Gartengestaltung Rasen

Rasen düngen – richtige Düngung im Jahresverlauf

Kaliumdünger Rasenpflege

Wenn die Schneedecke schmilzt, zeigt sich der Rasen häufig gräulich und bräunlich. Dazu ist er verklebt, struppig und wirkt stellenweise verfilzt. Vom satt grünen Prachtstück ist er also sehr weit entfernt. Dennoch sollte sich von diesem Anblick niemand dazu verleiten lassen, direkt zum Mäher zu greifen oder den Rasen zu düngen. Denn bevor diese Schritte durchgeführt werden können, benötigt das Gras ein wenig Vorbereitung.

Das sanfte Säubern der Wiese

Ein Winterbesen mit harten Borsten oder ein Rechen sind die ersten Hilfsmittel, die Grashalme nach dem Winter sehen sollten. Mit diesen wird die Oberfläche gründlich aber dennoch schonend gereinigt. Dabei werden vertrocknete Pflanzenreste entfernt, die Halme voneinander getrennt und verfilzte Bereiche schon einmal leicht angelöst.

Bereits nach dieser sanften Säuberung wirkt der Rasen etwas geordneter, wenn auch immer noch struppig und stumpf.

Den Rasen düngen – was ist wichtig?

Nach dem das Gras von den Überresten des Winters gereinigt wurde, kann die erste Dünung erfolgen. Allerdings ist hierfür mehr als eine offene Oberfläche notwendig.

Denn damit der Rasen das Düngen verträgt, die zusätzlich zur Verfügung gestellten Nährstoffe also überhaupt aufnehmen kann, muss er erst einmal wieder aktiv werden. Und das ist erst dann der Fall, wenn eine Temperatur von etwa 15°C herrscht. Anderenfalls bleibt der Dünger ungenutzt liegen oder kann sogar Schäden an den Wurzeln hervorrufen.

Es ist daher wichtig, dass keinesfalls zu früh gedüngt, sondern die richtige Temperatur abgewartet wird.

Klettert das Thermometer auf diesen Wert, sollte ein spezieller Rasendünger mit reichlich Stickstoff eingesetzt werden. Dieser Nährstoff regt das Wachstum an und sorgt dafür, dass sich das Gras schnell von den Strapazen des Winters erholen kann.

Erst Düngen – dann mähen

Rasen düngen Den Rasen zu düngen sollte im Frühjahr vor jeglichen anderen Eingriffen und Behandlungen stehen – das schonende Reinigen ausgenommen.

Denn so harmlos das Mähen auch erscheinen mag, dem Rasen werden dabei Verletzungen zugeführt. Im Normalfall führen diese zu einem dichteren Wachstum. Kurz nach dem Winter ist dies aber nicht der Fall. Stattdessen ist das Gras jetzt noch besonders anfällig für Krankheiten, Schädlinge und Keime.

Der erste Schnitt des Jahres sollte also erst ein bis zwei Wochen nach der Rasendüngung durchgeführt werden, auch wenn das Gras bis dahin struppig wirkt. Lohn für die Geduld an dieser Stelle ist ein sattes und dichtes Grün während der folgenden Monate.

Das Vertikutieren

Der vertikale Schnitt und das Entfilzen des Rasens ist ebenfalls ein recht anstrengender Eingriff. Ebenso wie mit dem Mähen sollte also auch mit dem Vertikutieren gewartet werden, bis der Rasen ausreichend Zeit zur Aufnahme des Düngers hatte.

Ideal ist es zusätzlich auch einen kleinen zeitlichen Abstand zum Mähen zu halten. Auch hier sind wieder ein bis zwei Wochen angeraten. Dadurch wird die Wiese nicht überanstrengt aber dennoch gepflegt, wächst dicht und erhält ein frisches Grün.

Tipp: Wenige Tage nach dem Vertikutieren erneut den Rasen düngen. Dieses Mal aber nur sehr leicht. Nährstoffe dringen nun schneller in die Tiefe und helfen den Gräsern dabei sich zu regenerieren. Auf diese Weise entstehen keine Lücken im Rasen und bereits vorhandene schließen sich schneller. Zudem zieht es die Wurzeln etwas stärker in die Tiefe, wodurch sich der Rasen widerstandsfähiger gibt.

Dünger und Wasser

Rasendünger mit einem hohen Anteil von Stickstoff regt zwar das Wachstum an, Zuviel schadet dem Rasen und Boden allerdings. Die Folge sind sichtbare Verbrennungen am Gras, die sich nur schwer wieder ausgleichen lassen.

Daher sollte ein solcher Rasendünger nur vorsichtig und schwach eingesetzt werden. Das gilt besonders, wenn zweimal in kurzer Folge gedüngt wird.

Zusätzlich sollte nach der Rasendüngen intensiv gewässert werden. Hierdurch verteilt sich der Stickstoff gleichmäßiger und schwächer, es kommt nicht zu lokal hohen Konzentrationen. Selbst wenn der Rasendünger also an einer Stelle einmal ausrutscht, muss hier keine Verbrennung befürchtet werden.

Ob der Rasen nach dem Düngen mit Gießkannen geschwemmt, dem Gartenschlauch gewässert, gesprengt oder ein starker Regenfall abgepasst wird ist egal, wichtig ist nur, dass der Dünger aufgeweicht und verdünnt wird.

Sommerpflege für das deckende Grün

Rasenpflege Fußballspielen, Grillen, rennende Kinder – im Sommer muss der Rasen einiges aushalten. Von der Hitze und Trockenheit ganz zu schweigen.

Auch in den Sommermonaten sollte der Rasen gedüngt werden. Allerdings sind jetzt andere Nährstoffe wichtig, Stickstoff kann in den Hintergrund treten. Ein besonderes Augenmerk sollte auf Magnesium und Kalzium liegen, diese sorgen zum einen für das schöne und satte Rasengrün. Helfen der Wiese andererseits dabei möglichst wenig von der Hitze angegriffen zu werden.

Es ist wiederum empfehlenswert, auf speziellen Rasendünger – günstigsten Falls Langzeitdünger – zurückzugreifen.

Wann sollte die Sommerdüngung erfolgen?
Wurde im Frühjahr einmal gedüngt, darf die Sommerdüngung des Rasens schon sehr früh erfolgen. Etwa zwei bis drei Monate nach der anfänglichen Nährstoffgabe sind ideal.
Wer im Frühling gleich zweimal zum Rasendünger gegriffen hat, kann sich nun etwas mehr Zeit lassen. Ein zeitlicher Abstand von mindestens drei Monaten sollte eingehalten werden.
Der Zeitpunkt der Sommerdüngung hängt auch von der Art des zuerst verwendeten Düngers ab. Empfehlenswert ist es, sich nach den Angaben des Herstellers zu richten.

Morgens, mittags oder abends düngen?
Das Rasendüngen sollte ebenso wie das Mähen im Sommer keinesfalls in der prallen Sonne erfolgen. Zu groß ist hier das Risiko, dass der Rasen sofort Verbrennungen davon trägt. Zudem wird beim anschließenden Schwemmen unnötig viel Wasser verbraucht.
Besser ist es also, den Rasen abends zu düngen. Auf diese Weise können die Nährstoffe über Nacht besser ins Erdreich einziehen. Körperlich schonender ist es ohnehin.

Das Schwemmen im Sommer
Vor allem bei hohen Temperaturen ist es sehr wichtig, den Rasen nach dem Düngen zu wässern. Und zwar reichlich. Je mehr er im Anschluss eingeschwemmt wird, desto besser ziehen die Stoffe in den Boden. Umso geringer ist auch die Gefahr, dass es durch zu hohe Konzentrationen zu Schäden an Wurzeln und Blättern kommt.

Düngung des Rasens im Herbst

Wiese Rasen Gras Im Herbst noch einmal den Rasen zu düngen – davon raten viele Gärtner dringend ab. Denn durch die Nährstoffgabe werden die Halme noch einmal zum Wachstum angeregt, gerade das macht die Gräser aber empfindlicher für den herannahenden Frost. Trotz dieses richtigen und wichtigen Einwandes sollte keinesfalls auf die herbstliche Rasendüngung verzichtet werden.
Allerdings darf auch nicht einfach jedes Düngemittel Verwendung finden. Im Herbst kommt es vor allem darauf an, dass nur wenig Stickstoff auf die Gräser gelangt. Stattdessen sollte reichlich Kalium zum Einsatz kommen. Auf diese Weise werden die Zellen geschützt, was bis in den Winter hinein anhält. Das Höhenwachstum wird jedoch nicht angeregt.

Erreichen lässt sich dies mit speziellem Herbstdünger für den Rasen. Selbst dieser darf aber nicht ohne Vorbereitung verteilt werden.

Die Vorbereitung auf den Winter

Bevor der Rasen ein letztes Mal im Jahr gedüngt wird, sind einige Vorbereitungen notwendig. Diese schaffen nicht nur eine ideale Basis für den Nährstoff-Auftrag. Sie schützen den Rasen auch zusätzlich im Winter und sorgen dafür, dass die Gräser im kommenden Jahr weniger Pflege benötigen. 

Zu diesen Vorbereitungen gehören die folgenden Arbeiten:

  • Den Rasen reinigen, von sämtlichen Blätter, Moos und Zweigen befreien
  • Rasen mähen
  • Rasenkanten schneiden

Im Prinzip stehen also keine Arbeiten außer der Reihe an. Wer seinen Rasen ohnehin das ganze Jahr über abharkt und komplett mäht beziehungsweise schneidet, muss auch im Herbst nichts daran ändern.

Im Anschluss an die vorbereitenden Arbeitsgänge wird der spezielle Herbstdünger auf den Rasen aufgetragen und noch einmal gewässert. Allerdings nur leicht. Anderenfalls kann trotz der geringen Konzentration an Stickstoff zu viel davon an die Wurzeln gelangen. Hier sollte also wirklich nur ein schwacher Auftrag erfolgen.

Der beste Zeitpunkt für das letzte Rasendüngen liegt Ende Oktober bis Anfang November. Wer zu diesem Zeitpunkt im Garten nicht mehr über fließendes Wasser verfügt, was in einigen Gartenvereinen der Fall ist, sollte die Düngung am Wetterbericht ausrichten. Stehen heftige Regenfälle an, ist der richtige Moment gekommen.

Zusätzliche Nährstoffe – wie aufbringen?

Kalkduenger Raskenkalk Rasen düngen Ein gleichmäßiger Auftrag des Düngemittels ist wichtig, um die Nährstoffe sinnvoll zu verteilen. Zudem können hohe Konzentrationen an einer Stelle zu Verbrennungen, also braunen oder kahlen Stellen, führen.

Am einfachsten ist der Auftrag durch einen Düngewagen. Natürlich ist es aber auch möglich, den Rasendünger per Hand aufzubringen, wenn mit ebenmäßigen Schleuderbewegungen vorgegangen wird.

Generell gilt: Je gleichmäßiger die Verteilung, desto besser das Ergebnis. Die Mühe hierbei lohnt sich also.

Welche Art der Bewässerung ist am günstigsten?

Das an die Rasendüngung anschließende Bewässern des Grases ist, wie bereits erwähnt, wichtig um den Dünger gleichmäßig zu verteilen und ihn dahin zu schwemmen wo er benötigt wird. Zudem schützt das Gießen die Halme vor chemischen Verbrennungen, die bei einer zu hohen Oberflächenkonzentration des Düngers auftreten können.

Aus diesen Gründen muss das Schwemmen ebenso gleichmäßig erfolgen, wie die Düngung an sich. Ein konzentriert eingestellter Gartenschlauch ist daher nicht geeignet. Denn der Wasserstrahl würde das Düngemittel aufschleudern und ungünstig verteilen.

Stattdessen kann der Rasen durch eine Gießkanne mit Aufsatz gegossen, automatisch gesprengt oder mit einem Gartenschlauch gewässert werden. Sofern letzterer mit einem Diffuser versehen oder nur leicht aufgedreht und mit einem Finger teilweise verschlossen wurde.

Am einfachsten ist es aber natürlich, den Rasen zu sprengen.

Die Vorteile der regelmäßigen Graspflege

Und wozu jetzt der ganze Aufwand? Den Rasen zu düngen und regelmäßig zu pflegen hat gleich mehrere Vorteile. Auch wenn es sich anfangs nach mehr Aufwand anhören mag, tatsächlich wird dabei langfristig Arbeit und Zeit eingespart.

Das Düngen, Mähen, Reinigen und Vertikutieren macht den Rasen widerstandsfähiger. Das gilt für Schädlinge, Krankheiten und Pilzbefall. Die Wiese sieht also nicht nur gesünder aus, sie ist es auch. Neben der ansprechenden Optik hat das den Vorteil, dass der Rasen stark beansprucht werden kann. Beispielsweise durch spielende Kinder. Dennoch wird er sich immer wieder schnell erholen. Ein neues Aussäen wird damit unnötig.

Wiese Rasen Gras Ebenso wie der zusätzliche Auftrag von speziellen Düngern, die bei Mangelerscheinungen nötig werden. Wer den Rasen regelmäßig pflegt und Instand hält, spart sich also größere Eingriffe, die deutlich mehr Zeit und Aufwand erfordern.

Düngung – Kinder und Tiere

So gut der Dünger auch für den Rasen sein mag, für Menschen und Tiere gilt das in der Regel nicht. Die möglichen Folgen reichen von hässlichen Verfärbungen der Schuhe oder Pfoten, bis hin zu Verbrennungen der Haut und anderen gesundheitlichen Folgen. Je nach Angaben des Herstellers sollte der Rasen nach dem Düngen also erst einmal für eine Weile nicht betreten werden. Für gewöhnlich reichen 7 bis 14 Tage als Sperrgebiet aus.

Fazit
Wird der Rasen dreimal im Jahr gedüngt, kann er für lange Zeit gesund und besonders ansehnlich gehalten werden. Und das mit minimalem Aufwand. Werden speziell an die Jahreszeit angepasste Rasendünger verwendet und die Ratschläge befolgt, besticht das Gras im eigenen Garten bald mit sattem Grün.