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Pflaster-Unterbau: Splitt, Kies oder Sand?

Mann verlegt Steine in Pflasterbett

Für das Pflastern eines Gehwegs oder einer Auffahrt muss zunächst ein passender Pflaster-Unterbau angelegt werden. Ob Schotter, Kies oder Sand die passende Wahl sind, zeigt dieser Ratgeber.

Pflaster-Unterbau und Tragschicht

Der Pflaster-Unterbau kann aus einer oder zwei Schichten bestehen.

Eine SchichtZweite Schicht
– direktes Eintragen des Bettungsmaterials
– geringerer Aufwand
– für durch Randsteine begrenzte Gehwege geeignet
– sind schwächeren Kräften ausgesetzt
– Tragschicht und Bettungsschicht
– Tragschicht meist aus Schotter
– darüber dann Bettungsschicht
– meist feineres Material
– liefert zusätzliche Stabilität
– für stärker belastete Flächen geeignet
Tipp: In Regionen mit sehr rauem Klima kann eine zusätzliche dritte Schicht aus frostfreiem Splitt eingebracht werden, um Schäden und Aufwürfen vorzubeugen.

Sand

Eine einfache Wahl für das Pflasterbett und die Fugen zwischen den Pflastersteinen ist Sand. Sand entsteht auf natürlichem Wege, daher sind die Körner rund. Sie weisen aufgrund ihrer geringen Größe von 0,063 bis 2 Millimeter eine sehr feine Konsistenz auf. Zudem bringt Sand verschiedene Vor- und Nachteile mit sich:

VorteileNachteile
+ einfache Verarbeitung
+ geringe Kosten
+ in zahlreichen verschiedenen Varianten erhältlich
– anfällig für Ausbreitung von Unkraut/Ameisen
– Aufwürfe bei schlecht sortiertem Sand
– Risiko des Absenkens durch geringe Stabilität und Tragkraft
Arbeiter verlegen Pflastersteine auf Sand

Für einen Gehweg, der nicht stark belastet wird, reicht ein Pflasterbett aus Sand aus. Allerdings empfiehlt sich hier die Kombination mit Randsteinen, um ein Verschieben zu verhindern. Zudem muss damit gerechnet werden, dass häufiges Unkrautjäten notwendig ist und Ameisen den Sand von unten nach oben aus den Fugen schieben.

Tipp: Die beste Wahl ist gewaschener Pflastersand, da es sich hierbei um ein gut sortiertes Baumaterial handelt, das weniger Nachteile und Einschränkungen mit sich bringt.

Brechsand

Der sogenannte Brechsand entsteht nicht auf natürlichem Wege, sondern wird industriell aus Stein oder Bauschutt gefertigt. Die Körnung ist gröber und unregelmäßiger als bei Sand. Daraus ergeben sich verschiedene Eigenschaften, die bei einer Verwendung als Pflaster-Unterbau von Vorteil sind:

  • einfaches Ausbringen
  • hohe Stabilität
  • Rutschfestigkeit
  • verlangsamt die Ausbreitung von Unkraut

Der einzige potenzielle Nachteil von Brechsand ist der vergleichsweise hohe Preis. In der Anschaffung ist er etwa doppelt so teuer wie gewaschener Pflastersand, was die Kosten erheblich erhöhen kann. Allerdings verhaken sich die einzelnen Elemente bei der Verdichtung ineinander, was zu einer belastbaren Oberfläche führt und langfristig wiederum Geld und Aufwand für Aus- und Nachbesserungen einsparen kann.

Kies

Kies als Pflaster-Unterbau

Ebenso wie Sand ist auch Kies ein Baustoff, dessen einzelne Elemente rund sind. Die Größe der Steine liegt zwischen 2 und 63 Millimetern, weswegen sich im Gartenbau zahlreiche Anwendungszwecke für das Material finden. Als Pflaster-Unterbau bringt es die folgenden Eigenschaften mit sich:

VorteileNachteile
+ guter Wasserablauf
+ in zahlreichen Farben/Größen erhältlich
+ neigt nicht zum Ausspülen oder zu Ameisenbefall
– durchlässig für Unkraut

Aufgrund der runden Form bestehen große Abstände zwischen den einzelnen Steinen. Das Problem lässt sich verringern, indem eine sehr kleine Körnung gewählt und der Kies verdichtet wird. Auch dann ist jedoch damit zu rechnen, dass häufiges Jäten notwendig ist.

Splitt

Splitt als Pflaster-Unterbau

Splitt weist die gleiche Körnungsgröße wie Kies auf, hat jedoch eine gebrochene und unregelmäßige Form. Durch diese können sich die einzelnen Elemente leicht ineinander verhaken, was zu einer stabileren Oberfläche führt. Davon abgesehen findet sich jedoch kein wesentlicher Unterschied zu Kies. Selbst preislich liegen die Baustoffe in etwa gleich auf.

Kombinierte Pflasterbetten

Für optimale Ergebnisse und einen stabilen Pflaster-Unterbau empfiehlt es sich, die verschiedenen Materialien miteinander zu kombinieren. Der Aufbau gestaltet sich dabei wie folgt:

  1. Pflaster-Unterbau aus Schotter
  2. Pflasterbett aus Splitt oder Kies
  3. Pflastersteine einbringen und ausrichten
  4. Fugen mit Brechsand füllen und einschwemmen
Fugensand einkehren
Der richtige Fugensand schützt dauerhaft und effektiv vor Unkraut.
Tipp: Durch die Kombination der Materialien lassen sich zum einen die Kosten geringhalten, da weniger der teuren Baustoffe benötigt werden und zum anderen die Vorteile vergrößern.

Häufig gestellte Fragen

Wie lässt sich Unkraut beim Pflastern verhindern?

Der Einsatz von Brechsand reduziert und verlangsamt die Ausbreitung von Unkraut erheblich. Eine vollständige Vermeidung lässt sich allerdings nur durch ein Betonfundament oder das Versiegeln der Fugen erzielen. Dadurch ist wiederum kein Ablaufen des Wassers möglich.

Wann sind Randsteine sinnvoll?

Randsteine als Begrenzung am Pflaster-Unterbau sind in jedem Fall sinnvoll, da sie zusätzliche Stabilität verleihen. Gerade bei dem Einsatz von Sand sind sie unverzichtbar, um einen verlässlichen Rahmen zu schaffen.