattigen Bereichen leidet die Blüte und fällt in der Regel wesentlich geringer aus. Vollsonnige Standorte sollten möglichst vermieden werden. Bei guter Wasserhaltefähigkeit des Bodens wird auch etwas mehr Sonne vertragen.

Boden
Am wohlsten fühlt sich die Sterndolde auf nährstoffreichen, humosen, feuchten und kalkhaltigen Böden. Bei sandigen Böden ist es sinnvoll, Bentonit einzuarbeiten. Dieses Gestein besteht aus unterschiedlichen Tonmineralien, die sowohl die Wasser- als auch Nährstoffspeicherfähigkeit des Bodens verbessern können.

Gießen und Düngen

  • Diese Staude benötigt immer leicht feuchte Böden.
  • Je sonniger der Standort ist, desto intensiver muss der Boden gewässert werden.
  • Allerdings sollte immer erst dann wieder gegossen werden, wenn die oberste Bodenschicht leicht abgetrocknet ist.
  • Staunässe sollte auf jeden Fall vermieden werden.
  • Die Sterndolde sollte bestenfalls mit reichlich Kompost versorgt werden.
  • Mineralische Dünger dagegen bekommen dieser Pflanze nicht so gut.
  • Von Vorteil ist es, herabgefallenes Laub am Boden liegen zu lassen.
  • Auf diese Art werden dem Boden bzw. der Sterndolde zusätzlich notwendige Nährstoffe zugeführt. 

Schneiden

Sterndolde Astrantia Ein Rückschnitt ist sowohl im Frühjahr als auch nach der Blüte möglich. Möchte man ein Versamen der Sterndolde vermeiden, sollte man sie nach der Blüte zurückschneiden. Im Gegensatz dazu kann man durch einen Schnitt auch die Blühdauer verlängern. Hierfür ist es sinnvoll, einen Teil der ersten knospenden Stiele herauszuschneiden. Meist reicht es auch aus, verwelkte Blüten regelmäßig zu entfernen. Ist die Pflanze komplett verblüht, kann man sie in Bodennähe bzw. handhoch abschneiden.

Vermehrung

Aussaat
Unter optimalen Bedingungen versamen sich die Sterndolden sehr gut selbst. Lässt man die Selbstaussaat zu, entwickeln sie sich zu besonders wirkungsvollen Beständen. Man kann sie natürlich auch von Februar bis Juli aussäen.

Für die Aussaat wird in entsprechende Aussaatschalen ein geeignetes Substrat beispielsweise aus einem Torf-Sand-Gemisch gegeben. Die Oberfläche des Substrats wird dann eingeebnet und leicht angedrückt. Darauf werden die Samen gleichmäßig verteilt. Nun wird das Ganze für etwa 2-4 Wochen an einen 18-22 Grad warmen Platz gestellt.

Nach diesen warmen Temperaturen wird die Saat für 4-6 Wochen der Kälte ausgesetzt, bei Temperaturen zwischen minus 4 und plus 4 Grad. Das ist notwendig, um die Keimhemmung aufzuheben und die Keimung zu unterstützen, denn die Samen der Sterndolde sind Kaltkeimer und müssen demzufolge stratifiziert, d.h. einer Kältebehandlung unterzogen werden. Sind die Temperaturen nicht kalt genug, muss die Kältebehandlung gegebenenfalls auch verlängert werden.

Allerdings kann das Aussaatgefäß auch bis zum Frühjahr draußen stehen bleiben, bis die Samen auf ganz natürliche Weise keimen. Durchaus förderlich ist es, wenn beispielsweise Schnee auf dem Aussaatgefäß liegt, denn auch das fördert die Keimung. Nach der Keimung werden Temperaturen zwischen 5 und 12 Grad benötigt.

Teilung
Die Sterndolde Astrantia kann auch durch Teilung vermehrt werden. Im Frühjahr zu Austriebsbeginn ist hierfür der beste Zeitpunkt. Dazu wird die betreffende Pflanze ausgegraben, geteilt und die neu gewonnenen Pflanzen mit einem Abstand von 30-45 cm getrennt voneinander an ihren endgültigen Standort eingepflanzt.

Überwintern

Sterndolde Astrantia Da alle Arten der Sterndolden von – 17,8 bis – 23,3 Grad winterhart sind, ist bei ihrer Überwinterung nicht zu beachten. Auf einen Winterschutz kann komplett verzichtet werden.

Schädlinge

Wühlmäuse
Gegenüber Krankheiten und Schädlingen sind Sterndolden relativ unempfindlich. Allerdings sind diese Pflanzen bzw. deren Wurzeln bei Wühlmäusen sehr beliebt. Zum Schutz vor diesen unangenehmen Nagern ist es sinnvoll, die Sterndolde bereits bei deren Pflanzung in einem entsprechend engmaschigen Drahtkorb bzw. Drahtgeflecht in den Boden einzusetzen.

Schnecken
Von Schneckenfraß ist die Sterndolde relativ selten betroffen aber es kommt trotz allem vor. Falls man einen Schneckenbefall feststellt, ist es ratsam, handelsübliches Schneckenkorn in dem Bereich um die betreffenden Pflanzen herum auszulegen. Dabei sollte man möglichst biologisches Schneckenkorn bevorzugen.

Besonderheiten

Die Blüten der Sterndolde sind entweder männlich oder zwittrig und nur ganz selten auch weiblich. Die vielen kleinen Einzelblüten sind von auffälligen sternförmig angeordneten Hüllblättern umgeben und in einfachen Dolden auf den verzweigten Stängeln angeordnet. In einer Dolde stehen sowohl die zwittrigen als auch die männlichen, gegebenenfalls auch die weiblichen Blüten, wobei die männlichen länger gestielt sind als die zwittrigen.

Im geöffneten Zustand sind die in ihrem Zentrum einem Nadelkissen ähnelnden Blütenköpfchen je nach Art etwa 3-5 cm groß. Von Mai bis August/September erstrahlen sie in weißen, rosafarbenen oder roten bis hin zu weiß-grünen Färbungen. Die Farbe weiß, rot und rosa findet man in den jeweiligen Sortenbezeichnungen als ‚Alba‘, ‚Rosea‘ und ‚Rubera‘ wieder. Die Blütezeiten können je nach Region und Wetterlage etwas variieren.

Besonders schöne Sorten

  • Astrantia carniolica – Kärtner Sterndolde – Die heimische Wildstaude Astrantia carniolica besticht mit strahlend weißen Blütenköpfchen, die von Juli bis August erscheinen und erreicht Wuchshöhen zwischen 40 und 60 cm. Im Winter toleriert sie Temperaturen von – 17,8 bis – 23,3 Grad. Besonders gut kommt diese Staude in Rosen- oder sogenannten Cottage-Gärten zur Geltung.
  • Sterndolde Astrantia Astrantia major – Große Sterndolde – Diese elegante Blütenstaude bringt von Juni bis Juli und gegebenenfalls im September zierliche weißlich-grün-rosafarbene Blütendolden hervor. Die Hochblätter können reinweiß, grünlich weiß aber auch rosarot sein. Sie wird zwischen 50 und 70 cm hoch und ist auch von – 17,8 bis – 23,3 Grad winterhart. Sie eignet sich besonders gut für naturnahe Bereiche im Garten.
  • Astrantia major ‚Dark Shiny Eyes‘ – Rote Sterndolde – Das stecknadelartige Zentrum dieser Astrantien-Art ist leuchtend silberweiß und von strahlenförmigen, rubinroten Hüllblättern umgeben. Diese erscheinen im Juni/Juli und nach einem Rückschnitt ein weiteres Mal im Herbst. Sie weist die gleiche Winterhärte auf wie die beiden bereits erwähnten Arten und erreicht Wuchshöhe zwischen 50 und 60 cm. Sie eignet sich gut für naturnahe Pflanzungen aber auch als Begleitpflanze zu Rosen oder Gräsern.
  • Astrantia major ‚Star of Billion‘ – Weiße Sterndolde – Diese weiße Sterndolde ist eine besonders außergewöhnliche Sorte, die etwa 75 cm hochwächst. Mit ihren wunderschönen kleinen Schleierblüten, die im Juni/Juli und im September erscheinen, gehört sie zu den schönsten hellen Sorten dieser Pflanze. Ihre Färbungen reichen von Reinem weiß und silbrig über Rosa bis hin zu einer grünlichen Färbung. Zudem weisen die Blütenblätter eine grüne Zeichnung auf. Auch ihre besonders tief gelappten Laubblätter unterscheiden sich deutlich von denen anderer Sorten. In naturnahen Bereichen, einem sogenannten Cottage-Garden aber auch als Begleitpflanze zu Gräsern ist diese Sterndolde ein echtes Juwel.
  • Astrantia major ‚Sunningdale Variegated‘ – Gelbbunte Sterndolde – Auch die ‚Sunningdale Variegated‘ ist sowohl mit ihren Blüten als auch Blättern ein wahrer Blickfang im Garten. Die weiß-rosafarbenen Blüten erscheinen von Juni bis September. Die auffallend cremefarben und grün gemusterten Blätter sind handförmig und an ihren Enden spitz zulaufend. Selbst wenn die Blüten bereits verwelkt sind, beeindruckt diese Staude immer noch mit ihrem Blattwerk, welches sich im Herbst gelblich-braun färbt. Diese Staude wächst dicht und buschig und erreicht eine Höhe von bis zu 80 cm. Dadurch eignet sie sich u.a. gut für eine Lückenbepflanzung oder eine Pflanzung am Gehölzrand. In Kombination beispielsweise mit Farnen, Trollblumen oder Anemonen lassen sich eindrucksvolle Akzente setzen. Pflanzen dieser Art, die durch Selbstaussaat entstehen, weise häufig nicht diese Blattzeichnungen auf.
  • Sterndolde Astrantia Astrantia major ‚Venice‘ – Rote Sterndolde – Von den zahlreichen roten und rötlichen Sorten der Sterndolde ist die Astrantia major ‚Venice‘ die am intensivsten gefärbte. Die rubinroten, etwa 5 cm großen Blüten lassen sich u.a. sehr gut mit Rosen kombinieren, allerdings darf der Boden nicht zu trocken sein. Blütezeit ist von Juni bis Juli und nach dem Entfernen der welken Blüten, möglicherweise ein zweites Mal im September. Diese Sorte wächst aufrecht und erreicht Wuchshöhen zwischen 50 und 60 cm. Der ideale Pflanzabstand zu anderen Gewächsen oder Sterndolden sollte etwa 40 cm betragen. Was die Winterhärte betrifft, ist diese Sorte ebenso frosthart wie die anderen genannten. 

Fazit
Sterndolden machen mit ihren farbenfrohen Blütendolden und ihren gefiederten, teilweise sogar mehrfarbigen Blättern in jedem Garten eine gute Figur. Auf den ersten Blick relativ unscheinbar, ziehen sie bei genauerem Betrachten nahezu jeden in ihren Bann. Sie sind pflegeleicht, winterhart und eignen sich sowohl für eine Einzelstellung als auch zur Kombination mit anderen Pflanzen. Pflanzt man mehrere Sterndolden-Arten nebeneinanderher, entstehen wunderschöne Blütenteppiche mit Blütezeiten vom Frühjahr bis zum Herbst. Gegenüber Krankheiten ist diese Pflanze sehr widerstandsfähig. Einzig Wühlmäuse können ihr schaden, wobei man denen durch die Pflanzung in einem feinmaschigen Drahtgeflecht entgegenwirken kann. Fraßschäden durch Schnecken kommen zwar vor, sind aber eher selten.