Gehölze - Zier- und Formgehölze Laubgehölze - Pflege und Schnitt

Weide-Arten: die häufigsten 16 Weidensträucher

bekannte Weidensträucher

Wer den Begriff Weide hört, denkt direkt an die großen Trauerweiden im Park oder an die Sträucher mit den dekorativen Weidekätzchen. Weide-Arten können sehr vielfältig sein und es gibt durchaus auch im Kübel kultivierbare Weidensträucher.

Heimische Weide-Arten

Nicht nur in anderen Ländern oder auf anderen Kontinenten gibt es verschiedene Arten von Weiden (Salix), auch hier sind einige verschiedene Sorten heimisch. Diese wachsen in der freien Natur, können aber auch im eigenen Garten kultiviert werden. Zu den heimischen Arten gehören die folgenden:

Alpen-Weide (Salix alpina)

  • vor allem in österreichischen Alpen beheimatet
  • auch Südtirol und Dolomiten
  • niederliegender Strauch
  • nur bis 10 Zentimeter hoch
  • Triebe leicht behaart
  • Laub frischgrün
  • kleine Kätzchen gemeinsam mit Blattaustrieb
  • gut für Steingärten geeignet
  • sonniger Standort
  • winterhart
Alpen-Weide (Salix alpina)
Quelle: Opioła Jerzy, Salix alpina a2, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0

Harlekinweide (Salix integra)

  • wächst als Strauch oder Kleinbaum
  • kann im Kübel kultiviert werden
  • im Beet bis zu drei Meter hoch
  • buschiger, kugelförmiger Wuchs
  • gelbe Blüte im März und April
  • Weidenkätzchen
  • winterhart
  • sonniger bis halbschattiger Standort
  • grüne bis mehrfarbige Blätter
  • auch als unterschiedliche Hybride erhältlich wie ‚Hakuro Nishiki‘
Harlekinweide (Salix integra)
Hinweis: Eigentlich handelt es sich bei der Harlekinweide nicht um eine heimische, sondern um eine japanische Art. Da das Gehölz jedoch bereits in den 70ziger Jahren des vorherigen Jahrhunderts nach Deutschland eingeführt wurde, gilt sie bereits als heimisch in den hiesigen Gärten.

Korbweide (Salix viminalis)

  • auch als Hanfweide bekannt
  • als Strauch und Kopfweide kultivierbar
  • bevorzugt in naturnahen Gärten gepflanzt
  • kann ungeschnitten bis 10 Meter hoch und 8 Meter breit werden
  • Blüte von März bis April
  • Weidenkätzchen
  • winterhart
  • sonniger Standort
  • gut schnittverträglich
Korbweide (Salix viminalis), Weidensträucher
Idee: Aus den Ruten der Korbweide können Sie Körbe und Zäune und sogar Sichtschutzwände flechten. Denn die geschnittenen Triebe sind sehr biegsam, wenn diese noch nicht zu alt geschnitten wurden und können leicht in die gewünschten Formen gebogen werden.

Schweizer Weide (Salix helvetica)

  • Kleinstrauch
  • halbrunder Wuchs
  • Höhe bis einen Meter
  • Breite ebenfalls bis zu einem Meter
  • Blütezeit von März bis April
  • silberweiße Kätzchen
  • verfärben sich zu goldgelb
  • sonniger bis halbschattiger Standort
  • winterhart
  • als Kübelpflanze gut geeignet
Schweizer Weide (Salix helvetica)
Quelle: APictche, Salix helvetica (2), Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 4.0

Salweide (Salix caprea)

  • als Strauch oder Kleinbaum
  • auch Kätzchenweide genannt
  • gelbe Weidenkätzchen
  • Blüte von März bis April
  • bekannte Weidenart zu Ostern
  • bis zu 8 Meter hoch
  • aufrecht und kugelförmig
  • winterhart
  • eignet sich gut für Sichtschutzhecke
  • auch Kübelkultivierung möglich
Salweide (Salix caprea), Weidensträucher
Quelle: GT1976, 2018-04-09 (107) Catkins of undefined Salix (willow) at Bichlhäusl at Haltgraben in Frankenfels, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 4.0

Auch die Silberweide (Salix alba) sowie die Trauerweide gehören zu den heimischen Arten. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um kleine Sträucher, die im Kübel oder einem Gartenbeet gepflanzt werden können. Diese beiden Weide-Arten benötigen viel Platz da sie sehr groß werden.

Hybride und Zierpflanzen

Weidensträucher werden auch bevorzugt als Hybriden gezüchtet. Hierbei sollen die Züchtungen optimiert werden, so dass sie sich gut der Umgebung, dem jeweiligen Klima und in der Größe anpassen können. So gehört zu den Weide-Arten und Zierpflanzen, die als Hybride gezüchtet wurde, die folgende Weide:

Korkenzieher Weide (Salix matsudana ‚Tortuosa‘)

  • Großstrauch oder Kleinbaum
  • 8 bis 12 Meter hoch
  • kann sehr breit werden
  • benötigt im Garten viel Platz
  • sehr bizarrer Wuchs
  • Äste und neue Triebe wie Korkenzieher
  • lange, schmale Blätter
  • Blütezeit März bis April
  • kann auch im Kübel kultiviert werden
  • sonniger Standort
Korkenzieher Weide (Salix matsudana 'Tortuosa'), Weidensträucher
Quelle: AnRo0002, 20161023Salix matsudana tortuosa1, Bearbeitet von Gartendialog, CC0 1.0
Hinweis: Bei der Korkenzieherweide handelt es sich um eine Hybridenzüchtung der Chinesischen Weide.

Kleinwüchsige Weide-Arten

Wer an Weiden denkt, denkt oftmals direkt an die großen, ausladenden Bäume, die in den großen Parks stehen. Bestes Beispiel ist hier die Trauerweide mit ihren langen, bis zum Boden herabhängenden Ästen. Diese sind zwar schön anzusehen, passen aber in keinen Garten. Doch auch hier gibt es für Kübel und Gartenbeet wunderschöne und dekorative kleinwüchsige Weidensträucher:

Flaumweide (Salix laggeri)

  • Strauch
  • ein bis zwei Meter hoch
  • Zweige kraus behaart
  • Blüte sind Weidenkätzchen
  • Blütezeit im März und April
  • winterhart
  • in der Schweiz verbreitet
  • sonniger bis halbschattiger Standort
  • zur Kübelkultivierung geeignet

Hechtblaue Weide (Salix caesia)

  • auch Blaugrüne Weide
  • ursprünglich in Asien verbreitet
  • Zwergstrauch
  • dicht verzweigt
  • Höhe bis 70 Zentimeter
  • rötlich-braune oder rotschwarze Rinde
  • seidig behaart
  • Blütezeit im Mai
  • untere Blattseite blaugrün
  • winterhart
Hechtblaue Weide (Salix caesia)
Quelle: Майоров С. Р., Salix caesia-MW0303087-live-1, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY 4.0

Heidelbeer-Weide (Salix myrtilloides)

  • auch Moor-Weide genannt
  • Verbreitung Asien und Europa
  • sparrig verästelt
  • Zwergstrauch
  • 15 bis 50 Zentimeter hoch
  • gelbe oder rotbrauen aufrechte Zweige
  • Blüte im Mai
  • bevorzugt Sumpf- und Moorgebiete
  • winterhart
  • kühler, sonniger Standort
Heidelbeer-Weide (Salix myrtilloides), Weidensträucher
Quelle: peganum from Small Dole, England, Salix myrtilloides Pink Tassels – Flickr – peganum, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 2.0

Krautweide (Salix herbacea)

  • Spalierstrauch
  • kann auch als kriechender Zwergstrauch bezeichnet werden
  • Wuchshöhen nur zwischen 2 und 10 Zentimetern
  • verholzter Stamm unterirdisch kriechend
  • nur Zweige und Blätter wachsen aus Erde
  • Blüte zwischen Mai und September
  • junge Früchte leuchtend rot
  • winterhart
  • kalter Standort bevorzugt
Krautweide (Salix herbacea)
Quelle: Meneerke bloem, Salix herbacea002, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0
Hinweis: Bei diesem kleinsten aller Bäume handelt es sich um ein Relikt aus der Eiszeit. Er kommt daher auch besser mit kalten als mit warmen Temperaturen zurecht. In der freien Natur ist der Standort in der Regel zwischen sieben und acht Monaten schneebedeckt.

Kurzzahn-Weide (Salix breviserrata)

  • Zwergstrauch
  • niederliegend
  • bis zu 10 Zentimeter Höhe
  • rote Weidenkätzchen
  • Blütezeit Juni bis Juli
  • vor allem im Mittelmeerraum beheimatet
  • Verbreitung auch in heimischen Gärten
  • zur Kübelpflanzung geeignet
  • winterhart
  • sonniger Standort
Kurzzahn-Weide (Salix breviserrata), Weidensträucher
Quelle: spacebirdy
(also known as geimfyglið (:> )=| made with Sternenlaus-spirit), Salix breviserrata – botanischer Garten Wien, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0

Netzweide (Salix reticulata)

  • auch Netzblättrige Weide
  • Zwergstrauch
  • bis zu 30 Zentimeter hoch
  • eng am Erdboden anliegend
  • Vorkommen in Nordeuropa, Nordamerika und arktisches Asien
  • bevorzugt die Höhenlagen der Alpen
  • kühler, sonniger Standort
  • absolut frosthart
  • längliche rote Blüten
  • wachsen aufrecht
Netzweide (Salix reticulata)
Quelle: Matt Lavin from Bozeman, Montana, USA, Salix reticulata (5027147325), Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 2.0

Ohr-Weide (Salix aurita)

  • auch Salbeiweide oder Öhrchen-Weide
  • Name von zwei Beiblättern am Stiel jeden Blattes
  • sparrig verzweigter Wuchs
  • Strauch wächst sehr langsam
  • Wuchshöhe zwischen zwei und drei Metern
  • gelbe Kätzchen-Blüten
  • Blütezeit von März bis April
  • sonniger bis halbschattiger Standort
  • winterhart
  • einheimisches Gewächs
Ohr-Weide (Salix aurita), Weidensträucher
Quelle: Gerardgiraud., Saule (Salix aurita), Saint-Aubin-le-Cauf, France – 20100703-03, Bearbeitet von Gartendialog, CC0 1.0

Polar-Weide (Salix polaris)

  • kleiner, kriechender Strauch
  • ein bis neun Zentimeter hoch
  • bildet Rhizome
  • Hauptäste wachsen aufrecht
  • Rinde rotbraun
  • dichtgedrängte rote Blüten auf Stielen
  • wachsen aufrecht in Höhe
  • Verbreitung auf nördlicher Erdhalbkugel
  • benötigt viel Kälte
Polar-Weide (Salix polaris)
Quelle: Qaqqaqtunaaq from Iqaluit, Nunavut, Canada, Quarait aka Salix Polaris (1493078642), Bearbeitet von Gartendialog, CC BY 2.0

Seidenweide (Salix glaucosericea)

  • Verbreitungsgebiet in den Alpen
  • kühler, halbschattiger bis sonniger Standort
  • wächst gut auf felsigen Böden
  • Zwergstrauch
  • bis 70 Zentimeter hoch
  • wächst sehr ausladend
  • grüne, unscheinbare Blüten
  • Blütezeit Juni und Juli
  • in wärmeren Regionen bereits im April
Seidenweide (Salix glaucosericea), Weidensträucher
Quelle: Hectonichus, Salicaceae – Salix glaucosericea, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0

Woll-Weide (Salix lanata)

  • früher als wollige Weide bekannt
  • häufig als Heckenpflanze kultiviert
  • sparriger Strauch
  • bis 1,5 Meter hoch
  • Knospen und Triebe wollig behaart
  • Knospen zudem dick und goldgelb behaart
  • benötigt kühl-feuchten schattigen Standort
  • winterhart
Woll-Weide (Salix lanata), Weidensträucher
Quelle: peganum from Small Dole, England, Salix lanata – Flickr – peganum, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 2.0
Hinweis: In früheren Zeiten von Hungersnöten wurde die innere Rinde getrocknet und als Ersatz für Mehl bei der Brotherstellung verwendet. Der Geschmack ist jedoch sehr bitter, daher wird ein solches Brot heute nicht mehr gebacken.

Häufig gestellte Fragen

Woran kann man die verschiedenen Weide-Arten am besten unterscheiden?

Die verschiedenen Weidensträucher und die großen Weiden unterscheiden sich vor allem in der Wuchshöhe. So gibt es verschiedene Arten, zu denen auch die bekannte Trauerweide (Salix babylonica) gehört, die bis zu 30 Meter erreichen können, andere sind so klein, dass sie direkt am Boden wachsen.

Haben alle Weiden die gleichen Blätter?

Nein, auch hieran kann man die unterschiedlichen Arten gut erkennen. Diese können sich sehr voneinander unterscheiden. So gibt es die fadenförmigen und schmalen Blätter der Rosmarin-Weide (Salix rosmarinifolia), die schrumpeligen und blass grünen Blätter der Öhrchen-Weide wie auch die eiförmigen und seidig behaarten Blätter der Engadin-Weide (Salix hastata).

Ist der Stamm der Weiden, respektive die Rinde immer gleich?

Auch hier gibt es verschiedene Unterschiede. Vor allem in der Farbe. So ist die Rinde der Trauerweide eher gelb gefärbt, die der Öhrchen-Weide braungrau und die Purpur-Weide (Salix purpurea) besitzt, wie der Name schon vermuten lässt, einen roten Stamm.

Sind die Weidensträucher giftig?

In der Regel sind die Weiden (Salix) nicht giftig. Werden Teile in den Mund genommen, schmecken diese jedoch leicht bitter, was am enthaltenen Salicin liegen kann. Daher meiden kleine Kinder und Haustiere von ganz allein die Weiden, wenn sie diese doch einmal probiert haben. Junge Blätter verschiedener Weidearten können sogar im Salat verwendet werden.