Gartenpflanzen Blütenstauden und Polsterpflanzen

Steinbrech, Saxifraga – Pflege des Bodendeckers

Steinbrech Saxifraga

Der Name, Steinbrech, kommt von den Wuchsorten der Pflanze. Sie wächst gern aus Felsspalten. Früher dachte man, dass die Pflanze den Fels dort gesprengt bzw. gebrochen hat. Außerdem gibt es noch eine andere Erklärung. Steinbrech wurde als Heilpflanze eingesetzt, als Mittel gegen Nieren- und Gallensteine. Vom Steinbrech gibt es 450 bis 480 Arten. Bei einigen ist schwierig sie zu unterscheiden. Alle zeichnen sich durch den niedrigen, gedrungenen, teilweise mattenförmigen Wuchs aus. Die Blüten können weiß, gelb, orange oder sogar purpurfarben sein. Daraus bilden sich Kapselfrüchte. Steinbrech ist ein gern verwendeter Bodendecker. Aber auch im Steingarten oder an vorderen Beeträndern macht sich die Pflanze gut.

Arten und Sorten

Bei der Menge an Arten und den zugehörigen Sorten kann man natürlich nur einen Bruchteil aufzählen. In erster Linie ist es ja immer Geschmackssache, aber man sollte auch die Standortbedingungen im Auge behalten. Viele der wildwachsenden Arten sind nicht für Hausgärten gemacht. Sie brauchen alpinen Lebensraum. Es gibt aber genügend Sorten, die für den Garten geeignet sind. Die Auswahl ist groß. Im Gartenmarkt vor Ort werden häufig immer nur die Standardsorten angeboten. Wer mal nach ausgefalleneren Arten und Sorten sucht, wird sicher im World Wide Web etwas finden.

Als Bodendecker eignen sich viele Sorten, da sie schnell größere Polster bilden. Wenn man verschiedene Sorten einer Art nimmt, kann man auch die Blüte etwas ausdehnen, denn nicht alle blühen genau zur gleichen Zeit.

  • Garten-Moos-Steinbrech – moosartige Polster mit reichlich rosa Blüten, Blätter wintergrün, Blüte Mai, 5 bis 15 cm hoch, meist verbreitete Steinbrechart in Gärten, es gibt zahlreiche Sorten, auch mit weißen Blüten
  • Elfenbein-Steinbrech – polsterbildender, rosettenartiger Wuchs, 5 bis 10 cm hoch, hellgelbe Blüten im April, immergrün, für Steingärten, Mauerkronen und Steinfugen
  • Fetthennen-Steinbrech – auch Bach- oder Quell-Steinbrech, dickfleischige, wasserspeichernde Blätter, Blüten gelb bis dunkelorange, selten dunkelrot, 15 bis 20 cm hoch, mag feuchte Standorte, gut winterhart
  • Herbst-Steinbrech – große Blätter ähnlich einer Heuchera, besonders interessant sind rotblättrige Sorten wie ’Black Ruby’ – dunkelviolette Blüten, von Oktober bis November, 10 bis 25 cm hoch
  • Becher-Steinbrech – eine der prächtigsten Arten, schöne flache, aber große Rosetten, lange bogige Blütenrispen mit vielen weißen Blüten, für schattigere, feuchtere Plätze, 5 bis 40 cm hoch, Blüte Juni/Juli, wintergrün
  • Polstersteinbrech – bildet teppichartige Pflanzenbestände, 2 bis 10 cm hoch, meist weiße Blüten, selten blaurot oder rotviolett, Blüte Mai bis Juni, wächst an Felsen, mag Wind und Schotterflächen
  • Gegenblättriger Steinbrech – 1 bis 5 cm hoch, bildet kaum Polster, eher lockeren Rasen, Blüten von Mai bis August, purpurfarben bis weinrot, mag es gern kalt und nicht so heiß im Sommer, wächst auch an kältesten Standorten, Gebirgspflanze
  • Zungen-Steinbrech – Rosettenpflanze, länglich lanzettliche Blätter, ledrig fleischig, 20 bis 60 cm hoch, weiße Blüten, aber nur wenige, Blüte von Mai bis Juli, mag Kalkfelsen, gedeiht auch in tieferen Lagen
  • Löffelblättriger Steinbrech – flache Polster, Rosettenpflanze, spatelige bis löffelförmige Blätter, 5 bis 40 cm hoch, weiße Blüten von Juni bis Juli, mag Kalkfelsen 

Steinbrech – Pflege

Host-Steinbrech Saxifraga Der Steinbrech ist eine robuste und pflegeleichte Gartenpflanze. Fast alle Arten sind ausgesprochen winterhart, was nicht verwundert, denn viele Arten stammen aus Gebirgslagen und müssen winterlichen Wetterbedingungen standhalten.

Steinbrech eignet sich nicht nur als Bodendecker, für Steingärten oder Trockenmauern, auch in Kübeln und Pflanzschalen macht er eine gute Figur. Auf Gräbern ist er ebenfalls beliebt, zumindest die immergrünen Sorten. Einige Arten sind ideal für den Waldgarten geeignet. Auch in Japangärten werden die winter- oder immergrünen Arten sehr geschätzt.

Standort

Die Standortwünsche der einzelnen Arten und Sorten sind mitunter recht unterschiedlich. Während viele Sonne bevorzugen, kommen auch zahlreiche mit Halbschatten aus. Schatten wird nur von wenigen Pflanzen bevorzugt.

  • Heller, aber halbschattiger Standort
  • Knallige Sonne und absoluten Schatten mögen die wenigsten Arten. Trotzdem gibt es auch für diese Standorte entsprechende Exemplare.

Pflanzsubstrat

Auch beim Substrat gibt es unterschiedliche Wünsche. Während die einen sehr kargen, eher felsigen Boden bevorzugen, gibt es auch solche Arten, die es eher feucht oder aber kalkhaltig lieben. Auch hier ist es von Vorteil, wenn man die genaue Bezeichnung der Pflanze kennt.

  • Durchlässige, humose, nährstoffreiche Erde
  • Einige mögen nährstoffarme, karge Böden
  • Neutrales bis kalkhaltiges Substrat
  • Schwere Böden mit entsprechendem Wasserpuffer sind nur für wenige Arten zu empfehlen.
  • Saure Böden mit Kalk verbessern
  • Zahlreiche Sorten mögen auch einen etwas steinigen Boden

Pflanzen

Beim Pflanzen ist eine gute Gelegenheit, den Boden gleich entsprechend an die einzelnen Steinbrech-Arten anzupassen, ihn dahingehend zu verbessern.

  • Steinbrech Saxifraga juniperifolia Pflanzen im Frühjahr
  • Pflanzabstand 15 bis 45 cm, je nach Art und Sorte
  • Verrotteten Kompost oder Stallmist einarbeiten, vor allem bei den Arten, die nicht so sonnig stehen und die es gern etwas feucht mögen.
  • Selbstgezogene Pflanzen ab Mitte Mai ins Freiland.
  • Alle Steinbrech-Pflanzen sind Polster und damit niedrig. Sie gehören in den Vordergrund, an Kanten oder in Steingärten mit generell niedrigen Gewächsen.
  • Ansonsten gibt es beim Pflanzen nicht viel zu beachten.

Gießen und Düngen

Beim Gießen muss man beachten, dass die einzelnen Arten unterschiedliche Wünsche haben. Einige mögen es recht trocken und karg, andere lieber etwas feuchter. Es ist also günstig, die Art und Sorte zu kennen und dann ganz gezielt nachzuschlagen.

  • Gießen bei lang anhaltender Trockenheit
  • Einige Arten reagieren schlecht auf Trockenheit. Sie vertrocknen recht schnell.
  • Pflanzen, die es gern feuchter haben, freuen sich über eine Mulchdecke. Dadurch muss weniger gegossen werden, ohne dass der Boden stark austrocknet.
  • Düngen nur bei bestimmten Sorten. Viele der Pflanzen mögen eher karge nährstoffarme Pflanzen.
  • Der Herbst-Steinbrech wird beispielsweise im Frühjahr mit Langzeitdünger versorgt. Das sichert die Blüte im Herbst. 

Schneiden

Schneiden muss man den Steinbrech nicht viel. Abgestorbene Blattrosetten sollten vorsichtig herausgeschnitten werden. Bei einigen Arten ist es empfehlenswert, sie nach der Blüte Ende Mai zu schneiden. Man schneidet die verblühten Blütenstängel ab. Wer viele der Pflanzen besitzt, nutzt am besten einen elektrischen Handtrimmer. Damit geht es schneller. Nach dem Schnitt mit Dünger versorgen, einem, der schnell wirkt, wie beispielsweise Flüssigdünger. Ansonsten muss beim Steinbrech nichts geschnitten werden.

Überwintern

Straß-Steinbrech Saxifraga Steinbrech ist in der Natur im Gebirge zu Hause, oft in über 2.000 oder 3.000 Meter Höhe. Er ist also harte Winter gewöhnt. Eis, Schnee und Frost machen den Pflanzen nichts aus. Eine Abdeckung empfiehlt sich nur, wenn die Gewächse erst kurz vor Wintereinbruch eingepflanzt wurden. Dann macht es Sinn, sie mit etwas Reisig abzudecken. Ansonsten kommen sie gut allein zurecht.

Vermehren

Steinbrech wird durch Aussaat, Stecklinge oder Teilung vermehrt. Aussaat ist die gängigste Art und Weise. Ab und zu macht es aber auch Sinn, die Pflanze zu teilen, vor allem, wen sie von innen heraus verkahlt oder einfach auseinander fällt.

Aussaat

  • Dazu im Herbst Samen aus den Kapselfrüchten entnehmen. Kühl, trocken und dunkel aufbewahren.
  • Ab Februar aussäen.
  • Achtung: Fast alle Steinbrech-Arten sind Kaltkeimer. Entweder die Töpfe ins Freie stellen oder die Samen in den Kühlschrank legen. Ideal sind 0° bis –3°C. Dann werden die keimhemmenden Stoffe besonders schnell abgebaut.
  • Aussaaterde mit etwas Sand mischen.
  • In flachen Schälchen aussäen.
  • Größere Samenkörner mit Sand leicht bedecken. Kleine ohne Abdeckung lassen, nur leicht andrücken.
  • Gleichmäßig feucht, keinesfalls nass halten.
  • Kühl stellen.
  • Die Samen keimen rasch.
  • Die Jungpflanzen sind recht unempfindlich in der Aufzucht. 
  • Man setzt sie am besten in kleinen Tuffs zusammen. Sie entwickeln sich dann kräftiger.

Teilung

  • Teilen ist einfach. Man gräbt die Pflanze aus und teilt die Staude in zwei Teile.
  • Wichtig ist, sie an einen neuen Platz zu pflanzen!

Stecklinge

  • Abtrennen von Rosetten
  • Rosetten getrennt einpflanzen.
  • Vorsicht mit der Wurzel. Sie darf nicht verletzt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Rispen-Steinbrech Saxifraga Krankheiten und spezielle Schädlinge sind weitestgehend unbekannt. Einige Arten werden gern vom Dickmaulrüssler heimgesucht. Am besten man schaut immer mal nach, ob ein Befall zu erkennen ist. Schnecken machen sich meist nichts aus den Pflanzen. Auch ansonsten werden sie meist verschont. Es sind sehr robuste Gewächse, eben Gebirgspflanzen. Die sind hart im Nehmen.

Fazit
Eine Steinbrechpfanze findet sich wahrscheinlich in jedem Garten. Bis zu meiner Recherche wusste ich gar nicht, dass ich auch einige Sorten habe. Ich habe die Rosettenpflanzen eher den Sukkulenten zugerechnet. Also, wieder was gelernt. Im Großen und Ganze sind es pflegeleichte und robuste Gewächse, vorausgesetzt Standort und Pflanzsubstrat stimmen. Man muss wenig gießen und düngen, kaum schneiden, sich nicht um die Überwinterung kümmern und muss sich keine Sorgen machen, dass sich die Pflanzen unkontrolliert ausbreiten. Alles in allem ist der Steinbrech eine empfehlenswerte Pflanzenart, die in keinem Garten fehlen sollte.