Gartenpflanzen Gehölze - Zier- und Formgehölze

Zierbäume für den Garten und Vorgarten – Arten, Pflege & Schneiden

Zitronenbaum Citrus limon

Üppig und schnellwachsend oder zierlich in der Form. Dicht mit Blüten besetzt oder rund um das ganze Jahr eine wahre Farbenpracht – Zierbäume kommen in zahlreichen Varianten und können als Blickschutz oder Blickfang, als Schattenspender oder strahlender Fokus dienen. Dafür ist jedoch oftmals reichlich Aufwand von Nöten, denn die Schönheit kommt nicht von ungefähr. Bei der Pflege und dem Verschnitt gilt es daher einiges zu beachten. Vom Zeitpunkt der Düngung bis hin zum korrekten Schneiden, mit den folgenden Hinweisen gelingt es ganz einfach.Kurzer Steckbrief der Zierbäume:

  • Zierbäume haben zwar einen dekorativen, aber nur selten einen praktischen Nutzwert
  • In der Pflege meist recht intensiv
  • Können sich durch Duft, Farbe, Form oder Blütenpracht besonders hervortun
  • Eignen sich bei dichtem Wuchs und enger Pflanzung auch als Sichtschutz
  • Zierbäume sind nicht zwangsläufig klein, sie können – je nach Art – recht hoch wachsen

Beliebte Arten

Zierbäume haben – vom dekorativen Charakter abgesehen – meist keinen direkten praktischen Nutzen. Sie liefern also zumindest keine Früchte. Ganz richtig ist diese Aussage allerdings nicht.

Zierende Bäume können durchaus Bienenweiden sein, Schatten spenden oder vor ungewollten Blicken schützen – im Garten oder Vorgarten also nützliche Dienste leisten. Auch als Schutz vor Wind und Schmutz bewähren sie sich, wenn die Art richtig ausgewählt wird. Grundsätzlich wird dabei zwischen den folgenden Gruppen unterschieden:

  • Zierbäume mit besonderer Form
  • Zierbäume mit auffälligen Blüten
  • Zierbäume mit ausgefallener Laubfärbung
  • Zierbäume mit anziehendem Duft

Natürlich gibt es hier auch Überschneidungen. Besonders geformte Zierbäume können ebenso durch Duft oder Blüten überzeugen. Wer sich nicht auf eine der Eigenschaften festlegen möchte, sollte bei der Auswahl also in Ruhe vergleichen.

Zierende Bäume mit besonderer Form

Scheinzypresse Kugel, Kegel, hängend, akkurate Säule oder malerisch und naturnah wild – bei den Formen haben die Zierbäume einiges zu bieten. Wer geometrische Formen in den Garten holen möchte, muss bei diesen nicht unbedingt ständig zur Heckenschere greifen, die Wuchsform behält das Gewächs weitestgehend von allein. Soll die Form das ganze Jahr über erhalten bleiben, sind immergrüne Pflanzen die beste Wahl. Zu den bewährtesten dieser Zierbäume gehören:

  • Raketen-Wacholder
  • Säulenzypresse
  • Kugel-Scheinzypresse
  • Trauer-Scheinzypresse
  • Strauch-Wald-Kiefer

Wer hingegen eine besonders schnelle schützende Wirkung gegen unerwünschte Blicke möchte, freie Flächen umgehend bewachsen lassen will oder nicht lange auf Schatten warten möchte, sollte auf schnellwachsende Pflanzen setzen. Zu derartigen Zierbäumen gehören:

  • Japanische Zier-Kirsche
  • Hängende oder Himalaja Birke
  • Trauerweide
  • Hängende Nelken-Kirsche
  • Kugel-Trompetenbaum
  • Kugel-Ahorn

Zierbäume mit auffälligen Blüten

Leuchtendes Gelb oder Rot, Blüten außergewöhnlicher Größe oder besonders dekorativer Form – reich blühende Zierbäume sind ansprechende Highlights während der bunten Phase. Oftmals locken sie genau hierdurch fliegende Insekten, wie Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und Nützlinge an, die Lästlinge fernhalten können und zudem noch für ein natürliches Schauspiel sorgen.

Wer eine solche Blütenpracht im eigenen Garten pflanzen möchte, ist gut mit den Folgenden beraten:

  • Magnolie Magnolia Japanische Zierkirsche
  • Japanischer Perlschnurbaum
  • Magnolien
  • Korea-Tanne
  • Taubenbaum

Sind Blüten und schnelles Wachstum gewünscht, empfehlen sich hingegen diese Arten:

  • Tulpenbaum
  • Zier-Apfel
  • Judasbaum
  • Blauglockenbaum
  • Echter Rotdorn

Zierende Bäume mit ausgefallener Laubfärbung

Gemusterte, bunte Blätter oder eine besonders auffallende Tönung während des Herbstes machen die Zierbäume zum dekorativen Farbspiel und können außergewöhnliche Kontraste erzeugen.
Vor allem verschiedene Arten der Ahornfamilie tun sich hier hervor. Zu ihnen zählen:

  • Feuer-Ahorn
  • Rot-Ahorn
  • Japanischer Fächer-Ahorn
  • Silber-Eschenahorn
  • Schlitzahorn

Neben diesen bunten Ahorn-Arten sind auch andere Gewächse ideale Zierden mit anziehenden Färbungen. Zu den beliebtesten Arten gehören hier:

  • Himalaja-Birke
  • Spree-Eiche
  • Ginko
  • Goldlärche
  • Buntblättrige Buche

Dekorative Bäume mit anziehendem Duft

Dekorativ und zugleich ein Nasenschmeichler sind duftende Zierbäume. Diese gibt es in großer Vielfalt, wobei die Blüten aber auch die Blätter ein angenehmes Aroma verströmen können. Bei der Auswahl darf es ruhig „immer der Nase nach“ gehen. Immerhin soll der intensive Duft lange Zeit Freude bereiten.

Die beliebtesten Sorten umfassen:

  • Edelkastanie
  • Lebkuchenbaum Lebkuchenbaum
  • Weiße Forsythie
  • Schokoladenwein
  • Japanische Zierquitte
  • Wintergrüne Ölweide
  • Baum-Heckenkirsche
  • Aschwurz
  • Glockenhasel
  • Seidelbast
  • Sieben-Söhne-Strauch
  • Tausendblütenstrauch oder Bienenbaum
  • Elsenkirsche
  • Elsbeere
  • Pimpernuss
  • Zimt-Himbeere
  • Flieder
  • Großblumiger Schneeball
  • Zitronenbaum

Auch ansonsten als Kräuter bekannte Arten, wie Rosmarin, Thymian und Lavendel können als Zierbäumchen dienen, wenn sie in Kugelform gehalten sind. Zwar erreichen diese nur geringe Höhen, sie können jedoch durch würzige Aromen überzeugen und sind daher auch wunderbare Bepflanzungen für Balkon und Terrasse. Zudem können sie – als essbare Varianten – auch leckere Bereicherungen für die Küche sein. Wer das würzige Kraut beim Kochen verwenden will, sollte bei der Auswahl genau hinschauen. Diese müssen klar als „essbar“ gekennzeichnet sein. Die Aufschrift „nur für dekorative Zwecke“ oder „nicht zum Verzehr geeignet“ lässt sie hingegen als Zutat ausscheiden.

Die Auswahl

Das schier unüberschaubare Angebot an Zierbäumen kann bei der Auswahl für den eigenen Vorgarten oder Garten eine echte Herausforderung darstellen. Während der noch recht unbekannte Schokoladenwein mit exotischem Charakter und berückendem Duft verlockt, sind beispielsweise Scheinzypressen durch besondere Formen und ihre immergrüne Erscheinung das ganze Jahr über eine Zierde.

Optik und Duft allein sollten allerdings nicht zur Entscheidung herangezogen werden. Entscheidend sind vor allem Platzbedarf und Standortbedingungen, denn diese sind unerlässlich für den Erfolg der Pflanzung. Daher empfiehlt es sich, vor dem Kauf stets auf die Größe der adulten Gewächse und deren Ansprüche zu achten. Immerhin gibt es hier riesige Spannen. So kann ein Zitronenbaum gerade einmal drei Meter hoch werden, der Japanische Lebkuchenbaum aber immense zwanzig Meter in die Höhe schießen.

Ein Zierbaum kann daher noch so schön sein – passt er in der Größe nicht in den Garten oder werden am Standort trotz bester Pflege seine Ansprüche nicht erfüllt, wird der dekorative Charakter – wenn überhaupt – nur von kurzer Dauer sein. Zudem ist gerade bei sehr hohen Zierbäumen ein oftmals erheblicher Aufwand beim Verschnitt von Nöten, um diese an den Standort anzupassen. Vor allem, wenn diese nicht nur hoch, sondern auch noch schnell wachsen.

Für kleine Gärten – Übersicht

In kleineren Gärten mit begrenzter Fläche dürfen die Zierbäume natürlich nicht zu hoch oder breit wachsen. Hierfür eignen sich die folgenden Gewächse, die eine maximale Höhe von fünf Metern erreichen:

  • Schneeflockenstrauch
  • Kornelkirsche
  • japanischer Hartriegel Japanischer Hartriegel
  • Cotinus
  • Weiß- und Rotdorn
  • Pfaffenhütchen
  • Raketenwacholder Schirm-Heckenkirsche
  • Einige Magnolien-Arten
  • Zuckerhutfichte
  • Zwergkiefer
  • Kurilenkirsche
  • Essigbaum
  • Flieder

Auch hier sollte genau hingesehen werden, da einige Zuchtformen durchaus höher werden oder eine überraschend umfassende Breite aufweisen können.

Für große Flächen

Wer über einen größeren Garten verfügt, kann hingegen höher werdende Gewächse wählen. Die beliebtesten Pflanzen hier sind unter anderem:

  • Judasbaum
  • Hainbuche
  • Losbaum
  • Japanmispel
  • Schneeglöckchenbaum
  • Zierapfel
  • Scheinbuche
  • Japanische Zierkirsche
  • Korkenzieherweide
  • Schirmtanne  

Pflege

Bei der Pflege der Zierbäume muss natürlich zunächst beachtet werden, welchen Standort sie benötigen. Die folgende Einteilung kann bei der Entscheidung helfen:

Zu den Zierbäumen für vollkommen bis teilweise sonnige Standorte eignen sich:

  • Nahezu alle Ahorn-Arten
  • Magnolien
  • Forsythien
  • Scheinzypressen
  • Tulpenbaum Tulpenbaum
  • Zier-Apfel
  • Flieder
  • Seidelbast
  • Schneeball
  • Tauben- oder Taschentuchbaum

Selbstverständlich handelt es sich hierbei nur um eine kleine Übersicht. Auch zahlreiche andere Pflanzen vertragen einen vollsonnigen Standort oder einen hellen Pflanzplatz. Andererseits können spezielle Zuchtformen ansonsten sonnenliebender Gewächse auch schattige Stellen bevorzugen.
Vor der Auswahl sollte daher stets in Erfahrung gebracht werden, wo die Pflanze gedeiht.  
Sind im Garten eher schattige Plätze zu verschönern, empfehlen sich diese Zierbäume:

  • Seidelbast
  • Kugelfederahorn
  • Pyramiden-Hainbuche
  • Kornelkirsche
  • Stechpalme
  • Kugel-Amberbaum
  • Kirschlorbeer

Sofern es sich um einen halbschattigen Standort handelt, ist die Auswahl auch hier also recht groß. Wiederum sollte jedoch kontrolliert werden, ob die entsprechende Zuchtform tatsächlich schattige Lagen verträgt und in ihnen gedeiht. Toleriert sie wenig Licht am Standort lediglich, können Blüte und Duft deutlich geringer ausfallen, die Schönheit leidet.

Gießen
Bei einer Pflanzung im Garten und nach dem erfolgreichen Anwachsen können die meisten Zierbäume auf das regelmäßige Gießen verzichten. Lediglich in längeren Trockenzeiten, bei sehr üppiger Blüte und bei der Kultur im Kübel sollte zu Gießkanne oder Gartenschlauch gegriffen werden.

Abhängig ist dies wiederum ebenfalls von der gewählten Pflanzenart.

Düngen
Ob und wie oft eine Düngung nötig ist, richtet sich nach dem jeweiligen Gewächs. Einige Zierbäume können darauf fast vollständig verzichten und gedeihen auch auf mageren Böden problemlos. Andere benötigen für die üppige Blüte auch reichliche Nährstoffmengen.   

Schneiden
Baumschnitt Von wenigen Ausnahmen abgesehen ist bei den Zierbäumen auch ein regelmäßiger Verschnitt von Nöten – nicht nur für den Erhalt der Form. Auch ein dichter, verzweigter Wuchs, die Verjüngung und damit die Blühfreude hängen davon ab.

Wann die Zweigschere zum Einsatz kommt, ist bei den blühenden Zierbäumen recht einfach nach dem Zeitpunkt der Blüte zu entscheiden.

Frühzeitig blühende Gewächse, wie beispielsweise die Forsythie, der Tulpenbaum oder Schneeball, werden direkt nach der Blüte verschnitten. In der Regel reicht es bei diesen aus, die Maßnahme aller zwei bis drei Jahre durchzuführen. Abgenommen wird dabei jeweils ein Drittel der Zweiglänge.
Blühen die Ziergewächse im Sommer, darf mit dem Verschnitt bis zum Herbst gewartet werden. Auch ein Kürzen der Zweige im zeitigen Frühjahr, vor dem erneuten Austrieb – ist jedoch möglich. Hierbei ist es dann allerdings entscheidend für die Blütenpracht, den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Es darf weder bei Frost noch zu spät geschnitten werden, anderenfalls werden nur wenige Knospen gebildet oder gar in ihrer Anlage entfernt.

Bei allen anderen Gewächsen, mit Ausnahme der Weide, wird ausschließlich in der jeweiligen Ruhephase verschnitten. Also wiederum im Herbst oder Frühjahr. Vermieden werden sollte die Maßnahme während herrschenden Frostes. Davon abgesehen muss in der Regel jedoch nicht allzu vorsichtig vorgegangen werden. Ein Drittel oder gar die Hälfte der Zweiglänge ist zu entfernen.

Hinweis: Neben dem Einsatz von frisch gesäubertem und bestenfalls desinfiziertem Schnittwerkzeug ist für den gelungen Verschnitt auch entscheidend, dass die speziellen Bedürfnisse des Gewächses beachtet werden. Wer sich hierbei unsicher ist, sollte im Vorfeld fachlichen Rat einholen.
Fazit
Durch die große Auswahl an Zierbäumen im Handel lässt sich für jeden Garten und jeden Geschmack das passende Gewächs finden – für die richtige Pflege und den korrekten Standort sollten jedoch in jedem Fall umfassende Informationen über die Art eingeholt werden. Nur so können Gedeihen und der dekorative Charakter gesichert werden.