Gartenpflanzen Blütenstauden und Polsterpflanzen

Lerchensporn, Corydalis – Pflege, Vermehrung und Sorten

Lerchensporn

Die Lerchensporne (Corydalis) sind krautige Pflanzen, die sowohl einjährige als auch mehrjährige Arten umfassen. Ihre Überdauerungs- bzw. Speicherorgane sind fasrige Knollen bzw. knollige, fleischige Rhizome, aus denen dann die Stängel wachsen. Diese können aufrecht oder kriechend sowie einfach oder verzweigt wachsen. Diese Pflanzen erreichen Wuchshöhen von bis zu 30 cm und Breiten von bis zu 60 cm. Die am weitesten verbreiteten Arten sind der Hohle Lerchensporn ‚ Corydalis cava‘, der Gefingerte ‚Corydalis solida‘ und der Gelbe Lerchensporn ‚Corydalis lutea‘. Die imposanten Blütenstände bestehen aus rispen- oder traubenförmig angeordneten gespornten Einzelblüten. Die in leuchtend weißen, gelben oder blauen Farben erstrahlenden Blüten erscheinen bereits in den ersten Frühlingstagen im April und blühen dann bis Oktober. Die Frucht dieser Pflanze ist eine zweifächrige Schote, in der sich die Samen befinden.

Pflanzen

Getopfte Pflanzen aus dem Gartenfachhandel können von März bis Anfang Dezember gepflanzt werden, vorausgesetzt der Boden ist frostfrei. Die beste Jahreszeit für die Pflanzung ist allerdings der Herbst. Vor der Pflanzung sollte der Boden entsprechend vorbereitet werden.

Bereits bei der Pflanzung ist es ratsam, den Boden mit Kompost und organischem Dünger, beispielsweise mit Hornspänen, zu versorgen und ihm so zusätzliche Nährstoffe zuführen. Dann wird die Knolle bzw. die Zwiebel etwa dreimal so tief eingepflanzt, wie der Durchmesser der Knolle ist, das sind in der Regel zwischen 5 und 10 cm. Wichtig ist der Platzbedarf pro Pflanze, der beim Pflanzen berücksichtigt werden sollte. Er beträgt zwischen 25 und 30 cm, was auch für den Pflanzabstand zu anderen Gewächsen zutrifft. Nach dem Pflanzen wird das Ganze gut angegossen.

Standort und Boden

  • Lerchensporn Die Ansprüche an den Standort können von Art zu Art variieren.
  • Einige Arten bevorzugen schattige oder halbschattige Standorte.
  • Andere dagegen gedeihen besser an sonnigen Standorten.
  • An sonnigen Standorten kann es passieren, dass der Lerchensporn etwas niedriger bleibt.
  • Der Boden sollte möglichst durchlässig, nährstoffreich, humos und kalkhaltig sein.

Gießen und Düngen

Der Wasserbedarf bzw. das Gießverhalten richtet sich nach dem jeweiligen Standort und den Witterungsverhältnissen. In der Regel sollte aber regelmäßig gegossen werden, vor allem im Sommer. Steht der Lerchensporn bereits auf einem eher feuchten Boden, ist es ratsam, in größeren Abständen zu gießen, da zu viel Nässe zu Wurzelfäule führen kann.

Enthält der Boden ausreichend Humus, ist eine zusätzliche Düngung in der Regel nicht mehr notwendig. Ansonsten kann man, sobald die Blüten beginnen zu welken, alle 3-4 Wochen einen Dünger für Zwiebelblumen verabreichen.

Überwintern

  • Nach der Blüte tritt bei dieser Staude die Winterruhe ein.
  • Die meisten Lerchensporne sind in der Regel winterharte Pflanzen.
  • Trotz allem sollten sie vor zu strengen Frösten zusätzlich geschützt werden.
  • Dazu kann man sie z.B. mit Laub, Torf oder Stroh abdecken.

Vermehrung durch Aussaat

Lerchensporn Der Lerchensporn gehört zu den Kaltkeimern. Dementsprechend müssen die Samen vor der Aussaat einer Kältebehandlung unterzogen werden. Dazu legt man sie für ungefähr 10 Tage beispielsweise in den Kühlschrank, wodurch die Keimhemmung aufgehoben und die Keimung gefördert wird. Dann wird Anzuchterde mit etwa einem Drittel grobem Sand gemischt und in ein entsprechendes Pflanzgefäß gegeben. Neben Anzuchterde eignet sich auch Kokosfaser sehr gut, denn beide Substrate sind durchlässig und nährstoffarm.

Die Samen haben in der Regel unterschiedliche Größen. Die größeren werden leicht mit Sand bedeckt und die kleineren auf dem Substrat verteilt und lediglich angedrückt. Nun wird das Ganze befeuchtet und bis zur Keimung gleichmäßig feucht gehalten. Dann deckt man das Pflanzgefäß mit einer Klarsichtfolie oder Glas ab und stellt es an einen kühlen Standort, bis die Samen keimen. Es ist ratsam, die Folie bzw. das Glas ab und zu kurz abzunehmen und zu lüften, das beugt Schimmelbildung vor.

In den ersten sechs Wochen nach dem Austrieb sollte direkte Sonne vermieden werden. Vereinzelt bzw. pikiert werden können die kleinen Sämlinge etwa 5-8 Wochen nach dem Austrieb. Beim Auspflanzen sollte man sehr vorsichtig vorgehen, um die jungen Wurzeln nicht zu verletzen. Am besten pflanzt man sie in sogenannten Tuffs, d.h. in kleineren Gruppen, so entwickeln sie sich in der Regel kräftiger.

Vermehrung durch Teilung

Einige Arten des Lerchensporns können durch Teilung, andere durch Samen vermehrt werden. Ältere Pflanzen bilden häufig Tochter- bzw. Brutknollen, die zur Teilung verwendet werden können. Der richtige Zeitpunkt für die vegetative Vermehrung, d.h. die Teilung, ist während der Winterruhe.

Sommer blühende Arten können im Frühjahr und Frühjahrsblühende im Herbst geteilt werden. Die Knollen bzw. Zwiebeln werden dazu vorsichtig aus dem Boden geholt und die einzelnen Brutknollen voneinander getrennt bzw. geteilt und mit entsprechendem Abstand zueinander sowie zu anderen Pflanzen eingepflanzt. Geteilt werden können auch die knolligen, fleischigen Rhizome, indem man sie voneinander trennt und sie dann einzeln wieder einpflanzt.

Krankheiten und Schädlinge

  • Wurzelfäule – Wurzelfäule beim Lerchensporn ist meist die Folge von zu viel Nässe bzw. Staunässe. Wird beides vermieden, kann man dieser Erkrankung sehr gut verbeugen. Ansonsten ist diese Pflanze gegenüber Krankheiten relativ resistent.
  • Spinnmilben – Einen Befall mit Spinnmilben erkennt man in der Regel an kleinen Gespinsten an der betreffenden Pflanze. Im Handel werden systemisch wirkende Mittel gegen diesen Schädling angeboten, die entweder über die Blätter oder die Wurzel von der Pflanze aufgenommen werden. Diese Mittel kann man sowohl vorbeugend als auch zur Bekämpfung einsetzen.
  • Schnecken Schnecken – Fraß- oder Schleimspuren an der Pflanze können auf Schnecken hindeuten, denn auch die mögen den Lerchensporn. Teilweise sind tagsüber auch die Schnecken selbst zu sehen. Zur Bekämpfung kann man beispielsweise handelsübliches biologisches Schneckenkorn einsetzen, welches man einfach um die betreffenden Pflanzen herum verteilt.

Bekannteste Sorten

Hohler Lerchensporn ‚Corydalis cava‘
Der aus einer unterirdischen, hohlen, walnussgroßen Knolle wachsende Hohle oder Hohlknollige Lerchensporn erreicht Wuchshöhen zwischen 15 und 30 cm. Diese sommergrüne Art wächst horstartig und bodendeckend. Bei diesem Lerchensporn handelt es sich um eine Schattenpflanze. Dementsprechend gedeiht sie an halbschattigen und schattigen Standorten sehr gut. Das Speicherorgan dieser Pflanze, die Knolle, ist von einem Hohlraum umgeben, in dem sich speziell bei älteren Pflanzen Tochterknollen bilden, die dann zur Vermehrung verwendet werden können.

Die rotvioletten, tief rosafarbenen oder relativ selten auch weißen Blüten dieser ausdauernden krautigen Pflanze, stehen in einer endständigen Traube und erscheinen bereits im zeitigen Frühjahr von März bis Mai. Die dreilappigen, fingerförmigen Blätter sind blaugrün bis Mattblau.

Von den heimischen Arten des Lerchensporns ist diese Art, die am weitesten verbreitete. Sie eignet sich u.a. sehr gut zur Unterpflanzung von Bäumen und Sträuchern, für gemischte Rabatten aber auch Naturgärten. In Einzelstellung kommt diese Pflanze nicht so gut zur Geltung, besser sind Gruppenpflanzungen mit bis zu 50 Zwiebeln bzw. Knollen. Der Pflanzabstand sollte dann etwa 10-15 cm betragen.

Gefingerter Lerchensporn ‚Corydalis solida‘
Diese vorsommergrüne gefingerte Art wächst im Gegensatz zum Hohlen Lerchensporn aus einer festen, nicht hohlen Knolle. Bekannt ist er auch unter den Namen Fester-, Vollwurz- oder Finger-Lerchensporn. Er gedeiht gut an sonnigen bis schattigen Standorten, wobei im Frühjahr eher hellere und im Sommer eher schattige Standorte bevorzugt werden.

Corydalis Die Blütenfarben variieren zwischen einem Blasslila, einem hellen Blau sowie einem Purpurrot, Hellrot oder Weiß. Auch diese Art blüht von März bis Anfang Mai und wird zwischen 20 und 30 cm hoch. Bis zur ersten Blüte bzw. bis diese Sorte das erste Mal blüht, kann es mehrere Jahre dauern. Nach der Blüte zieht die Pflanze in der Regel ein.

Der Gefingerte Lerchensporn ist seltener zu finden als beispielsweise der Hohle Lerchensporn. In Niedersachsen und Sachen wird er auf der ‚Roten Liste der gefährdeten Arten‘ geführt, wobei er in Deutschland nicht als gefährdet gilt.

Gelber Lerchensporn ‚Corydalis lutea‘
Der Gelbe Lerchensporn mit seinem filigranen Laub wächst im Gegensatz zu vielen anderen Arten stark verzweigt, demzufolge weist er einen buschigen Wuchs auf. Er erreicht Wuchshöhen zwischen 15 und 30 cm. Die Blütezeit erstreckt sich mit Mai bis September, nahezu über den ganzen Sommer. Dementsprechend zählt der Gelbe Lerchensporn auch zu den Dauerblühern.

Die Blüten sind leuchtend gelb, wobei die äußeren Blütenblätter teilweise heller sind und die inneren ins Orange-gelbe übergehen können. An optimalen Standorten kann er sich stark versamen. Bevorzugt werden Standorte im lichten Halbschatten. Zu dunkle Standorte beeinträchtigen die Blütenbildung.

Wenn seine Blätter beginnen unansehnlich zu werden, kann ein Schnitt vorteilhaft sein, und zwar immer zu Austriebsbeginn, Anfang Februar bis März. Dabei wird die Pflanze etwa handhoch zurückgeschnitten. Der Gelbe Lerchensporn eignet sich sehr gut für sonnige Plätze im Steingarten. Der Boden sollte dann über einen hohen Kalkanteil verfügen.

Besonders schöne Sorten

Blauer Lerchensporn ‚Corydalis elata‘
Corydalis Diese außergewöhnlich schöne und robuste Sorte besticht durch ihren Wuchs, vor allem aber durch ihre leuchtend blauen Blüten, die von Mai bis Juli erscheinen. Die stahlblauen Blüten stehen hoch über dem Blattwerk und versprühen einen feinen Duft nach Bittermandel. Diese Duftpflanze wird zwischen 30 und 40 cm hoch und bevorzugt halbschattige, nicht zu trockene Standorte.

Hellgelber Lerchensporn ‚Corydalis ochroleuca‘
Diese wunderschöne Sorte bringt von Mai bis September weißliche Blüten mit gelben Spitzen hervor. Im Laufe der Zeit bildet sie buschige Horste. Dieser Lerchensporn erreicht Wuchshöhen von 20-30 cm. Pro Quadratmeter sollte man etwa 8-10 Pflanzen setzen, mit Abständen von etwa 35 cm. Der Standort sollte möglichst halbschattig sein, auf frischen Böden.

Farn-Lerchensporn ‚Corydalis cheilanthifolia‘
Dieser von 20-40 cm hoch wachsende wintergrüne Lerchensporn erinnert mit seinen filigranen Blättern, wie der Name schon vermuten lässt, an einen Farn. Er liebt halbschattige bis schattige Bereiche im Garten, wo man pro Quadratmeter etwa 6 Stück dieser Art pflanzt.

Das Laub ist anfangs frischgrün und wird später immer dunkler. Im Winter nimmt es einen warmen Bronzeton an. Die wintergrünen Rosetten erreichen Durchmesser von bis zu 40 cm. Hoch über dem Laub stehen von April bis Juni die leuchtend gelben Blüten.

Fazit
Lerchensporne, gleich welcher Art, sind wunderschöne Pflanzen, die sich für unterschiedliche Bereiche im Garten eignen. Besonders gut zur Geltung kommen sie in Kombination mit anderen Stauden oder als Unterpflanzung von Gehölzen. An die Pflege stellt der Lerchensporn keine großen Ansprüche. Er vermehrt sich leicht zu Selbstaussaat und ist bei entsprechender Pflege, Krankheiten gegenüber relativ resistent.