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Zauberschnee, Schneezauber, Diamond Frost – Pflege-Anleitung

Zauberschnee

Diese Pflanze gehört zu meinen Lieblingsgewächsen für Balkon und Terrasse. Sie ist noch nicht allzu lange in unseren Gärtnereien erhältlich, wenn ich mich nicht irre seit 2005. Ich kann mich noch erinnern, als ich sie das erste Mal gesehen habe. Ich war sofort fasziniert. Seitdem hat es kaum ein Jahr gegeben, in welchem ich diese Dauerblüher nicht im Kasten oder in der Hängeampel hatte. Jährlich werden sie größer, denn sie lassen sich gut überwintern. Wer einmal von dem „Zauberschnee-Virus“ infiziert wurde, den lässt er nicht mehr los.

Wissenswertes zur Pflanze

Schneezauber ’Diamond Frost’ ist eine Euphorbie, ein Wolfsmilchgewächs. Das merkt man spätestens dann, wenn man aus Versehen einen Trieb abbricht und dann dort weißer Saft austritt. Wer etwas empfindlich ist, sollte sich bei Hautkontakt hinterher gleich die Hände waschen, sonst kann es allergische Reaktionen geben. Chamaesyce hypericifolia, so der Fachbegriff, stammt aus Südamerika und ist ein Dauerblüher mit Hunderten graziler, weißer Blüten, der sowohl als Solitär, aber auch in Kombination mit anderen Pflanzen ganz toll wirkt. Diese Pflanze wird fast immer mit einjährig angegeben, aber wie schon erwähnt, ich überwintere sie und habe sie schon einige Jahre.

Besonders schön finde ich den runden Aufbau der Pflanze. Ich setze sie gern in die Mitte von runden oder viereckigen Gefäßen und außen herum Hängepflanzen. Egal, welche man da verwendet, es wirkt immer toll. Mit ihrer Höhe von 35 bis 50 cm überragt sie die anderen Pflanzen und durch ihr graziles Aussehen setzt sie sich nicht so in den Mittelpunkt.

Einziger Nachteil für mich ist ihr oft recht hoher Preis. Der liegt bestimmt auch daran, dass sich ein Unternehmen, nämlich Kientzler, den Nehmen geschützt hat. Das kostet eben. Ich umgehe das aber, indem ich die Pflanzen überwintere, dann muss ich keine neuen kaufen. Letztes Jahr habe ich Zauberschnee ’Diamond Frost’ mit Superbells ’Lemon Slice’ kombiniert, das wirkt frisch und irgendwie kühl, hat mir total gut gefallen.

Achtung: Zauberschnee ’Diamond Frost’ ist giftig für Haustiere und zwar in allen Teilen! Auch bei Kindern sollte man vorsichtig sein!

Die Pflege von Zauberschnee ’Diamond Frost’

Die Pflege ist einfach, es ist die ideale Pflanze für Balkon und Terrasse. Sie ist hitze- und trockenheitsverträglich, muss nicht ausgeputzt werden, ist pflegeleicht und robust, es gibt keinen Ärger mit Krankheiten und Schädlingen (ich hatte noch nicht eine kranke Pflanze oder eine durch Schädlinge geschädigte), also für mich ist es die ideale Pflanze. Sie sieht gut aus, blüht vom Mai bis zum Frost, manchmal noch im Winterquartier und kommt mit fast allen Bedingungen klar.

Zauberschnee ’Diamond Frost’ ist nicht nur eine gute Balkon- und Kübelpflanze, auch ausgepflanzt sieht sie toll aus. Allerdings muss sie vor dem Frost wieder aus der Erde genommen werden.

Standort

Zauberschnee Beim Standort ist Schneezauber sehr flexibel. Zwar blüht die Pflanze in der Sonne am besten, kommt aber auch mit Halbschatten klar. Schattenplätze sind möglich, aber die Entwicklung wird stark gebremst. Diese Gewächse brauchen Wärme, gern auch Hitze, im Schatten gibt es davon zu wenig. Ich hatte letztes Jahr eine Hängeampel unter unserem Carport. Dort ist es immer besonders warm und die Hitze staut sich. Alle anderen Balkonblumen bis hin zur Hängeerdbeere fanden es nicht optimal, der Zauberschnee ließ sich gar nicht stören.

  • Sonne bis Halbschatten
  • Sehr wärmeliebend
  • Kommt auch mit Schatten klar, solange es warm genug ist, blüht aber etwas weniger
  • Absolut hitzetolerant, der heißeste Standort macht dieser Pflanze nichts aus
  • Nicht windanfällig, auch wenn hin und wieder mal ein ganz zarter Trieb abbricht. 

Pflanzsubstrat

Beim Substrat ist Schneezauber überhaupt nicht anspruchsvoll. Handelsübliche Blumenerde ist absolut ausreichend. Je schattiger die Pflanze steht, um so grober muss die Erde sein, damit das Wasser abließen kann. Im Schatten trocknet das Substrat deutlich langsamer. Der Boden vernässt recht schnell und das ist gar nicht gut.

  • Handelsübliche Blumenerde
  • Kann mit Sand oder Blähton durchlässiger gemacht werden
  • Bei weniger sonnigem Standort muss die Erde sehr durchlässig sein. Nasse Füße sind das Einzige, das nicht vertragen wird
  • Drainage im Topf macht Sinn. Überschüssiges Wasser muss abfließen können.

Pflanzen

Beim Pflanzen ist nichts Besonderes zu beachten. Man muss etwas vorsichtig mit dem zarten Pflänzchen umgehen, denn die sehr feinen Triebe brechen schnell ab. Empfehlenswert ist, den Wurzelballen vor dem Pflanzen in Wasser zu tauchen, damit er sich richtig voll saugen kann. Das erleichtert den Start.

  • Empfehlenswert ist, den Pflanzen Raum zu geben, sie also nicht zu dicht zu pflanzen. Die Wirkung ist einfach besser.
  • Zauberschnee psst zu fast allen anderen Balkon- und Kübelpflanzen.
  • Auch in den Beeten, etwas im Vordergrund macht sich diese grazile Pflanze gut.
  • Nach dem Überwintern umtopfen. Die alte Erde ist verbraucht.

Gießen und düngen

Das Gießen und Düngen sind wieder wichtig. Nährstoffe werden gebraucht, um die unzähligen Blüten ausbilden zu können. Regelmäßige Wassergaben sind sinnvoll. Das Pflanzsubstrat sollte weder zu trocken, noch zu nass sein, wobei Trockenheit leichter zu verschmerzen ist als ständig nasse Füße.

  • Nach dem Pflanzen gut gießen
  • Regelmäßig gießen
  • Ballen nach Möglichkeit nicht austrocknen lassen
  • Kurze Trockenheit wird gut vertragen
  • Bei Balkonkästen mit Wasserspeicher diesen erst ab Juli nutzen. Vorher die Pflanze etwas trockener halten
  • Trockenheit wird deutlich besser vertragen als Nässe.
  • Dünger ist wichtig, es werden Nährstoffe benötigt.
  • Düngen vom späten Frühjahr bis Ende Sommer, wöchentlich
  • Nicht überdüngen, die Pflanzen vertragen nicht zu viel Salz

Schneiden

Zauberschnee Geschnitten werden muss der Zauberschnee nicht. Ist er aber zu groß geworden, kann man schneiden. Ich mache das jedes Jahr, im Herbst vor dem Einstellen und oft auch noch mal im Frühjahr, obwohl dann die Pflanze später blüht. Wenn sie durch fehlendes Licht im Winterquartier in die Höhe schießt und die Triebe eher schwach sind, werden sie abgeschnitten. Ansonsten reicht Schneiden im Herbst, dann kommt die Euphorbie früher zur Blüte.

Ausgeputzt werden muss nicht. Verblühte Triebe werden weggeworfen, fallen einfach ab.

Überwintern

Zauberschnee ’Diamond Frost’ verträgt keinen Frost. Die Pflanze stirbt ab, wird regelrecht matschig. Sie sollte deshalb vor den ersten Frösten eingeräumt werden. Man kann diese Pflanze warm, kühl und recht kalt überwintern, je nach Möglichkeit. Bei mir stehen die Gefäße auf dem Boden, direkt unter dem Dachfenster, bei 10 bis 14° C und das bekommt ihnen gut. Ich habe aber auch gelesen, dass es im warmen Wohnzimmer, auf dem Fensterbrett möglich ist. Man muss halt nur mit dem Gießen aufpassen.

  • Überwinterung hell
  • Temperaturen sind egal, solange frostfrei
  • Günstig nicht unter 8° C
  • Je kälter die Pflanze steht, um so weniger muss gegossen werden.
  • Ganz austrocknen sollte der Pflanzballen allerdings nicht.
  • Hohe Temperaturschwankungen vermeiden – Blattfall
  • Zugluft vermeiden!

Vermehren

Der Zauberschnee ’Diamond Frost’ ist ganz einfach durch Stecklinge zu vermehren. Man steckt die Triebe einfach in die Erde. Wenn mal einer der zarten Triebe abbricht, muss man ihn nicht wegwerfen. Einfach in die Erde stecken und angießen. Ableger sind ebenso leicht möglich. Einfach einen längeren Trieb zur Erde biegen, etwas Erde darauf und warten, bis sich Wurzeln gebildet haben.

Krankheiten und Schädlinge

Obwohl eine so zarte und feingliedrige Pflanze, ist der Zauberschnee ’Diamond Frost’ sehr robust und überhaupt nicht krankheitsanfällig. Wenn man die Wurzel ertränkt, macht allerdings auch diese Pflanze schlapp. Ansonsten ist sie nahezu unkaputtbar. Schädlinge sind mir persönlich noch nicht untergekommen und auch bei meiner Recherche habe ich nur gefunden, dass Spinnmilben auftreten können. Das passiert wahrscheinlich bei der Überwinterung. Auch Botrytisbefall ist möglich, das sind Schimmelpilze. Ich denke, auch das passiert hauptsächlich in Räumen oder bei schattigem Standort und zu viel Nässe.

Fazit
Niemandem, der diesen Text gelesen hat, dürfte entgangen sein, dass ich diese Pflanze sehr mag. Das liegt nicht nur an ihrem Aussehen. Es ist auch diese Anspruchslosigkeit und die Robustheit, bei aller Zartheit. Ich liebe Zauberschnee ’Diamond Frost’ solo und in Kombination mit anderen Pflanzen. Ein Gartenjahr ohne dieses Blühwunder kann ich mir nicht vorstellen. Ich merke es eben erst selbst, es scheint meine Lieblingsbalkonkastenblume zu sein 😉 Ich kann sie nur jedem empfehlen.