Gartengestaltung Kräutergarten

Schnittknoblauch, Allium tuberosum – Aussaat, Anbau und Pflege

Schnittknoblauch

Schnittknoblauch, Allium tuberosum wird auch als Chinesischer Schnittlauch, Knolau oder Knoblauch-Schnittlauch bezeichnet und gehört zur Gattung Lauch. Sein äußeres Erscheinungsbild erinnert an Schnittlauch, wobei seine etwa 30 cm langen Blätter mit 1,5 bis 8 mm deutlich breiter sind als die des Schnittlauchs. In Geschmack und Aroma ähnelt er wiederum dem herkömmlichen Knoblauch, mit dem wesentlichen Unterschied, dass Schnittknoblauch milder ist und nicht diesen unangenehmen Knoblauchgeruch hinterlässt.

Wuchs

Diese Pflanze ist krautig und ausdauernd und kann Wuchshöhen zwischen 25 und 80 cm erreichen. Schnittknoblauch gehört zu den Geophyten, d.h. seine Überdauerungsorgane überwintern während der kalten Jahreszeit im Boden.
Die aus vielen Einzelblüten bestehenden, weißen oder rosafarbenen, kugeligen Blütenstände erreichen Durchmesser von 7-8 cm. Sie erscheinen je nach Art von Juli bis September. Sowohl die Blüten und Knospen als auch die Blätter des Schnittknoblauchs sind essbar.

Aussaat

Eine Kultivierung dieser pflegeleichten Gemüse- und Gewürzpflanze ist sowohl im Freien als auch im Topf, beispielsweise auf der Fensterbank möglich. Da die Blätter des Schnittknoblauchs aussehen, wie normale Grashalme und leicht damit verwechselt werden könnten, ist es ratsam, ihn in einem entsprechenden Anzuchtgefäß, welches nach draußen gestellt werden kann, vorzuziehen und erst später nach draußen zu pflanzen. Eine direkte Aussaat ins Freiland ist aber auch möglich.

Ausgesät werden kann von März bis September. Allerdings sollten die im zeitigen Frühjahr gezogenen Jungpflanzen erst an ihren endgültigen Standort im Garten gepflanzt werden, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, also nicht vor Mitte/Ende Mai.

Da Schnittknoblauch zu den Kaltkeimern gehört, ist es ratsam, ihn einer entsprechenden Kältebehandlung zu unterziehen, um die Samenruhe aufzuheben und die Keimung zu unterstützen. Dazu werden die Samen in Aussaaterde gelegt und etwa 1 cm mit Substrat bedeckt. Das Ganze muss dann feucht (nicht nass) gehalten und für 2-4 Wochen an einen Platz mit Temperaturen von etwa 20 Grad gestellt werden.

Schnittknoblauch Nach dieser Zeit muss die Saat für weitere 4-6 Wochen kalten Temperaturen zwischen – 4 und + 4 Grad ausgesetzt werden, beispielsweise im Kühlschrank, je nach Witterung auch im Freien. Nach diesen 4-6 Wochen benötigt der Schnittknoblauch Temperaturen zwischen 5 und 12 Grad. Sind die Keimlinge dann groß genug, können sie in den Garten ausgepflanzt werden.

Die Saat kann aber auch ab Anfang März im Frühbeet oder ab Ende April direkt ins Freiland ausgesät werden. Die Saattiefe sollte hier etwa 2 cm betragen. Am besten sät man in Reihen aus, bei einem Reihenabstand von ca. 30 – 40 cm. Sind die Pflänzchen groß genug, ist es ratsam, sie zu vereinzeln. Der Platzbedarf pro Pflanze beträgt etwa 25 cm.

Standort und Boden

  • Schnittknoblauch bevorzugt feuchte und sonnige bis vollsonnige Standorte.
  • Er toleriert aber auch Halbschatten sehr gut.
  • Am optimalsten ist es, wenn er mehr als einen halben Tag lang Sonne bekommt.
  • Vollschatten wird von dieser Pflanze nicht vertragen.
  • Der Boden sollte frisch, durchlässig, nährstoffreich und gleichmäßig feucht sein.
  • Allerdings sollte er nicht zu Staunässe neigen.
  • In der Regel eignet sich jeder durchlässige Gartenboden.
  • Gegebenenfalls kann etwas Sand oder Humus eingearbeitet werden. 

Gießen und Düngen

Schnittknoblauch sollte immer gleichmäßig feucht gehalten werden. Überschüssiges Wasser muss immer gut ablaufen können, denn auf Staunässe reagiert diese Pflanze sehr empfindlich. Bei andauernder Trockenheit muss zusätzlich gewässert werden. Allerdings sollte man nicht bei voller Sonne gießen, um Verbrennungen zu vermeiden. Am besten gießt man früh morgens oder in den Abendstunden.

Für die Düngung eignen sich sowohl mineralische als auch organische Dünger. Für eine jährliche Nachdüngung im Frühjahr eignen sich auch länger wirkende Staudendünger mit 20 – 30 g pro Quadratmeter. Nach einem größeren Schnitt von Juni bis August kann man das Wachstum mit einer Kopfdüngung fördern. Allerdings sollte danach gründlich bewässert werden.

Überwintern

Schnittknoblauch Schnittknoblauch ist mehrjährig und von – 17,7 bis – 12,3 Grad winterhart. Die oberirdischen Pflanzenteile dieses Zwiebelgewächses sterben im Winter komplett ab. Ihre Überdauerungsorgane überstehen den Winter problemlos im Boden, sodass sie im nächsten Frühjahr, etwa ab März wieder austreibt.
Um das ganze Jahr über frischen Schnittknoblauch ernten zu können, kann man ihn im Herbst ausgraben und im Topf bei Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad an einem hellen Standort, beispielsweise in einem Wintergarten weiter kultivieren. Um das Wachstum anzuregen, ist es sinnvoll, ihn regelmäßig zu beernten.

Gute und schlechte Pflanzpartner für Schnittknoblauch

  • Wie die meisten anderen Gewächse hat auch der Schnittknoblauch Pflanzen, neben denen er mehr oder weniger gut gedeiht.
  • Gut ist beispielsweise eine Nachbarschaft zu Erdbeeren, Gurken, Karotten, Tomaten oder Kapuzinerkresse.
  • Eine Mischkultur mit Erbsen, Bohnen oder Kohl sollte man dagegen vermeiden.

Vermehrung

Durch Teilung
Neben der Aussaat kann Schnittknoblauch auch problemlos durch Teilung vermehrt werden, wobei eine Teilung ohnehin etwa alle drei Jahre empfehlenswert ist. Ältere Horste können im Spätsommer oder nach dem Austrieb im Frühjahr geteilt werden. Dazu werden die Pflanzen vorsichtig ausgegraben, geteilt und die so gewonnenen Pflanzen in Abständen von 30-40 cm in ein unkrautfreies Beet eingepflanzt. Nach der Pflanzung das Ganze gut wässern.

Ernte

Schnittknoblauch Geerntet werden kann Freiland-Schnittknoblauch von Juni bis Oktober, und zwar mehrmals. Bei einer Weiterkultivierung ab Oktober im Haus kann das ganze Jahr über geerntet werden. Dabei können sowohl die büschelartig wachsenden Blätter als auch die weißen Blüten bzw. Knospen geerntet werden, wobei die noch geschlossenen Knospen am knackigsten sind und besonders delikat schmecken.

Bei der Ernte ist es ratsam, nie die komplette Pflanze abzuernten, sondern immer ein paar Blätter stehen zu lassen. Zudem sollten die Blätter nicht zu dicht über dem Boden abgeschnitten werden, um die neuen Triebspitzen nicht zu verletzen.

Man sollte möglichst immer nur so viel ernten, wie man unmittelbar verbrauchen kann, denn Schnittknoblauch bleibt nicht lange frisch und je frischer er ist, desto besser schmeckt er natürlich.

Krankheiten und Schädlinge

Schnittlauchrost 
Typische Rostflecke an den Blättern weisen in der Regel auf Schnittlauchrost hin, der sehr häufig auch bei Kräutern auftritt. Stellt man einen Befall fest, sollte man die Pflanze stark zurückschneiden und abwarten, ob wieder neue, gesunde Triebe nachwachsen. Tritt der Rost allerdings auch bei den neuen Trieben auf, muss die Pflanze im Hausmüll entsorgt werden.

Zwiebelfliegen 
Schnittknoblauch wird häufig von den Maden der Zwiebelfliege befallen, die besonders für die Keimlinge eine Gefahr darstellen. Bei einem Befall sind die Pflanzen in der Regel nicht mehr zu retten und müssen entsorgt werden. Vorbeugend kann man den Schnittknoblauch mit entsprechenden Kulturschutznetzen vor der Zwiebelfliege schützen.

Blattläuse 
Blattlaus Bei einer Kultivierung im Topf kann es auch zu Blattlausbefall kommen. Ist es zu einem Befall gekommen, kann man das Substrat gut abdecken und die Pflanze für etwa 1-2 Stunden kopfüber in einen Behälter mit Wasser geben. Verwendet man handelsübliche Schädlingsbekämpfungsmittel, ist die Pflanze für längere Zeit nicht zum Verzehr geeignet.

Arten

  • ‚Kobold‘ – Kleiner Schnitt-Knoblauch – Diese kompakte weißblütige Sorte zeichnet sich durch ihren typisch milden, frischen Knoblauchgeschmack aus. Die Blüten dieser Sorte, die von August bis Oktober erscheinen, sollen die schmackhaftesten und zartesten sein.
  • ‚Monstrosum‘ – Riesen-Schnitt-Knoblauch – Diese Sorte wird mit 50-80 cm Wuchshöhe besonders groß. Auch hier sind die Blüten besonders zart und schmackhaft. Blütezeit ist von Juli bis September.
  • Rosa Schnittknoblauch – Die Blätter dieses rosa blühenden Schnittknoblauchs sind besonders dickfleischig. Diese Art bildet manchmal kleine Brutzwiebeln, die ebenfalls essbar sind. Er bildet gegenüber anderen Arten eine besonders große Blattmenge. Blütezeit ist von Juni bis September.

Fazit
Schnittknoblauch ist eine beliebte Gewürzpflanze und kann dank des fehlenden Knoblauchgeruchs bedenkenlos verzehrt werden. Am richtigen Standort ist er sehr pflegeleicht und mit einer Überwinterung im Haus kann er das Jahr über geerntet werden. Dieses Zwiebelgewächs ist nicht nur besonders schmackhaft, sondern dank seiner filigranen Blüten, auch noch sehr dekorativ.