Zimmerpflanzen Orchideen

Phalaenopsis-Orchidee, Schmetterlingsorchidee – Pflege

Schmetterlingsorchidee

Die Phalaenopsis-Orchidee gehört zweifellos zu den beliebtesten Orchideen, die bei uns als Zimmerpflanze gehalten werden können. Das liegt sicher zum einen an dem recht niedrigen Preis und zum anderen daran, dass sie in der Pflege keine so großen Ansprüche stellt, wie andere Orchideen. Die Falter- oder Schmetterlingsorchidee, wie diese exotische Pflanze auch genannt wird, ist ein Musterbeispiel für Orchideeneinsteiger. Sie sind als Zimmerpflanzen prima geeignet, vertragen Raumluft, mögen es warm und stellen keine besonders hohen Forderungen. Wenn man Phalaenopsis im Handel stehen sieht, handelt es sich in den allermeisten Fällen um Hybriden. Diese Pflanzen sind extra gezüchtet, um mit unserem Raumklima zurechtzukommen. Die Blüten sind sehr haltbar und man bekommt die Pflanzen recht einfach dazu, erneut zu blühen. Außerdem sind heute Sorten und Farben zur Auswahl, die kaum Wünsche offen lassen.

Schöne Sorten

  • Sogo ’Fairyland’ – kleinblütige Sorte, pink, weiß gestreifte Blüten, lange Haltbarkeit, eleganter Aufbau und extrem reichblütig
  • Phal. Sogo ’Tris’ – kleinblütige Sorte, weiß mit wenig pink
  • Phal. Sogo ’Twinkle’ – kleinblütige Sorte, pink mit weiß
  • Sogo ’Anna’ – kleinblütige Sorte, Blüte gelb mit pink, sehr auffällig
  • Phal. Taida ’Salu’ – karminrote Blüten mit weißen Einsprenglungen, feinste Zeichnung
  • Phal. ’Little Emperor’ – farbstabile gelbe Sorte
  • ’Confetti’ – weiße Blüte mit unregelmäßig in hellen Violetttönen getupfte Sorte
  • ’Spots’ – weiße Blüte mit wenigen, manchmal ineinanderlaufenden kräftig pinkfarbenen Pünktchen
  • Hsin ’Black Jack’ – weiße Blüte mit zahlreichen, kräftig pinkfarbenen, ineinander verlaufenden Punkten (Kuhflecken-Orchidee)

Worauf man beim Kauf achten sollte

Viele der Schmetterlingsorchideen stammen heute aus holländischer Produktion. Auch bei uns in Deutschland gibt es aber auf Orchideen spezialisierte Gärtnereien. Die meisten Orchideenfreunde kaufen ihre Lieblinge aber im Blumengeschäft, im Baumarkt, Gartencenter oder sogar im Discounter. Da sind gute Beratung und Qualität oft nicht garantiert. Deshalb muss man selbst auf einige Dinge achten, bevor man sich so eine Pflanze mit nach Hause nimmt.

  • Die Blätter müssen alle einwandfrei aussehen. Pflanzen mit schlaffen, beschädigten oder kranken Blättern stehen lassen.
  • Selbiges gilt für sichtbar schadhafte Wurzeln oder schrumpelige Bulben.
  • Wenn das Pflanzsubstrat auseinanderfällt oder die Orchidee im Topf stark wackelt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, das die Pflanze über längere Zeit zu nass stand.
  • Darauf deuten auch Algenwuchs an der Topfinnenseite oder Moos hin.
  • Es sollten schon mindestens die Hälfte der Blüten offen sein. Zu knospige Exemplare reagieren oft mit Knospenabwurf bei der Umstellung.
  • Im Verkaufsraum dürfen die Temperaturen nicht zu niedrig sein.
  • Auch Zugluft schadet.
  • Beides gilt auch beim Transport nach Hause.
  • Pflanze in mehrere Lagen Papier wickeln!
  • Gerade bei Phalaenopsis führen die beliebten Plastikverpackungen oft zu Grauschimmelbefall. Orchideen in diesen Hüllen lässt man besser stehen.

Pflege

Orchideen im Glas Die Pflege der Schmetterlingsorchidee ist nicht sonderlich anspruchsvoll. Sie mag es hell, warm und braucht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Wichtig ist der passende Übertopf. Bewährt haben sich Kunststofftöpfe, möglichst recht durchsichtig. So gelangt Licht auch an die zahlreichen Luftwurzeln und sie können sich so auch an der Photosynthese beteiligen. Allerdings haben diese Töpfe auch einen Nachteil, ihr geringes Gewicht. Durch die Blütenrispen, die nicht immer gerade nach oben wachsen, kann es vorkommen, dass die Standfestigkeit schwindet und der ganze Topf umkippt. Deshalb ist es günstig, den Übertopf noch in ein flacheres Gefäß zu stellen (siehe Luftfeuchtigkeit). Wichtig ist auf alle Fälle, dass die Orchidee selbst nicht im Wasser steht. Das vertragen die Pflanzen nämlich nicht. Die Wurzeln faulen recht schnell. Zu viel Wasser ist die häufigste Todesursache bei Orchideen. Großblütige Phalaenopsissorten benötigen eine Stütze für ihre Rispen. Günstig sind solche Orchideenstäbe, bei denen die Rispen nicht festgebunden, sondern eingefädelt werden.

Meiner Erfahrung nach kommen Schmetterlingsorchideen besser zurecht, wenn sie nicht sonderlich verhätschelt werden. Die Pflanzen, die eher mal vergessen wurden, haben besser geblüht als die, die gehegt und gepflegt wurden. Auch nicht so ideale Standorte brachten mehr Blüten hervor als die „guten“ Plätze. Worauf man immer achten muss sind Schädlinge. Oft kauft man diese schon mit. Wollläuse sind besonders häufig anzutreffen. Beim Kauf und auch zuhause immer nach den kleinen Plagegeistern Ausschau halten. Sie können einem die ganze Freude verderben.

Wuchs

Phalaenopsis bilden etwa 30 cm hohe Stämmchen mit großen Blättern und zahlreichen Luftwurzeln. Die Blütenrispen können eine Länge von bis zu 100 cm erreichen. Gesunde Orchideen sind an den Blättern und Wurzeln zu erkennen. Die Blätter sollten grün und glatt sein. Schrumpelige Blätter deuten auf zu viel Nässe hin und damit auf Wurzelschäden. Gesunde Wurzeln sind prall und haben eine grüne Spitze. Reichlich Wurzeln sind ein Zeihen für gute Pflege.

Standort

  • Hell, aber ohne direkte Mittagssonne
  • Am besten West- oder Ostfenster
  • Südfenster sind nur mit Beschattung geeignet. Meist reicht aber eine Gardine.
  • Im Sommer Temperaturen zwischen 18 und 25° C.
  • Im Winter ähnliche Temperaturen, aber nachts gern niedriger, so etwa 16° C.
  • Phalaenopsis mögen frische Luft, aber keinen Durchzug.
  • Orchideen generell mögen keine rauchgeschwängerte Luft. Es sind Nichtraucherpflanzen!

Luftfeuchte

Wichtig ist eine hohe Luftfeuchte, egal, wo die Pflanze steht. Optimal sind 50 Prozent oder mehr.

  • Schmetterlingsorchidee Ein Platz auf der Fensterbank, direkt über der Heizung macht warme Füße, aber extrem trockene Luft.
  • Dann ist es besser, eine Zimmerschale zu nutzen. Sie wird mit Blähton und Wasser gefüllt und dahinein stellt man den Orchideentopf (mit Übertopf). Das Wasser muss regelmäßig nachgefüllt werden. Das kann die Luftfeuchte um etwa 30 Prozent erhöhen.
  • Auch regelmäßiges Besprühen mit Wasser erhöht die Luftfeuchtigkeit. Kalkfreies, weiches und zimmerwarmes Wasser verwenden!
  • Am besten morgens besprühen, damit die Pflanzen nicht zu nass in die Nacht gehen (wenn die Temperaturen absinken)
  • Das Blattpflegemittel für Orchideen (von Compo) vermeidet Kalkflecken auf den Blättern. Außerdem stärkt es die Pflanze mit Stickstoff.

Wichtig ist, regelmäßig zu lüften! Ansonsten droht Fäule. Vorsicht – Temperaturunterschiede von 10 Grad und mehr führen häufig zu Blattschäden und Knospenfall.

Pflanzsubstrat

Als Aufsitzerpflanzen benötigen Orchideen, auch die Schmetterlingsorchideen ein besonders grobes und strukturstabiles Pflanzsubstrat. Gut geeignet ist spezielles Orchideensubstrat. Das gibt es im Handel. Man kann es auch direkt bei einem Züchter beziehen. Kundige Orchideenliebhaber mischen sich ihr Substrat selbst zusammen. Für Anfänger und alle die dafür weder Platz noch Zeit haben, reicht die fertige Erde.

Pflanztöpfe mit Bewässerungssystem?

Orchidaceae phalaenopsis, Schmetterlingsorchidee Oft werden diese Pflanzgefäße für Orchideen empfohlen. Ich schwöre ja auf die Lechuzza-Pflanzgefäße und habe fast alle meine Gewächse darin untergebracht. Für Orchideen kann ich sie aber nicht empfehlen. Vielleicht mache ja aber auch ich den Fehler. Den Pflanzen geht es gut. Sie sehen toll aus und wachsen, aber es gibt keine Blüten mehr. Ich habe auch schon welche verschenkt und da gab es das gleiche Problem. Also, ich nutze für die Schmetterlingsorchidee lieber die althergebrachten Kunststofftöpfe und durchsichtige Glasgefäße als Übertopf (von Leonardo). Dann klappt es auch mit der Blüte.

Pflanzen und umtopfen

Eine Orchidee muss regelmäßig umgetopft werden. Das ist aber nicht von der Jahreszeit abhängig wie bei anderen Pflanzen, sondern von der Phalaenopsis selbst. Wenn das Pflanzsubstrat zersetzt ist oder ein neuer Trieb keinen Platz mehr im Topf findet, ist es Zeit zum Umtopfen.

  • Sobald sich ein neues Herzblatt zeigt, sollte umgetopft werden.
  • Immer in ein qualitativ hochwertiges Orchideensubstrat pflanzen.
  • Zwei bis drei Tage vor dem Umtopfen noch einmal kräftig gießen. Pflanze aus dem Kunststoffbehälter herausnehmen.
  • Altes Substrat abschütteln. Es wird durch frisches ersetzt.
  • Das neue Pflanzsubstrat muss vor dem Topfen befeuchtet werden, damit es locker zusammenhält, aber auch leicht auseinander fällt.
  • Orchidaceae phalaenopsis Orchidee Immer die Pflanzen auf Krankheiten und Schädlinge untersuchen. Gleich Gegenmaßnahmen einleiten.
  • Beschädigtes Laub entfernen. Ebenso beschädigte, kranke oder zu lange Wurzeln vorsichtig abschneiden.
  • Das neue Gefäß sollte im Durchmesser etwa 3 cm größer sein, als das alte.
  • Einige Styroporbrocken als Drainage in den Topf geben.
  • Orchidee einpflanzen und gleich gut angießen.

Gießen und Düngen

Anders als bei anderen Sorten darf das Substrat bei Schmetterlingsorchideen nicht ganz austrocknen. Die Pflanze geht zwar nicht gleich ein, aber es bekommt den Blüten oder deren Bildung schlecht.

  • Gießen nur nach Fingerprobe. Solange sich das Substrat nass oder kühl anfühlt, nicht gießen!
  • Zum Gießen zimmerwarmes Wasser verwenden.
  • Wasser sollte weich und kalkfrei sein.
  • Reichlich wässern, überflüssiges Wasser aber unbedingt ablaufen lassen!
  • Düngung ist vor allem für Hybriden wichtig.
  • Bei jeder dritten Gießgabe Dünger verwenden.
  • Handelsüblicher Orchideendünger in angegebener Konzentration ist ausreichend.
  • Düngergaben den Wachstumsrhythmus anpassen, also in der Ruhephase nicht düngen.
  • Um eine Versalzung des Substrates zu vermeiden, sollte dieses während der Wachstumszeit alle drei Monate durchgespült werden!

Schneiden

Orchidee schneiden Zu schneiden gibt es bei den Schmetterlingsorchideen nicht allzu viel. Ältere Blätter sterben schon mal ab. Man lässt das Blatt richtig eintrocknen und bricht es dann einfach vorsichtig ab. Verwelkte Blüten werden abgeschnitten. Damit wird der Neuaustrieb einer neuen Blütenrispe gefördert. Stellt man faulige Stellen an den Wurzeln fest, werden auch diese vorsichtig herausgeschnitten. Dann braucht die Pflanze noch neues Substrat.

  • Je höher der Rückschnitt des Stängels angesetzt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines neuen Triebes.
  • Phalaenopsis treiben gern aus der allerobersten Knospe einen neuen Blütenstängel. Dann hat man aber einen sehr langen, kahlen Stängel. Es sieht optisch nicht sehr schön aus. Deshalb schnei8det man, direkt nach dem Verblühen, die Rispe über dem zweiten bis dritten Stängelknoten von unten ab.

Überwintern

Die Überwinterung ist kein Problem. Die Pflanze kann im warmen Zimmer stehen bleiben, verträgt aber auch Nachttemperaturen bis 16° C. Viele Orchideenfreunde raten dazu, die Orchidee kühler zu überwintern. Das soll die Blüte fördern. 5 bis 10° C sollen ausreichen. Allerdings muss die Pflanze dann trocken stehen, denn bei diesen Temperaturen und Feuchtigkeit kommt es schnell zu Fäulnis. Ich probiere das diesen Winter einmal. Mal sehen, was passiert.

Vermehren

Die einfachste Art Phalaenopsis zu vermehren ist durch Teilung. Das ist auch gleichzeitig eine Verjüngung der Pflanze. Man zieht die Pflanzen vorsichtig auseinander. Auf keinen Fall reißen! Eine andere Möglichkeit ist die Abtrennung von Kindeln. Allerdings müssen diese erst ordentlich Wurzeln gebildet haben, bevor man sie mitsamt einem Stück Stiel abschneidet und separat einpflanzt. Je größer so ein Kindel, um so besser überlebt es nach der Trennung. Kindel fördern kann man mit der sogenannten Keikipaste. Sie wird im Abstand von einigen Tagen auf ein schlafendes Auge des Blütenstandes aufgetragen. So soll sich nach einigen Wochen dort ein Kindel bilden. Ausprobiert habe ich das noch nicht.

Krankheiten und Schädlinge

Orchidaceae phalaenopsis Schmetterlingsorchidee Die meisten Orchideen, egal welche Art, sterben wegen nasser Füße. Das können die Pflanzen nicht ab. Es sind Aufsitzer, das Regenwasser in ihrer Heimat kann ungehindert ablaufen. Nässe ist tödlich. Braune Wurzeln sind ein deutliches Zeichen für zu viel Wasser. Bakterien und Pilze haben leichtes Spiel.

  • Knospenfall – muss keine Krankheit sein. Oft ist es die Umgewöhnung nach dem Kauf, Wassermangel, Wurzelschäden, Lichtmangel, Zugluft, Rauch in der Luft oder Ethylen, ein von reifem Obst ausgehendes Gas.
  • Blatter faulen vom Ansatz heraus – ebenfalls zu viel Nässe
  • Einrollen oder knittern der Blätter – Ziehharmonikawuchs – zu viel Feuchtigkeit, zu niedrige Luftfeuchte, Wollläuse oder Spinnmilben
  • Durchscheinende Blätter – Bakterienbefall, treten über Wunden ein und vermehren sich sehr schnell
  • Hellgrüne oder gelbliche Blätter – Lichtmangel, Stickstoffmangel oder Schädlingsbefall

Schädlinge sind ärgerlich, aber kein Problem, wenn man sie früh genug entdeckt und schnell Gegenmaßnahmen einleitet. Oft helfen schon abstreifen oder abwischen. Bei Pflanzenschutzmitteln ist Vorsicht geboten. Man darf nur Mittel verwenden, die von Orchideen auch vertragen werden.

  • Schildläuse – mit Schwamm und milder Seife abwaschen
  • Schmierläuse Wollläuse – verstecken sich gern unter den Blättern und der Bastschicht der Bulben
  • Spinnmilbenbefall – wird durch Wärme und niedrige Luftfeuchtigkeit gefördert
  • Schnecken – Schmetterlingsorchideen im Gewächshaus oder im Sommer im Freien aufbewahrt, ziehen Schnecken an wie ein Magnet.

Fazit
Wer sich für Orchideen begeistert, aber nicht zu viel Arbeit und Zeit in diese schönen Blühpflanzen stecken kann oder mag, für den sind Schmetterlingsorchideen genau richtig. Auch bei nicht ganz idealen Standortbedingungen blühen diese Gewächse monatelang. Sie sind auch recht gut zu neuen Blüten anzuregen. Die Pflege ist recht einfach, solange man nicht den Fehler macht, zu viel Wasser zu geben. Wichtig sind eine hohe Luftfeuchte und ein heller, warmer Standort. Ansonsten stellen die Pflanzen keinen großen Anforderungen.