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Jungfer im Grünen, Nigella damascena – Aussaat und Pflege

Nigella damascena

Bereits in einer alten italienischen Handschrift aus dem 14. Jahrhundert ist eine Abbildung der Jungfer im Grünen abgebildet. Im 16. Jahrhundert war die exotisch anmutende Pflanze – damals mit gefüllter, blauer Blüte – in deutschen Gärten weit verbreitet. Leider kam die wilde Schönheit mit der Einführung der großblütigen und farbenprächtigen Sommerblumen dann zunehmend aus der Mode. Heute ist die Nigella damascena vor allem in Bauern- und Wildgärten wieder eine gern gesehene Bewohnerin. Nicht zuletzt deshalb, weil sie als sehr unkompliziert und genügsam gilt.

Steckbrief

  • botanischer Name: Nigella damascena
  • Gattung: Schwarzkümmel (Nigella)
  • Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
  • Trivialnamen: Jungfer im Grünen, Gretchen im Busch, Damaszener Schwarzkümmel, Venushaarige
  • einjährige, krautige Pflanze
  • Herkunft: Mittelmeerraum
  • Wuchshöhe: 20 bis 70 cm
  • Blätter: stark gefiedert
  • Blüten mit einem Kranz haarförmig geschlitzter Hochblätter
  • Blütezeit: Juni bis August
  • Blütenfarbe: Blau (ursprünglich), Weiß und Rosa (selten Violett und rötlich)
Jungfer im Grünen, Nigella damascena

Standort

Die schnellwüchsige Jungfer im Grünen ist einfach zu kultivieren. Sie passt wunderbar in romantische oder verträumt arrangierte Gärten, stellt aber auch eine Bereicherung für mediterran angehauchte Beete dar. Am besten pflanzt man die filigrane Pflanze zusammen in ein Beet mit anderen einjährigen Sommerblumen oder Stauden. Sie ist in der Lage, schnell eventuelle Lücken zu schließen. Die Nigella damascena eignet sich aber auch für Schalen, Kübel oder Balkonkästen, vorausgesetzt, sie bekommt einen sonnigen Standort.

  • Lichtbedarf: sonnig bis heller Halbschatten
  • möglichst geschützt vor starken Winden
  • für Beete, Rabatten oder Vorgärten
  • auch zur Kübelkultur geeignet
  • kleinere Varianten wachsen auch in Balkonkästen
Tipp: Die Jungfer im Grünen passt wunderbar im Einjahresbeet zu Stockrosen (Alcea rosea), Kornblumen (Centaurea cyanus) oder Spinnenblumen (Cleome spinosa), zu denen sie einen schönen Kontrast bildet.

Boden

An den Gartenboden oder das Substrat stellt die Venushaarige, wie die Nigella damascena auch genannt wird, keine hohen Ansprüche. Sie gedeiht an fast allen Stellen im Garten, die ihr viele Sonnenstunden bieten – auch auf mageren und trockenen Böden. Dort wächst dann aber nicht so stark. Optimale Böden sind locker, wenig nährstoffreich und mäßig feucht.

Jungfer im Grünen, Nigella damascena
  • kommt mit fast allen Böden zurecht
  • bevorzugt humos und mäßig nährstoffreich
  • gut wasserdurchlässig
  • wächst auch auf mageren Böden

Substrat im Kübel

Im Kübel oder auch im Balkonkasten bietet die Jungfer im Grünen ein atemberaubendes Blühspektakel für die Terrasse, den Balkon oder auch den Hauseingang. Zwergwüchsige Sorten wie die Nigella damascena ‚Blue Midget‘ (nur 20 cm Wuchshöhe) können auch im Balkonkasten kultiviert werden. Verwenden Sie hochwertiges Kübelpflanzensubstrat, schaffen Sie beste Voraussetzungen für ein gesundes und blütenreiches Wachstum. Alternativ kann auch ein selbst gemischtes Substrat verwendet werden. Es besteht aus:

  • Blühpflanzenerde
  • Humus oder reifem Kompost
  • etwas Sand oder Splitt
Tipp: Verwenden Sie bei der Topfkultur ausschließlich Gefäße, die über eine Drainageöffnung verfügen. Geschlossene Behältnisse erhöhen das Risiko für Staunässe, die die Jungfer im Grünen nicht verträgt, sodass sie in kurzer Zeit abstirbt.

Aussaat

Im Fachhandel sind unterschiedliche Samen erhältlich. Meist haben diese Sorten blaue Blüten, es gibt aber auch Varianten mit weißen oder rosafarbenen Blüten. Gut eingewachsen vermehrt sich die Jungfer im Grünen meist auch von ganz alleine, indem sie ihre Samen ausstreut. In manchem Garten sogar etwas intensiver als gewünscht. Trotzdem neigt die Pflanze nicht dazu, invasiv zu werden und andere Gewächse zu verdrängen.

Jungfer im Grünen, Nigella damascena

Aussaat im Frühjahr

Bei der Nigella damascena handelt es sich um eine einjährige, krautige Pflanze. Deshalb stirbt sie vor dem Winter ab. Fertige Pflanzen gibt es im Handel nur in Ausnahmefällen. Üblicherweise wird die Jungfrau im Grünen jedes Jahr neu aus Samen gezogen. Damit man bis in den Herbst dauerhaft ihre außergewöhnlichen Blüten betrachten kann, ist ein Nachsäen in gewissen Abständen sinnvoll. Dies ist aber nur dann notwendig, wenn die Jungfer im Grünen erstmals im Garten kultiviert wird. Hat sich die Pflanze erst einmal im Beet etabliert, sät sie sich auch von ganz alleine aus. Eine Vorkultur im Haus ist nicht notwendig, da der robusten Venushaarigen späte Fröste nichts anhaben können.

  • Zeitpunkt Erstaussaat: Ende März/Anfang April direkt ins Freiland
  • Boden im Vorfeld auflockern und feinkrümelig harken
  • Samen breitflächig auf das Beet auswerfen
  • Saattiefe: nur leicht andrücken und mit feiner Sandschicht bedecken
  • Keimdauer: 7 bis 16 Tage
  • Keimtemperatur: mindestens 12 Grad
  • später auf 15 bis 20 cm vereinzeln
  • Staffelaussaat für Dauerblüte empfohlen
  • zweite Aussaat Anfang Mai
  • möglicherweise dritte Aussaat: Anfang Juni

Eine Aussaat ist auch bereits ab März in Kübel oder andere Gefäße möglich. Die Nigella verträgt in jedem Stadium problemlos die volle Sonne und kann daher von Anfang an – also noch vor der Keimung – an ihren endgültigen Standort gestellt oder ausgesät werden.

Hinweis: Auf die Blüte muss der ungeduldige Hobbygärtner bei der Nigella damascena nicht lange warten. Bereits acht bis zehn Wochen nach der Aussaat zeigen sich die ersten Blüten.

Aussaat im Herbst

Neben der üblichen Aussaat im Frühjahr können die Samen auch bereits im September auf den Gartenboden gestreut werden. In diesem Fall fällt die Blüte im Gegensatz zur Frühlingssaat besonders früh aus. Ein Nachteil der Herbstaussaat ist jedoch, dass bei Spätfrösten im Frühjahr die Blütenknospen erfrieren können. In diesem Fall wird die Jungfer im Grünen wahrscheinlich in diesem Jahr nicht mehr blühen. Allzu empfindlich gegenüber kühlen Temperaturen ist die krautige Pflanze aber nicht.

Jungfer im Grünen, Nigella damascena

Gießen

Das Gretchen im Busch gehört zu den anspruchslosen Gartenbewohnern und kommt – bis auf die Keimphase, in der die Erde stets feucht sein sollte – mit relativ wenig Wasser aus. In längeren Trockenperioden sollte sie regelmäßig gegossen werden. Sie übersteht jedoch problemlos schon einmal den einen oder anderen Tag, an dem sie einmal nicht gewässert wird. Vermeiden Sie unbedingt anhaltende Nässe oder sogar Staunässe, denn nasse Wurzeln verträgt die filigrane Pflanze nicht.

Düngen

Eine Jungfer im Grünen benötigt in der Regel keine zusätzlichen Nährstoffe in der Vegetationsperiode. Sie kommt gut ohne regelmäßige Düngergabe aus. Lediglich ein wenig Kompost oder Humus, die im Frühjahr oder Herbst in den Boden eingearbeitet werden, versorgen die genügsame Pflanze ganzjährig mit den nötigen Nährstoffen. Wenn Sie Ihrem Gretchen im Busch etwas Gutes tun möchten, mulchen Sie den Gartenboden und befreien Sie ihn regelmäßig von Unkraut.

Schneiden

Bei einjährigen Sommerpflanzen wie der Nigella damascena ist ein klassischer Rückschnitt natürlich überflüssig. Wer jedoch den Vermehrungsdrang der Pflanze einschränken möchte, schneidet regelmäßig Verblühtes oder die Samenkapseln heraus, damit die Samen nicht ausreifen und sich von selbst aussäen. Im Herbst oder Frühjahr kann die Jungfer im Grünen entweder bodennah abgeschnitten oder alternativ ganz aus dem Gartenboden entfernt werden, um wieder Platz für neue Pflanzen zu schaffen.

Nigella damascena

Überwintern

Einen ganzen Sommer lang blüht die Jungfer im Grünen mit aller Kraft bis weit in den Herbst hinein. Neigen sich die warmen Tage dem Ende zu und die ersten Fröste überziehen den heimischen Garten, ist auch die Vegetationsperiode der Venushaarigen beendet. Als einjährige Pflanze hat sie jedoch mit ihren zahlreichen Samenkapseln schon für ihr Fortbestehen gesorgt, wenn sie im Oktober stirbt. Die Pflanzen benötigen daher keinen Winterschutz. Soll sich die Nigella damascena selbst aussäen, entfernen Sie welke Pflanzen erst im Frühjahr, ansonsten direkt nach dem Absterben. In sehr milden Regionen überstehen junge Sämlinge den Winter völlig unbeschadet. In kühleren Gegenden keimen die Samen nicht bereits im Herbst, sondern nach einer Ruhepause im Frühjahr, deshalb ist auch hier nichts zu befürchten.

Vermehrung

Etwa ab August beginnt beim Damascener Schwarzkümmel, wie die Jungfer im Grünen auch genannt wird, die Samenreife. Die auffällige, dekorative Samenkapsel verfärbt sich mit zunehmendem Reifegrad braun. Die Samen sind reif, wenn die Kapsel schließlich ausgetrocknet ist. Bei trockener und sonniger Wetterlage öffnen sich die Samenkapseln ganz von alleine und schleudern die reifen Samen aus. An guten Standorten verbreitet sich die Nigella damascena also ganz von alleine – wenn man sie lässt. Ist ein selbstständiges Aussamen nicht gewünscht, sollten entweder die verblühten Blüten oder spätestens die unreifen Samenkapseln entfernt werden.

Nigella damascena

Samenernte

Möchte man die Samen ernten und im kommenden Frühjahr selbst aussäen, sollte man sie so lange wie möglich an der Pflanze ausreifen lassen. Die Reife erkennt man am Rascheln, wenn man die Kapseln schüttelt. Die Samen liegen in diesem Fall bereits trocken in der Hülle. Das Herausschütteln der Samen ist ganz einfach, wenn die Samen bereits trocken sind. Sollten die Samen noch leicht feucht sein, öffnet man die Kapsel und lässt sie auf einem Zeitungspapier an einem trockenen und warmen Ort für einige Tage nachtrocknen. Ein einziger Fruchtstand liefert zwischen 30 und 100 feine Samen. Diese können im Herbst ausgesät oder über den Winter trocken eingelagert werden, um sie dann im Frühjahr zu säen.

Besondere Sorten

Ihren Namen verdankt die Pflanze den auffälligen Blüten. Rund um die Blütenblätter befinden sich stark eingeschlitzte Hochblätter, die die Blüte umschließen. Von Natur aus sind die aparten Blütenblätter bläulich, es gibt sie aber auch in Züchtungen mit weißen oder rosafarbenen Blüten.

‚African Bridge‘

  • schneeweiße Blüte mit schwarzer Mitte
  • dunkelrote Samenhülsen
  • Wuchshöhe 50 bis 90 cm

‚Alba‘

  • strahlend weiße Blüte
  • Wuchshöhe: 50 bis 60 cm
Jungfer im Grünen, Nigella damascena

‚Blue Midget‘

  • Zwergsorte
  • Wuchshöhe 20 cm
  • Blütenfarbe: Blau, Violett
  • auch für Schalen oder Balkonkästen geeignet

‚Miss Jekill‘

  • meist blaue Blüte
  • manchmal auch Rosa- und Weißtöne
  • Wuchshöhe 50 bis 60 cm

‚Moody Blues‘

  • blüht in verschiedenen Blautönen an einer Pflanze
  • Wuchshöhe: 80 cm

‚Mulberry Rose‘

  • blüht hellrosa und verblüht rosarot
  • halb gefüllte Blüte
  • Wuchshöhe: 40 bis 60 cm

‚Persian Rose‘ (Persisch Rosa)

  • blüht in Altrosa
  • Wuchshöhe: bis 40 cm

‚Delft Blue‘

  • besondere Sorte mit blauer Maserung auf weißem Grund
  • Wuchshöhe: 60 bis 90 cm

Krankheiten und Schädlinge

Die Jungfer im Grünen eine sehr unkomplizierte Pflanze, die kaum von Schädlingen oder Krankheiten heimgesucht wird. Sie gilt indes als schneckenresistent. Wird die Pflanze doch einmal krank oder womöglich von Blattläusen befallen, lohnt sich der Einsatz eines Pflanzenschutzmittels nicht. Holen Sie die Nigella einfach aus dem Boden und entsorgen Sie sie über den Hausmüll. Eine Neuaussaat schließt schnell die entstandenen Lücken im Beet.

Fazit
Die Jungfer im Grünen hat viele Namen. Aber egal ob Gretchen im Busch, Damascener Kümmel oder Venushaarige – es handelt sich immer um die einjährige Sommerblume, die von jedermann problemlos im Garten oder auf dem Balkon kultiviert werden kann und nahezu keine Arbeit macht, dabei aber robust und blühfreudig ist.