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Haselnüsse ernten: wann und wie? | Erntezeit 2024

Haselnüsse ernten

Wenn die Erntezeit für Haselnüsse beginnt, geht es hoch her in Wäldern, Parks und Gärten. Nicht nur bei Jung und Alt stehen die knackigen Nüsse auf dem herbstlichen Speiseplan. Pelzige Waldbewohner, wie Eichhörnchen und Mäuse haben die gehaltvollen Nussfrüchte zum Fressen gern. Wann und wie Sie Haselnüsse richtig ernten, erklärt dieser Ratgeber. Profitieren Sie von praktischen Tipps rund um die Erntezeit 2024.

Wann ist Erntezeit 2024?

Die genaue Erntezeit von Haselnüssen ist auch in 2024 von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehört neben den verschiedenen Sorten und allein damit verbundenen verschiedenen Erntezeiten auch das Wetter. In den letzten Jahren haben trockenere und wärmere Sommer dafür gesorgt, dass sich auch die Haselnussernte nach vorn verlagert. Grob kann man jedoch sagen, dass die Erntezeit für Haselnüssen zwischen September und Oktober liegt.

In 2018 eröffnete Ende Januar die Haselblüte den Frühling um satte 22 Tage früher, als wir es von dem Nussbaum kennen. Das Jahr 2019 erbrachte den überzeugenden Beweis, dass 2018 kein Ausreißerjahr war, sondern den Normalfall demonstriert. Erneut erblühten Haselnussbäume und Sträucher inmitten der Winterzeit. Das erfreut die ersten Bienen, Hummeln und andere Insekten ungemein. Zugleich verschob dieser Umstand den Beginn der Erntezeit 2019 um einen ganzen Monat auf den August.

Blühte die Hasel in den Jahren 2020 und 2021 bereits um den 20. Januar und damit noch etwas früher als die Jahre zuvor, so hat sich der Zeitpunkt der Haselblüte in den letzten Jahren noch weiter nach vorn verschoben. 2024 blüht die Hasel in manchen Gegenden schon Anfang Januar, sodass in diesem Jahr ein etwas früherer Starttermin der Ernte, etwa Ende August, im Bereich des Möglichen ist.

Ausrüstung für die Ernte

Auf Ihren herbstlichen Wanderungen im Wald oder bei Kontrollgängen durch den Garten sollte eine praktische Ausrüstung griffbereit sein, für den Fall, dass Sie reife Haselnüsse entdecken. Planen Sie eine Ernte im großen Stil, um die knackige Ausbeute zu lagern? Dann ersparen Ihnen nützliche Utensilien lästiges Bücken. Folgende Liste bringt auf den Punkt, was die Ernte von Haselnüssen in kleinen und großen Mengen leichter gestaltet:

  • Corylus avellana Nussknacker-Zange, idealerweise mit gummierten Griffen
  • Korb, Eimer oder Leinenbeutel für den Transport ins Haus
  • Netz, Folie oder ausgediente Gardine, um abgeschüttelte Nüsse aufzufangen

Eine besonders rückenschonende Ernte verspricht der geniale Erntehelfer-Roller. Am Teleskopstiel ist ein verzinkter, runder Drahtkorb befestigt, den Sie über den Boden rollen. Wie von Zauberhand sammeln sich Haselnüsse im Korb an. Laub und Zweige bleiben liegen. Zum Umladen in den Transportbehälter für die Lagerung wird der integrierte Entleerbügel manuell geöffnet, ohne dass Sie den Rücken beugen müssen.

Tipp: Mit satten 600 Kalorien je 100 Gramm sind Haselnüsse wahre Kalorienbomben. Ein hoher Anteil wertvoller Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe macht die Nüsse gleichwohl zu einer urgesunden Nascherei für Groß und Klein. Damit sich der knackige Genuss nicht als Hüftgold niederschlägt, sollte sich die Tagesration auf wenige, abgezählte Haselnüsse beschränken.

Haselnüsse termingerecht ernten

Infolge der Klimakapriolen gibt ein Blick auf den Kalender auch im Jahr 2024 lediglich einen groben Hinweis auf den Beginn der Erntezeit. Um den perfekten Termin zu ermitteln, halten Sie im Wald, Park und Garten an Haselsträuchern und -bäumen bitte Ausschau nach diesen Indizien:

  • Baumkronen und Sträucher hängen voller brauner Haselnüsse
  • Unter den Gehölzen liegen zahlreiche Nüsse
  • Schon leichtes Schütteln von Baum oder Strauch lässt scharenweise Nussfrüchte zu Boden fallen

Sind Sie gezwungen, Haselnüsse mit Zug vom Ast zu pflücken, haben Sie den untrüglichen Beweis, dass die Erntezeit noch nicht begonnen hat. Solange eine Hasel ihre Früchte nicht freiwillig hergibt, ist der Reifeprozess nicht abgeschlossen.

Reife, lagerfähige Haselnüsse erkennen

Haselnüsse ernten

Eine verfrühte Ernte geht primär zulasten der Haltbarkeit. Weist eine Haselnuss noch grüne Stellen auf, ist die Frucht ohne weiteres für den Verzehr geeignet. Im Gegensatz zur überwiegenden Mehrheit anderer Früchte in Feld und Wald, beeinträchtigt eine teilweise Grünfärbung nicht den knackigen Genuss und die Bekömmlichkeit von Haselnüssen. Wer jetzt eine Nussknacker-Zange dabei hat, kann sich an den ersten Haselnüssen der Saison gleich vor Ort laben.

Für die Vorratshaltung geerntete Exemplare sollten indes innen und außen vollständig braun durchgefärbt sein. Im unreifen Stadium besteht das hohe Risiko von Schimmelbildung im Verlauf der Lagerung. Gleiches gilt für Nüsse mit beschädigter Schale. Durch Risse, Spalten oder Fraßspuren von Nagetieren dringen Pilzsporen ein und verderben den Appetit auf aromatische Haselnüsse. Exemplare mit Bohrlöchern in der Schale sollten Sie weder erntefrisch verzehren noch lagern. Mit diesem Schadbild enttarnen sich die gefräßigen Larven des Haselnussbohrers, die im Kern ihr Unwesen treiben.

Ernteüberschuss trocknen

Nach dem Ernten sind unversehrte Haselnüsse perfekt für eine lange Lagerung von bis zwölf Monaten geeignet. Indem Sie die Nüsse trocknen, ist für eine zuverlässige Haltbarkeit garantiert.

So gehen Sie richtig vor:

  • Haselnüsse mit intakter Schale auf einem Teller ausbreiten
  • Alternativ Haselernte in einen Baumwollsack, Korb oder ähnlich luftdurchlässigen Aufbewahrungsbehälter füllen
  • An einem trockenen, warmen, luftigen Platz aufstellen oder aufhängen
  • Alle 2 bis 3 Tage wenden oder schütteln für eine gleichmäßige Trocknung
Haselnuss

Nach vier bis sechs Wochen ist der Prozess abgeschlossen. Für die Lagerung getrockneter Haselnüsse stehen zwei bewährte Optionen zur Wahl. Aufgehängt in einem ausgedienten, sauberen Zwiebel- oder Kartoffelsäckchen auf dem lufttrockenen Dachboden oder im Heizungskeller sind die kernigen Früchte jederzeit greifbar und laden zum gesunden Naschen ein. Kluge Hausfrauen frieren Haselnusskerne fix und fertig als Backzutat ein. Vorab entkernen Sie die Nüsse mit einem Nussknacker. Daraufhin mahlen Sie die Kerne in einer Mühle, wiegen und füllen die Ausbeute portionsweise in Gefrierbeutel ab. In dieser Form nehmen Haselnüsse in der Tiefkühltruhe nicht viel Platz weg und sind ohne viel Zeitaufwand zum Backen von Kuchen und Plätzchen zur Hand.

Tipp: Ein Schütteltest offenbart, ob Sie frische oder getrocknete Haselnüsse in Händen halten. Das gilt unabhängig davon, ob Sie die Haselnüsse selber ernten und lagern oder im Laden erworben haben. Wenn es beim Schütteln klappert, handelt es sich um ältere, trockene Nussfrüchte mit einer Haltbarkeit von bis zu einem Jahr.

Haselnüsse rösten

Geröstete Haselnüsse entfalten ein appetitliches Aroma und sind zugleich für bis zu zwölf Monate konserviert. Folgende Anleitungen erklären zwei praxiserprobte Methoden mit Tipps für die Lagerung:

Materialbedarf

  • Nussknacker
  • Schüssel
  • Pfanne oder Backblech
  • Pfannenwender
  • Sauberes Stoff- oder Küchentuch
  • Luftdichter, verschließbarer Behälter für die Aufbewahrung

Rösten in der Pfanne: Anleitung

Corylus avellana

Knacken Sie die Schale mit dem Nussknacker und sammeln die Nusskerne in einer Schüssel. Daraufhin füllen Sie die Pfanne ohne Zugabe von Fett mit einer Lage Haselnüsse. Die Pfanne stellen Sie bei mittlerer Hitze auf die Herdplatte. In den folgenden sieben bis zehn Minuten rösten Sie die Nüsse unter regelmäßigem Wenden mit dem Pfannenwender. Zum Abkühlen nehmen Sie die gerösteten Kerne aus der Pfanne und legen sie nebeneinander auf ein Rost oder Küchentuch.

Rösten im Backofen: Anleitung

Der Backofen verspricht eine praktische Methode, Haselnüsse zu konservieren. Zur Vorbereitung wird mit einem Knacker von jeder Nuss die ungenießbare Schale entfernt. Legen Sie ein Backblech mit Backpapier aus, damit die Kerne während des Röstens nicht anbacken. Verteilen Sie die geschälten Haselnüsse gleichmäßig und nebeneinander auf dem Backblech. Den Backofen heizen Sie bitte vor auf 150 Grad Ober- und Unterhitze. Das Blech mit den Nüssen schieben Sie in die mittlere Schiene. Für eine schöne Bräunung rundherum wenden Sie die Haselnüsse bitte mindestens ein Mal mit dem Pfannenwender. Nach 10 bis 15 Minuten nehmen Sie das Backblech heraus und lassen die gerösteten Kerne auskühlen.

Häuten und lagern

Die sehr dünne Haut zwischen Nuss und Schale ist gesund und kann bedenkenlos verzehrt werden. Allerdings beklagen Haselnuss-Freunde häufig einen bitteren Beigeschmack. Indem Sie die gerösteten Kerne in ein Küchentuch wickeln und mit beiden Händen reiben, lässt sich die Haut problemlos entfernen.

Nicht für den Direktverzehr gedachte Haselnüsse sollten zunächst vollständig auskühlen. Beste Lösung für eine lange Aufbewahrung in bester Qualität ist eine luftdicht verschließbare Tupperdose oder ein Schraubglas. Verwahren Sie geröstete Haselnüsse stets am kühlen, dunklen Platz für eine monatelange Haltbarkeit.

Ernteertrag mit Eichhörnchen teilen

Beschädigte oder anderweitig nicht für die Lagerung geeignete Haselnüsse lassen Naturfreunde im Wald, Park und Garten liegen. Für viele pelzige Waldbewohner stellen die gehaltvollen Nüsse eine unverzichtbare Nahrungsquelle während des Winters dar. Da sie keinen Winterschlaf absolvieren, sind primär Eichhörnchen auf Nachschub während der kalten Jahreszeit angewiesen. Clever legen die Nager zahlreiche Vorratslager an mit Nüssen aller Art, um sich daran im Winter zu bedienen. Übereifrige Haselnuss-Sammler machen den Hörnchen freilich einen Strich durch die Rechnung, wenn sie für die putzigen Nager keine Nüsse übrig lassen. In Kombination mit einem strengen Winter sind die Eichhörnchen vom Hungertod bedroht. Im Ernstfall teilen Tierliebhaber ihren eigenen Nussvorrat mit den flinken Kletterkünstlern und legen im Garten Futterstellen mit Haselnüssen, Samen, Beeren sowie anderen Eichhörnchen-gerechten Leckereien an.