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Magnolie blüht nicht: häufige Ursachen und Hilfe

Magnolie Magnolia

Die Blüten zahlreicher Magnoliensorten läuten das Frühjahr ein und zeigen sich mit ihrer üppigen Blütenpracht immens dekorativ. Als eine der ersten Pflanzenarten bringen sie Farbe in die meist noch grauen Tagen. Andere unterstreichen mit ihrer Blüte das sommerliche Ambiente. Ärgerlich, wenn die Blüte der Magnolie auf sich warten lässt. Das kann unterschiedliche Ursachen haben, die im Folgenden detailliert nebst Lösungen beschrieben werden.

Sorte und Alter entscheidend

Voller Vorfreude pflanzen die meisten Hobbygärtner eine Magnolie in ihren Garten. Sind optimale Voraussetzungen für den Standort sowie den Boden getroffen, immer fleißig gegossen und gut gepflegt worden, wachsen Magnolien relativ zügig. Doch wenn sich im Folgejahr und dem darauffolgenden Jahr immer noch keine Blüten zeigen, liegt dies aller Voraussicht nach an der Sorte beziehungsweise dem Alter.

Zwei bis zehn Jahre Wartezeit
Grundsätzlich ist in den ersten zwei Standjahren nicht mit einer Blüte zu rechnen. Meist liegt es an der Sorte sowie der Auslegung des Baums. Jede Magnolia benötigt mindestens diesen Zeitraum zum Festsetzen. Nährstoffe in der Erde werden erst einmal für das Wachstum verbraucht. In der Regel lässt der Nährstoffbedarf für das Wachstum erst nach, wenn eine Magnolie eine bestimmte Wuchshöhe erreicht hat. Im Anschluss verteilt sich die Nährstoffaufnahme gleichmäßiger und begünstigt dann auch die Blütenbildung. Das kann unter Umständen und je nach Sorte bis zu zehn Jahren dauern.

Blütezeit

Wenn im März bereits in Nachbars Garten eine Magnolie in voller Pracht blüht, die eigene aber selbst bis Ende Mai keine Blüten bildet, dann kann das an unterschiedlichen Sorten liegen. Diese werden eingeteilt in Früh- und Spätsorten. Bei den Frühsorten kann ein Spätfrost die Blütenbildung verzögern und/oder eine bereits bestehende Blüte prompt vernichten. Dafür stehen die Chancen gut, dass eine Frühsorte während der Gartensaison noch ein zweites Mal blüht. Eine Spätsorte ist von Spätfrost nicht betroffen, aber dafür blüht sie nicht zweimal.

Magnolie Magnolia Die folgende Auflistung zeigt einige Beispiele:

Frühsorten

  • Stern-Magnolie (Magnolia stellata) – Blütezeit März
  • Kobushi-Magnolie (Magnolia kobus) – Blütezeit März bis April
  • Tulpen-Magnolie (Magnolia soulangiana) – Blütezeit April
  • Schirmmagnolie (Magnolia tripetala) – Blütezeit April bis Mai

Spätsorten

  • Purpur-Magnolie (Magnolia liliiflora) – Blütezeit Mai
  • Gurkenmagnolie (Magnolia acuminata) – Blütezeit Mai bis Juni
  • Großblättrige Magnolie (Magnolia macrophylla) – Blütezeit Mai bis Juni
  • Immergrüne Magnolie (Magnolia grandiflora) – Blütezeit Mai bis August
  • Sommer-Magnolie (Magnolia sieboldii) – Blütezeit Juni bis Juli

Eingefrorene Knospen

Die Magnolia legt ihre Knospen bereits zwischen Spätsommer und Frühherbst an. Aus diesen bilden sich dann im Frühjahr oder Frühsommer die Blüten. Das setzt voraus, dass die Knospen im Winter nicht beschädigt werden. Das kann geschehen, wenn eisige Kälte sie einfrieren lässt. Damit sind sie zerstört und entwickeln sich nicht weiter zu Blüten.

Frostempfindlichkeit prüfen
Zu berücksichtigen ist, dass Magnolien zwar frostfest, aber oftmals nicht winterhart sind. Das bedeutet, bei einer Frostfestigkeit verträgt sie problemlos Temperaturen kurz unterhalb von null Grad Celsius, während winterharte Magnolienbäume deutlich niedrigere Minustemperaturen schadlos überstehen. Aus diesem Grund ist beim Kauf das Augenmerk auf die Frostempfindlichkeit der verschiedenen Sorten zu achten. Zusätzlich bietet ein bestimmter Standort Hilfe gegen Erfrierungserscheinungen.

Tipp: Gleich, ob es sich um eine winterharte oder lediglich frostfeste Magnolienbaumsorte handelt, im Herbst ist auf keinen Fall Dünger mit hohem Stickstoffanteil zu verabreichen, da dieser Erfrierungserscheinungen nicht nur der Knospen fördert. Dünger mit viel Phosphor und Kalium unterstützt hingegen die Robustheit der Knospen.

Standort

Magnolie Magnolia Eine Magnolia ist sehr wählerisch, was den geeigneten Standort angeht. Wird dieser ihren Ansprüchen nicht gerecht, kann sie mit einer ausbleibenden Blüte reagieren. Blüht sie nicht, ist zu überprüfen, ob alle Bedingungen erfüllt werden, wie sie folgend Erwähnung finden und gegebenenfalls an einen besser geeigneten Standort umzuplatzieren. Da dies bei hohen Bäumen nicht ohne weiteres möglich ist, sollte schon beim Einpflanzen oder spätestens in den ersten ein bis zwei Jahren, eine Standortüberprüfung erfolgen.

  • Lichtverhältnisse: sonnig bis halbschattig
  • Viele Sorten vertragen die heiße Mittagssonne im Sommer nicht
  • Auf ausreichend Platz achten (je nach Wuchshöhe/-breite zwischen vier bis acht Meter – strauch- und säulenförmige Exemplare brauchen weniger Platz)
  • Unbedingt Schatten durch beispielsweise Gebäude oder benachbarte Bäume vermeiden – führt ansonsten zur Blühfaulheit
  • Luftiger Standort, aber windgeschützt
  • Vor allem Zugluft vermeiden, die vor allem im Winter das Risiko von eingefrorenen Knospen erhöht

Samenvermehrung

Unter den Ursachen einer nicht-blühenden Magnolie zählt auch die Art der Vermehrung. Überwiegend lassen sich aus Samen gezogene Exemplare bis zu zehn Jahre Zeit, bevor sie erste Blüten bilden. Aber der Kauf von Setzlingen schützt davor auch nicht, wenn nicht bekannt ist, ob diese ebenfalls aus der Samenvermehrung stammen. Das ist zum Beispiel meist bei der japanischen Magnolie (Magnolia kobus) der Fall. Anders sieht es bei Stecklingen aus, welche einer Pfropfen-Vermehrung (eine Art Veredelung) entstanden. Diese Pflanzen blühen in der Regel in den ersten zwei bis vier Jahren.

Hilfe bietet beim Kauf nur eine Rückfrage beim Händler, ob es sich um ein aus Samen gezogenes oder mittels Pfropfen vermehrtes Exemplar handelt.

Bodenverhältnisse

Magnolia Artgerechte Bedingungen stellen Magnolien auch im Bereich der Erde. Hier sind die Bodenqualität sowie sogenannte Konkurrenzbepflanzungen oftmals schuld, wenn der exotische Baum/Strauch nicht blüht. Als Konkurrenzbepflanzung werden diese bezeichnet, die einer Magnolie in die „Quere“ kommen, wie das beispielsweise bei Bepflanzungen mit Bodendeckern, Rasen sowie anderen Pflanzen der Fall ist. Als Flachwurzler befinden sich die Wurzeln nahe unterhalb der Erdoberfläche. Werden darüber weitere Gewächse gepflanzt, geraten deren Wurzeln in einen Versorgungskonflikt mit denen der Magnolia. Das bezieht sich auf Nährstoffe im Boden und vor allem auf die Feuchtigkeit, welche durch Unterpflanzungen aus der Erde gezogen wird.

Die Bodenqualität betreffend, sollten folgende Kritikpunkte erfüllt sein, damit das Knospen- und Blütenwachstum störungsfrei vonstattengeht:

  • Nährstoff- und humusreich
  • Locker und wasserdurchlässig
  • Kontinuierliche Feuchte, aber keine Staunässe
  • pH-Wert zwischen 5.5 und 6.8
  • Die meisten Sorten vertragen keine kalkhaltigen Böden

Tipp: Regelmäßiges Düngen mit stickstoffhaltigem Dünger von März bis Juni fördert die Blütenbildung.

Trockenheit im Herbst

Wenn der Herbst für eine Magnolie zu trocken ausfällt, blüht sie nicht im Folgejahr. Dies beruht darauf, dass Magnoliengewächse für die Knospenanlage und das Überleben dieser, im Herbst viel Feuchtigkeit benötigen. Deckt der Regen den Bedarf nicht, liegt die Ursache in der Abtrocknung der Knospen. Damit fehlt die Grundlage zur Blütenbildung im Folgejahr. Hier schafft nur Vorbeugung Hilfe, indem der Feuchtigkeitsgehalt im Herbst genau im Auge behalten und bei Bedarf nachgegossen wird.

Rückschnitt

Magnolia Gelegentlich sollte eine Magnolia geschnitten werden. Blüht sie nicht, kann dies an einem zu starken Rückschnitt liegen. Den verträgt sie nicht gut und benötigt im Anschluss wieder soviel Kraft und Nährstoffe für das neue Wachstum, dass die Knospen ausbleiben können. Hier hilft nur, für ausreichend Nährstoffe zu sorgen und zukünftig einen umfangreichen Rückschnitt einfach zu unterlassen. Es reicht aus, wenn die Krone hin und wieder ausgelichtet und kranke oder abgestorbene Äste abgeschnitten werden.

Fazit
Stimmen die Haltungsbedingungen nicht, reagiert das Gewächs vielfach empfindlich und die Knospen-/Blütenbildung bleibt aus. Der erste Schritt zur Hilfe ist die Forschung nach möglichen Ursachen, wie sie hier beschrieben sind und die anschließende Behebung, sofern es nicht am Alter liegt – dann klappt es im Folgejahr auch mit der Blütenpracht.