Gartenpflanzen Olivenbaum

Olivenbaum kaufen – Tipps für die Anschaffung

Olivenbaum

Olivenbäume sind wunderschön und können Ehrfurcht gebietend alt werden, die Anschaffung eines Olivenbaums ist also eine Anschaffung fürs Leben. Grund genug, sich vor dem Kauf ausführlich zu informieren.

Vorsicht vor günstigen Schnäppchen

Olivenbäume werden von allen möglichen Handelsquellen gelegentlich als Schnäppchen angeboten. So bieten große Cash- und Carry Märkte schon einmal prächtige, dicke Olivenbäume an, die deutlich preiswerter sind als das, was auf dem normalen Markt zu haben ist. 2 Meter hoch, 150 Jahre soll er alt sein, knapp 200,- Euro kosten – klingt erst einmal gut. Bei der näheren Betrachtung stellen Sie dann fest, dass dieser Olivenbaum aus seiner natürlichen Umgebung herausgesägt wurde. Er sieht im Kronenbereich ein wenig wie eine Kopfweide aus und wird dann auch noch als Bonsai angeboten. Ein verstümmelter Baum ohne Herkunftsnachweis, von dem Sie besser die Finger lassen sollten, wenn Sie ihn nicht für wenige Euro „nachgeschmissen bekommen“.

Olivenbäume im Internet bestellen

Olivenbaum Olea europaea Auch im Internet können Sie Glück haben und einen wirklich günstigen Olivenbaum finden. Wenn ein drei Jahre alter, rund einen Meter hoher Olivenbaum aus Spanien für 1,- € angeboten wird und der Versand nach Deutschland 10,- Euro kosten soll, können Sie eigentlich nichts falsch machen, oder?

Vielleicht doch: Wenn Sie sich das Angebot näher anschauen, stellen Sie vielleicht fest, dass dieser Olivenbaum in der Detailbeschreibung nur noch als älter als 24 Monate angegeben wird. Wahrscheinlich ist das Stämmchen deshalb so dünn wie ein Finger. Der Blick auf die Anbieteradresse ergibt, dass dieser Olivenbaum in Andalusien aufwuchs, der südlichsten gelegenen Verwaltungsregion in Spanien. Hier herrschen natürlich auch die mildesten Temperaturen in ganz Spanien. Die Temperaturen sinken in Andalusien niemals unter etwa 8 Grad, und zwar im Plus-Bereich. Dass dieser Olivenbaum hier in Deutschland glücklich wird, ist wirklich nicht zu vermuten. Unter diesen Umständen können Sie sich auch die Ausgabe von 11,- Euro sparen.

Olivenbaum beim Spezialisten kaufen

Nach all diesen Abenteuern ist es eine gute Idee, einen Olivenbaum in einer spezialisierten Gärtnerei oder Baumschule zu kaufen.

Bei der Sie darauf vertrauen dürfen, dass Ihr Olivenbaum in einem Klima gezogen wurde, das dem deutschen so ähnlich ist, dass der Olivenbaum keine Probleme bekommen wird. Bei dem Sie keine irgendwo der Natur entnommenen Bäume bekommen, sondern selbst aufgezogene. Einen Spezialisten, bei dem Sie in aller Regel sogar einige Jahre Garantie auf Ihren Olivenbaum bekommen.

Hier wird man Ihnen auch Fragen beantworten können, was zu beachten ist, wenn Sie von Ihrem Olivenbaum Oliven ernten möchten.

Sie sollten nur darauf achten, dass es sich wirklich um einen Spezialisten handelt.

Der Ort der Aufzucht sollte bekannt sein

Wenn Sie eine größere Anschaffung wie einen Olivenbaum tätigen, ist es zunächst sicher auch deshalb ein Grund, in einer spezialisierten Fachgärtnerei zu kaufen, weil Sie dann wirklich einen Ansprechpartner haben. Auf jeden Fall haben Sie dann schon einmal kein anonymes Großunternehmen zum Vertragspartner, bei dem Sie wenig Glück haben werden, wenn Sie Nachfragen oder gar Beschwerden haben.

Außerdem sollte sich bei diesem Spezialisten auch erfragen lassen, wo denn Ihr Olivenbaum aufgezogen wurde. Immer wenn die Aufzucht in sehr warmen Regionen liegt, hat der Olivenbaum in Deutschland wenig Überlebenschancen. Genauso ist es, wenn Ihr Olivenbaum irgendwo in einem Gewächshaus aufgezogen wurde. Natürlich sollten Sie auch ganz genau erfahren, welchen Olivenbaum Sie erhalten, mit genauer botanischer Bezeichnung. Am besten wäre es, wenn es eine Adresse gäbe, an der Sie Ihren Olivenbaum sogar besichtigen und persönlich abholen könnten. Ob Sie das wirklich vorhaben, ist zweitrangig, aber ein Händler, der nicht mit einer Adresse rausrücken will, hat ziemlich sicher etwas zu verbergen.

Die richtige Sorte Olivenbaum

Olea europaea Einfach so einen Olivenbaum kaufen – wird nicht so einfach werden. Allein im Mittelmeerraum wachsen schon einmal über 1.000 Sorten der botanisch Olea europaea heißenden Olivenbäume. Jeder dieser Olivenbäume hat sich nach dem Klima und der Bodenbeschaffenheit am Heimatort etwas anders entwickelt. Sie sollten sich für die Kultur sicher eine Olivenbaum-Anzucht aussuchen, die nicht gerade in den heißesten Ecken der Anbauländer zu Hause ist.

Lassen Sie sich am besten näher erklären, wo die Ihnen angebotene Olivenbaum-Sorte ursprünglich wächst und welche Bedingungen dort herrschen. Diese Entwicklung hat die Pflanze ja in sehr langer Zeit geprägt. Wenn Sie dann noch sicherstellen, dass diese Sorte in einem Aufzuchtbetrieb kultiviert wird, in dem noch ein wenig raueres Klima herrscht als in den kältesten Ecken der Heimatländer, können Sie ziemlich sicher sein, dass Sie eine Sorte und einen Olivenbaum erhalten, der für ein Auspflanzen in Deutsche Gärten geeignet ist.

Kaufen Sie nur gesunde Bäume

Olivenbäume erkranken leicht an Pilzen, wie Obstbäume auch. Sie sollten darauf achten, dass Ihr Baum nicht schon beim Kauf irgendwelche sichtbaren Pilzgeflechte aufweist. Besonders sollten Sie in diesem Bereich auf Anzeichen der Spilocaea oleagina oder Augenfleckenkrankheit achten. Die mit dieser weit verbreiteten Olivenbaumkrankheit befallenen Blätter weisen runde Verfärbungen auf den Blättern auf, die an Pfauenaugen erinnern. Eine weitere Pilzerkrankung namens Mycocentrospora cladosporioides äußert sich durch schwarze Flecken auf und gelbliche Verfärbungen der Blätter.

Zellwucherungen an Stamm und Ästen könnten Anzeichen für Olivenkrebs sein. Einen Befall mit dem Bakterium Pseudomonas syringae, bei dem eine heilende Behandlung ist nicht möglich ist. Ein weiteres Bodenbakterium namens Acrobacterium tumefaciens verursacht ebenfalls, bei Oliven krebsartige Wucherungen und befällt gerne junge Bäume im Wurzelbereich oder am Ansatz des Stammes, diese Bäume sterben meist in wenigen Jahren.

All diese Anzeichen sollte Ihr Olivenbaum also nicht zeigen, er sollte allgemein kräftig und lebendig in den Farben aussehen und auch keine „deutschen Schädlinge“ wie Blattläuse aufweisen. Allerdings können Sie viele Krankheiten nur erkennen, wenn Sie entweder wirklicher Spezialist sind oder wenn die Symptome schon sehr weit fortgeschritten sind. Letzte Sicherheit gibt nur der Kauf beim vertrauenswürdigen Fachmann.

Anbieter von Olivenbäumen

Der Palmenmann in 44577 Castrop-Rauxel hat sich nicht nur den Palmen, sondern auch dem Vertrieb von Olivenbäumen verschrieben. Gewächshaus und Abholadresse befinden sich in Castrop-Rauxel, weitere Infos erhalten Sie unter www.palmenmann.de. Beim Palmenmann bekommen Sie Olivenbäume verschiedener spanischstämmiger Sorten. Hier ein kurzer Überblick:

  • Arbequina: Keine Frosthärte angegeben, sollen aber auf fast jeden Boden wachsen, sogar auf sauren oder sandigen Böden und in salzhaltigen Böden in Küstennähe.
  • Hojiblanca: Frosthärteste Olivensorte bis minus 19 Grad, wächst auf fast jedem Boden
  • Manzanilla: Häufigste Sorte für grüne Ess-Oliven, Frostverträglichkeit bis minus 14/16 Grad
  • Picual: Eine bis minus 16 Grad frostverträgliche Sorte mit guter Fähigkeit zur Regeneration, selbst fruchtend und für ein breites Spektrum von Böden und Klima geeignet, gewisse Resistenz gegenüber kalten und nassen Böden, verträgt Salz.

Olea europaea Bei Ambiente Natura, eine Firma der Monteverde 2004, S.L. mit Sitz in 86633 Neuburg/D. erhalten Sie Olivenbäume (ohne Sortenangabe auf der Website), die von der Firma selbst produziert bzw. kultiviert oder rekultivier werden. Weitere Infos und Bilder auf www.olivenbaum.es.

Die Firma Matthias Boch aus 68305 Mannheim betreibt den OlivenPark Rhein-Neckar. Der Olivenbaumverkauf des OlivenParks investiert in Forschung und Versuchsreihen. Hier werden verschiedenste Sorten unter unterschiedlichsten Wachstumsbedingungen erprobt. Die Pflege und die Pflanzung in Deutschland werden ebenso untersucht wie notwendige Schutzmaßnahmen, mögliche Standorte und klimatische Voraussetzungen, Frostbeständigkeit und Winterverträglichkeit. Weitere Informationen unter www.olivenpark.de.

Wenn Sie gerne in Italien Urlaub machen, können Sie sich Ihren Olivenbaum natürlich auch gleich von dort mitbringen. Auf einer privaten Seite über den Cilento Nationalpark, unter www.cilento-nationalpark.de/garten.html, können Sie z. B. etwas über die Olivenbaum-Aufzucht in Italien lesen, mit Angabe einer Olivenbaum-Baumschule.

Wenn Sie bei genauerer Betrachtung der Website feststellen, dass Ihr Olivenbaumspezialist zu einer großen Pflanzenvertriebskette gehört, die in den Niederlanden Pflanzen produziert, muss das nicht schlecht sein. Denn wenn Ihr Olivenbaum in den Niederlanden im Freien gezogen wurde, fühlt er sich bei uns sicher auch recht wohl. Wenn diese Olivenbäume jedoch in den Niederlanden im Gewächshaus gezogen werden, ist eher nicht unbedingt an deutsches Klima angepasst. Deshalb sollten Sie sich beim Olivenbaumspezialisten A. Gastens aus 47624 Kevelaer genau über die Aufzucht der Bäume informieren, erreichbar über www.olivenbaum.de.

Preise für Olivenbäume

Ab etwa 60 Euro bekommen Sie einen gut gezogen Olivenbaum vom Spezialisten mit gut 10 cm Stammumfang, allerdings nur als Kurzstamm mit etwa einem Meter Höhe. Als Hochstamm mit einer Höhe von etwa anderthalb Meter kostet der Olivenbaum dann schon knapp 90 Euro.

Für Hochstämme mit 20 cm Stammumfang und über zwei Meter Höhe können Sie mit einem Preis von ca. 200,- Euro rechnen. 50 cm Stammumfang und eine Höhe über 2,50 Meter schlagen dann schon mit etwa 400,- Euro zu Buche.

OlivenbaumDa die Olivenbäume, die noch kräftiger sind, von beträchtlichem Alter sind, geht der Preis nun exponentiell in die Höhe, auch wenn die Bäume nicht viel höher sind. Ein Olivenbaum mit einem Meter Stammumfang bei zwei Meter Höhe kostet rund 800,- Euro, bei zwei Meter Stammumfang über 2200,- Euro.

Dann gibt es noch einige Spezialitäten, die noch ein wenig kostbarer bezahlt werden müssen: limitierte Olivenbäume aus der Toskana, die „absolut winterhärtesten“ Olivenbäume aus den Pyrenäen, Olivenbäume mit einem sogenannten „Pom Pom“-Formschnitt (mehrere Inseln von Blattwerk) und Olivenbäume als Bonsai.

Wann kaufen und pflanzen?

Wenn Sie Ihren Olivenbaum kaufen, ist eigentlich egal, auch wenn er seinen endgültigen Platz im Garten bekommen soll. Wenn Sie sich mit der Pflege des Olivenbaums beschäftigen, werden Sie nämlich lernen, dass das in den Garten setzen nach und nach erfolgt. Sie werden den Olivenbaum in den ersten Jahren ohnehin im Haus überwintern.

Pflege nach dem Kauf

Der Olivenbaum, der seinen Platz in einem Kübel bekommt, sollte möglichst bald nach dem Kauf unter Verwendung eines gut gedüngten Substrats in das größere Gefäß umgetopft werden. Unten in den Kübel muss eine Drainageschicht eingebracht werden, z. B. aus Blähton, als Substrat eignet sich z. B. ein Gemisch aus 1/4 Quarzsand und 3/4 Erde. Nach dem Umtopfen sollte man den Olivenbaum nicht direkt düngen, nur Wasser braucht er natürlich sofort.

Der Olivenbaum, der seinen Platz im Garten bekommt, sollte so bald wie möglich vorschriftsmäßig eingepflanzt werden. Anleitungen hierzu und zur weiteren Pflege Ihres Olivenbaums finden Sie in den weiteren Artikeln, die sich auf Gartendialog rund um den Olivenbaum drehen.

Fazit
Einen in Deutschland wirklich gut winterharten Olivenbaum zu kaufen ist eine Aufgabe, die erheblichen Informationsaufwand erfordert. Wenn Sie den Olivenbaum im Kübel halten möchten, wird es leichter, dann brauchen Sie nicht so genau auf die Sorte zu achten. Für geduldige Gärtner auch ein Tipp für die Anschaffung eines Olivenbaums: Sie können sich selbst einen Olivenbaum aus Samen ziehen.