Zimmerpflanzen Orchideen

Wie lange blühen Orchideen? | Dauer der Ruhephase/Blühpause

Orchideen blühen

Ohne Blüte sind Orchideen unscheinbare Pflanzen. Mit der richtigen Pflege kann die Dauer der Blüte verlängert werden. Nach der Blüte ist eine Ruhephase wichtig, in der die Pflanzen ebenfalls eine richtige Betreuung brauchen, damit sie Kraft für neue Blühtriebe sammeln können. Vor allem das Wecken der Pflanzen gegen Ende der Ruhepause kann entscheidend sein, wie üppig die nächste Blühphase ausfällt.

Blühdauer verlängern

Viele bekommen eine Orchidaceae blühend geschenkt oder kaufen sie in der Blüte. Damit die Blütentracht bei frisch gekauften Pflanzen möglichst lange erhalten bleibt, ist eine richtige Pflege wichtig. Dazu gehören folgende Punkte:

Standort: Der Standort der Orchideen sollte hell, aber ohne direkte Sonne sein. In der Natur siedeln sich die Exoten oft auf Bäumen an und selbst terrestrische Sorten bevorzugen schattige Standorte. Diese Lichtverhältnisse sollten Sie auch den Pflanzen in der Wohnung bieten.

Tipp: Im Sommer können Orchideen ins Freiland. Dazu werden die Töpfe einfach an die Äste von Bäumen gehängt.

Temperatur: Bei der Temperatur sind Orchideen kompromisslos. Sie benötigen mindestens 12°C bis maximal 20°C. Unter dem schattigen Dach großer Bäume steigt selbst in tropischen Regionen die Temperatur nicht darüber hinaus an und wenn dann Orchidee nicht dauerhaft, da in der Nacht die Grade wieder sinken. Im Sommer kann man die Orchidee daher auch problemlos an einen Ast eines Baumes hängen. Im Winter ist es etwas schwieriger einer Orchidaceae die richtige Temperatur zu bieten. Vor allem Zugluft sollten Sie vermeiden.

Düngung: Obwohl Orchideen sehr genügsame Pflanzen sind, haben sie, wenn sie blühen einen sehr hohen Nährstoffbedarf. Während der Blüte wird die Orchidee wöchentlich mit dem Gießen auch gedüngt. Dazu sollte man ausschließlich ein Orchideendünger in flüssiger Form verwenden. Flüssige Dünger können die Pflanzen rascher aufnehmen, was wiederum dem Erhalt der Blüte zugutekommt. Die Blütezeit kann man so deutlich verlängern.

Gießen: Während die Orchideen blühen, muss man sie mindestens einmal pro Woche gießen. Verwendet wird dazu kein kaltes Wasser aus der Leitung, es sollte mindestens Zimmertemperatur haben. Zudem mögen Orchideen kein kalkhaltiges Wasser, was ebenfalls zu einer verkürzten Blütezeit führen kann. Zum Gießen taucht man die Pflanzen wahlweise in einen Kübel für einige Minuten oder man gießt sie direkt. Wasser im Übertopf muss man allerdings im Anschluss entleeren.

Hinweis: Alle paar Wochen können Sie die Blätter und Luftwurzeln auch mit Wasser besprühen. Das sollte jedoch nur tagsüber passieren, denn sonst benötigen sie zu lange zum Abtrocknen.

Vermehrung

Wo eine Blüte ist, da kann es auch passieren, dass sich bei einer Orchidaceae sich Nachwuchs einstellt. Dies kann entweder über die Bildung einer Samenkapsel oder der Bildung von sogenannten Kindel am Blühstand passieren. Je nach Sorte kann auch nur eine Vermehrung über Samen möglich sein. Die beliebte Sorte Phalaenopsis lässt sich einfacher über Kindl vermehren, während terrestrische Sorten eher Samen ausbilden. Grundsätzlich ist aber bei jeder Orchidee eine Vermehrung über Samen möglich, die Bestäubung muss allerdings von Hand erfolgen.

Ob die Vermehrung zugelassen wird oder nicht, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Grundsätzlich kostet eine Vermehrung der Pflanze sehr viel Kraft, wodurch der Nährstoffbedarf erhöht werden muss. Sie tritt damit auch später in die Ruhephase ein, dass sie ihren Nachwuchs noch ausbilden muss. Es spricht jedoch nichts dagegen, dass gesunde und kräftige Pflanzen auch zur Vermehrung genutzt werden.

Erst wenn man die Kindl annimmt bzw. man den reifen Samenstand entfernt, beginnt die Blühpause. Bei der Entfernung sollte man darauf achten, dass man Reste vom Blühstand vollständig weg schneidet, da Reste zu schimmeln beginnen können.

Rückschnitt

Damit die Pflanzen gefahrlos in die Blühpause gehen können, müssen vertrocknete Pflanzenteile entfernt werden. Dies gilt für Blühstände gleichermaßen wie für Luftwurzeln. In der Ruhephase benötigen die Pflanzen ihre Energie vorwiegend dazu, um sich zu regenerieren und neue Anlagen für Blätter und Blüten zu bilden. In dieser Zeit sind sie auch besonders empfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlinge.

Orchidee schneiden Ein sauberer Rückschnitt von alten Pflanzenteilen verhindert, dass sich dort Bakterien oder Schädlinge ansiedeln können, die den Pflanzen schaden. Wichtig für den Rückschnitt ist immer die Verwendung von sauberem Schnittwerkzeug. Ideal dafür ist ein scharfes Messer. Scheren haben den Nachteil, dass sie Pflanzenteile quetschen können, was wiederum zum Absterben von Gewebe führt.

Umtopfen

Wen Orchideen nicht mehr blühen, dann ist auch die Zeit gekommen, sie umzutopfen. Werden die Pflanzen vor der Blühpause umgetopft, kann dies möglicherweise für sie ein so großer Schock sein, dass sie einen großen Teil der Blüten abwerfen oder geschlossene Blüten absterben. Beim Umtopfen wird folgendermaßen vorgegangen:

  • Orchidee vorsichtig aus dem Topf nehmen
  • altes Substrat abschütteln
  • Gesundheitszustand der Wurzeln kontrollieren
  • vertrocknete Wurzeln entfernen
  • Pflanze mit neuem Substrat in neuen Topf setzen
  • Pflanze mindestens eine Stunde tauchen

Nach dem Umtopfen benötigt die Orchidee für rund vier Wochen keine zusätzliche Düngung mehr. In der kommenden Ruhephase ist sie durch das neue Substrat bereits ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Wie hoch der Nährstoffbedarf anschließend ist, hängt davon ab, wann die Pflanze in die Blühpause eintritt. Im Herbst und Winter ist der Nährstoffbedarf geringer als bei einer Ruhe im Sommer, wo verblühte Pflanzen den Dünger noch besser umsetzen können.

Das Gleiche gilt auch für das Gießen. Zwar wird die Gießintensität in der Ruhephase ebenfalls reduziert, allerdings wiederum angepasst der Saison. Im Winter ist es ausreichend alle drei Wochen zu gießen, im Sommer erhöht man die Frequenz auf zwei Wochen.

Orchideen im Winter

Orchidaceae Die meisten Orchidaceae treten im Herbst oder Winter in die Blühpause ein. Diese Zeit ist ideal, denn zu dieser Zeit sind die Temperaturen niedriger und es gibt weniger Tageslicht. Fast alle Pflanzen – sogar die Exoten – sind dann im Ruhemodus. Je nach Sorte kann es sein, dass die Pflanzen noch mal bis in den Spätherbst blühen, wie Miltoniopsis. Der Frauen- bzw. Venusschuh ist in seiner Blütezeit sehr flexibel und kann durchaus auch mal im Winter blühen.

Blühdauer

Blüten im Spätherbst oder Winter sind nur von kurzer Dauer und selbst bei guter Pflege nach rund vier bis fünf Wochen vorbei. Im Frühjahr und Sommer kann die Blütezeit mehrere Monate betragen, wenn man die Pflanzen richtig pflegt.

Hinweis: Selbst Orchideen, die im Winter blühend erworben wurden, pendeln ihren Rhythmus nach zwei bis drei Jahren ein. Es kann allerdings vorkommen, dass bei Orchideen, die im Winter blühten, die Blühpause bis zu einem Jahr dauert.

Ende der Ruhephase

Das Ende der Ruhephase bestimmt die Orchidee selbst. In der Regel dauert diese Phase der Regeneration bis zu einem halben Jahr. Das Ende der Blühpause ist sehr einfach zu erkennen, denn die Pflanze fängt an neue Blätter und Triebe zu bilden. Damit verbunden muss man auch wieder beginnen, wöchentlich zu düngen, damit der Pflanze ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stehen.

Keine neue Blüte

Orchidaceae phalaenopsis Eine Orchidaceae benötigt viel Zuwendung und dafür möchten Pflanzenliebhaber auch wieder mit einer neuen Blüte belohnt werden. Doch manchmal lässt die Blüte auf sich warten und trotz guter Pflege kommt sie nicht mehr aus der Ruhepause. Überschreitet die Ruhezeit eine Dauer von über einem Jahr, liegt das nicht an schlechter oder mangelnder Pflege, sondern, dass der Pflanze die Anreize fehlen, wieder aufzuwachen.
Es gibt drei Maßnahmen, die helfen die Pflanzen aus der Pause zu holen:

  • Reduzierung der Wassergaben
  • Reduzierung der Düngergaben
  • Absenkung der Temperatur in der Nacht

Bei der Reduktion von Wasser und Dünger startet bei der Orchidee, wie bei vielen anderen Pflanzen, das Überlebensprogramm. Sie haben Sorge, dass sie nicht überleben, und versuchen noch rechtzeitig für Nachwuchs zu sorgen, indem sie mit einer Blüte eine neue Generation schaffen wollen.

Die Absenkung der Temperatur in der Nacht hingegen, simuliert einen Zustand, denn viele Orchidaceae in ihrem natürlichen Lebensraum vorfinden. Selbst in tropischen Regionen gibt es Jahreszeiten, in denen zumindest in der Nacht die Temperaturen deutlich sinken. Simuliert man diesen Zustand in den Wohnräumen für mehrere Wochen, fängt die Orchidee in der Regel an neue Blütenstände hervorzubringen. Der Vorteil ist, dass man durch die simulierte Umgebung den Zeitpunkt, wann Orchideen wieder blühen besser steuern kann. Die Ruhephase kann man dadurch verlängern und die Orchidee zu einem besseren Zeitpunkt, wie im Frühjahr aufwecken.