Das Portulakröschen gehört zur Familie der Portulakgewächse. Ihre volle Pracht entfaltet diese einjährige, nicht ausdauernde Sommerblume während der Blütezeit von Juni bis August. Allerdings ist die nur bei sonnigem Wetter zu bestaunen, denn das Portulakröschen öffnet ihre farbenfrohen, schalenförmigen Blüten ausschließlich bei Sonnenschein.
Aussehen und Wuchs
Die glänzenden Blüten des Portulakröschens erreichen einen Durchmesser von etwa 4 cm. Sie erstrahlen in den verschiedensten Farben, angefangen von schlichtem Weiß und gelb über Orange bis hin zu kaminrot. Vom Sommer bis zum Herbst bildet das überreich blühende Portulakröschen immer wieder neue Blüten aus. Diese können sowohl gefüllt, als auch halb gefüllt oder ungefüllt sein. Sie versprühen einen angenehmen Duft. Zudem verfügen sie über einen natürlichen Schließmechanismus, der die Blüten bei Sonnenaufgang öffnet und am späten Nachmittag wieder schließt.
Die Blätter dieses krautigen, halbsukkulenten Portulakgewächses sind hellgrün, lanzettlich und fleischig und sitzen an roten Stängeln. Nach dem Verblühen bildet diese kleine Pflanze neue Samen aus über die sie sich teilweise von selbst aussät. Sie wächst flach bis kriechend und erreicht Wuchshöhen von gerade einmal 10-15 cm und eine Breite von etwa 15 cm.
Die Pflanze bildet niederliegende aber auch überhängende Triebe aus. Dadurch eignet sie sich sowohl zur Bepflanzung von Blumenkästen, Kübeln, Pflanzschalen und Hängeampeln, als auch für Steingärten, Beeteinfassungen, Kiesgärten und Rabatten. Auch in Kombination mit anderen Balkonpflanzen kommt das pflegeleichte und anspruchslose Portulakröschen sehr gut zur Geltung, vorausgesetzt, sie stellen die gleichen Ansprüche an Standort und Pflege.
Pflanzung
Portulakröschen sind im Gartenfachhandel u.a. als vorgezogene Pflanzen erhältlich. Nach dem 15. Mai, den sogenannten Eisheiligen, können diese Pflanzen dann ins Freie gepflanzt werden. Mitte Mai deshalb, weil bis dahin immer noch mit Frost zu rechnen ist. Diesen würde das frostempfindliche Portulakröschen vermutlich nicht überstehen.
Standortansprüche
Der Standort für das Portulakröschen sollte idealerweise warm und vollsonnig sein, da es nur bei Sonne auch seine farbenfrohen Blüten öffnet, sei es im Steingarten oder an trockenen Böschungen. Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen ist die pralle Mittagssonne für diese Pflanze gerade gut genug. Regen mag sie eher weniger, deshalb sollte sie möglichst einen vor Regen geschützten Standort erhalten.
Das Portulakröschen ist sehr anpassungsfähig und kommt in der Regel mit jedem normalen Gartenboden zurecht. Dieser sollte vor allem durchlässig und eher trocken sein. Die Zugabe von etwas Sand kann die Durchlässigkeit bei schwereren Böden wesentlich verbessern. Das gilt vor allem für eine Kultivierung im Balkonkasten.
Gießen und Düngen
- Portulakröschen besitzt sukkulente Eigenschaften.
- Demzufolge ist es bezüglich des Wasserbedarfs sehr genügsam.
- Deshalb nur sparsam gießen und Staunässe möglichst vermeiden.
- Vor jedem Gießen den Boden immer erst nahezu austrocknen lassen.
- Bei Topf- oder Kübelpflanzungen ist eine Drainageschicht empfehlenswert.
- Überschüssiges Wasser in Untersetzern sollte immer entfernt werden.
- Trockenphasen werden sehr gut vertragen.
- Nur etwa alle vier bis sechs Wochen sparsam düngen.
- Das trifft für Balkonpflanzen ebenso wie für Freilandpflanzen zu.
- Geeignet ist ein handelsüblicher Flüssigdünger.
- Zu viel düngen ist wesentlich schlechter für die Pflanze als zu wenig.
Überwintern
Da Portulakröschen einjährige Pflanzen sind, stellt sich die Frage nach der Überwinterung eigentlich nicht. Da es nicht winterhart ist, geht es in der Regel im Winter ein. Allerdings kann es an besonders geschützten Standorten oder frostfreien Gegenden schon passieren, dass einige Pflanzen im nächsten Jahr wieder kommen. Das liegt allerdings nicht daran, dass die Pflanzen den Winter überdauert haben, sondern vermutlich die Samen, über die sich die Pflanze dann ausbreitet.
Trotz allem ist es ratsam, die Pflanzen im zeitigen Frühjahr vor möglichen Spätfrösten entsprechend zu schützen.
Vermehrung
Da es sich bei dem Portulakröschen um einjährige Pflanzen handelt, müssen sie jedes Jahr neu ausgesät werden, vorausgesetzt, sie haben sich nicht selbst ausgesät. Zudem kann man sie über Kopfstecklinge vermehren.
Vermehrung durch Aussaat
Zum Aussäen können Samen gekauft oder von vorhandenen Pflanzen gewonnen werden. Diese entwickeln sich nach der Blüte in kleinen Samenkapseln. Man nimmt sie aus diesen Samenkapseln heraus und bewahrt sie zunächst an der Luft zum Trocknen auf. Nach der Trocknung sollten sie bis zur Aussaat im März/April dunkel und frostfrei aufbewahrt werden. So gelagert sind die Samen bis zu vier Jahre keimfähig.
Ab März können die Samen dann im Haus ausgesät und die Pflanzen vorgezogen werden. Dazu legt man sie in ein entsprechendes Saatgefäß in Aussaaterde. Das Substrat sollte durchlässig sein, was man gegebenenfalls durch die Zugabe von Sand erreichen kann. Torf sollte im Substrat möglichst nicht enthalten sein.
Die Samen sollten dann nur leicht mit Erde bedeckt werden. Nun wird das Ganze mit Glas oder Klarsichtfolie abgedeckt und leicht feucht gehalten. Bei einer konstanten Temperatur von 18 Grad keimen die Samen innerhalb von ein bis zwei Wochen und können dann pikiert werden. Ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, können die Sämlinge dann ins Freiland verpflanzt werden, wobei ein Pflanzabstand von 15- 20 cm zwischen den einzelnen Pflanzen eingehalten werden sollte.
Bei einer Kultivierung im Balkonkasten können die Samen, aufgrund der Wärmebedürftigkeit dieser Pflanzen, frühestens ab Mitte Mai direkt in entsprechende Pflanzgefäße ausgesät werden. Bei den sehr filigranen Samen sollte man darauf achten, diese nicht zu dicht auszusäen.
Vermehrung durch Kopfstecklinge
Die Kopfstecklinge werden oberhalb der Pflanze abgeschnitten und entweder im Wasserglas bewurzelt oder direkt in nicht zu nährstoffreiches Substrat gesteckt. Sind die Stecklinge bewurzelt, können sie an ihren endgültigen Standort gepflanzt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Die Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge ist bei dem Portulakröschen relativ gering. Auch Schnecken bedeuten keine Gefahr für diese Pflanze. Der größte Feind dieser kleinen Pflanze ist eigentlich die Feuchtigkeit. Trotz allem kann es unter Umständen auch zu einem Befall mit Blattläusen kommen.
Blattläuse
Anzeichen für einen Befall mit Blattläusen sind entsprechende Saugschäden an Trieben, Blättern und sogar an der Wurzel. Die Folge sind verkümmerte oder gekräuselte Blätter, Verfärbungen und ein allgemeiner Kümmerwuchs. Zudem kann sich dieser Schädling relativ schnell ausbreiten und auf andere Pflanzen übergreifen.
Gegen Blattläuse gibt es natürliche Fressfeinde wie z.B. Marienkäfer, Florfliegen, Raubwanzen, Raubkäfer oder Schwebfliegen. Reicht das nicht aus, bietet der Handel verschiedene Mittel auf Rapsöl- oder Kaliseifenbasis an. Allerdings lohnt sich ein derartiger Aufwand bei dieser Pflanze in der Regel nicht, da sie nur einjährig ist und im nächsten Jahr ohnehin wieder neu ausgesät oder gepflanzt werden müssen.
Besonderheiten
- Das Portulakröschen kommt mit festen und trockenen sowie sandigen und steinigen Böden gleichermaßen gut zurecht.
- Die Wurzeln dieser Pflanze können sehr gut Wasser speichern.
- Unter optimalen Bedingungen kann sie sich sehr schnell ausbreiten.
- Ihre Samen sind salzresistent, schwimmfähig und sehr widerstandsfähig.
- Sie können bis zu vier Jahren keimfähig bleiben.
- Das Portulakröschen öffnet seine Blüten nur bei sonnigem Wetter.
Fazit
Das anspruchslose und pflegeleichte Portulakröschen sollte eigentlich in keinem Balkonkasten fehlen. Leider ist diese Pflanze nur einjährig und somit nicht winterhart, sodass sie jedes Jahr wieder neu ausgesät werden muss. Größtenteils sät sie sich jedoch von selbst wieder aus. Ihre Samen sind mehrere Jahre keimfähig und sorgen so Jahr für Jahr für eine reichhaltige Blütenvielfalt, vorausgesetzt, sie bekommen ein sonniges Plätzchen im Garten oder auf dem Balkon.