Gartenpflanzen Rosen

Kletterrosen – Pflanzen, Pflege & Schneiden

Kletterrosen

Die Rose wird gerne als die Königin der Blütengewächse betitelt. Wenn diese Königin dann auch noch klettern soll, wächst gerade bei den Neulingen in der Pflanzenpflege, dass diese Königin sichern nicht so leicht zufrieden zu stellen sein wird. Das stimmt schon ein wenig. Gerade bei Kletterrosen ist bei der Anpflanzung und in der ersten Zeit recht viel Sorgfalt gefragt, damit die Pflanze gut anwächst. Wenn das jedoch erst einmal geschehen ist, und Sie sich in der Folgezeit davor hüten, einige typische Fehler zu machen, unter denen Kletterrosen nur zu oft zu leiden haben, wird sich die „Königin“ meist recht gnädig geben und willig wachsen.

Der beste Standort für eine Kletterrose

Kletterrosen klettern, und nicht ganz selten wird einfach vergessen, dass das voraussetzt, dass die Rosen Raum in die Höhe brauchen. Außerdem gehören alle Rosen zum exklusiven Kreis der Sonnenanbeter, und die Standortwahl ist es, die den wohl größten Einfluss auf das Gedeihen der Pflanzen hat. Folgendes ist zu beachten:

  • Die Kletterrosen müssen nach oben ranken können. Am besten Standort kann die Pflanze also in die Höhe wachsen, ohne dass sie bald auf eine Begrenzung oder lichtnehmende Konkurrenz trifft.
  • Dieser Standort sollte jedoch auch genug Sonne bieten, also in Richtung Süden (Südosten, Südwesten) liegen.
  • Die Sonne sollte jedoch möglichst nicht den gesamten Tag direkt auf die Pflanze brennen.
  • Außerdem mögen Rosen im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen Wind.
  • Sie brauchen sogar eine luftige Umgebung, damit die feuchtigkeitsempfindlichen Rosenblätter nach Regen oder Taubildung schnell abtrocknen.
  • Rosen Ideal für eine Kletterrose ist also eine Hauswand, die in südliche Richtung liegt und der Luft freien Durchzug lässt und an der ein Rankgerüst befestigt wird.
  • An dieser Hauswand können noch andere Gewächse hochranken, aber nur solche, die der Kletterrose nicht Licht und Luft nehmen.
  • Am besten sollte auch kein großer Baum in sehr nahem Abstand zu diesem Standort wachsen, der der Rose Nährstoffe entziehen würde.
  • Das Rosenbeet muss wirklich ein Beet sein, mit einem reichen Volumen an Erde. Ein kleiner Erdspalt zwischen zwei Asphalt- oder Pflasterflächen wird die Kletterrose nicht erfreuen können.
  • Sehr viel vorteilhafter ist es, wenn das Rosenbeet von einer Reihe Stauden umpflanzt werden kann oder wenn hinter ihm eine Rasenfläche anschließt.

Das alles klingt nicht ganz unkompliziert, aber es geht nicht umsonst unter Rosengärtnern der Spruch um: An einem guten Standort werden Rosen gut wachsen, am richtigen Standort werden sie das auch tun, aber ohne Rosenkrankheiten zu entwickeln.

Die richtige Erde für Kletterrosen

An das Substrat, in das man sie pflanzt, haben die Kletterrosen natürlich auch ihre Ansprüche:

  • Grundsätzlich Rosen zwar auf fast jedem Boden, gerade Kletterrosen brauchen jedoch einen Boden, der noch ausreichend Humus enthält.
  • Sie können in den Gartenboden dazu ein wenig Kompost einarbeiten, bevor Sie die Kletterrosen pflanzen.
  • Außerdem lieben Kletterrosen lockeren Boden, und verdichtete Böden werden durch den Kompost auch gleich aufgelockert.
  • Sehr gerne mögen Rosen lehmigen Boden, den Sie bei sich schaffen können, indem Sie beim Einarbeiten des Kompost ein wenig Lehmpulver aus dem Baumarkt untermischen.
  • Wenn der Boden bei Ihnen richtig schwer ist, empfiehlt sich die Einarbeitung von grobem Sand zur Auflockerung.
  • Den pH-Wert des Bodens sollte man prüfen, falls Sie den Verdacht haben, dass er sich in Richtung sauer bewegen könnte.
  • Kletterrose Das könnte z. B. der Fall sein, wenn an dem den Rosen zugedachten Standort vorher Moorbeetpflanzen wie Rhododendren standen oder Nadelbäume in der Nähe stehen.
  • Der ideale pH-Wert für Rosen liegt zwischen 6,8 und 7,8, also ziemlich basisch. In dieser Richtung kann der pH-Wert durch Kalk beeinflusst werden.
  • Dies Auflockerung des Bodens sollte mindestens in eine Tiefe von etwa 60 cm reichen.
  • An kritischen Plätzen sollten Sie prüfen, ob das Wasser nach Ihrer Bodenbearbeitung gut abgeleitet wird. Staunässe mögen Kletterrosen nicht so gerne.

Das Pflanzen der Kletterrosen

Wenn Sie den richtigen Standort gefunden haben, sollten Sie zunächst die Anzahl der zu pflanzenden Kletterrosen planen. Sie brauchen einen bestimmten Pflanzabstand. Diesen können Sie vorher errechnen, indem Sie sich vorstellen, wie Ihre Rose wachsen wird. Dann können Sie die Abstände nach der im Idealfall zu erwartenden Größe setzen bzw. danach, wie stark Ihre Kletterrose sich überhaupt ausdehnen soll. Wenn Sie eine komplette Wand möglichst lückenlos beranken möchten, müssen Sie die Pflanzen dichter nebeneinander setzen, etwa alle 50 cm, als wenn die Rosen an einer dekorativen Wand nur einen zusätzlichen Akzent setzen sollen. Auch wenn Sie möchten, dass verschiedenfarbige Kletterrosen so wachsen, dass sich ihre Farben vermischen, sollte der Pflanzabstand eher gering gewählt werden. Es kommt aber auch auf die Sorte an. Wenn Sie eine sehr starkwüchsige Sorte erwerben, müssten Sie die Abstände entsprechend größer planen.

Wenn das geklärt ist und die Kletterrosen gekauft sind, kann gepflanzt werden:

  • Am besten geschieht das im Herbst, der etwa Oktober ist in den meisten Gegenden Deutschlands die beste Pflanzzeit.
  • Dann ist der Boden noch nicht gefroren. Sie können also leicht Ihr Pflanzloch ausheben, aber schon ziemlich feucht, während er früher im Jahr häufig noch zu trocken ist.
  • Die Rosen haben nach dem Einpflanzen über den Winter ihre Ruhe, die sie zur Wurzelbildung nutzen können, bevor im Frühjahr das Wachstum im oberen Bereich so richtig losgeht.
  • Eine Ausnahme kann für die Regionen gelten, in denen es meist sehr früh friert. Bevor Sie Ihre Rosen gleich nach dem Einpflanzen dem Frost aussetzen, pflanzen Sie lieber im Frühjahr.
  • In jedem Fall sollten Sie die Wurzeln der Kletterrosen vor dem Einpflanzen gut durchfeuchten. Bei wurzelnackten Kletterrosen bedeutet dass, dass sie mindestens über Nacht im Wasser stehen dürfen.
  • Dann wird das Pflanzloch ausgehoben. So tief, wie die Veredlungsstelle es erfordert (siehe gleich unten) und so breit, dass man die Wurzeln beim Einpflanzen nicht beschädigt.
  • Vor dem Einpflanzen sollten dann die Wurzeln um etwa ein Drittel beschnitten werden, und die Zweige im oberen Bereich genauso, damit das Versorgungsverhältnis wieder stimmt.
  • weisse Edelrose Bei veredelten Rosen gehört die Veredlungsstelle etwa drei Finger breit unter die Erde. So hat Sie nicht dauernd mit Wurzeltrieben aus der Unterlage zu kämpfen.
  • Wenn Sie die Kletterrosen einsetzen, achten Sie bitte darauf, die Wurzeln nicht abzuknicken. Ihre Rose braucht jetzt jedes feine Würzelchen, um gut anzuwachsen.
  • Bevor Sie den Boden rund um die eingesetzte Rose auffüllen, sollten Sie Ihre neue Rose „zur Begrüßung“ noch einmal ordentlich wässern, wenn es geht, nicht mit einem eiskalten Strahl.
  • Dann wird aufgefüllt und die Erde gut festgetreten. Dann gießen Sie wieder ein wenig Wasser an. Vielleicht senkt sich der Boden nun noch und Sie müssen Erde nachfüllen.
  • Anschließend können Sie die Kletterrosen gleich anhäufeln und mit ein wenig Mulch, Blättern oder Reisig abdecken. Zumindest, wenn Sie im Herbst gepflanzt haben.

Die Bewässerung der Kletterrosen

Nach dem Pflanzen sollten Sie auch noch während der gesamten Anwachszeit sorgfältig darauf achten, dass Ihre Kletterrose genug Wasser bekommt. In dieser Phase verzeiht sie keine Trockenheit. Wenn die Rose sich gut eingewurzelt hat, kann das Thema Bewässerung entspannter gesehen werden. Die Kletterrose hat ihre Wurzeln recht tief in den Boden gestreckt, um auch in kurzen Trockenheitsphasen noch an Feuchtigkeit zu kommen.

Wenn es im Sommer jedoch warm ist und noch dazu länger trocken bleibt, braucht die Kletterrose zusätzliches Wasser. Immerhin hat sie viele Blätter zu versorgen, die bei Wärme schnell viel Wasser verdunsten. Dann sollten Sie die Kletterrose morgens oder am Abend gießen. Nie in der Mittagshitze, in der jeder Sonnenstrahl den Boden unangenehm erhitzt. Die Kletterrosen werden immer nur von unten gegossen. Wasser auf den Blättern sollte generell vermieden werden, darüber freuen sich vor allem verschiedene Pilze. Auch wenn es sehr trocken und sehr heiß ist, reicht es, die Kletterrosen einmal in der Woche bis höchstens zwei Mal zu wässern. Der Wasserbedarf von Rosen wird gewöhnlich eher über- als unterschätzt.

Richtig Düngen – eine Kletterrose hat gewaltigen Bedarf

So decken Sie am besten den Nährstoffbedarf Ihrer Kletterrose, der nicht gerade gering ist. Eine Kletterrose muss ja manchmal gleich „mehrere Etagen“ Blattmasse versorgen:

  • Im Jahr des Pflanzens braucht Ihre Kletterrose keinen weiteren Dünger mehr. Sie haben bei der Bodenvorbereitung bereits genug Nährstoffe eingebracht.
  • Im nächsten Frühjahr möchte sie jedoch pünktlich zu Beginn der Wachstumsphase Nachschub an Nährstoffen.
  • Diese Nährstoffe können Sie auf unterschiedliche Weise zuführen: Als synthetischen Langzeitdünger aus der Flasche, in Dosierung nach Angabe des Herstellers.
  • Wenn die Rose im Freien steht, können Sie auch durch Aufstreuen von konzentriertem Kompost düngen, vielleicht angereichert mit ein paar Hornspänen und mit gepresstem Rinderdung.
  • Die zuletzt genannte Variante nennt sich „organische Düngung“ oder „Düngung mit Naturdünger“. Sie wird Ihren Rosen höchstwahrscheinlich besser gefallen als der Kunstdünger.
  • Der organische Dünger besteht aus Abfallprodukten der Natur, die eine Langzeitwirkung entfalten.
  • Kompost Kompost ist ein organischer Dünger, der die Rosenbeete gut versorgen kann, je nach können Kuhmist und Hornspäne und Knochenmehl zugegeben werden, die alle langsam im Boden aufgeschlossen werden.
  • Ein solcher Dünger wirkt nachhaltig, kräftigt die Pflanzen und sorgt dafür, dass sie wunderschöne und reichliche Blüten ausbilden.
  • Der synthetische Dünger dagegen wird aus Mineralen hergestellt, die mehr oder weniger aufwendig chemisch verändert werden.
  • Dieser Dünger verbraucht bei der Herstellung viel Energie und lässt die Rosen zwar schnell wachsen, kann sie dadurch aber auch überfordern und anfälliger für Krankheiten machen.
  • Den synthetischen Dünger kann man auch sehr schnell überdosieren, da er sehr konzentriert verkauft wird und selbst verdünnt werden muss.
  • Im Extremfall, wenn er über mehrere Jahre und ohne Kompostgabe zwischendurch ausgebracht wird, sorgt ein mineralischer Dünger dafür, dass der Humusanteil im Boden abnimmt.
  • Irgendwann zwischen Anfang und Mitte Juli wird ein zweites Mal gedüngt, und dann nicht mehr. Die Neutriebe brauchen genug Zeit zum Ausreifen bis zum Winteranfang.

Der Schnitt der Kletterrosen

Der Schnitt von Kletterrosen ist weniger kompliziert, als meist befürchtet:

  • Sie ziehen zu Beginn ein Gerüst von starken Zweigen in gewünschter Form heran, indem Sie die passenden Triebe in der korrekten Richtung am Rankgerüst entlangführen.
  • Einmal im Jahr sollten alle neuen Seitentriebe bis auf wenige Augen heruntergeschnitten werden, bei einmalblühenden Rosen nach der Blüte.
  • Rosen, die laufend Blüten ansetzen, können im Frühjahr beschnitten werden, dann können Sie gleich alles durch Winterschäden entstandenes Totholz entfernen.
  • Wenn Sie jeweils die verwelkten Blüten wegnehmen, werden mehr Knospen nachkommen.
  • Natürlich sollten Sie zwischendurch immer dann zur Schere greifen, wenn Sie abgestorbene Zweige bemerken. Sonst darf eine Kletterrose eigentlich einfach wachsen, bis sie zu hoch wird und auch in der Höhe gebremst werden muss.

Fazit
Es gibt keinen Grund, sich nicht an diesen Gartentraum heranzuwagen,
Sie können zwischen sehr vielen Sorten von Kletterrosen wählen. Es gibt „Climber“, die eher aufrecht wachsen, und „Rambler“, die schlingend ranken. Einmal blühende und mehrfach blühende Kletterrosen, veredelte Hybriden und wurzelechte Kletterrosen, von denen Sie Stecklinge ziehen können und sogar die Hagebutten verwerten können. Wenn Sie sich bei jeder Sorte einmal gründlich über den besten Schnittzeitpunkt informieren, wird Ihnen wohl jede Kletterrose viel Freude bereiten.