
Wie so viele Pflanzen tragen auch die Montbretien zahlreichen weitere Namen, die öfter für Verwirrung unter den Hobbygärtnern sorgen. Noch vor ca. 100 Jahren wurden die zarten Schönheiten unter dem Namen Montbretia Aura gehandelt. Später erfolgte eine Umbenennung in den heute üblichen, lateinischen Namen Crocosmia. Die alten Gartenpflanzen, die sich schon zu Großmutters Zeiten großer Beliebtheit erfreuten, gehören zur Pflanzengattung der Iris-Gewächse. Wie auch an den Blütenformen und Blätter zu erkennen, sind sie nahe verwandt mit den Gladiolen. Aus den Wildformen wurden Pflanzen mit besonders schönen Blütenfärbungen und kräftigem Laub gezüchtet. Ältere Sorten galten als nicht winterhart und mussten noch im Haus frostfrei überwintert werden. Zwischenzeitlich sind zahlreiche Züchtungen auf dem Markt, die robuster und wesentlich winterhärter sind.
Aussehen
Die blühfreudigen Knollengewächse zeigen im Sommer elegante, bogig überhängende Blütenstände in leuchtenden Farbschattierungen. Die trichterförmigen Einzelblüten sind zweireihig, ährenförmig angeordnet. Es gibt Montbretien, die eher kleine Blüten hervorbringen. In den letzten Jahren werden vermehrt Montbretien angeboten, die auffallend große Blüten hervorbringen. Das Farbspektrum reicht von gelb über orangegelb, orange bis zu feurigem orangerot.
Blütezeit
Montbretien treiben im Frühjahr erst aus, wenn sich die Böden etwas erwärmt haben. Die Pflanze bildet bei entsprechenden Bodentemperaturen zunächst Wurzeln und zeigt im Anschluss das erste Grün. Spätestens im Mai sollten die Keimlinge gesunder Knollen auch in raueren Gegenden zu sehen sein. Bedingt durch diesen langsamen Austrieb beginnt die Blütezeit der Pflanzen erst im Juli. Sie dauert aber bis September, manchmal sogar bis in den Oktober hinein.
Standort und Bodenbeschaffenheit
In ihrer Heimat wachsen die Montbretien auf den durchlässigen, nährstoffreichen Böden der Hochlagen. Dort gehen im Sommer reichliche Niederschläge ab, und es herrschen kühle, trockene Winter. Durch ihre lange Zuchtgeschichte sind Montbretien nicht mehr so anspruchsvoll was die Bodenbeschaffenheit betrifft. Sie haben sich den Bodenbedingungen anderer Regionen angepasst. Gartenmontbretien gedeihen auch bei leicht alkalischen pH-Werten gut.
Der optimale Standort in unseren Breiten orientiert sich an den natürlichen Bedürfnissen der Pflanze. Er sollte warm, sonnig und geschützt sein. Vom Wind abgeschirmte Südlagen wirken sich sehr positiv auf das Wachstum und die Blütenbildung aus.
Montbretien gedeihen besonders gut in der Nachbarschaft von trocken- und wärmeliebenden Stauden. Besonders schön sehen die Sommerblüher in Vergesellschaftung mit Edeldisteln (Eryngium), Wolfsmilch (Euphorbia) oder Sommerastern (Aster amellus) aus. Optisch sehr attraktiv ist eine Vergesellschaftung von Montbretien und Garten-Duftnesseln. Beide Pflanzen blühen in etwa gleichzeitig und ergänzen sich in ihrem Farbspektrum. Auch die weißen Blüten der Taglilie oder Sommermargerite harmonieren sehr gut zu den kräftigen Farben der Montbretie.
Gießen
Da die Sommer in der Heimat der Montbretien recht feucht sind, benötigen auch die kultivierten Pflanzen im Sommer ausreichend Feuchtigkeit. Im Gegensatz zu den Wildformen vertragen die europäischen Zuchtformen auch kalkhaltiges Gießwasser sehr gut. Gegossen werden sollten die Pflanzen immer morgens oder abends, aber keinesfalls zur Zeit der größten Mittagshitze im Sommer.
Vermehrung
Montbretien lassen sich recht einfach vermehren. Die pflegeleichten Pflanzen bilden reichlich Nebenknollen und wachsen zu großen Horsten heran. Diese sollten alle 3 Jahre vorsichtig ausgegraben und geteilt werden. So können auch die „Kinder“ an ihrem neuen Platz im Blumenbeet genügend Nährstoffe aufnehmen und zu großen Pflanzen heranwachsen.
Mitunter setzen Montbretien auch Samen an. Diese können zur Nachzucht von Pflanzen verwendet werden. Nicht immer sind diese Bemühungen jedoch von Erfolg gekrönt.
Überwinterung
Da auch kultivierte Montbretien nur begrenzt winterhart sind, sollte man sie in der kalten Jahreszeit gut schützen. Wenn der Boden über einen längeren Zeitraum stark gefriert, schadet dies den empfindlichen Knollen. In Gegenden, in denen die Temperaturen im Winter nicht zu sehr sinken, müssen die Knollen dennoch nicht ausgegraben werden. Die oberirdischen Teile der Pflanze sterben im Herbst ab. Da die abgestorbenen Blätter einen natürlichen Frostschutz bieten, sollten sie bei Pflanzen die im Freien überwintern nicht abgeschnitten werden.
Die Knollen der Pflanze verbleiben als Keimzentrum und Nährstoffspeicher im Boden. Über den Knollen und den vergilbten Blättern der Montbretie wird eine großzügige Frostschutzdecke aus Laub oder Mulch aufgebracht. Diese sollte mit Tannenästen zusätzlich beschwert werden, um ein Verwehen des Frostschutzes zu vermeiden. Die Laubdecke ist luftdurchlässig und verhindert somit Staunässe. Sie schützt gleichzeitig den Boden vor zu tiefer Durchfrostung.
In Gegenden, in denen starke Fröste herrschen, sollten die Montbretien im Herbst ausgegraben werden. Um die empfindlichen Stolone nicht zu beschädigen, sollten möglichst viel Gartenerde an den Knollen belassen werden. Stolone sind die Triebansätze der Knollen, aus denen im nächsten Jahr die Blüten spießen. Diese Maßnahme verhindert ein Austrocknen der Triebe in den langen Wintermonaten. Die Knollen umgebende Erde sollte genauestens auf Schädlinge untersucht werden. Nur einwandfreie Knollen und gesund aussehende Erde dürfen eingelagert werden. Erkrankte oder von Schädlingen befallene Pflanzen muss man aussortieren, denn sie würden im Laufe des Winters die gesunden Rhizome anstecken. Die ausgegrabenen Knollen dürfen dann dunkel und kühl im Haus überwintern. Hierfür eignet sich am besten ein kühler Kellerraum oder die Garage.
Alternativ besteht die Möglichkeit, die Montbretien mit handelsüblichen Pflanzkörben in die Beete einzupflanzen. Die Pflanzen können dann direkt in diesen Containern überwintert werden. Die Pflanzerde kann als Schutz in den Pflanzkörben verbleiben.
Düngung
Werden die Montbretien im Winter im Freien belassen, sollte die schützende Laubdecke im März oder April entfernt werden. Eine frühzeitige Düngergabe regt das Wachstum der Pflanzen an und führt auch zu einem früheren Blütenansatz. Zur Düngung empfiehlt es sich, eine 3 cm dicke Schicht Kompost aufzubringen. So entwickeln sich die Blütentriebe und Wurzeln des Knollengewächses ausgesprochen gut. Der Kompost darf aber keinesfalls eingearbeitet werden. Auch hier wäre die Gefahr zu groß, die empfindlichen Stolone zu schädigen. Durch ihre Blühfreudigkeit benötigen Montbretien reichlich Nährstoffe. Deshalb empfiehlt sich eine zweite Düngergabe im Juni, bevor die eigentliche Blütezeit beginnt.
Schädlinge
Gelegentlich können die Pflanzen von Thripsen (Blasenfüssler) befallen werden. Die betroffenen Pflanzen reagieren mit einer Wuchshemmung. Die Schädlinge sollten zunächst mit einem harten Wasserstrahl abgeduscht werden. Danach kann man die Montbretien mit biologischen oder chemischen Pflanzenschutzmitteln gegen die Schädlinge behandeln. Seltener kommen Blattläuse bei Montbretien vor. Auch hier helfen handelsübliche Spritzmittel, die es im Fachhandel gibt.