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Japanischer Fächerahorn wird zu groß: was tun?

Japanischer Fächerahorn wird zu groß

Der Japanische Fächerahorn (Acer palmatum) gehört zu den schönsten Ziergehölzen für den Garten. Die Bäume wachsen sehr langsam, können aber trotzdem zu groß für ihren Standort werden. Lässt sich ihr Wachstum verlangsamen oder gar stoppen?

Wachstum stoppen oder verlangsamen?

Der beliebte Japanische Fächerahorn wächst mit einem jährlichen Zuwachs zwischen 20 und 30 Zentimeter zwar vergleichsweise langsam, kann jedoch mit der Zeit bis zu sieben Meter hoch und ebenso breit werden. Für so manchen Garten wird ein solches Exemplar zur räumlichen Herausforderung. Allerdings gibt es keine Möglichkeit, Bäume – und dazu gehört auch der Zierahorn – dauerhaft klein zu halten. Das Verlangsamen oder gar Stoppen des Wachstums ist also keine Option, zu groß gewordene Gehölze an ihrem Standort zu halten.

Junger Fächerahorn
Tipp: Erkundigen Sie sich schon vor der Pflanzung, wie groß das gewünschte Gewächs werden kann und welchen Platzbedarf es tatsächlich hat. Nach diesen Informationen sollten Sie den Standort gewissenhaft auswählen, auch wenn das Gehölz in den ersten Jahren dort etwas winzig wirkt.

Schneiden

Auch das regelmäßige Schneiden eignet sich nicht dazu, einen zu großen Zierahorn zu verkleinern oder in seinem Wachstum zu begrenzen. Schnittmaßnahmen haben nämlich die gegenteilige Wirkung: Sie regen das Triebwachstum erst recht an, sodass das Gehölz noch kräftiger austreibt. Diese Eigenschaft ist durchaus gewünscht, etwa, wenn die Verzweigung angeregt werden soll. Für eine Verkleinerung eignet sich ein Rückschnitt jedoch nicht. Ohnehin ist ein Kappen der Krone zwecks Begrenzung des Höhenwachstums keine gute Idee, schadet dieses doch dem attraktiven äußeren Erscheinungsbild des Zierahorns. Sie haben lediglich diese beiden Möglichkeiten:

  • Entfernung von störenden Ästen
  • Aufasten

Bei beiden Maßnahmen nehmen Sie bestimmte (z. B. überragende) Äste weg, wobei Sie diese ausschließlich von unterhalb der Krone wegschneiden. So bleibt die Krone optisch unbeschädigt.

Fächerahorn richtig schneiden

Frau schneidet Fächerahorn

Bevor Sie mit dem Schnitt beginnen, sorgen Sie zunächst dafür, dass die benötigten Schnittwerkzeuge (Messer, Schere und ggf. Säge) geschärft und gesäubert sind. Gehen Sie nun beim Schneiden des Fächerahorns wie folgt vor:

  • beschädigte, vertrocknete und sich überkreuzende Zweige abschneiden
  • störende Äste direkt an ihrem Ursprung (d. h. Astring oder am nächst größeren Seitenzweig) abschneiden
  • keine Stummel stehenlassen
  • möglichst einige Zentimeter oberhalb einer Knospe schneiden
  • nicht im alten Holz schneiden, da Zierahorne aus dem ein- und zweijährigen Holz neu austreiben
  • möglichst schräge Schnitte ausführen, damit darauf kein Regenwasser stehenbleibt
  • Schnitt anschließend mit einem scharfen Messer glätten
  • größere Wunden mit Wundpaste bestreichen

Damit der Baum nicht beschädigt wird, sollten Sie nicht mehr als ein Fünftel der Äste zugleich wegnehmen. Besser ist es ohnehin, die Schnittmaßnahmen auf mehrere Zeitpunkte zu verteilen. So kann sich der Ahorn nach dem Rückschnitt schneller erholen und verliert nicht zu viel Blattmasse auf einmal.

Hinweis: Schneiden Sie nur an trockenen Tagen, da Regenwasser Pilze und andere Krankheitskeime in die offenen Wunden hineinspülen kann. Zudem werden die Japanischen Zierahorne, im Gegensatz zu vielen anderen Gehölzen, optimalerweise im Sommer geschnitten. Ideal ist der Juni oder auch die Monate August bis September.

Umpflanzen

Der einzig sinnvolle Umgang mit einem zu groß geratenen Fächerahorn ist das Umpflanzen an einen geeigneteren Standort.  Das allerdings ist keine leichte Aufgabe, vor allem dann, wenn der Baum schon mehr als zehn Jahre an seinem Standort steht. Fächerahorne gehören zu den Flachwurzlern, deren Wurzeln bis zu 25 Meter breit wachsen können. Mehr als 25 Zentimeter tief reichen die Wurzelstränge hingegen selten. Setzen Sie das Gehölz also lieber früher denn später um, zumal sich der Ahorn bei Wurzelverletzungen schnell eine schwer zu behandelnde Pilzinfektion einfangen kann.

Fächerahorn im Vorgarten
Jüngere Exemplare lassen sich leichter umsetzen als ältere.

Der beste Zeitpunkt, um den Fächerahorn umzusetzen, ist im Frühjahr nach den Eisheiligen oder im Herbst. Beginnen Sie mit den Vorbereitungen am besten schon einige Monate vorher, indem Sie dazu einen kreisförmigen, etwa 20 Zentimeter tiefen Graben rund um den Baum ausheben. So gehen Sie dann beim späteren Umpflanzen vor:

  1. Wählen Sie dafür einen trockenen und möglichst nicht allzu sonnigen Tag.
  2. Graben Sie den Baum vorsichtig aus und heben ihn heraus.
  3. Entfernen Sie die Erde und schneiden Sie beschädigte Wurzeln weg.
  4. Gegebenenfalls sollten Sie auch oberirdisch Zweige und Triebe entfernen.
  5. Tauchen Sie den Wurzelballen nun in frisches Weidenwasser.
  6. Bereiten Sie den neuen Standort vor: Heben Sie das Pflanzloch aus und vermischen Sie den Aushub mit Kompost.
  7. Pflanzen Sie den Ahorn an seinem neuen Standort ein und gießen Sie ihn gut an.
Tipp: Damit die Wurzeln am neuen Standort besser anwachsen, wässern Sie in den folgenden Wochen häufiger. Halten Sie das Erdreich feucht, aber nicht nass.

Häufig gestellte Fragen

Gibt es auch klein bleibende Fächerahorne?

Wenn Sie gern in Ihrem Garten einen Fächerahorn pflanzen möchten, aber nur wenig Platz haben, empfehlen sich die verschiedenen Zwerg-Zierahorne. Manche Züchtungen bleiben von Natur aus klein und können daher problemlos auch in kleinen Vorgärten gepflanzt werden. Dazu gehören beispielsweise ‚Skeeter’s Broom‘ (Wuchshöhe bis zwei Meter), ‚Mikawa yatsubusa‘ (bis einen Meter hoch), ‚Shaina‘ (bis 150 Zentimeter), ‚Garnet‘ (bis 150 Zentimeter) oder ‚Dissectum‘ (dunkelgrüne Färbung, bis zwei Meter hoch).

Kann man einen Fächerahorn im Topf kultivieren?

Kleinbleibende oder zwergwüchsige Sorten des Fächerahorns eignen sich auch gut für den Kübel. Achten Sie darauf, dass der Pflanztopf möglichst weit ist (Zierahorne sind Flachwurzler) und am Boden einen Wasserabfluss hat. Bringen Sie am Topfboden eine Drainageschicht ein, um Staunässe zu vermeiden. Hierzu eignet sich beispielsweise Blähton sehr gut, diesen können Sie auch ins Substrat mischen. Als Substrat eignet sich eine hochwertige Pflanzerde auf Kompostbasis, die Sie mit etwas Sand mischen.