Gartenpflanzen Blütenstauden und Polsterpflanzen

Kokardenblume, Papageienblume, Gaillardia – Pflege, Schneiden

Kokardenblume

Die Kokardenblume (Gaillardia grandiflora) ist eine der bekanntesten Blühstauden im Garten. Man nennt diese farbenprächtigen Gewächse auch Maler- oder Papageienblume. Sie kommt aus Nord- und Mittelamerika und fühlt sich auch in unserem Klima wohl. Es gibt zahlreiche Arten. Einige sind einjährig, viele aber mehrjährig. Besonders schön sind die Blüten der Kokardenblume. Die kräftigen Farben, die meisten in Gelb-, Rot- und Orangetönen leuchten, sind schon von der Ferne zu sehen. In unseren Gärten findet man meist Hybriden. Die Pflanzen erreichen Höhen zwischen 30 und 80 cm, je nach Art und Sorte. Kokardenblumen blühen zwischen Juni und Oktober. Die kompakt buschigen Stauden sind dankbare und pflegeleichte Gartenblumen. Sie sind auch als Schnittpflanzen geeignet und halten bis zu 14 Tage lag.

Pflege

Kokardenblumen sind recht pflegeleicht. Sie überzeugen durch viele Blüten in kräftigen Farben. Wenn man Verblühtes regelmäßig entfernt, entwickeln sich immer wieder neue Blüten. Diese werden von Insekten gut angenommen. Hummeln, Bienen, Schmetterlinge und viele andere Insekten besuchen die Kokardenblume regelmäßig. Wichtig sind ein warmer Standort und ein nicht zu schweres oder zu nährstoffreiches Substrat. Bei Trockenheit wird Wasser benötigt und auch Dünger macht sich gut für eine reiche Blüte. Ansonsten gibt es nicht viel zu tun. Um die Kokardenblume sicher über den Winter zu bringen, ist es günstig, die Stauden im Spätherbst mit Reisig abzudecken. Das hilft nicht immer, aber man sollte es versuchen.

Standort

Kokardenblume Kokardenblumen benötigen einen sonnigen und warmen Standort. Zwar wird oft ein sonniger bis halbschattiger Platz empfohlen, aber Sonne ist eindeutig besser. Einzelne Sorten, vor allem neue Hybrid-Züchtungen, brauchen unbedingt Sonne. Ein windgeschützter Standort ist vor allem für die etwas höheren Sorten empfehlenswert, damit die Stängel nicht knicken. Ein geschützter Platz ist vor allem auch im Winter wichtig. Ideal ist, wenn man die Kokardenblume in die Nähe einer warmen Wand pflanzt.

  • Möglichst sonnig und warm
  • Geschützter Standort, möglichst nah an einer schützenden Mauer (wichtig im Winter)
  • In kühlen, verregneten Sommern bleibt der Blütenflor oft spärlich, da nutzt der beste Standort nichts.

Pflanzsubstrat

Wichtig für die Kokardenblume ist ein nicht zu trockenes, aber auch nicht nasses Substrat. Es sollte nährstoffhaltig sein und das trotz Durchlässigkeit.

  • Leichte Böden, die aber trotzdem nährstoffreich sind
  • Lockerer und humusreicher Boden ist ideal
  • Schwere lehmige Erde sollte mit Sand aufgelockert werden.
  • Schwere Böden sind schlecht für die Überwinterung, da sie zu lange feucht bleiben.
  • Boden am besten mulchen, so bleibt er leicht feucht

Pflanzen

Pflanzen kann man die Kokardenblume ganzjährig, außer bei Frost. Allerdings bekommt man sie nicht so lange zu kaufen. Selbstgezogene Pflanzen setzt man erst nach den Eisheiligen ins Freiland. Gekaufte Exemplare bekommt man meist während der Blüte und kann sie gleich einpflanzen.

  • Pflanzung im Mai
  • Gegebenenfalls Stängel anbinden, bzw. ein Gerüst aufstellen.
  • Pflanzabstand etwa 30 cm
  • Wenn der Boden zu feucht und/oder zu schwer ist, hilft es häufig, die Staude etwas erhöht einzupflanzen, quasi auf einen kleinen Erdhügel, nicht ebenerdig. Das Wasser kann gut ablaufen.
  • Beim Pflanzen Kompost untermischen.

Gießen und Düngen

Kokardenblume

Gießen sollte man regelmäßig, aber nicht zu viel. Trockenheit wird besser vertragen als Nässe. Angewachsene Pflanzen kommen ganz gut mit trockenem Boden klar. Kübelpflanzen brauchen deutlich mehr Wasser, als ausgepflanzte Exemplare. Stehendes Wasser ist unbedingt zu vermeiden. Günstig bei zu feuchtem Boden ist, die Staude etwas erhöht einzupflanzen, dann kann überschüssiges Wasser ablaufen.

  • Staunässe unbedingt vermeiden.
  • Staunässe bringt die Pflanzen um, vor allem im Winter.
  • Langzeitdünger zu Saisonbeginn oder alle zwei bis drei Wochen Flüssigdünger ins Gießwasser
  • Dünger mit Guanoanteil ist günstig für eine reiche Blüte

Schneiden

Ein Schnitt ist nur im Herbst notwendig. Allerdings empfiehlt es sich, Verblühtes regelmäßig zu entfernen. Beim Herbstschnitt empfehlen die Fachleute häufig unterschiedliche Möglichkeiten. Am besten, man probiert es für sich einmal aus.

  • Wenn verwelktes regelmäßig entfernt wird, hält die Blüte den ganzen Sommer lang. Die Pflanze steckt dann ihre Kraft in die Neubildung von Blüten und nicht in die Ausbildung von Samen.
  • Die Lebensdauer einer Kokardenblume kann verlängert werden, indem man die Staude schon im September zurückschneidet. Wenn man Glück hat, entwickeln sich noch vor dem Winter neue Blüten, auf alle Fälle aber kräftiges Laub.
  • Oft wird empfohlen, die Kokardenblume im November handhoch abzuschneiden und abzudecken. Ich habe bei der Recherche zum Thema aber wiederholt gelesen, dass viele Blumenfreunde nicht schneiden, die Blätter so lassen. Das ist auch ein Winterschutz. Sie schneiden im September und dann nicht mehr. Sie haben mehrheitlich weniger Probleme mit der Überwinterung.
  • Ansonsten schneidet man dann bei Austriebsbeginn, je nach Jahr von Ende Februar an.

Überwintern

Kokardenblume Eigentlich sind Kokardenblumen nur mäßig winterhart. Man sollte aber versuchen, sie durch den Winter und zu neuer Blüte zu bringen. Deshalb ist es besser, die Kokardenblumen etwas abzudecken. In kalten Gegenden benötigt die Kokardenblume unbedingt einen luftigen Winterschutz, am besten aus Fichtenreisig. Laub ist ungeeignet, darunter kommt es häufig zu Fäulnis.

Oft ist es von der Art bzw. der Sorte abhängig, ob die Kokardenblume gut und unbeschadet durch den Winter kommt. Einige schaffen das besser als andere. Am besten hat man sich ein paar Samen der Pflanzen zur Seite gelegt, um im kommenden Jahr wieder ähnliche Pflanze im Garten zu haben.
Ich habe allerdings auch gelesen, dass viele Gartenbesitzer erstaunt waren, dass Kokardenblumen nicht winterhart sein sollen. Sie haben da gänzlich keine Probleme. Die Pflanzen treiben jedes Jahr zuverlässig wieder aus. Ich denke, es ist eine Kombination aus Kokardenblumensorte, Standort, Pflanzsubstrat und Bedingungen während des Winters. Ich habe keine dieser fleißigen Blüher im Garten, werde es aber nächstes Jahr einmal selbst ausprobieren.

Vermehren

Sehr einfach lässt sich die Kokardenblume durch Teilung vermehren. Das muss man sowieso regelmäßig tun. Wenn die Blühfreudigkeit der Pflanze nachlässt oder sie von innen heraus verkahlt, ist Teilen eine gute Möglichkeit, das abzustellen. Man gräbt die Pflanze im Frühjahr aus und zerlegt den Wurzelballen mit einem Spaten in zwei Hälften. Anschließend werden die zwei Stücke wieder eingegraben. Die Erde sollte man mit Kompost anreichern.

Eine weitere Art der Vermehrung ist die Aussaat. Die Pflänzchen blühen schon im ersten Jahr. Man setzt etwa 10 zu einer Staude bzw. zu kleinen Tuffs zusammen. Allerdings vermehren sich die Blumen auch selbst, manchmal reichlich.

  • Papageienblume Vorziehen ab März
  • Direktaussaat ab Mitte Mai
  • Keimdauer 7 bis 14 Tage
  • Viel Licht
  • Schön feucht, aber nicht nass

Krankheiten und Schädlinge

Kokardenblumen sind recht robuste und gesunde Pflanzen. Selbst von Schnecken werden sie weitestgehend verschont. Blattläuse können auftreten, werden aber selten zu einem ernsthaften Problem. Schlimmer sind die Pilzsporen. Gegen die sollte man rechtzeitig einschreiten. Die meisten Ausfälle bei diesen schönen Stauden hat man im Winter. Im Frühjahr ist die Pflanze einfach verschwunden, treibt nicht mehr aus.

  • Blattläuse – meist reicht abspülen. Nützlinge wie der Marienkäfer helfen, die Plagegeister einzudämmen.
  • Echter und falscher Mehltau – einige Marienkäferarten weiden den Pilzrasen ab. Befallene Pflanzenteile abschneiden. Auf natürliche Art und Weise helfen niem- und kieselsäurehaltige Mittel. Sie werden auf die betroffenen Blumen gesprüht.
  • Rostpilze – Fungizide, schwefelhaltige Mittel

Sorten

Am besten sind Hybridsorten. Sie überstehen den Winter in der Regel sehr gut.

  • Einjährige Kokardenblume (Gaillardia pulchella) – nur einjährig
  • Burgunder – tiefrote bis burgunderfarbene einfache Blüten mit etwas dunklerer Mitte
  • Kobold – knallrote Blüten mit einem dicken, gelben Kranz außen herum
  • Arizona Sun – rote Blüten mit einem mittelbreiten gelben Ring außen herum
  • Bauerngarten – rote Blüten mit gelber Mitte
  • Tokajer – leuchtend orangefarbene Blüten
  • Papageienblume Fancy Wheeler – Zwergsorte mit roter Blüte, roter Mitte und gelbem Rand
  • Orange and Lemons – hellorange mit gelben Spitzen
  • Amber Wheels – Goldgelbe Blüten mit bernsteinfarbener Mitte
  • Arizona Apricot – apricotfarbene Blüten mit etwas dunklerer Mitte
  • Arizona Red Shades – leuchtend oranger Strahlenkranz mit feuerroter Mitte
  • Fanfare – rote Blüten in bizarrer Form mit gelber Mitte
  • Gallo – dunkelrote Blütenblätter mit breitem gelben Rand und dunkelroter Mitte mit gelbem Punkt mittig
  • Sunburst – leuchtende gelbe Blüten
  • Sundance Color – einjährig, mahagonirote Blüten in ungewöhnlicher Form mit gelber Mitte
  • Aristata – große gelb-orange-rote Blüten

Fazit
 Es gibt tolle Sorten und jährlich erscheinen neue dazu. Im Prinzip haben die Stauden nur einen Nachteil. Sie sind nicht verlässlich winterhart. Oft verschwinden sie über den Winter, treiben im Frühjahr einfach nicht mehr aus. Das ist traurig, aber man kann sich dagegen versichern. Es ist ganz einfach. Einige Blüten lässt man nach dem Verblühen reifen. Die Samen sät man schon ab März aus, zieht sie praktisch vor und pflanzt die jungen Pflanzen ab Mitte Mai in den Garten. Diese kommen in der Regel noch im selben Jahr zur Blüte. So kann man das jedes Jahr machen und hat immer schöne Kokardenblumen. Es kann allerdings passieren, dass die neuen Exemplare den alten nicht zu 100 Prozent gleichen. Durch Aussaat bekommt man in der Regel keine identischen Pflanzen hin. Das schafft man nur durch Teilung.