Gemüsegarten & Gemüse Kartoffel - Kartoffelanbau, Schädlinge & Verwendung

Pastinaken, Pastinaca – Anbau und Pflege

Pastinaken

Die Pastinake hat sich in früheren Zeiten in den hiesigen Breitengraden an derselben Beliebtheit erfreut, wie heutzutage die Kartoffel. Das Wintergemüse ist einfach anzubauen und sehr nährstoffreich, bedingt durch einen hohen Stärke- und Zuckeranteil. Im Laufe der Jahrhunderte sind die Pastinaken jedoch von den Kartoffeln in der heimischen Küche und in den Gärten verdrängt worden und gerieten überwiegend in Vergessenheit. Mit der immer größeren Popularität des biologischen Obst- und Gemüseanbaus, wurden diese wieder neu entdeckt und erleben im Moment eine zweite Renaissance. Die aromatischen Pastinaken haben einen süßlichen und delikaten Geschmack und lassen sich für viele Zwecke und Gerichte verwenden.

Standort und Pflanzsubstrat

Die Pastinake bevorzugt einen überwiegend sonnigen Standort mit einem langanhaltenden Sonneneinfall. Damit sich die Wurzeln nicht verzweigen und gerade wachsen können, ist der Boden tief und gut aufzulockern. Für den Pastinaken-Anbau ist ein nährstoffreiches Pflanzsubstrat empfehlenswert, welches eher trocken ist. Je nährstoffreicher der Boden, desto intensiver entwickelt sich der Geschmack der Wurzeln. Je besser die Vorbereitung des Beetes, desto größer sind die darauf folgenden Ernteerträge. Wer am Anfang etwas mehr Arbeit investiert, erfreut sich später an einer beeindruckenden Ernte.

Pastinaken Es müssen mindestens drei Jahre Abstand zwischen einem Anbau von Pastinaken auf dem gleichen Beet liegen, da sonst der Erdboden zu sehr ausgelaugt wird. Darüber hinaus ist ebenfalls eine gewisse Fruchtfolge einzuhalten, damit der Boden geschont wird und die Qualität der Ernte gewährleistet werden kann.

  • Sonniger bis vollsonniger Standort
  • Humoses, schweres bis lehmiges Pflanzsubstrat
  • Vorteilhaft sind nährstoffreiche Moorböden
  • Idealer pH-Wert zwischen 5,5-7,0
  • Boden gut und tief auflockern
  • Vor der Aussaat gesamtes Unkraut entfernen

Aussaat und Pflegekriterien

Ein wichtiges Kriterium für die Aussaat von Pastinaken ist die Fruchtfolge, welche strikt zu beachten ist. Der Anbau darf sich nicht im Anschluss nach anderen Doldengewächsen ereignen, dazu zählen unter anderem Anis, Dill, Fenchel, Liebstöckel, Kümmel, Möhren und Petersilie. Die Aussaat kann sehr früh erfolgen und ist bis zum Anfang des Sommers möglich. Je später der Zeitpunkt des Aussaat, desto kleiner wachsen die Wurzeln und die Ernteerträge sind geringer. Nur wenn eine gleichmäßige Feuchtigkeit des Bodens eingehalten wird, kommt es zur Keimung. Wenn sich die Anbaufläche in einer Region mit Frostgefahr bis in den Frühling hinein befindet, sind Schutzmaßnahmen zu ergreifen, da die jungen Triebe bei starker Kälteeinwirkung zu Schaden kommen können. Bei allzu heftigen Regenfällen und einem generell sehr nassen Frühling, ist ebenfalls eine Abdeckung zu empfehlen, da bei übertriebener Nässe das Wachstum erlahmt.

  • Frühe Aussaat, abhängig von der Witterung schon ab März
  • Aussaat ist bis Juni durchführbar, jedoch folgt dann eine geringere Ernte
  • Saattiefe bei 2 cm, Abstand von ca. 10 cm
  • Samen nach der Aussaat etwas einwalzen
  • Zu dicht stehende Saat auseinanderziehen
  • Reihenabstand mindestens 35 cm
  • Samen keimen nach 15-20 Tagen
  • Nur frische Samen verwenden (sehr begrenzte Keimfähigkeit)
  • Bei Frostgefahr und andauerndem Regen, Beet mit Vlies oder Folie abdecken
  • In der Wachstumszeit regelmäßig Hacken und Unkraut jäten

Gießen und Düngen

Pastinaken Generell ist auf regelmäßige Gießvorgänge zu achten, wobei die schädlichen Auswirkungen von Staunässe partout zu vermeiden sind. Kommt es zu langanhaltender Trockenheit, bilden sich unansehnliche Risse in der Rübe. Zu wenig Wasser führt außerdem zu einer Verkrustung des Bodens. Genauso wie bei dem Anbau von Kartoffeln und Karotten, keinen frischen Mist und noch unreifen Kompost in den Boden einarbeiten, da durch diesen fresswütige Schädlinge angelockt werden. Pastinaken mögen frisch gedüngte Erde nicht besonders, deshalb sollte der Standort bereits frühzeitig zu Beginn des Frühlings mit Kompost oder anderem Dünger angereichert werden. Wenn die kleinen Triebe eine gewisse Wuchshöhe erreicht haben, ist eine weitere, aber mäßige Düngergabe anzuraten.

  • Ausreichend gießen, nachdem oberste Erdschicht angetrocknet ist
  • Wurzelbereich nie komplett austrocknen lassen
  • Boden nur leicht feucht halten, Staunässe unbedingt vermeiden
  • Speziell in den Sommermonaten auf regelmäßige Bewässerung achten
  • Mist und unreifen Kompost lange vor der Aussaat in den Boden einarbeiten
  • Reifer Kompost und Naturdünger für erste Düngergabe nach der Aussaat
  • Ca. 10-15 cm hohe Triebe erneut, aber bloß geringfügig düngen

Ernten und Lagern

Die Wurzeln der Pastinake können ab der Herbstmitte geerntet werden. Dazu die Erde auflockern und die Pastinaken vorsichtig herausziehen. Im Anschluss die Blätter abschneiden und die Wurzeln an einem geeigneten Platz vor dem endgültigen Verzehr lagern. Wenn die Pastinaken zu lange gelagert werden, verändert sich der Geschmack und wird ein wenig herber. Die Blätter können Sie ebenfalls essen und zum Kochen nutzen. Wenn die geerntete Menge den Eigenbedarf übersteigt, können Pastinaken, geschält und in Würfel geschnitten, im Gefrierfach gelagert werden. Die Wurzeln sind uneingeschränkt winterhart, deshalb können diese über die Wintermonate im Beet bleiben und bei Bedarf an frostfreien Tagen geerntet werden. Allerdings locken diese Mäuse an, die in der kalten Jahreszeit nur wenig Nahrung finden und sich die Pastinaken gerne schmecken lassen. Wer auf Nummer sicher gehen will, der erntet den gesamten Bestand vor dem Beginn des Winters.

  • Kulturzeit beträgt zwischen 180-200 Tagen
  • Erntezeit ab Oktober
  • Mit Grabeforke Boden lockern und Wurzel sachte herausziehen
  • Nicht an den Blättern herausreißen
  • Laub bis auf einen Rest von ca. 1 cm stutzen
  • Wurzeln kühl und bei hoher Luftfeuchtigkeit im Sand lagern
  • Pastinaca Ideal für die Lagerung sind Kellerräume
  • Blätter entweder frisch oder getrocknet verwenden, als Würze für Salate und Suppen
  • Wurzeln können über den Winter im Beet gelassen werden
  • Bei der Ernte nach den ersten Frostnächten, schmeckt die Wurzel süßer

Sorten und Geschmack

Trotz des steigenden Beliebtheitsgrades der Pastinaken, ist dieses spezielle Wurzelgemüse noch selten in den herkömmlichen Geschäften und Supermärkten zu finden. Wer nicht auf diesen außergewöhnlichen Genuss verzichten will, muss die gewünschten Rationen selber anbauen.

Die Pastinaken sind ein Wurzelgemüse, welche mit den Karotten verwandt sind und zu der Familie der Doldenblütler gehören. In den hiesigen Breitengraden sind mehrere verschiedene Arten bekannt und verbreitet, mit dem Einzug der biologischen Landwirtschaft vergrößert sich diese Verbreitung beständig. Nachdem sie in den letzten Jahrzehnten in Vergessenheit geraten ist, wird die Pastinake mittlerweile wieder sowohl erwerbsmäßig als von Hobbygärtnern angebaut. Die Wurzel der Pastinake ist weiß-gelb und ähnelt in ihrer Form der Petersilienwurzel. Der Geschmack ist sehr aromatisch und ein Genuss für den Gaumen. Sie ist ein nährstoffreiches Gemüse, welches außerdem nur ganz geringfügig Nitrat enthält. Eine ausgewachsene Pastinake kann in Ausnahmefällen eine Länge von 20 cm und ein Gewicht von mehr als 1,5 kg erreichen, wobei das Kraut dann in eine Höhe von etwa 1,20 m wächst.

  • Pastinaca sativa (Gemüse-Pastinake), einjährig, dicke und lange Wurzel
  • Pastinaca sativa pratensis (Wiesen-Pastinake), zweijährig, dünne Wurzel
  • Wiesen-Pastinake wächst wild an Feldrainen, auf Wiesen und an Trockenhängen
  • Süßlich-aromatischer und würziger Geschmack
  • Hoher Gehalt an ätherischen Ölen, Mineralstoffen und Vitaminen
  • Für Babynahrung zu verwenden, da geringer Nitratgehalt
  • Ideal für Suppen, Salate und Pürees, zum Backen und Kochen, roh zum Reiben
  • Wurzel vor der Weiterverarbeitung schälen
  • Zu lange Lagerzeit führt zum herben und sogar sehr bitterem Geschmack
  • Wirkt harntreibend und regt den Appetit an
  • Blüten und Blätter für die Herstellung von Tee geeignet
  • Bei richtiger Pflege erreicht die Pastinake gigantische Dimensionen

Krankheiten und Schädlinge

Pastinaken Aufgrund der wohlschmeckenden Wurzeln locken Beete voller Pastinaken viele Schädlinge an. Aus diesem Grund ist weder frischer Mist noch unreifer Kompost bei der unmittelbaren Vorbereitung des Bodens zu verwenden, da diese Düngergaben verstärkt lockende Duftstoffe enthalten. Bei der Einhaltung der richtigen Fruchtfolge können unerwünschte Krankheiten effizient verhindert werden. Ideal ist die Aussaat der Pastinaken auf einem Beet, wo im Vorfeld eine Gründüngung erfolgte oder Lippenblütlerpflanzen und Zwiebelgewächse wuchsen. Nehmen Krankheiten und Schädlinge in einer kurzer Zeitspanne überhand, sind biologische Mittel für die Bekämpfung zu bevorzugen, chemische Produkte sollten nur im Notfall eingesetzt werden.

Blattläuse

  • Fraß an den Blättern und Stängeln
  • Aufsammeln und vernichten
  • Betroffene Stellen mit sanfter Spülmittellösung abwaschen

Mehltau

  • Weißer, mehliger Belag, überwiegend auf der Oberseite der Blätter
  • Bei starkem Befall sterben die Pflanzenblätter ab
  • Mit Milch behandeln, deren Mikroorganismen und Natriumphosphat bekämpfen den Pilz
  • Stärkt auch die Abwehrkräfte der Pflanzen
  • Befallene Stellen zweimal in der Woche mit Milch-Wasser-Gemisch besprühen
  • Mischverhältnis liegt bei ca. 1:9

Möhrenfliege

  • Möhrenfliege Schäden durch Fraß der Möhrenfliegenlarve
  • Pflanzenblätter verfärben sich gelb
  • Laub fängt an zu welken
  • Betroffene Pastinaken aus dem Beet entfernen
  • Larven einsammeln und vernichten
  • Beete mit windigen Konditionen werden weniger befallen
  • Überschaubare Flächen mit speziellen Schutznetzen abdecken

Möhrenschwärze

  • Pilzerkrankung, welche eine Schwarzfärbung der Pastinakenblätter bewirkt
  • Auch die unterirdischen Wurzeln können Schaden nehmen
  • Speziell bei feuchter Witterung starke Ausbreitung
  • Pastinaken nicht zu eng anpflanzen, damit Laub schnell abtrocknen kann
  • Derzeit keine zugelassenen Fungizide auf dem Markt
  • Befallene Blätter abschneiden und entsorgen

Wurzelschorf

  • Bakterium, verursacht Schäden an den Wurzeln
  • Es treten braune, korkig-rissige Flecken auf
  • Ausbildung von Schorf
  • Befallene Pflanzen entfernen
  • Auf strikte Einhaltung der Fruchtfolge achten
  • Im Jahr vor der Aussaat dem Boden keinen Kalk oder alkalische Dünger zuführen