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Rotbuche, Rotbuchenhecke – Pflanzen, Pflege und Schneiden

Rotbuche Fagus

Die Rotbuche ist eine überaus robuste Pflanze mit einer faszinierenden Herbstfärbung. Ihre Schnittverträglichkeit und ihr buschiger Wuchs machen sie auch als Heckenpflanze interessant. Die Blätter der Fagus sylvatica verbleiben teilweise bis zum Frühjahr am Stamm, wodurch sie auch in den kargen Wintermonaten einen aparten Sichtschutz im eigenen Garten bietet.

Allgemeines

  • Schnell wachsendes Gehölz – bis zu 40 cm Wuchs pro Jahr ist dabei nicht ungewöhnlich.
  • Der Name Rotbuche bezieht sie auf die Farbe junger Triebe.
  • Im Herbst färbt sich das Laub goldgelb bis Purpurrot und kann bis zum Frühjahr am Stamm verbleiben.
  • Die Bucheckern bilden sich erst nach etwa 30 Jahren und bieten eine nahrhafte Energiequelle für Eichhörnchen und Vögel
  • Vögel nutzen im Sommer Rotbuchenhecken zur Brutpflege. 

Standort

Rotbuchen sind schnell wachsende Laubbäume, welche kaum Ansprüche an ihren Standort stellen.
In schattigen Wäldern sind die beliebten, einheimischen Bäume ebenso anzutreffen wie an hellen Feldrändern und in Parkanlagen.

  • Die Fagus sylvatica kann an jedem Standort kultiviert werden – gedeiht an sonnigen bis schattigen Plätzen.
  • Große Hindernisse, wie beispielsweise Hausmauern und Gartenzäune, sollten Sie bereits vor der Pflanzung berücksichtigen. Denn als Baum erreicht die Rotbuche eine Höhe von über 30 Metern und kann sich nach einigen Jahren schnell zu einem Problem in unmittelbarer Hausnähe entwickeln. 

Der richtige Boden für Rotbuchen

Auch in Sachen „Pflanzensubstrat“ ist das Laubgehölz schnell zufriedenzustellen:

  • Humusreiche, kalkhaltige Erde wird von den Herzwurzeln des Baumes bevorzugt.
  • Der Boden sollte locker und tiefgründig sein.
  • Sandhaltiges Substrat mit Kompost und Lehm aufwerten – damit wird Feuchtigkeit länger im Erdreich gespeichert.
  • Ein pH-Wert zwischen 5 – 7.5 fördert das Wachstum der Rotbuche. 

Tipp: Mulchen Sie regelmäßig den Boden um die Heckenpflanzen herum. Das Gieß- bzw. Regenwasser fließt dadurch schneller ab.

Düngen

Rotbuche FagusDie Rotbuche legt bereits im August eine Wachstumspause ein, sodass ab diesem Zeitpunkt die Zuführung zusätzlicher Nährstoffe nicht erfolgen darf.

  • Zwischen Ende Februar und Anfang August wird gedüngt.
  • Um Schäden zu vermeiden, spätestens ab Mitte August die Nährstoffversorgung komplett einstellen.
  • Langzeitdüngemittel hat sich bei Rotbuchen gut bewährt.
  • Im Frühjahr reichlich Kompost oder Hornspäne unter das Erdreich rings um die Pflanze mischen.
  • Dünger niemals in den Kontakt mit Blättern oder Triebe bringen. Das kann zu „Verbrennungen“ der selbigen führen. 

Herkömmlicher Universaldünger ist für Heckenpflanzen und Laubbäume eher ungeeignet. Wenn trotz regelmäßiger Kompostgaben die Pflanzen sichtbar vor sich hinkümmern, können Sie eine Bodenanalyse in Auftrag geben. Damit erfahren Sie im Detail, welche Mineralstoffe dem Substrat fehlen und zusätzlich in Form von Dünger der Rotbuche zugeführt werden müssen.

Gießen

Wie viele einheimische Pflanzen ist auch die Rotbuche anfällig gegen Staunässe, doch auch lang anhaltende Trockenperioden setzen dem Laubbaum erheblich zu.

  • Im Sommer muss öfter gegossen werden. Prüfen Sie regelmäßig das Substrat und gießen Sie nach, sobald die oberste Schicht angetrocknet ist.
  • Staunässe unbedingt vermeiden.
  • Tonscherben oder grobe Kieselsteine bereits vor der Pflanzung unter den Erdboden mischen. Somit können größere Wassermengen schneller abfließen.
  • Zu kalkhaltiges Wasser fügt der Rotbuche keinen Schaden zu.
  • In den Wintermonaten ist die Versorgung mit Wasser nicht erforderlich. 

Pflanzabstand

Buche Fagus HeckeRotbuchen sind langlebige Laubbäume, welche eine stattliche Größe und enorme Wuchsbreite erreichen können. Doch auch wenn sie als Rotbuchenhecke gepflanzt werden, benötigen die Bäume einen gewissen Mindestabstand zu benachbarten Pflanzen.

  • Rotbuchen entwickeln einen laubigen Wuchs. Bedenken Sie dies bei der Pflanzung.
  • Bei Heckenpflanzen kommen maximal zwei bis drei junge Rotbuchen auf einen Quadratmeter.
  • Dürfen sich die Laubbäume frei entwickeln, sollten Sie einen Mindestabstand von ungefähr 15 Metern zu festen Gebäuden hin einplanen.
  • Planen Sie bereits vor der Kultivierung im Garten den genauen Standort. Eine ältere Rotbuche zu versetzen ist fast unmöglich und immer mit einem hohen Aufwand verbunden. 

Vermehren

Die unproblematische und einfache Kultivierung, ihre Langlebigkeit und die herbstliche Farbenpracht ihrer Blätter machen die Rotbuche zu einem beliebten Laubbaum. Die erfolgreiche Vermehrung der Fagus sylvatica kann auf zwei unterschiedliche Arten vorgenommen werden: Durch die Anzucht von Samen oder die Entnahme von Triebstecklingen.

  • Die Vermehrung von Triebstecklingen kann im Frühjahr oder Herbst erfolgen. Bessere Erfolgschancen bestehen jedoch in den Monaten Februar bis März.
  • Mehrjährige Triebe sind als Steckling gut geeignet.
  • Kürzen Sie mit einem scharfen Messer den ausgewählten Trieb auf einer Länge von etwa 8 – 12 Zentimeter ab.
  • Die oberen 5 – 8 Blätter müssen erhalten bleiben, der Rest wird nach unten hin entfernt.
  • Um die Stecklinge vor Schädlingsfraß zu schützen, greifen Sie während der Wurzelbildung auf die Pflanzung in einem Blumentopf zurück.
  • Bei diesem verhindert eine Drainage am Topfboden die Bildung von Staunässe.
  • Herkömmliches Pflanzensubstrat ist vollkommen ausreichend.
  • Den Steckling in das Pflanzgefäß einsetzen und ins Freie bringen.
  • Anders als viele exotische Pflanzen benötigen Rotbuchen für die Anwurzelung keine hohe Luftfeuchtigkeit und dauerhaft warme Temperaturen.
  • Bis sich die ersten feinen Wurzeln bilden, können 6 – 9 Wochen vergehen.
  • Sobald sich die ersten neuen Triebe am Steckling zeigen, kann die junge Rotbuche an ihren endgültigen Standort umgesetzt werden. 

Tipp: Gönnen Sie der frisch angewurzelten Rotbuche einen humusreichen Boden. Somit können Sie auf eine zusätzliche Versorgung mit Dünger im ersten Jahr verzichten.
Einfacher ist die Anzucht von Samen bzw. Bucheckern. Diese Früchte von eigenen Heckenpflanzen zu entnehmen, ist schwierig, da Rotbuchen – wie viele andere Buchensorten auch – erst nach ungefähr 30 Jahren blühen. Bei einem Spaziergang im Wald werden Sie wahrscheinlich eher fündig werden.

  • Buche FagusRotbuchen sind „Dunkelkeimer“ und benötigen eine Kältephase vor dem Austrieb.
  • Um die Keimfähigkeit zu erhöhen bzw. zu beschleunigen, können Sie die Bucheckern in einem dunklen Beutel im eigenen Kühlschrank für ungefähr 6 Wochen stratifizieren.
  • Wählen Sie ein nährstoffarmes Substrat, wie beispielsweise Sand.
  • Ob eine direkte Aussaat im Beet erfolgt oder ob Sie im Freiland Bucheckern innerhalb eines Gefäßes ansäen, bleibt Ihnen überlassen.
  • Bucheckern sind im Winter begehrte Nahrung für Eichhörnchen und Vögel – deswegen für ausreichend Schutz sorgen.
  • Die Bucheckern ungefähr 1 – 2 Zentimeter tief in das Substrat drücken und bedecken.
  • Im kommenden Frühjahr sollten im Idealfall die ersten Triebspitzen der Sämlinge zum Vorschein kommen. Die Anzucht gelingt jedoch nicht immer.
  • Sobald die Sämlinge einige Blattpaare ausgebildet haben, können die Pflanzen an den für sie zugedachten Standort umgesetzt werden. 

Pflanztipps

Ob als Heckenpflanze oder Einzelbaum – Rotbuchen geben überall eine stattliche Figur ab.

  • Darf sich die Buche ungehindert zu einem Baum hin entwickeln, sollten Sie Mindestabstand zu Gebäuden und anderen Pflanzen hin berücksichtigen.
  • Als Rotbuchenhecke maximal zwei bis drei Pflanzen auf einen Quadratmeter setzen.
  • Das Erdreich muss humusreich und durchlässig sein.
  • Mischen Sie bei Bedarf große Mengen Kompost unter das Substrat.
  • Das Pflanzloch sollte dreifach so breit und tief wie die Wurzelballen sein.
  • Um Staunässe und Bodenverdichtung zu vermeiden, können Sie größere Kieselsteine mit unter das Erdreich mischen.
  • Nach dem Pflanzen die jungen Rotbuchen ausgiebig wässern und um ein Drittel zurückschneiden. Das fördert einen buschigen Austrieb. 

Tipp: Wenn Sie eine Rotbuchenhecke pflanzen möchten, spannen Sie den dafür angedachten Platz mit einer Leine ab. Diese hilft Ihnen dabei, eine gerade Strecke mit den Pflanzen einzuhalten.

Überwintern

Wie alle heimischen Laubhölzer benötigen auch Rotbuchen keinen speziellen Schutz im Winter. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um Jung- oder Heckenpflanzen handelt.

Die richtige Schnitttechnik

Buche FagusRotbuchen gehören zu den schnittverträglichen Pflanzen und verzeihen relativ viele Anfängerfehler. Mindestens zweimal im Jahr kann ein Auslichtungs- bzw. Rückschnitt erfolgen, was gerade bei niedrig gehaltenen Heckenpflanzen sinnvoll ist.

Der Schnitt bei Heckenpflanzen

  • Vor dem Austrieb der Rotbuche – Ende Februar bis Mitte März – erfolgt der erste Schnitt.
  • Mit einer scharfen Heckenschere werden dabei die Heckenpflanzen auf die gewünschte Breite und Höhe zurückgeschnitten.
  • Die Fagus sylvatica verträgt zu diesem Zeitpunkt einen radikalen Rückschnitt bis ins Altholz hinein.
  • Der zweite Schnitt erfolgt Anfang Juli, kurz bevor die Rotbuche eine Wachstumspause einlegt.
  • Nur mäßig ausdünnen und unerwünschte Nebentriebe komplett entfernen.
  • Tote Pflanzenteile können ganzjährig beseitigt werden. 

Hinweis: Lockern Sie bereits während des Schnitts den Boden rings um die Rotbuchen. Eine Bodenverdichtung fördert Staunässe und Sie können unliebsame Triebe direkt vom Stamm ab entfernen.
Der Schnitt bei Bäumen

  • Im Spätherbst oder in den Wintermonaten erfolgt der Baumausschnitt.
  • Sorgen Sie bereits vorher für das richtige Werkzeug – Leiter, Säge und Astschere sollten griffbereit sein.
  • Bei Bedarf und je nach Baumhöhe zusätzlich absichern.
  • Schwache Nebentriebe direkt am Stamm entfernen.
  • Triebe, welche entgegen der angestrebten Baumform wachsen, ebenfalls beseitigen.
  • Wasserschosser – steil senkrecht nach oben strebende Äste – komplett mit einer Säge entfernen. Dauerhaft können diese Triebe Leitäste nachhaltig schädigen.
  • Ein starker Eingriff hat oft einen starken Austrieb zur Folge. Schneiden Sie deswegen so viel wie nötig und so wenig wie möglich. 

Schädlinge und Krankheiten

Selbst die robusten Rotbuchen sind nicht vor jeder Art von Pilzerkrankung gefeit und auch manche Insektenart hat die heimische Laubbaumart zum Fressen gern.

Buchenblattlaus 
BuchenblattlausBraun verfärbte Blätter und eingerollte Triebspitzen können ein Anzeichen für Buchenblattläuse sein. Diese schadhaften Insekten erreichen eine maximale Körperlänge von 3 Millimetern und sind nur schwer mit dem bloßen Auge zu erkennen. Die auch als Buchenwolllaus oder Buchenzierlaus bekannte Art verbringt ihren kompletten Lebenszyklus auf der Wirtspflanze. Durch ihren Saugrüssel ernähren sich die teils ungeflügelten Schädlinge vom Zellsaft der Rotbuche. Die Bekämpfung der auf Buchen spezialisierten Buchenblattlaus gestaltet sich als überaus einfach:

  • Natürliche Fressfeinde, wie Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen helfen auf natürliche Art und Weise für eine Beseitigung der Buchenwollläuse.
  • Ackerschachtelhalmsud und auch Brennnesselbrühe beugen einem Befall vor und können geringe Schädlingsvorkommen beseitigen.
  • Chemische Insektizide mit Bedacht verwenden. Denn Buchenwollläuse spielen durch ihren Honigtau eine nicht unerhebliche Rolle für Bienen und Ameisen. 

Apiognomonia 
Lang anhaltende Regenperiode, besonders in den Sommermonaten, fördert den Befall mit dem Pilz. Diese umgangssprachlich als „Blattbräune“ bezeichnete Krankheit sorgt dafür, dass das Laub der Buche vorzeitig welkt und abfällt.

  • Blattbräune schädigt die Pflanze nicht nachhaltig und beeinträchtigt auch ihr Wachstum in keiner Weise.
  • Um die optisch störende Pilzkrankheit dennoch zu beseitigen, sind im Fachhandel spezielle Fungizide erhältlich.
  • Die Sporen des Pilzes „Apiognomonia“ überwintern im Falllaub. Entfernen Sie unverzüglich alle herabgefallenen Blätter der infizierten Pflanzen, um eine Neuinfizierung im Folgejahr zu minimieren. 

Buchenblatt-Gallmücke 
Rotbuche FagusHäufig sind auf den Blättern der Rotbuche gallartige Gebilde anzutreffen. Diese sind ein sichtbares Anzeichen für die Buchenblatt-Gallmücke, einen weiteren auf Buchen spezialisierten Schädling. Bei den Gallmücken sind es die Larven, welche sich vom Zellsaft der Wirtspflanze ernähren. Auch die weiß- bis gelbfarbenen Gallen sind nur ein optisches Problem und fügen der Rotbuche keinen Schaden zu. Mit den richtigen Tipps können Sie jedoch auch wirksam gegen die Buchenblatt-Gallmücke vorgehen:

  • Die Larven der Gallmücke fallen im Spätherbst von den Blättern und überwintern in ihren Gallen im Laub der Buchen. Entfernen Sie die das komplette Laub und entsorgen es über den Restmüll. Somit verhindern Sie, dass sich im Frühjahr die Larven zu adulten Tieren entwickeln und der Kreislauf des Schädlings erneut beginnt.
  • Auch gegen Buchenblatt-Gallmücken können Sie im Fachhandel wirksame chemische Insektizide käuflich erwerben. Setzen Sie diese aber nur in Maßen und nach Packungsanleitung ein. 

Fazit
Rotbuchen benötigen kaum Pflege, sind lediglich anfällig gegen Staunässe und lang anhaltende Trockenperioden.