Gartengestaltung Rasen

Welcher Sand zum Rasen sanden? Quarzsand, Spielsand & Co

Eimer voller Sand auf Rasen

Wie Vertikutieren, Aerifizieren, Kalken und Düngen gehört auch das Sanden zu den wichtigen Pflegearbeiten auf Rasenflächen. Lesen Sie hier, welcher Sand sich zum Sanden des Rasens besonders gut eignet.

Geeignete Sandtypen

Zum Sanden des Rasens verwenden Sie am besten Quarzsand, der die folgenden Eigenschaften aufweist:

  • feine Körnung bis maximal 2 Millimetern
  • rundgeschliffene Sandkörner
  • gewaschene Qualität
Quarzsand in Händen
Quarzsand ist sehr feinkörnig.

Quarzsand ist eine Sandart mit einem besonders hohen Anteil an Quarzkörnern: Dieser muss mindestens 95 Prozent betragen. In der Regel enthält jeglicher Sand – vor allem der im Tagebau abgebaute – verschiedene Beimischungen unterschiedlichen Grades wie etwa Ton, Lehm oder Kalk.

Diese Beimischungen sind für Rasensand jedoch nicht gewünscht, weshalb Sie auf reinen, gewaschenen Quarzsand zurückgreifen sollten. Durch die Waschung werden unerwünschte Beimischungen herausgespült, zudem ist das Material anschließend rieselfähiger. Auch Spielsand – der ebenfalls sehr feinkörnig und zudem besonders gründlich gewaschen ist – eignet sich gut für diesen Zweck.

Tipp: So genannter Rasensand ist nichts weiter als reiner Quarzsand, nur etwas teurer. Dieser Sandtyp lohnt sich nur, wenn ihm bereits Rasenkalk oder Dünger beigemischt ist und Sie sich so einen Arbeitsgang ersparen können.

Kalkhaltiger Quarzsand – ja oder nein?

Vermooster Rasen
Bildet sich vermehrt Moos im Rasen, sollten Sie zum Sanden auf kalkhaltigen Quarzsand setzen.

Rasen- oder Quarzsand ist in kalkhaltiger oder kalkarmer Qualität erhältlich. Kalkhaltiger Sand ist nur dann sinnvoll, wenn

  • der pH-Wert des Bodens in den sauren Bereich abgleitet
  • bestimmte Zeigerpflanzen wie Sauerklee oder Sauerampfer wachsen
  • der Rasen vermoost

In all diesen Fällen wird der Kalkgehalt des Rasensands allerdings nicht ausreichend sein, so dass Sie ohnehin auf Gartenkalk zurückgreifen müssen. Daher ist es vollkommen ausreichend, auf kalkarme Sandqualitäten zurückzugreifen.

Tipp: Viel wichtiger ist ohnehin, dass der Rasensand rundkörnig ist. Dies erleichtert den Wurzeln das Wachstum nach unten, zudem sickert dieser Sand schneller in den Boden ein.

Ungeeignete Sandarten

Ungeeignet zum Sanden des Rasens sind hingegen alle Sandtypen, die grobkörniger als 2 Millimeter sind und zudem keine rundgeschliffenen Körner aufweisen. Hierzu zählen etwa alle Arten von Bausand (z. B. Betonsand, Fugensand etc.), da dessen Körner so beschaffen sein müssen, dass sie leicht ineinander verhaken. Nur so lässt sich beispielsweise Beton oder Mörtel herstellen. Beim Rasensand ist diese Eigenschaft nicht erwünscht, da sie das Wurzelwachstum beeinträchtigen würde.

Ein Haufen Bausand
Bausand ist zu grobkörnig, um damit den Rasen zu sanden.
Hinweis: Sand wird meist im Tagebau abgebaut. Allerdings wird auf Baustellen häufig auch gern Flusssand – beispielsweise Rheinsand – verwendet, der ebenfalls eine recht grobe und unregelmäßige Körnung aufweist. Deshalb ist Flusssand für Rasenflächen eher weniger geeignet.

Zeitpunkt und Menge des Ausbringens

Doch für welche Sandart Sie sich auch entscheiden: Hinsichtlich des idealen Zeitpunkts zur Ausbringung und der erforderlichen Menge unterscheiden sich die unterschiedlichen Typen überhaupt nicht. Für jeglichen Rasensand gilt:

  • grundsätzlich ganzjährige Ausbringung möglich
  • am besten jedoch im Frühjahr nach dem Vertikutieren und Aerifizieren
  • Sanden gleichzeitig mit Kalken oder Düngen möglich
  • auch zeitgleich mit Rasenaussaat sinnvoll

Die erforderliche Menge ist hingegen abhängig von der Beschaffenheit sowohl des Sandes als auch des Bodens: Zwischen zwei und 10 Kilogramm je Quadratmeter Rasenfläche sollten Sie rechnen. Je lockerer der Boden ist, desto weniger Sand brauchen Sie. Ohnehin sandiger Untergrund muss allerdings nicht extra gesandet werden. Tonhaltige bzw. lehmhaltige Böden brauchen hingegen größere Mengen. Im Schnitt, d. h. für normalen Gartenboden, genügen jedoch zwischen drei und fünf Kilogramm je Quadratmeter.

Rasen kalken
Tipp: Sie können den Rasen zwar gleichzeitig kalken bzw. düngen und sanden, aber niemals gleichzeitig kalken und düngen! Bringen Sie erst den Kalk aus und ca. vier Wochen später die erste Düngung.

Rasen sanden: Kurz-Anleitung

Das eigentliche Sanden des Rasens ist unkompliziert:

  • Rasen gründlich auskämmen und vertikutieren
  • Sand mittels Streuwagen oder per Hand ausbringen
  • gleichmäßigere Ausbringung mit Streuwagen
  • bei Verteilung per Hand mit Rechen oder grobem Besen nacharbeiten
  • Grasnarbe nicht vollständig mit Sand bedecken

Nach dem Sanden sollten die Spitzen der Grashalme aus dem Sand hervorragen. Zudem sollten Sie die Rasenfläche gründlich und tiefgründig wässern, nach dem Vertikutieren ist sie zudem für mindestens eine Woche nicht zu betreten.

Häufig gestellte Fragen

Kann man zum Sanden auch Meersand verwenden?

Wie Flusssand wird auch Meersand gern zum Bauen verwendet. Dieser Sand ist gut ausgewaschen, weist jedoch eine unterschiedliche (oft grobe) Körnung auf. Zudem sind die Körner nicht rundgeschliffen, was diesen Sand als Rasensand untauglich macht. Besser wäre, so man ihn denn bekäme, Wüstensand geeignet. Dieser eignet sich aufgrund der gleichmäßigen, runden Körnung nicht für Bauprojekte.

Weshalb sollte man den Rasen überhaupt sanden?

Das Sanden soll den Boden lockerer und durchlässiger machen, damit einerseits die Wurzeln leichter tiefgründig einwachsen können und andererseits sich keine Staunässe bilden kann. Zudem sorgt der Sand für eine bessere Durchlüftung des Bodens, was wiederum ein kräftigeres Wachstum der Gräser zur Folge hat. Unerwünschter Beiwuchs wie beispielsweise Moos hat dann weniger Chancen, sich auszubreiten. Somit trägt das Sanden auch dazu bei, dass die Rasenfläche robuster und trittfester wird.