Gartengestaltung Gartenprojekte

Gehwegplatten richtig verlegen und verfugen

Gehwegplatte

Wege im Garten sind sinnvoll. Sie sorgen für Raumtrennung und auch Ordnung. Günstig ist, wenn es feste Wege sind, damit man trockenen Fußes von A nach B kommt. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen Gehweg anzulegen. Recht einfach kann man dies mit Rindenmulch tun, eine schnelle und preiswerte Methode, auf die Dauer meist wenig befriedigend. Kies ist eine andere Möglichkeit, richtig angelegt hält dieser Weg viele Jahre. Zum Barfuss laufen im Garten, was ich besonders liebe, ist dieser aber nicht so günstig. Außerdem werden die Steine oft grün und schmutzig, kein wirklich schöner Anblick. Pflastersteine sind eine gute Lösung, allerdings sind sie meist klein und es ist mühseliger, sie zu verlegen.

Gewehgplatten & Alternativen

Gehwegplatten sind für viele Gartenbesitzer das Mittel der Wahl. Es gibt eine große Auswahl und man kann sie, wenn man nicht gerade zwei linke Hände hat, auch selbst verlegen. In der Regel werden Platten aus Beton verwendet, sie sind die preisgünstigste Version und viele sind schon so gut gemacht, dass sie kaum von den Natursteinplatten zu unterscheiden sind. Damit sind wir bei der anderen Möglichkeit, den Natursteinplatten. Meist wird Granit oder Basalt genutzt. Naturmaterialien sind sicher toll, aber erstens ist die Auswahl für viele Hobbybauer eine Preisfrage und zweitens sind diese Materialien nicht unerschöpflich.

Für die Verlegung von Gehwegplatten empfiehlt sich eine gute Vorbereitung. Die gewünschte Fläche ist zu vermessen. Am besten ist, einen Grundriss zu zeichnen. Wege, die oft begangen werden, z.B. bis zur Eingangstür, zur Garage oder zum Schuppen, sollten 1,20 m breit sein. Für wenig genutzte Wege sind 80 cm völlig ausreichend. Nun hat man die Maße und kann sich die Platten aussuchen.

Welche Platten verwenden?

Gehwegplatten gibt es nicht nur aus verschiedenen Materialien und unterschiedlichen Farben und Größen, auch ihre Stärke ist nicht einheitlich. Man muss die Wegeplatten nach der Belastung aussuchen.

  • Sie müssen außerdem frostsicher sein und natürlich witterungsbeständig.
  • Auch sollten sie eine gute Rutschsicherheitsklasse haben. Auf nassen Gehwegplatten sollte man nicht rutschen, das kann gefährlich werden.
  • Vom Format sind die Abmessungen 30 x30, 40 x 40 oder 50 x 50 am gebräuchlichsten. Die Stärken liegen im Bereich von 4,5 cm, 5 und 6 cm.
  • Betonplatten sind die Klassiker. Es gibt unterschiedliche Farben, viele in Grau- und Anthrazittönen, aber auch interessante neue Farben. Man unterscheidet grob in betonglatte und kugelgestrahlte (grobere) Oberflächen. Betonplatten überzeugen durch Schlichtheit und sie sind zeitlos. Sie drängen sich nicht in den Vordergrund, setzen dafür die Umgebung in Szene. Im Vergleich zu Natursteinen sind sie oft deutlich preiswerter, obwohl es auch teure Betonsteine gibt. Die sehen aber meist Naturmaterialien täuschend ähnlich. Betonplatten sind äußerst witterungsbeständig. Nachteilig ist, dass sie Fette und Öle aufnehmen. Einmal in das Material eingezogen, bekommt man den Fleck nicht mehr weg.
  • Gehwegplatte Wenn man die Platten ausgesucht hat, muss ausgerechnet werden, wie viele benötigt werden. Diese kauft man dann. Es ist empfehlenswert, immer einige mehr zu nehmen. Manchmal hat man sich verrechnet, es geht auch mal was kaputt und man sollte auch immer noch ein paar übrig haben für den Fall, dass später mal eine oder mehrere ausgetauscht werden müssen.Natursteinplatten (Granit, Marmor, Kalkstein, Dolomit, Travertin, Sandstein, Basalt, frostfeste Schiefer und Quarzite und andere) sind eben pure Natur. Sie sind wetterfest, widerstandsfähig gegen Öle und Fette, langlebig und leicht zu reinigen. Allerdings muss hier auf eine etwas raue Oberfläche geachtet werden, bei Nässe wird es sonst sehr rutschig. Sie sind hauptsächlich wegen ihrer Optik so beliebt. Es gibt sie in vielen Farben, Formen und Größen. 

Was wird noch benötigt?

Mit den Platten allein ist es nicht getan. Für den Unterbau werden einige Materialien benötigt. Wichtig ist auch Sand, der alles verdichtet und in dessen Bett am Ende die Platten liegen. Viele Fachleute empfehlen außerdem, Randsteine zu setzen, damit der Weg einen besseren Halt hat und nicht wegrutschen kann. Ich habe das hier allerdings nicht berücksichtigt, da wir darüber separat berichtet haben.

  • Schotter, Frostschutzkies oder Betonrecycling in Korngröße 0/32
  • Splittbettung oder Sand
  • Fugensand

Gehwegplatten verlegen

Gehwegplatten zu verlegen ist nicht schwierig. Allerdings ist es eine recht große Arbeit, je nachdem natürlich, wie viel Weg gelegt werden muss und wie viel Hilfe man hat. Wichtig ist, gewissenhaft und in der richtigen Reihenfolge zu arbeiten. Schnell, schnell ist hier der falsche Weg. Lieber langsam vorgehen, dafür aber keine Nacharbeit haben, das ist wichtig. Große Gehwegplatten der gleichen Größe lassen sich natürlich einfacher verlegen als kleine oder wenn man Muster zu legen hat. Es ist Geschmackssache und eine Frage des Preises.

Unterbau für Gehwegplatten

Damit der Wege lange hält, es keine Höhenunterschiede gibt, auch nach langer Benutzung nicht und damit alles lange so schön wie am Anfang bleibt, braucht es einen stabilen und frostsicheren Unterbau. Um diesen zu ermöglichen, muss der Weg ausgehoben werden.

Die Tiefe errechnet sich aus

  • der Stärke der Platten (meist 5 cm)
  • einer Sandschicht von 5 cm
  • und einer Tragschicht aus Schotter
  • 20 cm bei Sandboden
  • 30 bis 40 cm bei Lehm- und Tonboden

Gehwegplatte Ist der Weg in der errechneten Höhe ausgehoben, wird er mit Schotter, Frostschutzkies oder Betonrecycling in Korngröße 0/32 aufgefüllt. Wichtig ist, immer nur schichtweiße vorzugehen und zwischendurch den Boden immer wieder mit einer Rüttelplatte (kann man ausleihen) zu verdichten. Die Rüttelplatte immer längs und quer führen.  Wichtig ist auch, dass ein ganz leichtes Gefälle von mindestens 2 Prozent eingearbeitet wird. Nur so funktioniert die Entwässerung des Gehweges.

  • Zum Festlegen des Höhenunterschiedes Schnüre nutzen.
  • Links und rechts des Gehweges eine Schnur spannen.
  • Die Endhöhe mit Platten ausrechnen.
  • Eine Seite Schnur in dieser Höhe spannen.
  • Die Richtschnur wird auf der anderen Seite um exakt 2 cm je einen Meter Weg gesenkt.

Auf diese Tragschicht kommt die Splittbettung oder Sand mit entsprechender Körnung, etwa 3 bis 5 cm dick. Auch hier muss wieder die Rüttelplatte ran. Die oberste Schicht muss geglättet werden. Es muss eine einheitliche und glatte Oberfläche entstehen.

Verlegung der Platten

Wenn das Unterbett fertig gestellt ist, kann man mit der Verlegung der Platten beginnen. Man fängt an einem Ende an, nicht in der Mitte. Ideal ist, dort zu beginnen, wo eine gerade Anfangsfläche gegeben ist, also z.B. an der Terrasse, an der Tür, vom Grundstückseingang und der Fußweg aus.

  • Die erste Reihe Platten ausrichten. An den Schnüren orientieren, sowohl der Richtung, der Breite und der Höhe nach.
  • Mit einem Pflasterhammer mit Gummivorsatz leicht auf die Wegeplatten schlagen, damit sie fest im Bett liegen.
  • Günstig ist, die zweite Reihe mit einer halben Wegeplatte zu beginnen. So ergibt sich ein fester Verband und die Steine können bei Belastung nicht hoch kippen.
  • Halbe Platten erreicht man, indem man ein ganze teilt, beispielsweise mit einem Winkelschleifer mit Trennscheibe oder aber mit einem Schneidtisch. Der kann auch ausgeliehen werden.
  • Die Platten sollten einen Mindestabstand von 3 mm haben. Manchmal bekommt man beim Kauf der Platten gleich Abstandshalter mit dazu.
  • So kann man Reihe für Reihe vorgehen. Dabei immer auf die Schnüre achten.- Sind alle Platten verlegt, wird Fugensand ausgestreut und mit einem Besen ist die Fugen gekehrt. Was zu viel ist, wird abgekehrt.
  • Nun muss wieder gerüttelt werden. Diesmal wird eine Gummimatte am Rüttler befestigt, damit die Platten nicht beschädigt werden.
  • Die Fläche wird sich noch um etwa einen Zentimeter setzen.
  • Nun wird Wasser über die Platten laufen gelassen. Der Fugensand setzt sich und man muss neu nachfüllen.
  • Das wird so oft wiederholt, bis alle Ritzen und Zwischenräume gefüllt sind.

Alternative – ungebundene Bauweise

Gehwegplatte Wenn man nur einzelne Platten als Weg verlegen möchte, so etwa immer einen Schritt Abstand voneinander, geht es auch ohne aufwändiges Bett. Man legt die Platten dann einfach in ein verdichtetes Sandbett und drückt sie leicht an. Diese Platten lassen sich leicht entfernen, wenn man sich eines Tages entschleißt, den Weg richtig professionell anzulegen. Diese Methoden kann Auswirkungen auf das Rasenmähen haben. Wenn sich die Platten nach einiger Zeit bewegen, kann es mit dem Rasenmäher schwierig werden, über die Kanten zu fahren.

Tipps

  • Günstig ist, wenn Randsteine an den Rändern gesetzt werden. Das gibt den Platten zum einen Halt und sorgt zum anderen dafür, dass von außen nichts in die Fugen wächst. Rasen tut das sehr gern. Außerdem können die Platten nicht verrutschen.
  • Auf angerauten Oberflächen rutscht man nicht so leicht, wie auf geschliffenen.
  • Am einfachsten zu transportieren und an die richtige Stelle gerückt werden die Platten mit einem Plattenheber. 

Fazit
Wenn man seine Gartenwege selber mit Wegeplatten anlegt, lässt sich einiges an Geld sparen. Das sollte man besser in gute Wegeplatten investieren. Allerdings ist es kein Kinderspiel, so einen Weg zu gestalten. Mit großen, gleichgroßen Platten geht es noch, aber bei kleinen und bei Mustern wird es mitunter zur Sisyphusarbeit. Allerdings finde ich gerade das so schön, weil eben nicht alles gleich und super korrekt aussieht. Das ist aber Geschmackssache. Wichtig ist jedenfalls der Unterboden für den Weg. Wenn das „Fundament“ nicht stimmt, kann das mit dem Weg nichts werden. Die Sache mit dem Gefälle von mindestens 2 Prozent ist natürlich bei geraden Wegen recht einfach. Bei Kurven wird es schwierig. Ich mag natürlich wieder geschwungene Wege, warum auch einfach machen?

Also, wer Lust und Laune, keine zwei linken Hände und wer es finanziell nicht so dicke hat, der kann Gehwegplatten selbst verlegen. Günstig sind ein Helfershelfer und kein Zeitdruck, dann geht es schon.