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Schneerose – Pflege, Schneiden und Vermehren

Christrose im Frühling

Die Schneerose ist die Königin unter allen früh blühenden Pflanzen. Die Gewächse sind ein Lichtblick in der kalten Winterlandschaft und bringen mit ihrer reinweißen bis roten Blütenpracht Farbe in den heimischen Garten. Tapfer trotzen sie Eis und Schnee, selbst auf dem Balkon sind sie ein interessanter Blickfang. Früher galt es als Tradition, die als Christrosen bekannten Pflanzen zur Weihnachtszeit als Tischschmuck zu pflücken. Mittlerweile sind die faszinierenden Gewächse in der freien Natur selten geworden. Ein Grund mehr, um sie im eigenen Garten zu kultivieren.

Steckbrief

  • Die Blütezeit dieser robusten Pflanze liegt zwischen Dezember bis April.
  • Christrosen gehören zur Familie der Ranunkelgewächse.
  • Alle Pflanzenteile sind giftig.
  • Das immergrüne Gewächs bildet schwarze Wurzeln und Rhizome aus.
  • Laubblätter sterben nach der Blüte ab und wachsen erst nach der Fruchtreife nach.
  • Das Hahnenfußgewächs kann eine Höhe zwischen 15 und 30 cm erreichen.
  • Ist unter den Beinamen Weihnachts- bzw. Christrosen bekannt.

Standort und Substrat

Helleborus niger ist eine alles andere als unauffällige Pflanze. Ihre großen, reinweißen Blüten erscheinen bereits im Dezember. Die krautig wachsenden, immergrünen Gewächse sind ihrem Standort äußerst treu und können unter idealen Bedingungen jahrzehntelang den winterlichen Garten mit ihrer Blütenpracht schmücken. Das Hahnenfußgewächs kommt ursprünglich in den Alpen sowie im nördlichen Balkan vor. In ihrem natürlichen Habitat bevorzugen Schneerosen lichte Wälder und buschige Hänge. Die Winterblumen brauchen einen halbschattigen Standort. Direktes Sonnenlicht, wie beispielsweise die artverwandten Lenzrosen, ist für Schneerosen nicht verträglich. Gleiches gilt für einen vollschattigen Platz im Garten.

  • Ein warmer Standort wird bevorzugt.
  • Der Wurzelbereich von Helleborus niger sollte beschattet sein.
  • Im Winter sind Schneerosen sehr lichthungrig, vertragen aber kein direktes Sonnenlicht.

Die Pflanzen reagieren empfindlich auf Störungen. Das gilt speziell auf Pflegemaßnahmen wie Mulchen oder Umgraben. Die flachen Wurzeln der Schneerosen können schnell Schaden erleiden. Wählen Sie aus diesem Grund einen Pflanzort aus, wo die Gewächse sich ungestört entwickeln und wachsen können. Christrosen eignen sich zur Unterpflanzung von Gehölzen und größeren Laubbäumen. Im Dezember lohnt es sich, das welke Laub der Nachbarpflanzen behutsam zu entfernen. So erhält Helleborus niger genügend Sonnenlicht und kann noch in der kalten Jahreszeit ohne störende Blätterschicht ihre faszinierende Blütenpracht ausbilden.

Blüte der Schneerose Herkömmliche Gartenerde ist ein Punkt, mit dem Schneerosen in vielen Fällen nur schwer zurechtkommen. Ein kalk- und lehmhaltiger Boden stärkt das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit der Schneerose. Alpine oder mediterrane Gartenflächen sind zur Kultivierung der schönen Winterblüher nicht geeignet. Allerdings weisen nur wenige Gärten den richtigen Boden für Helleborus auf. Mit geringem Aufwand kann dem schnell Abhilfe geschaffen werden. Vermischen Sie das Substrat des Standorts mit größeren Mengen Lehm und Kalk. Feine Kieselsteine sorgen zusätzlich dafür, dass der Boden durchlässig bleibt. Damit fühlt sich die Pflanze wohl und verschwindet nicht aufgrund von Mangelerscheinungen nach wenigen Jahren wieder.

Tipp: Lässt man Schneerosen ungestört gewähren und setzt sie nicht regelmäßig um, können sie ein Alter von über 25 Jahren erreichen.

Gießen und Düngen

Helleborus niger wächst äußerst langsam. Etwas Geduld ist notwendig, ehe man sich an der Blütenpracht der Pflanzen erfreuen kann. Die richtige Versorgung mit Wasser trägt dazu bei, dass sich die Gewächse wohlfühlen und optimal gedeihen.

  • Wurzelballen darf nicht austrocknen.
  • Mäßig, aber gleichmäßig gießen.
  • Staunässe vermeiden.
  • Am Vormittag oder Abend gießen.
  • An frostfreien Tagen im Herbst bzw. Winter gießen.

Absolut keine Einwände haben Schneerosen gegen kalkhaltiges Gießwasser. Während Kalk bei anderen Pflanzen häufig die Versorgungskanäle der Wurzeln verstopft, fördert es bei Helleborus das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit.

Tipp: Kübelpflanzen brauchen eine Drainage am Topfboden. Diese Schicht aus porösem Material ist für Schneerosen wichtig, weil Staunässe bei diesen Pflanzen schnell Wurzelfäule hervorrufen kann.

Gegen die Zufuhr von Nährstoffen hat Helleborus niger nichts einzuwenden, jedoch sollte diese in Maßen stattfinden. Organisches Material, wie beispielsweise Kompost oder Hornspäne, werden unmittelbar vor der Blüte ausgebracht. Im Juli lohnt es sich, die Pflanze noch einmal damit zu düngen. Die Mineralstoffe reichen aus, um die Nährstoffbedürfnisse der Gewächse zu stillen. In einem ausreichend großen Pflanzgefäß lassen sich Schneerosen einige Jahre lang auf der Terrasse bzw. dem Balkon kultivieren. Hier hat sich ein Flüssigdünger bewährt, welcher unmittelbar über das Gießwasser dem Substrat zugeführt wird.

Pflanzen

Helleborus niger weiss Christrosen begleiten uns bereits seit der Antike. Aus damaliger Zeit wurde uns jedoch nicht die Schönheit der Blüte, sondern die Heilkraft der schwarzen Wurzeln überliefert. Mittlerweile erfreuen wir uns nur an der zeitigen Blüte der Christrose. Alle Pflanzenteile von Helleborus sind giftig, sodass bei der Pflanzung und der direkten Pflege Handschuhe getragen werden sollten. Wer die winterblühenden Gewächse im heimischen Garten kultivieren will, muss nur wenig Vorbereitungen treffen:

  • Ein Pflanzloch am ausgewählten Standort ausheben. Dieses sollte den doppelten Umfang wie der Wurzelballen der Pflanzen haben.
  • Substrat aufbereiten.
  • Boden ringsherum großzügig auflockern.
  • Gewächse einsetzen und die präparierte Erde vorsichtig festdrücken.
  • Kräftig angießen.

Optimalerweise sollten am Pflanzort bereits großwüchsige Pflanzen als Schattenspender vorhanden sein. Wenn Sie mehrere Helleborus-Arten oder -sorten nebeneinandersetzen, so ist ein Mindestabstand zwischen 25 – 30 cm zwischen den einzelnen Gewächsen empfehlenswert. Das reicht aus, damit die Pflanzen nicht untereinander um Nährstoffe und Wasser konkurrieren. Der beste Zeitpunkt für diese Art der Pflanzung liegt zwischen Oktober und März. Diese Monate bilden die Hauptvegetationszeit der Schneerosen und die Pflanze kann sich am neuen Standort schnell akklimatisieren.

Im Handel sind Schneerosen im Kübel erhältlich. Diese sind dafür gedacht, ihre Blütenpracht auf der Fensterbank auszubilden. Wer lange Freude an diesen Helleborus haben möchte, sollte einen hellen, kühlen Standort für die Kübelpflanzen auswählen. Im Winter ist das aufgrund von beheizten Räumen häufig schwierig. Trockene Raumluft und Wärme setzen den Gewächsen zu und können sie nachhaltig schädigen. Christrosen haben es gerne so kalt wie möglich. Besonders während der Blütezeit.

Pflanzen Sie verblühte Gewächse nicht sofort ins Freiland. Der Temperaturunterschied ist zu hoch und die wärmeverwöhnten Pflanzen sind noch nicht gegen zweistellige Minustemperaturen gewappnet. Gewöhnen Sie Schneerosen im Kübel ab März langsam an die Witterungsverhältnisse im Freiland. Nach ungefähr 2 bis 3 Wochen können die Pflanzen ihren endgültigen Standort im Garten beziehen. Alternativ besteht die Möglichkeit, Helleborus niger weiterhin im Topf zu belassen. Das Gefäß sollte aber ausreichend breit sein, damit die flachen Wurzeln der Pflanzen sich ausreichend entwickeln können. Beim Umsetzen in einen anderen Kübel sind folgende Punkte empfehlenswert:

  • Legen Sie eine Drainageschicht im neuen Pflanzgefäß an.
  • Direkt darüber wird eine 2 bis 3 cm dicke Substratschicht ausgebracht.
  • Normale Blumenerde mit Lehm, Kalk und etwas Humus vermischen.
  • Die Schneerosen vom alten Substrat behutsam befreien und in den neuen Kübel einsetzen.
  • Hohlräume mit der aufbereiteten Erde auffüllen.
  • Vorsichtig angießen.

Umgetopft wird ungefähr nach 2 bis 3 Jahren, abhängig von der Entwicklung der Schneerosen. Kümmern die Gewächse und tritt trotz richtiger Pflege und dem optimalen Standort keine Besserung auf, sollten Sie Helleborus niger endgültig ins Staudenbeet umsetzen.

Vermehrung

Schneerosen Christrosen sind einfach zu vermehren. In einem schweren, lehmreichen Boden sorgen die Winterblüher in Form von Aussaat selbst für ihre Vermehrung. Alternativ kann man die Pflanzen auch direkt über das Wurzelwerk teilen.

Samen: Nach dem Verwelken der Blüten setzt die Reifung der Samenstände an. Die Früchte der Schneerosen ähneln Röhrenzapfen. Um eine Selbstaussaat zu vermeiden, gibt es einen Trick: Legen Sie vor dem Öffnen der Früchte den Boden mit Filz oder einem anderen, wasserdurchlässigen Gewebe aus. Die Samen fallen darauf und können bequem eingesammelt werden. Helleborus niger sind Lichtkeimer und brauchen einen Kältereiz, um die Keimhemmung zu brechen. Unbehandelt nehmen sich die Samen gerne die Zeit und keimen häufig erst im Folgejahr. Sie können dem aber auch nachhelfen:

  • Legen Sie die Samen für 4 bis 6 Wochen in den Kühlschrank.
  • In ein Gefäß mit lehmhaltiger Erde ausbringen.
  • Die Samen nur minimal in das Substrat drücken, nicht bedecken.
  • Vorsichtig angießen.
  • Den Kübel an einem hellen, warmen Standort im Garten stellen.

Das Substrat im Gefäß gleichmäßig feucht halten, Staunässe und Trockenheit unter allen Umständen vermeiden. Gleiches gilt auch für direktes Sonnenlicht. Sobald die jungen Keimlinge eine Höhe zwischen 5 bis 8 cm erreicht haben, können Sie die Christrosen an ihren neuen Standort umsetzen. Alternativ kann die Aussaat direkt im Beet erfolgen. Markieren Sie die Stelle und halten Sie den Platz unkrautfrei. Aus Samen gezogene Helleborus niger brauchen einige Jahre, bevor sie das erste Mal blühen.

Wurzelteilung: Schneerosen wachsen langsam, ein regelmäßiges Verjüngen ist aus diesem Grund nicht notwendig. Die Vermehrung durch Wurzelteilung ist simpel:

  • Heben Sie die Pflanzen mit einer Grabgabel aus dem Erdreich.
  • Mit einer Axt oder einem scharfen Spaten wird das Gewächs in gleichmäßige Stücke zerteilt.
  • Jedes Wurzelstück sollte über 2 bis 3 Augen bzw. Triebe verfügen.
  • Pflanzen Sie die Pflanzenteile sofort wieder ein.

Wie bei der Pflanzung liegt der ideale Zeitpunkt für die Wurzelteilung im Spätherbst. Wichtig ist es, dass die Wurzelstücke in die gleiche Pflanztiefe wie zuvor eingesetzt werden.

Schneiden

Ein Rückschnitt ist bei Schneerosen nicht notwendig. Direkt nach der Blüte fangen die ersten Blätter an zu verwelken. Die Kelchblätter der Blüten sind ab diesem Zeitpunkt für die Fotosynthese verantwortlich und erhalten die Pflanze am Leben. Verwelktes bzw. abgestorbenes Laub können Sie in diesem Zeitraum unbesorgt wegschneiden. Wenn sich das Gewächs ab Mai bzw. Juni vollständig ins Erdreich zurückzieht, sollten Sie sich allerdings in Geduld üben. Erst wenn die oberirdischen Pflanzenteile komplett abgestorbenen sind, können sie entfernt werden. Für diese Pflegemaßnahme ist es ratsam, zum Schutz vor den giftigen Pflanzensäften und -teilen Handschuhe zu tragen. Reinigen Sie im Anschluss das Werkzeug gründlich.

Überwintern

Helleborus niger Eine Pflanze, die im Dezember blüht, der kann es gar nicht kalt genug sein. Gegen eine wärmende Schicht aus Rindenmulch, Reisig oder welkes Laub hat das Gewächs dennoch nichts einzuwenden. Das Material zersetzt sich langsam und versorgt den Standort mit wertvollen Nähr- und Mineralstoffen. Achten Sie nur darauf, dass die jungen Triebe bei ihrem Wachstum genügend Licht abbekommen.

Im Kübel können sich die Wurzeln der Pflanzen nicht ausreichend vor Frost schützen. Die Gefahr ist hoch, dass das gesamte Substrat komplett durchfriert und die Gewächse dabei Schaden nehmen. Umwickeln Sie das Gefäß mit Sackleinen oder Vlies.

Krankheiten und Schädlinge

Durch die frühe Blütezeit haben Schneerosen gegenüber vielen anderen Gartenpflanzen einen entscheidenden Vorteil: In ihrer Hauptvegetationszeit ist es schlichtweg zu kalt für eine Vielzahl von schadhaften Insekten. Und dann, wenn Blattläuse und Co. zu ihrer Höchstform auflaufen, sind die Christrosen bereits am Verwelken und dadurch uninteressant für die Zellsaft saugenden Schädlinge. Zwei Sachen können Helleborus aber enorm zusetzen: Trockenheit und Staunässe. Versuchen Sie beides zu vermeiden.

Fazit

Christrosen blühen in jener Jahreszeit, wo man es absolut nicht erwartet. Kälte macht den robusten Pflanzen wenig aus. Durch ihre geringen Anforderungen hinsichtlich Standort und Pflege sind sie ideal für Anfänger geeignet. Am richtigen Standort bildet das mehrjährige Gewächs zuverlässig jeden Winter seine faszinierende und faszinierende Blütenpracht aus.