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Trollblume, Trollius – Standort, Pflanzen und Pflege

Trollblume

Die Trollblume gehört zu den Hahnenfußgewächsen und wird regional auch als Butterblume, Goldköpfchen oder Kugelranunkel bezeichnet. Wild wachsen die wunderschönen gelben Blumen in Feuchtwiesen und an Bachrändern, an Gewässern, Ufern und vor allem in Gebirgen. Sie mögen Höhenlagen von über 3.000 m und wachsen dort in Hochstaudenfluren. Die Trollblume ist schwach giftig und wird aus diesem Grund von Weidevieh gemieden. Allerdings ist sie im Wildbestand bundesweit gefährdet. Früher wurde sie zu einem Mittel gegen Skorbut verarbeitet. In Europa ist die Trollblume heimisch, vor allem in Mittel- und Nordeuropa. 1995 war sie Blume des Jahres. Ihren witzigen Namen hat sie nicht etwa aufgrund der im Gebirge siedelnden Trolle, sondern weil Althochdeutsch „troll“ so viel wie kugelrund bedeutet. Die Blumen haben gerade, kahle Stängel und werden zwischen 20 und 60 cm hoch. Ihre Blätter erinnern etwas an die von Geranium.

Standort und Nutzung

Trollblumen, mit lateinischer Bezeichnung Trollius europaeus, kommen im gesamten Alpenraum, aber auch im Flachland vor. Die Pflanzen mögen das Gebirge, sie schätzen den dort vorhandenen nassen, humusreichen Boden, der in Gräben und Mooren zur Verfügung steht. Im heimischen Garten muss man nun kein Hochmoor anlegen, um die Trollblumen korrekt zu pflegen. Die Pflanzen geben sich auch mit Gartenerde zufrieden. Vorausgesetzt natürlich, diese ist:

  • humusreich
  • nass
  • reich an Nährstoffen

Trollblume Daraus folgt schon, dass die Trollblume sich am Rand vom Gartenteich, in einer matschigen Mulde oder in der Nähe von einem Bachlauf am wohlsten fühlt. Die Pflanzen sollten halbschattig bis sonnig gehalten werden, sie brauchen etwas Licht. Die Pflanzen sind mehrjährig, und selbstverständlich sollten Sie die nicht irgendwo in der Natur einfach ausbuddeln, sondern in der Abteilung „Stauden“ im Gartenfachhandel oder im Baumarkt käuflich erwerben. Sie finden im Fachhandel nicht nur die Europäische Trollblume, sondern auch die Asiatische Trollblume mit ihren orangegelben Blüten und die chinesische Trollblume, deren Blüten schon fast ins Rote gehen. Alle Trollblumen brauchen diese feuchte, humus- und nährstoffreiche Erde und können um Gewässer herum angesiedelt werden.

Obwohl Trollblumen volkstümlich als Heilpflanzen bei Verstopfung und Mangel an Vitamin C eingesetzt wurden/werden, sollte man davon eher absehen. Sie enthalten einen schwachen Giftstoff, der vermutlich für die Durchfälle verantwortlich ist, die die Verstopfung lösen. Bevor Sie zu Heilkräutern greifen, sollten Sie lieber einen Mediziner aufsuchen. Tiere halten sich ganz natürlich von Trollblumen fern und fressen sie in der Regel nicht, sie scheinen um das Gift zu wissen. Kleine Kinder sollten Sie vom Bestand fernhalten. Trollblumen enthalten zwar kein Kontaktgift, aber Kinder testen normalerweise alles auf Essbarkeit. Wenn im Haushalt Kinder leben, sollten Gewässer im Garten und die umstehenden Trollblumen entsprechend gesichert sein.

Pflege

Trollblumen brauchen viel Wasser, der Boden sollte regelmäßig feucht bis nass sein. Vereinzelte Trockenheit verzeihen sie zwar, aber ideal ist es nicht. Trollblumen sind relativ pflegeleicht, sie werden nach der ersten Blüte bis in Bodennähe heruntergeschnitten, damit die zweite Blüte stattfinden kann. Wenn das konsequent passiert, blühen Trollblumen auch mehr als zweimal im Jahr. Allerdings sollte man sich überlegen, ob man nicht lieber im Frühherbst die Blüten an der Pflanze lässt, so dass die Samen ausfallen können. Mehr passiert eigentlich nicht. Nach der Blüte kann gedüngt werden. Trollblumen sehen in ihrem natürlichen Umfeld am schönsten aus, und da blühen sie auch mehrere Tage und das nicht nur einmal im Sommer. An den kahlen, oft nur wenig verzweigten Stängeln sitzen oben die kugeligen Blüten mit bis zu 15 Blütenblättern, die etwa drei Zentimeter im Durchmesser haben.

Trollblumen brauchen außer dem bereits erwähnten Schnitt zur Blüte keine besondere Pflege, und da die Blumen in Deutschland heimisch sind, muss man bei der Überwinterung auch nichts Besonderes beachten. Es gilt, was für alle Grünpflanzen gilt:

  • Trollblume welke Blätter im Frühwinter entfernen
  • Stängel eventuell etwas stutzen
  • bei extrem kalter Witterung Pflanzenreste überirdisch abdecken

Überwinterung

Ein Vlies oder ein Jutesack auf dem Gartenland kann gegen scharfe Winde schützen und leichten Frost abhalten. Aber Trollblumen sind generell winterfest. Die Pflanzen ziehen sich, wie viele Blumen, im Winter in das Wurzelwerk zurück. Stängel, Blätter und Blüten sterben ab, zurück bleibt die Wurzel und in manchen Fällen ein kleiner Stumpf. Im Frühjahr treibt die Blume aus der Wurzel handförmig geteilte Blätter aus. Eine Blattrosette aus Grundblättern wächst direkt über dem Boden, ab Mai kommt daraus ein Stängel hervor. Direkt am Stängel wachsen dreizählige Blätter, und Mai bis Juni etwa erscheinen die ersten Blüten.

Trollblumen ziehen viele verschiedene Insekten an. Kleine Fliegen und Mücken beißen sich ihren Weg durch die festen Blütenblätter und können die Blumen bestäuben, aber auch größere Insekten wie Bienen und Hummeln kämpfen sich in die festen Blüten. Die öffnen sich irgendwann auch ganz, und dann kann es sogar zu Windbestäubung kommen. Wenn kleine Fliegen und Mücken in den Blüten zu Gange waren, legen sie in der Regel auch ihre Eier in der Blüte ab. Die Larven ernähren sich dann von den Samen der Trollblume. Meist überleben aber doch genügend Samen, um die nächste Generation der Pflanzen sicherzustellen. Trollblumen säen sich also auch selbst aus.

Vermehrung

Trollblume Trollblumen vermehren sich von selbst durch Samen, die im Herbst ausfallen, im Winter in der Erde ruhen und im nächsten Frühjahr austreiben. Allerdings kann man Trollblumen auch verjüngen. Dazu wird mit dem Spaten der gesamte Stock ausgehoben und vorsichtig mittig geteilt. Das sollte im Frühling passieren, wenn die Blume gerade erst austreibt. Mit den Händen werden dann kleine Teile abgenommen und neu eingepflanzt. Es macht Sinn, in das neue Substrat etwas Dünger beizumengen. Wenn jetzt ausgiebig gegossen wird, können die Wurzeln schnell Kontakt zur Erde finden. Trollblumen sollte man allerdings erst nach zehn Jahren verjüngen, die Stauden sind sehr langlebig.

Samen kann man im Fachhandel eigentlich das ganze Jahr über kaufen, und da Trollblumen ja auch in der Natur mehrmals im Sommer blühen, kann der Samen schlicht ausgesät werden. Die Monate März bis September eignen sich besonders gut. Gesät wird ins Freiland, wo die Trollblumen auch wachsen sollen. Die Samen sollte man von Anfang an feucht halten, und wie die erwachsenen Pflanzen mögen auch die Keimlinge und Setzlinge humusreiche, fette Erde. Lehmige Böden sollten mit nährstoffreichen Erden gemischt werden, um den idealen Boden zu erhalten.

Blumen in direkter Nachbarschaft

Trollblumen sind mit bis zu 80 cm relativ hoch (das betrifft die Asiatische Trollblume, die Europäische Trollblume wächst nicht höher als 60 cm), und die einzelnen Stängel sind größtenteils kahl. Trollblumen sehen besonders schön aus, wenn sie sich von niedrigeren, üppig wachsenden Pflanzen absetzen, die idealerweise im blauvioletten Farbspektrum blühen. Der Kontrast zu den gelborangen Blüten der Trollblumen ist ganz apart. Wenn man jetzt in Betracht zieht, dass die Trollblume nasse, humusreiche Böden braucht und am liebsten an Gewässern, in Gräben und im Morast wächst, bleibt nicht so viel Auswahl in Sachen begleitende Zierblumen:

  • Prachtspiere AstilbeAstilbe
  • Primel
  • Sumpf-Vergissmeinnicht
  • Wiesen-Iris

Die genannten Pflanzen kommen auch im natürlichen Habitat der Trollblumen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft vor. Besonders schön wirkt ein Garten, in dem zu jeder Jahreszeit etwas blüht. Für nasse, reichhaltige Böden bieten sich da Buschwindröschen (Blüte ab März bis in den Mai hinein), Schlüsselblumen (Blüte ab April bis in den Juni) und Vergissmeinnicht (Blüte bis in den September) an. Die Trollblume überschneidet sich in der Blütezeit zum Teil mit diesen Blumen, was aber nichts ausmacht. Hellgelbe Schlüsselblumen und blaue Vergissmeinnicht sind erstens eher bodendeckende Gewächse und zweitens bieten sie einen intensiven Kontrast zu den dunkleren, ins Orange tendierenden Blüten der Trollblume.

Schädlinge und andere Probleme

Es gibt nichts, was der Trollblume ernsthaften Schaden zufügt. Die Blumen sind aufgrund ihrer Giftigkeit bei Pflanzenfressern nicht beliebt, und Schnecken befallen sie eigentlich nicht. Einige Fliegenarten legen ihre Eier in den Blüten ab, die Larven ernähren sich von den Samen der Trollblume. Das geschieht aber in so geringem Umfang, dass das der Pflanze nicht schadet und dass meist nur ein kleiner Teil der Samen überhaupt beeinträchtigt ist. Trollblumen sind also vollkommen problemlos in dieser Hinsicht.

Wenn Sie einige Stängel für die Vase schneiden, achten Sie darauf, dass die Blüten intakt sind und keine Insektenbisse tragen. So halten sie die Fliegen aus dem Haus heraus. Übrigens sind alle Pflanzenteile giftig! Waschen Sie sich gründlich die Hände, wenn Sie Trollblumen geschnitten haben. Der Kontakt kann zu allergischen Reaktionen führen. Wenn Sie unter Heuschnupfen leiden, sollten Sie ebenfalls vorsichtig sein: Manche Menschen reagieren auf die Pollen der Trollblume. Das gilt nicht nur für die Pflanzen im Garten, sondern auch für Schnittblumen in der Vase.

Verschiedene Arten

Trollius Meistens werden im Gartenhandel Hybride verkauft, also Züchtungen der Trollblume, die auf die Europäische Trollblume zurückgehen. Die Blüten rangieren im Farbspektrum zwischen Cremeweiß mit Gelbstich über sonniges Gelb bis hin zu einem kräftigen Gelborange. Aber auch Asiatische und Chinesische Trollblumen sind vereinzelt erhältlich. Die sind in der Blüte etwas dunkler, irgendwo zwischen Gelborange und Rotorange. Die Blütenformen können so gezüchtet sein, dass zwischen Blütenblättern und Pollenstand Nektarblätter sichtbar sind. Die können als längere, schlanke „Fäden“ aus der Blüte herausstehen. Bei der Europäischen Trollblume sind zwar auch Nektarblätter vorhanden, die sind aber nicht so auffällig. Für die Asiatische Trollblume und die Chinesische Trollblume gelten die gleichen Pflegehinweise wie für die Europäische Trollblume.