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Ist Katzenminze für Menschen giftig oder sogar essbar?

Katzenminze giftig

Katzenminze oder Nepeta cataria – wie das Gewächs in der botanischen Fachsprache genannt wird – wird Samtpfoten gerne zur Verfügung gestellt, um Spielzeuge oder Kratzmöbel damit interessanter zu gestalten. Denn auf Katzen hat die Pflanze beziehungsweise die ätherischen Öle darin eine leicht berauschende Wirkung. Aber ist das Gewächs für Menschen und Tiere giftig oder sogar essbar?

Giftig oder nicht?

Nepeta cataria kann bereits getrocknet im Handel erworben oder aber selbst angepflanzt werden. Im Garten oder auf der Fensterbank lässt sich das Gewächs problemlos kultivieren. Leben Katzen im Haushalt muss man allerdings damit rechnen, dass sich die Tiere in der Pflanze wälzen oder sie anknabbern.

Minze für Katzen Für die Tiere selbst ist das nicht problematisch, denn Katzenminze ist nicht giftig sondern essbar. Will man die Nepeta cataria für den menschlichen Verzehr verwenden, könnten allerdings Katzenhaare und abgeknickte Triebe störend sein. Besser ist dann eine Kultur im Topf an einer für Katzen unzugänglichen Stelle.

Die Menge macht’s

Obwohl die Katzenminze nicht giftig für Katzen ist, sollte sie dennoch lediglich in kleinen Mengen eingesetzt werden. Denn in geringen Dosierungen wirkt sie leicht berauschend, in größeren Dosierungen kann sie hingegen Aggressivität bei Katzen auslösen. Einmal wöchentlich eine kleine Prise getrockneter Minze auf das Futter oder ein Spielzeug zu geben, ist problemlos möglich.

Täglich freien Zugang zu dem getrockneten und zerkleinerten Kraut zu geben oder jedes Spielzeug und jedes Katzenmöbel damit zu bestreuen, kann hingegen unerwünschtes Verhalten bewirken. Zudem sollten Leckerli mit Katzenminze oder Duftkissen ebenfalls nicht ständig zur Verfügung stehen – auch wenn selbst der Verzehr für Katzen unbedenklich ist. Aufgrund der Wirkung der ätherischen Öle und dem Einsatz in der Pflanzenheilkunde sollte man die Katzenminze aber ebenfalls in Maßen und nicht in Massen verfüttern.

Beim Verzehr einer zu großen Menge kann es zu Erbrechen und Abgeschlagenheit kommen. Die Beschwerden klingen in der Regel jedoch von alleine wieder ab, wenn ausreichend getrunken und geruht wird. Zudem sollte natürlich die Menge der Aufnahme künftig reduziert ausfallen.

Essbar und frisch

Katzenminze Für Menschen ist die Katzenminze ebenfalls nicht giftig, sondern essbar. Blüten und Blätter eignen sich beispielsweise als Zutat in Salaten, als essbare Dekoration auf dem Teller oder dem Dessert. Besonders empfehlenswert sind Zuchtformen und Sorten mit einem Zitronen-Aroma, wie beispielsweise die Sorte Odeur Citron.

Auch ohne den frischen, zitronigen Duft und Geschmack ist die Katzenminze jedoch eine Bereicherung auf dem Speiseplan, weswegen es sich durchaus lohnt, sie auf der Fensterbank zu ziehen oder in den Kräutergarten zu integrieren.

Wie bei den Katzen gilt bei Menschen ebenfalls: In Maßen ist die Minze nicht problematisch, sie sollte jedoch nicht in Massen verzehrt werden.

Wirkung und Verwendung

Seit dem Mittelalter findet Nepeta cataria in der Pflanzenheilkunde und als Hausmittel Verwendung, denn die sekundären Pflanzenstoffe, ätherischen Öle und andere Substanzen weisen verschiedene Wirkungen auf. Es wird davon ausgegangen, dass Katzenminze die folgenden Effekte haben kann:

  • Katzenminze - Nepeta cataria antibakteriell
  • appetitanregend
  • entgiftend
  • entspannend und beruhigend
  • leicht euphorisierend
  • fiebersenkend
  • harntreibend
  • krampflösend
  • schmerzstillend
  • schweißtreibend
  • wehenfördernd

Daher eignet es sich sowohl für die äußerliche als auch innerliche Anwendung, beispielsweise zur Verwendung als Tee oder als Umschlag.

Einsatz- und Zubereitungsmöglichkeiten

Als pflanzliches Heilmittel ist die Katzenminze vergleichsweise vielseitig und soll Linderung bei verschiedenen Beschwerden erzeugen können. Zu diesen gehören unter anderem:

  • Wunden wie Kratzer, Schnittwunden oder Schürfwunden mit einem Umschlag aus zerkleinerter Katzenminze behandeln, da diese antibakteriell wirkt
  • vor dem Essen wirkt Katzenminze appetitanregend, nach dem Essen fördert sie die Verdauung
  • Katzenminze-Tee kann beruhigend und positiv auf den Magen-Darm-Trakt wirken und somit Krämpfe, Blähungen oder anderen Verdauungsbeschwerden lindern
  • bei Erkältungen und Erkrankungen der Atemwege soll Katzenminze fiebersenkend, entgiftend und antibakteriell wirken können
  • Muskel- und Menstruationskrämpfe sollen durch den krampflösenden Effekt der Katzenminze gelindert werden
  • bei Aufregung, Angst und Nervosität soll Katzenminze beruhigend wirken und die Stimmung heben können
  • Ein- und Durchschlafstörungen sollen durch die beruhigende und entspannende Wirkung gelindert werden können, wenn die Katzenminze direkt vor dem Zubettgehen konsumiert wird
  • entzündliche Schmerzen bei Arthrose aber auch Migräne oder Gliederschmerzen bei einem Infekt sollen durch Katzenminze gelindert werden können
  • wenn bei Zahnschmerzen nicht sofort ein Zahnarzt aufgesucht werden kann, soll das Kauen auf Katzenminze eine leichte Linderung bewirken

So vielseitig die vermeintlichen Wirkungen der Katzenminze auch sind, ein Wundermittel ist sie nicht. Man sollte sie daher nur als Zusatz und Unterstützung zur eigentlichen Behandlung betrachten. Bei ernsthaften Beschwerden ist in jedem Fall ein Arzt zu konsultieren.

Katzenminze-Tee

Neben dem Verzehr der Blätter und Blüten kann die Katzenminze auch als Tee getrunken werden. Bei der Zubereitung sind nur wenige Punkte zu beachten. Bei diesen handelt es sich um:

  1. Die Katzenminze waschen und fein zerkleinern oder getrocknete Katzenminze verwenden.
  2. Ein bis zwei gehäufte Teelöffel des Krauts in eine Tasse geben.
  3. Katzenminze Mit heißem, aber nicht kochendem Wasser übergießen. Auf ein bis zwei Teelöffel sollten es 250 Milliliter heißes Wasser sein.
  4. Für 15 bis 20 Minuten abgedeckt ziehen lassen.

Täglich können davon zwei bis drei Tassen getrunken werden. Bei Beschwerden, wie Durchfall oder Übelkeit muss die Einnahme abgebrochen werden. Das gilt auch dann, wenn das Kraut auf anderem Wege verzehrt wird.

Extra-Tipp: Schwangere Frauen sollten auf den Verzehr von Katzenminze verzichten, es sei denn, sie befinden sich kurz vor der Geburt. Denn auch wenn die Stoffe in der Katzenminze nicht giftig sondern essbar sind, können sie Wehen fördern und somit auch frühzeitig auslösen.

Quellen:
https://www.petpoisonhelpline.com/blog/the-chemistry-of-catnip/
https://www.americanhumane.org/fact-sheet/pets-poisons/
https://www.webmd.com/vitamins/ai/ingredientmono-831/catnip
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19712151
https://vetmed.illinois.edu/poisonplants/plant2.php?id=58